Atlan-Paket 16: Im Auftrag der Kosmokraten (Teil 2). Hans Kneifel

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Название Atlan-Paket 16: Im Auftrag der Kosmokraten (Teil 2)
Автор произведения Hans Kneifel
Жанр Языкознание
Серия Atlan classics Paket
Издательство Языкознание
Год выпуска 0
isbn 9783845347400



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wie Sparken den Zyrphern berichtete, was sie herausgefunden hatten.

      6.

      Nach einer leisen Warnung des Stahlmanns wurden wieder die Schwerkraftgeneratoren eingeschaltet und langsam auf den Normalwert hochgefahren. Nahezu eisige Kühle herrschte in dem dunklen Kugelraum; durch drei kleine Bullaugen funkelten schwach die Sterne herein.

      Die Körper der Hyptons richteten sich nach der Schwerkraft aus und kehrten aus dem schwerelosen Zustand (ein vorzügliches Mittel, um sich körperlich und gedanklich zu isolieren, einzukapseln und dem reinen Denken hinzugeben) wieder zu ihren Plätzen in den Maschen des federnden Netzes zurück.

      Eine Stimme wisperte durch die kalte Dunkelheit:

      »Die Individuen der Technikerquelle vereinigen sich jetzt wieder. Große Anstrengungen warten auf die Teiltrauben und auf das Ganze.«

      Die gesamte Technikerquelle befand sich in einem schnellen Raumschiff, das von Robotern und Ikusern gesteuert wurde.

      Das Ziel des Fluges schien erreicht zu sein.

      »Die Fähigkeit ist wieder zurückgekehrt, die Fähigkeit, einen für alle sprechen zu lassen.«

      Nach und nach nahmen die Hyptons ihre Plätze in der traubenartigen Struktur ein, klammerten sich aneinander und verbanden ihre Gedanken miteinander. Während des langen Fluges waren unzählige Diskussionen geführt worden. Sie alle mündeten in ein und derselben Entscheidung.

      »Ein großer Schritt zur Beherrschung von Manam-Turu liegt unmittelbar vor uns und wird von uns gesteuert werden«, meinte Chyrri in die Stille. »Der Verantwortliche, jener Könnende und Wissende, heißt auf Yumnard abermals Notrun. Ich halte große Stücke auf ihn.«

      »Dann wird er auch dafür gesorgt haben, dass wir eine würdige Unterkunft bereit finden.«

      »Ganz ohne Zweifel.«

      Die große Traube der Technikerquelle war von Ritualen und Erinnerungen an vergangene, gloriose Zeiten fast unbelastet. Es herrschte die natürliche Hierarchie der Pragmatiker. Sie hatten dafür zu sorgen, dass alles so durchgeführt wurde, wie es dem großen Plan am meisten diente.

      »Die Landung wird eingeleitet«, flüsterte eine Stimme aus der Zentrale des schnellen Schiffes.

      Eine unwesentliche Zeitspanne verging ohne Zwischenfälle.

      Das Raumschiff identifizierte Sonne und Planeten, die Ikuser funkten ihre Leute an, und die Roboter korrespondierten mit ihresgleichen in der Bodenstation. Das Schiff glitt auf den Planeten zu, folgte dem Leitstrahl und tauchte behutsam in die Lufthülle ein, um Erschütterungen zu vermeiden und die kostbare Fracht nicht zu belästigen. Die große Savanne mit den fertigen Bauwerken lag bald voraus.

      Das Schiff zog über dem Gelände einen riesigen Kreis. Auf den Bildschirmen des Hypton-Aufenthaltsraums wechselten die Bilder und Ansichten der Anlage. Ohne Gemütsregungen erkannten die Hyptons, dass die Ikuser in der gewohnten Zuverlässigkeit und Pünktlichkeit gearbeitet und das Projekt fertig gestellt hatten. Dann steuerte das Schiff, das einem langgezogenen Tropfen ähnelte, auf den Kuppelbau zu.

      Nahe dem ersten Drittel der Kuppel öffneten sich die Lamellen einer großen Schleuse.

      Der kugelförmige Behälter löste sich aus den Halterungen. Servomaschinen hoben ihn aus der Rundung des Schiffes hinaus und steuerten ihn wie eine unendlich kostbare Riesenperle durch die Schleuse ins dunkle Innere der Kuppel hinein und setzten ihn am vorgesehenen Platz ab. Kommunikations- und Versorgungsleitungen wurden angeschlossen, dann bildeten Roboter einen Schutzring auf der Ebene, in deren Mitte das künstliche Heim der Fledermauswesen zu drei Vierteln herausragte.

      Wieder traten Stille und Bewegungslosigkeit ein.

      Über die Kanäle der Anlage wurden stundenlang Informationen eingespielt. Schweigend nahmen die Denker und Planer der Traube die Neuigkeiten, Bestätigungen und Fragen entgegen. Bildschirme flirrten, Lautsprecher arbeiteten, und Unmengen von Diagrammen waren zu analysieren.

      Clirrn, ein Einzelsprecher, äußerte sich schließlich, die Überlegungen vieler Hyptons zusammenfassend.

      »Wir brauchen eine kurze Phase der Ruhe, um über alles nachzudenken. Wir kümmern uns um jede Einzelheit. Auch wir sind noch nicht über den Zeitpunkt verständigt worden, an dem das Psionische Tor hierher abgestrahlt wird. Es wird in den nächsten vier Planetentagen sein.«

      Die Kommunikationsleitungen wurden abgeschaltet.

      Wieder herrschten Kälte und Ruhe um die Traube der Technikerquelle.

      *

      Stundenlang dauerte der Prozess der Analyse.

      Sämtliche Angehörige der Technikerquelle sprachen leise miteinander. Sie nutzten ihr erstaunliches Gedächtnis und die hervorragend ausgeprägte Fähigkeit, mit der Selbstdisziplin von Rechenmaschinen jedes anstehende Problem behandeln zu können. Nacheinander stellten sich Aufgabenkomplexe heraus.

      Das Kugelschiff mitsamt der ligridischen Besatzung.

      Die Ligriden waren Zeugen dieser Anlage geworden. Darüber hinaus würden sie miterleben, wie das Psionische Tor aus dem Transmitter herauskam und stationiert wurde.

      Aus diesen Gründen mussten diese ungerufenen und gefährlichen Zeugen verschwinden.

      Tirrh schlug ein Verfahren vor.

      Dieser Vorschlag wurde mit Einstimmigkeit angenommen.

      Mit den vier Gefangenen aus dem angeblich gestohlenen Ligriden-Testschiff würde sich eine Teiltraube beschäftigen müssen. Es war denkbar, dass sie ebenfalls wie die Ligriden behandelt werden mussten.

      »Du wirst das Verhör des Kommandanten und seiner drei Mittäter führen, Tirrh«, lautete der Entschluss.

      »Mit allen meinen Kräften«, bestätigte das Fledermauswesen.

      Die Schlusskontrolle und die Abstimmung des Transmitters und die Versorgung der Anlagen mit Hyperenergie standen dicht bevor.

      Ein anderer Hypton mischte sich mit leiser, aber scharf betonter Stimme ein. Seine Warnung kennzeichnete die Schwierigkeit des Problems.

      »Um unsere Helfer weiterhin zu motivieren, sollten wir ein Lob aussprechen. Der zeitliche Plan mit allen logistischen Einzelheiten wurde übererfüllt.«

      Ein allgemeines, zustimmendes Murmeln war in der Aufenthaltskugel zu vernehmen.

      »Die nächste Aufgabe der Ikuser ist noch nicht bezeichnet. Es muss sichergestellt werden, dass auch der nächste Auftrag für uns alle sinnvoll und wichtig ist ... oder wenigstens so erklärt werden kann.«

      Wieder stimmten alle Hyptons der Traube zu.

      Das Endziel war die Gefangennahme EVOLOS. Was danach geschah, darüber mussten kompetentere Hypton-Planer entscheiden.

      Das lag noch in der nahen Zukunft verborgen.

      *

      Fartuloon war überrascht, als er das Innere des Kuppelbauwerks sah.

      Er blieb stehen, hob den Blick und drehte den Kopf.

      Die Roboter links und rechts von ihm reagierten blitzschnell und standen ebenfalls still.

      Ein mildes, gelbliches Licht erfüllte den Hohlraum der Kuppel. Sie bildete etwa zwei Drittel einer vollkommenen Kugel. Vor Fartuloon breitete sich eine völlig ebene Scheibe aus, auf deren weißem, geriffeltem Belag sich verschiedene Funktionsinseln abzeichneten: Pulte, verglaste Kabinen, Schaltstationen und andere, unbekannte Aufbauten. Links von ihm, außerhalb des Zentrums der Bodenscheibe, ruhte eine große Metallkugel in einer Vertiefung und war durch kantige Blöcke abgestützt. Ihr Inneres war durch einige dicke Bündel von Schläuchen und Kabeln mit dem unsichtbaren Untergeschoss des Kuppelbaues verbunden.

      »Weiter«, schnarrte ein Stahlmann.

      »Einen Moment. Meine Füße schmerzen«, erwiderte Fartuloon schlagfertig. »Darüber hinaus bin ich