Название | Cys vs. Silvers - River und Armand |
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Автор произведения | Hanna Julian |
Жанр | Языкознание |
Серия | |
Издательство | Языкознание |
Год выпуска | 0 |
isbn | 9783960894087 |
»Wir brauchen die Weiber doch gar nicht, um uns zu amüsieren«, hatte Jack kurzatmig geraunt, während ihm eine Träne übers Gesicht gelaufen war. River wusste nicht, ob sein Freund das selbst überhaupt bemerkt hatte, denn er war in diesem Moment viel zu sehr damit beschäftigt gewesen, sein hartes Glied mit Rivers Hand zu bearbeiten. Natürlich hatte er die nicht-mechanische gewählt und sie fest umklammert, damit River nicht im entscheidenden Moment aufhörte. Als es vorbei war, hatte er jedoch darauf bestanden, dass River sich ebenfalls entblößen sollte. Und der hatte es getan, weil er seinem Freund vertrauen wollte. Jack hatte gelacht, da Rivers Erektion nicht halb so steif war, wie seine eigene.
»Weißt du, was meine Frau immer getan hat, wenn sie meine schlappe Nudel gesehen hat? Sie hat sie zwischen ihre Brüste geklemmt und gestöhnt, was das Zeug hält. Das hat ihn immer hoch gebracht. Aber bei dir …? Da müssen wir uns wohl was anderes einfallen lassen, denn geile Weibertitten gibt’s nicht mehr.«
Und während River noch mit seinen Gedanken bei dieser Frau verweilte, die es nun schon lange nicht mehr gab, hatte Jack sich hinabgebeugt und seine schlappe Nudel zwischen die Lippen genommen. River hatte keine Ahnung gehabt, wie überwältigend das Gefühl sein würde, wenn jemand anderes ihn sexuell stimulierte, und Jack war überrascht gewesen, dass er so schnell abspritzte. Er hatte das Sperma ausgespuckt und River auf die Schulter gehauen.
»Und? Fühlt sich gut an, oder? Du wirst schon sehen, wir kommen prima über die Runden, wenn wir es uns gegenseitig machen. Das nächste Mal möchte ich, dass du mir auch einen bläst. Das bist du mir schuldig.« Bis auf Phil waren es immer Männer wie Jack gewesen, die River durchs Leben geführt hatten. Männer, die wussten, wie man andere behandeln musste, um zu bekommen, was man wollte. Männer, die den Ton angaben und bestimmten, wohin River zu gehen hatte. So wie Jack es nun ebenfalls tat. Obwohl sie sich erst zwei Tage vor dem ersten sexuellen Kontakt in einem verlassenen und beinahe gänzlich leergeräumten Supermarkt kennengelernt hatten, entschied Jack nach zwei weiteren Tagen, dass sie gemeinsam auf das Schiff gehen sollten. Es handelte sich dabei um ein ehemaliges Kreuzfahrtschiff, das Fahrten in die ganze Welt unternommen hatte. Nun war es der einzige Ort, an dem die Cys, bis auf einige Ausnahmen, unter sich waren. Jack, der über zwei künstliche Beine verfügte und dessen halber Schädel aus Metall bestand, sehnte sich danach, nur noch mit jenen zu tun zu haben, die so waren wie er selbst. River hatte nie darüber nachgedacht. Für ihn war es alltäglich, beschimpft und bespuckt zu werden. Die Menschen wussten es eben nicht besser. Für sie waren die Cys eine Abart der Silvers, auch wenn das eine nichts mit dem anderen zu tun hatte. Obwohl sogar Frankenstein das anders gesehen hatte. Phil Raven, wie er mit richtigem Namen hieß, hatte River zu dem gemacht, was er heute war. Und so wütend River manchmal gerne auf ihn gewesen wäre, so sehr war ihm bewusst, dass er ohne diesen kauzigen alten Mann nicht mehr leben würde. Jack behauptete, dass das auch sicher besser so wäre, aber River teilte diese Meinung nicht. Er spürte einfach, dass es etwas in seinem Leben gab, das es noch zu entdecken galt. Er wusste instinktiv, dass er Großes bewirken würde. Also weigerte er sich vehement, an etwas zu verzweifeln, das nun mal nicht zu ändern war – und das bedeutete in seinem Fall, ein Dasein als halbkünstliche Lebensform führen zu müssen. Wenn er auf das Schiff gehen konnte, wäre das ohnehin keine große Sache mehr. Vielleicht würde er zum ersten Mal in seinem Leben eine Form von Frieden finden. Das zumindest war es, was Jack dort anstrebte. River wusste, wie wichtig seinem Freund das war. Und so hatte er es sich ebenfalls zum Ziel gesetzt, obwohl er den Gedanken einfach nicht los wurde, dass es in Wahrheit eine Flucht vor seinen Aufgaben war. Denn so sehr die übrig gebliebenen Menschen die Cys auch hassten, so sehr waren sie doch darauf angewiesen, von ihnen beschützt zu werden. Als die Silvers ihre Horden wie einen zerstörerischen Schwarm Heuschrecken über die Menschheit geschickt hatten, hatten sie ihre Technik mitgebracht. Operationswerkzeuge und technisch hochentwickelte Komponenten, die sie für sich selbst benötigt hatten, waren zurückgeblieben. Es war der Abfall einer Zivilisation, die sich praktisch täglich völlig neu erfand und jeder modernen Errungenschaft der Menschheit den Mittelfinger zeigte. Die Silvers waren gnadenlos überlegen, doch sie hatten unterschätzt, was die, die sie schon zerstört zu haben glaubten, aus ihren Hinterlassenschaften machen würden. Und die Silvers, die zurückgeblieben waren, um den Menschen den Rest zu geben, sahen sich nun bereits seit einigen Jahren einer neu erstarkten Menschheit gegenüber, die zumindest in einzelnen Teilen ihrer eigenen Art zu entsprechen schienen. Die Cys waren weder Mensch noch Silver. Und doch sahen die Menschen sie wohl eher als Silvers an, statt als Abkömmlinge ihrer eigenen Rasse. Sie waren gut genug, für die Menschheit zu kämpfen, doch nicht gut genug, ihr anzugehören. River nahm sein Schicksal dennoch an und tötete jeden Silver, der ihm in die Quere kam – und er hielt sich von Menschen fern, weil er wusste, dass sie ihn verachteten und fürchteten.