Название | Raumschiff Prokyon Band 1-18: Die ganze Serie |
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Автор произведения | Harvey Patton |
Жанр | Научная фантастика |
Серия | |
Издательство | Научная фантастика |
Год выпуска | 0 |
isbn | 9783745214369 |
Er ging zum Visiphon und schaltete, aber die Bildfläche blieb dunkel. »Man hat die Verbindung unterbrochen«, stellte er bitter fest, aber Caine schüttelte den Kopf.
»Diese Mühe wird man sich kaum gemacht haben, man hielt Sie vermutlich für tot. Ich fürchte, dass alle Verbindungen nach außen durch das Beben zerstört worden sind.«
Der Shogun sah ihn verwundert an. Er war fast eine Stunde lang besinnungslos gewesen und hatte noch keine Ahnung, dass der Vulkan inzwischen voll aktiv geworden war. »Auch das noch!«, stöhnte er, nachdem ihn Taff unterrichtet hatte. »Dann muss ich sofort zur Hyperfunkstation, ein normales Funkgerät durchdringt die Mauern des Palasts nicht.«
»Aber nicht in diesem Zustand!«, sagte Mitani energisch. »Zuvor werde ich Ihre Wunde versorgen, Sie brauchen Tetanusserum und ein Stimulans, sonst halten Sie nicht durch. Gib mir deine Medobox, Taff, ich habe meine nicht bei mir.«
Caine nestelte das Kästchen vom Gürtel und reichte es ihr. »Folgender Vorschlag«, sagte er dann. »Du bleibst bei Toburu und begleitest ihn zur Funkstation, sobald er verarztet ist. Ich gehe wieder los, um Alexandros und die Entführer zu suchen. Können Sie mir einen Tipp geben, wo sie sich verborgen halten mögen, wenn sie den Palast noch nicht verlassen haben?«
Der Regierungschef stöhnte, denn das Mädchen war dabei, die eingebrannten Stoffreste aus der Schusswunde zu entfernen. »In den alten Kellerräumen vielleicht«, überlegte er. »Unter dem Gebäude gibt es eine Anzahl von Gängen und Gewölben, die noch von den ersten Kolonisten stammen. Sie wurden aufgegeben, als die Stadt im vorigen Jahrhundert nach einem schweren Beben neu aufgebaut wurde, aber es existieren noch Zugänge dahin.«
Er bezeichnete einen davon, so gut es ging, und Taff nickte. »Dann also auf in die Unterwelt, um die Unterweltler zu jagen! Achte auf dein Funkgerät, Mitani, ich unterrichte euch sofort, falls ich etwas finde und eventuell Verstärkung brauche.«
Das Mädchen sah ihm nach, bis sich die Tür hinter ihm schloss. »Etwas wird er mit Sicherheit finden«, prophezeite es dann. »Neue Schwierigkeiten!«
*
»Gespenstisch!«, murmelte der Commander vor sich hin. »Solch ein riesiger Kasten, und doch ist nirgends auch nur ein Mensch zu sehen. Man sollte meinen, dass das Beben auch Halbtote noch aus den Betten gejagt haben müsste. Oder sollten die fremden Eindringlinge alle ausgeschaltet haben, die sich im Palast befanden? Ortskundig waren sie auf jeden Fall, das beweist die Tatsache, dass sie sich Alexandros und Toburu zielstrebig herausgepickt haben.«
Er aktivierte das Funkgerät, und auf seinen Ruf hin meldete sich Lars Gunnarsson.
»Fehlanzeige in jeder Hinsicht, Taff, für beide Gruppen. Es ist uns gelungen, zwei Schleusentore zu finden, die nach draußen führen, aber die elektronischen Verriegelungen sind infolge des Energieausfalls blockiert. Durch sie können die Entführer jedenfalls nicht hinausgelangt sein. Wir haben inzwischen Dorit und Luca getroffen und unsere negativen Erkenntnisse ausgetauscht.«
»Außerdem sitzen wir im Moment fest«, mischte sich Ladora in die Unterhaltung ein. »Der Korridor, in dem wir uns befinden, ist durch einen Mauereinsturz versperrt. Wir kehren jetzt um und suchen einen anderen Weg zum Palastzentrum.«
Caine unterrichtete sie kurz über die Geschehnisse im Zusammenhang mit Toburu-Chan und bezeichnete ihnen den Ort, an dem er in die alten Gewölbe eindringen wollte. »Versucht, mir dorthin zu folgen, ich werde eine Markierung hinterlassen. Sollte ich auf die Entführer stoßen, unterrichte ich euch sofort und warte dann ab, bis ihr da seid, sofern die Lage nichts anderes gebietet.«
»Ja, die Lage«, sagte Orvid Bashkiri. »Sie ist hoffnungslos, aber nicht ernst, um einen alten Kalauer zu gebrauchen. Falls man Alexandros inzwischen umgebracht haben sollte, sehe ich verdammt schwarz. Das ergibt Verwicklungen von lichtjahreweiten Ausmaßen.«
»Mal den Teufel nicht an die Wand!«, murmelte Taff verdrossen. »Beeilt euch, ich habe das Gefühl, dass hier bald wieder die Wände wackeln werden, der Vulkan wird schon wieder lauter. Bis später.«
Er bahnte sich seinen Weg durch den allgegenwärtigen Schutt und erreichte schließlich eine Treppe, die hinunter in einen Lagerraum führte. Dort befanden sich Regale mit technischen Ersatzteilen verschiedener Art, die nun zum großen Teil auf dem Boden verstreut lagen. Im Hintergrund fand er die von Toburu beschriebene Stahltür, die durch große Riegel gesichert war.
Caine löste diese und wuchtete dann die schwere Tür auf. Hinter ihr führte ein breiter gewölbter Tunnel mit etwa zehn Grad Neigung in die Tiefe. Zu seiner Erleichterung gab es auch hier Notlampen, so dass er nicht nur auf seine Handleuchte angewiesen war.
Er kehrte noch einmal um, nahm seine Waffe, fokussierte ihren Strahl auf stärkste Bündelung und brannte dann eine fortlaufende Reihe von Pfeilen in den Boden. Mit Unbehagen registrierte er das Einsetzen neuer schwacher Erdstöße, sein Instinkt hatte ihn also nicht getrogen.
Der Tunnel war in gutem Zustand und vollkommen mit Stahl ausgekleidet. Der Boden war geriffelt, so dass Taff trotz der starken Abschrägung guten Halt fand. So leise wie möglich bewegte er sich voran und erreichte etwa dreißig Meter weiter eine geräumige Kaverne, von der aus drei Gänge in verschiedene Richtungen führten. Sie verliefen nun waagerecht, waren jedoch gekrümmt, so dass nicht zu erkennen war, wie es weiter hinten aussah. Doch welchen sollte er nun nehmen?
»Im Zweifelsfall: die angeblich goldene Mitte«, knurrte er und versah den Boden mit einem entsprechenden Pfeil. Langsam drang er in den Gang ein, der mehrere Windungen beschrieb und dann in einen großen Hohlraum mündete. Hier war es fast dunkel, nur undeutlich erkannte Taff die Umrisse von niedrigen, buckelförmigen Bauwerken. Ihr Alter manifestierte sich in den zahlreichen Rissen und Sprüngen, die sie überzogen, einige waren vollkommen eingestürzt. Die Luft war schlecht und warm, so dass er bald zu schwitzen begann.
Er überlegte kurz und bewegte sich dann an der rechten Seitenwand der Kaverne entlang, nachdem er einen weiteren Pfeil hinterlassen hatte. Der Raum erwies sich als sehr groß, denn als er etwa dreihundert Meter zurückgelegt hatte, war immer noch kein Ende abzusehen. Offenbar war dies bereits ein Teil der alten Stadt, die nach Toburus Auskunft aus mehreren separaten Gewölben bestanden hatte.
Zuweilen hielt Taff an und lauschte, aber ringsum war es, vom ständigen Rumoren des Mont Mortus abgesehen, vollkommen still. Er erreichte schließlich das Ende des Hohlraumes und sah sich einem wahren Labyrinth von neuen Gängen gegenüber, von denen jedoch nur ein Teil noch passierbar war. Er entschied sich für den am besten erhaltenen und drang langsam in ihn ein.
Hier gab es keine Lampen mehr, es war aber dennoch nicht dunkel. Die gewölbte Wandung war mit einer selbstleuchtenden Kunststoffmasse ausgekleidet, die einen schwachen bläulichen Schimmer verbreitete. Taff grinste kurz, als er daran dachte, in welch unmöglicher Situation er sich hier befand.
»Genau das Richtige für einen Raumfahrer, der bereits Dutzende von Malen die Erde gerettet hat!«, murmelte er sarkastisch. »Die PROKYON ist mehr als einhundertfünfzig Kilometer weit weg, und ich krieche hier herum wie ein Maulwurf.«
Der Tunnel mündete nach etwa achtzig Metern in eine weitere große Kaverne. Caine verließ ihn fast sorglos, denn er glaubte kaum noch daran, dass sich die Entführer in dieser Umgebung aufhalten könnten. Um so größer war dann sein Erschrecken, als irgendwo vor ihm ein Lichtschein aufblitzte und die Entladung einer Strahlwaffe ganz nahe neben ihm in die Höhlenwand einschlug.
Trotz seiner Überraschung reagierte er folgerichtig. Er warf sich zu Boden, rollte sich ab und gelangte in die Deckung einer niedrigen Ruine. Trotz seiner misslichen Lage kam ein Gefühl der Befriedigung in ihm auf – er war auf der richtigen Spur!
Der Gegner feuerte erneut, verriet damit aber seinen Standort. Taff erwiderte das Feuer, schoss aber absichtlich zu hoch. Er musste unbedingt vermeiden, das Leben von Alexandros Demosthenes