Die zerbrochene Flöte. Maj Bylock

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Название Die zerbrochene Flöte
Автор произведения Maj Bylock
Жанр Книги для детей: прочее
Серия
Издательство Книги для детей: прочее
Год выпуска 0
isbn 9788711464915



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hielten Trolle und Geister fern.

      Noch einmal blickte er hinter dem Jungen her, der jetzt verschwunden war. Das Sausen in den Kiefern erklang kräftiger als vorhin. Ein Sturm braute sich zusammen, daran bestand kein Zweifel.

      Als Dan den jenseitigen Waldrand erreicht hatte, konnte er den Kirchturm aus der Ebene aufragen sehen. Inzwischen war die Sonne schon fast untergegangen, doch bis Mitternacht war es noch lang.

      Dans Beine trugen ihn kaum noch, er fühlte sich krank. Wenn er nicht selbst zum Friedhof ging, würden ihn vielleicht andere bald dorthin tragen müssen, das wurde ihm allmählich klar.

      „Mit den Geistern muß ich irgendwie fertigwerden“, seufzte er.

      Elend und verschwitzt ging er wieder in den Wald hinein. Er mußte einen Platz finden, wo er sich ausstrecken konnte, während er darauf wartete, daß es richtig dunkel wurde.

      Es war nicht einfach, einen bequemen Platz zum Liegen zu finden. Die Kiefern hatten ihre Zapfen auf dem Boden verstreut, überall war es hart und uneben. Dennoch kam Dan alles unwirklich vor, wie in einem Traum.

      Irgend etwas kitzelte ihn plötzlich im Nacken. Plattnas!

      Dan wurde heiß vor Freude. Plattnas war wieder da! Wie hatte er ihn hier nur finden können? Doch als er im Gras um sich tastete, war niemand da. Nur eine Ameise, die sich in seinen Kittel verirrt hatte, kletterte an seinem Hals hoch.

      Enttäuscht legte er sich wieder hin. Da hörte er Töne. Wie Engelsgesang! Vorsichtig öffnete er die Augen. Nein, Engel waren das nicht. Es war nur der Wind, der durch die Baumwipfel pfiff.

      Dan nahm seine Flöte und schloß die Augen, er sah den Wald nicht mehr, nur noch eine graue kleine Gestalt hoch oben in einer Mastspitze.

      Dan mußte spielen. Er setzte die Flöte an den Mund. Aber die Lippen, die in eine Flöte blasen, dürfen nicht zittern. Und die Finger, die über die Löcher der Flöte fliegen, dürfen keine zu großen Wunden haben. Er steckte die Flöte in die Tasche zurück. Heute abend mußte er sich damit begnügen, der Musik zu lauschen, die der Wald ihm vorspielte.

      Zwischen den Bäumen wurde es immer dunkler. Aber der Abend zog sich in die Länge. Schließlich war Dan so müde, daß ihm selbst der harte Erdboden wie ein weiches Bett zu sein schien. Schlafen wollte er, nur schlafen.

      Aber jetzt war die Mitternachtsstunde nah, die richtige Zeit, um auf den Friedhof zu gehen, wenn man solche Dinge vorhatte wie er, das wußte er. Jetzt mußte er wach bleiben.

      Um nicht einzuschlafen, ging er auf den Weg hinaus, der zur Kirche führte. Dort erblickte er einen Baum, den größten Baum, den er je gesehen hatte. Es war eine Eiche mit einem Stamm so breit wie eine Kirchentür. Dan setzte sich unter die Eiche, den Rücken lehnte er an den harten Stamm. Immer wieder mußte er die Augen aufreißen. Die Augenlider wollten nur eines – sie wollten zufallen und die Träume hervorlassen.

      Plötzlich sah Dan, wie eine Kutsche den Weg entlanggefahren kam. Direkt vor der Eiche bäumten sich die Pferde auf. Sie schlugen mit den Vorderhufen durch die Luft und rasten dann im wildesten Galopp davon. Die Kutsche schleuderte und kippte um!

      Dan stürzte auf den Weg hinaus, um dem Kutscher zu helfen. Doch auf dem Weg war nichts zu sehen, weder Kutsche noch Pferde. Erst da ging es Dan auf, daß er kein einziges Geräusch gehört hatte, weder von Hufen noch von Rädern!

      Die Geisterstunde war da! Jetzt mußte er sich zum Friedhof aufmachen. Sein Herz begann, wie wild zu hämmern.

      Je näher er der Kirche kam, desto langsamer ging er. Er preßte den Sonnenstein in der Hand und wünschte, daß Jakob neben ihm ginge. Wenn nur Jakob ..., dachte er.

      Noch nie hatte Dan sich so verlassen gefühlt wie in dieser Nacht.

      Was hat der Alte am Strand außerdem noch gesagt? überlegte er. Daß Branntwein auch gut sei? Vielleicht sollte ich lieber zu einer Schenke gehen, als mich mit Geistern einzulassen?

      Doch Schankwirte waren auch kein angenehmer Umgang. Dan zögerte nicht mehr lange, sondern kletterte auf die Friedhofsmauer. Dahinter standen die Steine dicht nebeneinander auf den alten Gräbern. Ein frischgeschaufeltes Grab mit einem Erdhaufen daneben konnte er nirgends sehen.

      Er sprang hinunter und ging langsam zwischen den Gräberreihen hindurch. Doch, halt! Dort hinten sah er etwas, das ein Erdhaufen sein konnte. Dan schaute sich vorsichtig um. Keine weißen Gestalten, keine geisterhaften Schreie. Dennoch fürchtete er sich so sehr, daß ihm die Zähne klapperten.

      Es dauerte eine wahre Ewigkeit, bis er den Erdhaufen erreicht hatte. Rasch bückte er sich, um seine wunde Hand mit Totenstaub zu füllen. Da hörte er hinter dem Haufen ein Rascheln. Auf der anderen Seite, wo das offene Grab lag!

      Dan hielt den Atem an.

      Eine dunkle Gestalt löste sich aus der Finsternis. Wie ein heulender Wind flog sie geradewegs auf Dan zu, der sich entsetzt hinter das nächste Grab warf. Jetzt war er des Todes!

      Aber noch lebte er – er kämpfte mit dem Geist um sein Leben. Der Geist hackte mit messerscharfem Schnabel nach Dans Augen und schlug mit harten Flügeln um sich.

      Dan erwischte den einen Flügel und schleuderte den Geist zum Grab hinüber. Dort gehörte er hin! Der Geist stieß einen heiseren Schrei aus, dann flatterte er davon.

      Starr wie Eis blieb Dan auf dem Boden liegen. Da sah er, wie sich eine größere Gestalt aus dem Grab erhob. Eine Gestalt, die wie ein Mensch geformt war. Eine Zeitlang blieb sie am Rand des Grabes stehen. Dann wandte sich das Gespenst dem Stein zu, hinter dem Dan lag. Er wagte nicht einmal zu atmen.

      Nach einiger Zeit bewegte es sich sachte vom Grab weg, auf die Mauer zu. Der Geist, der vorhin mit Dan gekämpft hatte, hüpfte neben ihm auf der Erde. Bisher hatte Dan immer geglaubt, Geister schwebten und sähen wie Nebel aus. Jetzt wußte er, daß sie Schnäbel hatten, mit denen sie hacken konnten, und daß sie klettern mußten, um Mauern zu überwinden.

      Nachdem die Geister verschwunden waren, rannte Dan, so schnell er konnte, in die entgegengesetzte Richtung davon. Erst als er weit, weit weg war, fiel ihm der Totenstaub wieder ein.

      Seine Hand war leer.

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