Sueton: Sämtliche Biographien. Sueton

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Название Sueton: Sämtliche Biographien
Автор произведения Sueton
Жанр Документальная литература
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Издательство Документальная литература
Год выпуска 0
isbn 9783843804806



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dass er ihm und dass er ihm [Caesar] seine Heere wegnehmen werde, da veranlasste er Crassus und Pompeius, die er in die Hauptstadt seiner Provinz nach Lucca bestellt hatte, noch einmal das Konsulat anzustreben, um Domitius zu verhindern, ferner erreichte er, dass jeder von beiden der Verlängerung seines Prokonsulats um fünf Jahre zustimmte. 2 In diesem Vertrauen fügte er zu den Legionen, welche er von der res publica erhalten hatte, weitere auf private Kosten hinzu, indem er auch eine von jenseits der Alpen aushob, mit einem gallischen Namen – sie hieß nämlich Alauda –, welche er, nachdem er ihr römische Disziplin und Sitte beigebracht und sie ausgestattet hatte, vollständig dem Gemeinwesen schenkte. 3 Und nicht eine Gelegenheit zum Krieg, nicht einmal zu einem ungerechten oder gefährlichen ließ er danach aus, wobei er ebenso verbündete wie feindliche und wilde Völker aufrieb, so sehr, dass der Senat eines Tages Gesandte zu schicken beschloss zur Begutachtung der Zustände in Gallien, und einige dachten, dass er an die Feinde ausgeliefert werden müsse. Da aber die Dinge glücklich ausgingen, erlangte er häufigere und längere Dankfeste als jemals jemand zuvor.

      (25) Er vollbrachte aber in den neun Jahren, in denen er den Oberbefehl hatte, etwa Folgendes: Ganz Gallien, welches von den Pyrenäen und den Alpen, vom Cebenna-Gebirge, von Rhein und Rhone eingeschlossen ist und sich auf einem Umfang von 3 200 Meilen erstreckt, hat er – unter Ausnahme der verbündeten und um uns verdienten Stämme – zu einer Provinz gemacht und dieser unter der Bezeichnung Steuer eine Zahlung von 40 Millionen Sesterzen jährlich auferlegt. 2 Die Germanen, die auf der anderen Rheinseite wohnen, griff er, nachdem er als erster Römer dort eine Brücke gebaut hatte, an und brachte ihnen die schwersten Niederlagen bei. Er griff auch die uns zuvor unbekannten Britannier an, und nachdem er sie besiegt hatte, erlegte er ihnen Geldzahlungen und Geiseln auf. Während so vieler Erfolge musste er nicht mehr als drei schlimme militärische Niederlagen erleben. In Britannien wurde ihm durch die Gewalt eines Sturmes die Flotte fast aufgerieben, und in Gallien bei Gergovia wurde seine Legion zerstreut, schließlich wurden auf dem Gebiet der Germanen die Legaten Titurius und Aurunculeius durch eine List getötet.

      (26) In demselben Zeitraum verlor er zuerst seine Mutter, dann seine Tochter und nicht viel später seinen Enkel. Dazwischen, als die res publica über die Ermordung des P. Clodius erschüttert war, vereinbarte er, weil der Senat beschloss, dass es nur einen Konsul geben solle, nämlich Cn. Pompeius, mit den Volkstribunen, die ihn als Kollegen für Pompeius einsetzten, dass sie dies eher vor das Volk bringen sollten, damit in seiner Abwesenheit, wann auch immer die Zeit seiner Befehlsgewalt ablaufen würde, die Bewerbung um ein zweites Konsulat gegeben wäre, damit er nicht aus diesem Grund zu früh und unverrichteter Dinge aus dem Krieg heimkehren müsste. 2 Nachdem er dies erlangt hatte, dachte er schon über Größeres nach und ließ voller Hoffnung keine Gelegenheit von Freigiebigkeit oder Dienst öffentlicher oder privater Art gegenüber jemandem aus. Von der Kriegsbeute begann er ein Forum zu bauen, dessen Gelände schon über 100 000 Sesterzen kostete. Für das Volk ließ er ein öffentliches Gastmahl und Spiele veranstalten zum Gedenken an seine Tochter, was vor ihm niemand je getan hatte. Damit deren Erwartung so groß wie möglich sei, ließ er das, was zum Gastmahl gehörte, obgleich bei Lieferanten bestellt, von seinem eigenen Personal herrichten. 3 Er bestimmte, dass bekannte Gladiatoren, sobald sie vor blutgierigen Zuschauern kämpften, mit Gewalt einzufangen und zurückzuhalten seien. Er bildete auch Anfänger weder im Spiel noch durch Lehrer, sondern in den Häusern durch römische Ritter oder durch in Waffen erfahrene Senatoren aus, wobei er darum bat, wie aus seinen Briefen ersichtlich ist, dass sie die Unterweisung der Einzelnen übernehmen mögen und den Schülern selbst die Anweisungen gäben. Den Legionen verdoppelte er ihren Sold dauerhaft. Getreide verschenkte er, sobald welches da war, ohne Maß und Ziel, und Sklaven aus der Beute gab er bisweilen jedem Mann.

      (27) Um aber die Verwandtschaft mit Pompeius zu erhalten und dessen Wohlwollen, gab er ihm Octavia, die Enkelin seiner Schwester, die mit C. Marcellus verheiratet war, zur Frau und erbat für sich dessen Tochter, die für Faustus Sulla bestimmt war. Alle aber in seiner Umgebung und einem großen Teil des Senats verpflichtete er sich durch kostenlose oder sehr günstige Darlehen, von den übrigen Ständen ließ er die Leute, die, eingeladen oder von sich aus, zu ihm kamen, mit reichlichen Spenden versehen einschließlich Freigelassenen und Sklaven, je nachdem, wie sie bei ihren Herren oder Patronen geschätzt waren. 2 Damals war er für Angeklagte, Verschuldete und die verschwenderische Jugend die einzige und schnellste Rettung, nur nicht für die, welche ein schlimmerer Verdacht oder der Druck der Armut oder ihres Luxuslebens belastete, als er lindern konnte. Diesen pflegte er ganz offen zu sagen, sie bräuchten einen Bürgerkrieg.

      (28) Und mit nicht geringerer Mühe beschenkte er die Könige und Provinzen der Erde, indem er den einen tausend Gefangene als Geschenk anbot, anderen über die Rechte des Senates und des Volkes hinweg Unterstützung schickte, wohin und sooft sie wollten, und die mächtigsten Städte Italiens, Galliens und Hispaniens, Asiens und Griechenlands mit hervorragenden Werken schmückte. 2 Als schon alle beunruhigt waren und überlegten, worauf das hinauslaufe, kündigte Konsul M. Claudius Marcellus durch einen Beschluss an, dass er über die wichtigste Angelegenheit der res publica verhandeln werde, und beantragte beim Senat, dass er ihn vorzeitig zurückrufe, da der Krieg beendet sei und Frieden herrsche und das siegreiche Heer entlassen werden müsse. Auch solle in den Komitien die Meinung des abwesenden [Caesar] nicht berücksichtigt werden, weil Pompeius [das Gesetz] nicht durch einen Volksbeschluss, sondern unrechtmäßig später verändert habe. 3 Es geschah aber, dass dieser das Gesetz über das Recht der Beamten einbrachte, mit einem Paragraphen, der Abwesende von der Bewerbung um Ämter ausschloss, doch aus Vergesslichkeit hatte er Caesar davon nicht ausgenommen. Und bald, als das Gesetz schon in Erz eingeritzt war und im Staatsarchiv aufbewahrt wurde, hatte er seinen Fehler korrigiert. Aber nicht zufrieden damit, Caesar dessen Provinzen und sein Vorrecht geraubt zu haben, brachte er noch ein Gesetz ein, wonach den Kolonisten, die er nach Novum Comum geführt hatte, das Bürgerrecht abgenommen werden solle, das ihnen durch Bestechung und unter Überschreitung der Bestimmungen gegeben worden war.

      (29) Dadurch bewegt und mit dem, wie es heißt, oft von ihm gehörten Urteil, dass er schwieriger als princeps der Stadt von der ersten Reihe in die zweite denn von der zweiten in die letzte geworfen werde, stemmte er sich mit allen Mitteln dagegen, zum Teil durch den Einspruch der Tribunen, zum Teil durch den anderen Konsul Ser. Sulpicius. Im folgenden Jahr verschaffe er sich, als C. Marcellus, der seinem Onkel väterlicherseits im Konsulat gefolgt war, dasselbe versuchte, in dessen Kollegen Aemilius Paulus und in C. Curio, dem brutalsten aller Tribunen, gegen riesige Belohnungen zwei Verteidiger. 2 Als er jedoch sah, dass alles ziemlich widerspenstig betrieben und außerdem Konsuln von der Gegenseite gewählt wurden, bat er den Senat in einem Brief, dass er ihm nicht die Wohltaten für das Volk neide bzw. dass die übrigen Feldherren ihre Heere entließen. Sie glaubten, dass er hoffte, selbst, sobald er wollte, leichter seine Veteranen zusammenrufen zu können, als Pompeius neue Soldaten aushebe. Mit den Widersachern aber vereinbarte er, nachdem er acht Legionen entlassen hätte, im Jenseitigen Gallien zwei behalten zu können und im Diesseitigen Gallien eine und in Illyrien eine, bis er Konsul wäre.

      (30) Während aber der Senat keinen Einspruch einlegte und die Gegner sich weigerten, irgendein Bündnis den Staat betreffend einzugehen, ging er ins Diesseitige Gallien und machte, nachdem er Gerichtsversammlungen abgehalten hatte, in Ravenna halt, bereit, sich mit Krieg durchzusetzen, falls durch das Einschreiten der Volkstribunen gegen ihn vom Senat etwas Schwerwiegendes beschlossen würde. 2 Und dies war für ihn der Beginn des Bürgerkrieges, sie glaubten aber, dass es auch andere Gründe gegeben hat. Cn. Pompeius pflegte jedenfalls zu sagen, er herrschte so maßlos, weil er weder die Pläne erfüllen könne, die er eingerichtet hatte, noch die Erwartungen des Volkes, die er auf seine Ankunft gerichtet hatte, mit privaten Mitteln erfüllen konnte, und er wolle alles durcheinander und in Unordnung bringen. 3 Andere sagen, er habe gefürchtet, dass er denen, gegen deren Auspizien und Gesetze und Einsprüche er im ersten Konsulat gehandelt habe, Rechenschaft zu geben gezwungen werde, da M. Cato unter Eid ankündigte, dass er ihn anklagen werde, sobald er das Heer entlassen hätte. Auch verkündete man vor dem Volk, dass Caesar sich, wenn er als Privatmann zurückkehre, nach dem Beispiel Milos von Bewaffneten umgeben vor Gericht