Atlan-Paket 16: Im Auftrag der Kosmokraten (Teil 2). Hans Kneifel

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Название Atlan-Paket 16: Im Auftrag der Kosmokraten (Teil 2)
Автор произведения Hans Kneifel
Жанр Языкознание
Серия Atlan classics Paket
Издательство Языкознание
Год выпуска 0
isbn 9783845347400



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scharf:

      »Bald, Kollegen!«

      Mehr riskierte er nicht. Seine Ungeduld nahm zu, und das Warten fiel ihm ebenso schwer wie seinen Gefährten.

      Sie hatten alle nicht einmal eine Ahnung vom zeitlichen Ablauf der Aktionen. Der Bauchaufschneider hatte zuerst gedacht, dass die Kuppel und die anderen Anlagen etliche Jahrzehnte hier stehen bleiben würden. Jetzt, beim hellen Tageslicht, erkannte er, dass Roboter und Ikuser weitere Anlagen abgebaut und sich teilweise zurückgezogen hatten; es gab nur noch eine Art Stammmannschaft auf der Savanne von Yumnard.

      Eine Stunde später hörten die Gefangenen die Sirenen. Dann donnerten einige Raumschiffe über die Bauwerke hinweg. Ein dumpfes Röhren verklang, und schließlich öffneten sich die beiden großen Luken in der Kuppel. Fartuloon rief, so laut er konnte, über die Schulter:

      »Rubernek, Fus, Sparken! Seht zu den Fenstern hinaus. Der Transmitter!«

      Aufregung packte ihn. Die beiden Transmitterschenkel erstellten sich aus dem Zentrum der Basisprojektoren heraus. Je mehr sich die Farben und die Helligkeit verstärkten, desto dunkler und matter wurde der Raum innerhalb des Kreises.

      »Kommt jetzt das Tor?«, rief Rubernek.

      »Ich bin ganz sicher!«, schrie der Bauchaufschneider und starrte hinaus.

      Schritt um Schritt begann das Meisterwerk der Hyptons und der Ikuser zu arbeiten. Die gewaltige Energiemenge der Transmitteranlage reckte sich in die Luft. Das Empfangsfeld verdunkelte sich mehr und mehr und glich schließlich einem seltsamen, fast schwarzen Nichts. Hoch über der Anlage bildeten sich weiße Wolken. Ein riesiger runder Schatten fiel über die wenigen Bauteile, die von den Ikusern noch stehen gelassen worden waren.

      Einige Minuten lang veränderte sich nichts.

      Dann schoben sich aus der wabernden Dunkelheit zwischen den Energiebalken kantige Formen hervor. Die Kantenlänge eines fünfeckigen Rahmens betrug etwa zweihundertdreißig Meter.

      Dunkles, zerschrammtes Metall deutete darauf hin, dass die Anlage sehr alt war. Ein Raumschiff mit überdimensionierten Triebwerken erschien jetzt. Die breiten, wuchtigen Greifer eines Arms klammerten sich an einen bügelartigen Ausleger, der ebenso kantig und eckig war wie der Rahmenteil. Meter um Meter wurde sichtbar, vermutlich schwebte das Psionische Tor auf Antigravfeldern. Das Triebwerk des Raumschiffes arbeitete mit langen Flammen und einer schwarzen Rauchfahne. Dann wurde auf eine andere Energie umgeschaltet, und der Rauch verwehte im Mittelpunkt des dunklen Kreises.

      Der Rest des Gegenstandes mit abgerundeten Ecken kam aus dem Transmitter. Wieder hörten die Gefangenen das Heulen von Raumschiffstriebwerken. Die Bewegung des Tores wurde schneller. Es entfernte sich in geradem Flug in die Richtung auf das ferne Gebirge.

      Aus dem Hintergrund, den Fartuloon nicht einsehen konnte, näherten sich dröhnend zwei weitere Schlepper. Ihre Greifer hatten sich drohend weit geöffnet.

      Zusammen mit dem Schlepper, der mit dem Tor aus dem Transmitter gekommen war, bildeten in den nächsten Minuten die anderen Bugsierhilfen ein strategisches Dreieck. Das Psionische Tor, denn diese Bezeichnung passte selbst in Fartuloons Gedanken genau auf diesen riesigen Gegenstand, kam aus dem Weltraum, denn seine Formen beschlugen sich mit Eiskristallen. Kurz darauf entstanden Nebelstreifen, und Teile des schmelzenden Eises rieselten in schmalen Rinnsalen an den mächtigen Balken der Konstruktion.

      Raumschiffe eskortierten das Tor.

      Wenn zutraf, was Fartuloon dachte – dass die Hyptons mit diesem Gerät EVOLO fangen wollten –, dann hatten sie sicher Gründe dazu, den Gegner in dieser Zone der Galaxis zu vermuten. Wie diese Jagd vonstatten gehen sollte – sich das vorzustellen, reichte Fartuloons Phantasie nicht aus.

      Noch während das Tor in etwa fünfhundert Metern Höhe über der Savanne schwebte und nur sehr langsam Geschwindigkeit zulegte, entdeckte Fartuloon das Kugelschiff der Ligriden. Es war vor wenigen Sekunden gestartet worden und kam direkt auf den Transmitter zu.

      Die gefangenen Ligriden wurden tatsächlich abgestrahlt!

      Das Schiff verschwand hinter dem riesigen Kreis aus zuckendem Nichts.

      Fartuloon schüttelte sich. Jetzt glaubte er sein Schicksal zu kennen. Zumindest schreckten die Hyptons nicht zurück, ihr Vorhaben geheim zu halten ... mit allen Konsequenzen.

      Solange der Transmitter noch nicht abgebaut war, solange es noch Bedienungsmannschaften auf dem Planeten gab, mussten die Raumfahrer der KLINSANTHOR mit dem gleichen Schicksal rechnen.

      Das Psionische Tor schlug einen riesigen Kreis ein und glitt immer höher zu den Wolken hinauf. Die Anzahl der Raumschiffe, die in sicherem Abstand zu dem kantigen Gegenstand flogen, nahm zu.

      Fartuloon sprang zum Gitter der Zelle und rief:

      »Habt ihr alles gesehen? Das Psionische Tor ist eingetroffen. Jetzt ist es in der Startphase. Wahrscheinlich bringen sie es hinaus in einen Orbit. Mehr weiß ich auch nicht ...«

      »Ich hab' alles gesehen«, schrie Fus. »Was haben sie vor?«

      Fartuloon schwieg und dachte nach. Er konnte, soweit es ihm der Ausblick durchs Fenster gestattete, kein einziges Raumschiff mehr am Boden des Planeten sehen. Sämtliche Schiffe befanden sich in der Begleitung des Tores oder im Orbit über Yumnard.

      Er hatte sich geirrt.

      Das Psionische Tor schwebte nicht in den Weltraum. Es kam im weiten Bogen wieder zurück, etwa zweitausend Meter hoch, und schließlich blieb das Tor, von den Schleppern gehalten, über dem leeren Raumhafen stehen. Es senkte sich auffallend langsam ab und wurde von den Schleppern in der richtigen Position aufrecht gehalten. Gleiter schwirrten zu den Unterkünften der Ikuser und parkten dort in langen Reihen.

      Fartuloon hatte sich in einem kurzen, aber intensiven Kampf entschlossen. Er zog das Skarg und ließ es seitlich von seinem Oberschenkel, halb versteckt, herunterhängen.

      »Freunde!«, sagte er in einem Tonfall, der sie zusammenzucken ließ und ihnen keinen Spielraum für eigene Überlegungen gestattete. »Wir hauen jetzt ab! Wartet auf mich.«

      »He! Roboter«, schrie er dann und konzentrierte sich auf das Schwert und dessen scheinbar magische Eigenschaft. Gleichzeitig riss er das Gitter vor seiner Zelle zur Seite. Es krachte rasselnd in die Magnetlager zurück. Die Maschine näherte sich mit erhobenen Waffenprojektoren. Fartuloon hoffte inständig, dass die Waffe das Schutzschirmfeld um die Positronik des Stahlmanns zerstören würde.

      Er hob langsam das Schwert und zielte auf den Kopf der Maschine. Mit der anderen Hand packte er den metallenen Unterarm der Maschine und schob ihn von sich weg.

      Der Roboter gab ein lautes, zorniges Summen von sich.

      Fartuloon zielte mit der Spitze des Schwertes auf die Sinneszellen des Robots und registrierte zufrieden, dass alle Bewegungen erstarrten und aus den winzigen Öffnungen der Schädelpartie dünner Rauch herauskam.

      »Bist du wirklich zerstört?«, fragte Fartuloon. Er rechnete nicht mehr mit einer Antwort. Seine Gefährten sahen ihm voller heller Aufregung zu. Sparken hatte, ohne nachzudenken, auch seine Zellentür aufgerissen, deren Verschlussmechanismus beim ersten Versuch von Fartuloon zerstört worden war.

      Regungslos stand der Wachrobot vor Fartuloons Zelle. Er wies äußerlich keine Beschädigungen auf.

      »Los, kommt. Wir versuchen, uns zum Schiff durchzuschlagen. Sie sollten dort draußen alle abgelenkt sein«, erklärte Fartuloon drängend.

      »Endlich«, sagte Rubernek und lief voraus. »Hoffentlich kommen wir damit durch.«

      Das Skarg vermochte um seinen Träger und eine kleinere Gruppe eine schutzschirmartige Zone zu errichten. Ob die Roboter dieses Feld anmessen oder hindurchsehen konnten, wusste Fartuloon nicht. Mit diesem Typ von Maschinen, die überdies für die unterschiedlichsten Zwecke konstruiert waren, hatte er wenig Erfahrung.

      »Ich bin recht optimistisch«, sagte Fartuloon und zerstörte die Schlösser der beiden Zellen. Dicht hintereinander rannten die Gefangenen auf das Schott des Gefängnisses zu und öffneten