Название | Rocket Science |
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Автор произведения | K.M. Neuhold |
Жанр | Языкознание |
Серия | |
Издательство | Языкознание |
Год выпуска | 0 |
isbn | 9783958238312 |
Ich lache schnaubend in mein Glas Limo, das ich gerade an meine Lippen gehoben habe, um etwas zu trinken. Ich greife nach meiner Serviette und putze mir damit den Mund ab. »Ja, ich meinte Sex.«
»Ich bin eine Jungfrau«, erklärt er sachlich. »Es ist nichts falsch daran, Jungfrau zu sein.«
»Ich habe nicht behauptet, dass es so ist.«
»Ach bitte, ich wette, dass du die Art Kerl bist, der jedes Wochenende einen anderen hübschen Mann in seinem Bett hat«, unterstellt er mir. Seinen bissigen Unterton könnte ich beinahe mit Eifersucht verwechseln.
»Das ist nicht sehr höflich. Wenn ich dich nicht dafür verurteile, keinen Sex zu haben, ist es nicht wirklich fair von dir, mich dafür zu verurteilen, was in meinem Schlafzimmer geschieht.«
Er errötet erneut. Diesmal ist es ein dunkleres Rot, das unendlich befriedigend ist.
»Du hast recht, das ist nicht fair von mir«, stimmt er mir zu.
Als er nichts mehr sagt, hebe ich meine Limo an meine Lippen und trinke einen Schluck, jetzt, da mir keine Gefahr droht, sie zu inhalieren.
»Ich könnte dir helfen, wenn du willst«, biete ich ihm beiläufig an.
»Was meinst du?« Da ist wieder dieser misstrauische Ausdruck in seinen Augen.
Ich zucke die Schultern und bin mir selbst nicht ganz sicher, was ich gemeint habe, als mir das Angebot über die Lippen gekommen ist, ohne vorher überhaupt darüber nachzudenken. »Wenn du Unterricht darin haben möchtest, wie man flirtet oder wie man erkennt, welche Kerle dafür empfänglich sind, aufgerissen zu werden.«
»Ich bin mir sicher, dass ich ein hoffnungsloser Fall bin«, sagt er. »Ich will deine Zeit nicht verschwenden.«
»Meine Zeit verschwenden? Du glaubst, ich halte es für Zeitverschwendung, freitagabends in Gaybars herumzuhängen und mit süßen Typen zu flirten?«
Elijahs Gesichtsausdruck verdüstert sich etwas und seine Schultern fallen herab. »Es tut mir leid, dass ich dich davon abgehalten habe. Ich habe dir gesagt, dass ich keine Mitleidsfreundschaft brauche. Geh und flirte mit jemandem. Mach dir keine Sorgen um mich.«
»Ich mache mir keine Sorgen um dich und das hier ist kein Mitleid«, wende ich ein. Ich verbringe gerne Zeit mit dir und ich glaube, dass es Spaß machen würde, gemeinsam nach Typen Ausschau zu halten. Aber wenn du nicht interessiert bist, können wir es dabei belassen.«
Die Kellnerin bringt unser Essen und wir beide stürzen uns darauf und lassen das Gespräch erst einmal auf sich beruhen. Ich würde gerne sehen, wie Elijah etwas lockerer wird und das Selbstvertrauen findet, von dem ich mir sicher bin, dass es sich unter seiner schüchternen Schale versteckt, aber ich werde ihn zu nichts zwingen.
Wir spielen noch ein paar Stunden lang Spiele, jeder von uns gewinnt ein paar. Elijah entspannt sich zunehmend, je weiter der Abend fortschreitet, bis er derselbe lockere, sarkastische Mann ist, mit dem ich mich letztes Wochenende getroffen habe. Nur ohne den ganzen Alkohol.
Ein Gähnen kommt mir über die Lippen und ich schaue auf die Uhr, verwundert, dass wir es fast bis zur Schließung der Spielhalle geschafft haben.
»Oh wow, es ist schon spät«, sagt er. »Ich sollte mich vermutlich auf den Heimweg machen.« Er beißt sich auf die Unterlippe und sieht unsicher aus. Wenn das jemand in einer Bar gewesen wäre, hätte ich anhand seiner Körpersprache vermutet, dass er versucht, den Mut aufzubringen, um mich in seine Wohnung einzuladen. Aber das hier ist Elijah.
Er bestellt sich ein Taxi und ich warte gemeinsam mit ihm darauf. Als das Auto am Straßenrand hält, lächelt er mich schüchtern an und öffnet die hintere Tür, um einzusteigen. Er hält inne, ehe er die Tür schließt, und schaut mich wieder ganz nervös und mit einem Hauch Interesse an. Ich wette, dass er genau so schauen würde, wenn ich ihn unter mir hätte, nackt und verzweifelt. Mein Schwanz bewegt sich an meinem Bein und wird hart, als meine Gedanken ohne meine Erlaubnis unanständig werden.
»Ich werde es tun«, sagt er mir und für einen verrückten Moment glaube ich, dass er meine Gedanken lesen kann und sich damit einverstanden erklärt, all die dreckigen Dinge zu tun, die mir durch den Kopf geschossen sind.
»Was tun?«, frage ich, wobei meine Stimme rauer klingt als geplant.
»Das Flirten. Du kannst es mir beibringen… natürlich nur, wenn du das wirklich willst.«
Ich blinzle und schüttele den Schleier aus Lust ab, der mir das Gehirn vernebelt. »Oh ja, natürlich.«
Langsam stiehlt sich ein Lächeln auf seine hübschen, pinken Lippen, ehe er die Autotür schließlich zuzieht und mir einmal kurz durchs Fenster zuwinkt, ehe das Taxi wegfährt und mich mitten in der Nacht erregt und verwirrt an einer Straßenecke zurücklässt.
Kapitel 6
Elijah
Pax: Was hast du an?
Ich lese die Nachricht und schaue dann auf meine Klamotten herab. Ich frage mich, ob es einen bestimmten Dresscode für die Bar gibt, in die er mich heute schleppt, um mir anscheinend das Flirten beizubringen, von dem ich nichts wusste. Ich bin mir vollkommen sicher, dass ich ein hoffnungsloser Fall bin, aber wenn er seine Zeit verschwenden will, kann ich einen Abend lang mitspielen, glaube ich.
Elijah: So ziemlich das, was ich immer trage – Jeans, ein Shirt mit V-Ausschnitt und einen schwarzen Blazer. Ist das für die Bar in Ordnung? Ich habe nicht wirklich viel anderes. Ich nehme an, dass ich auf den Blazer verzichten könnte?
Pax: Nein.
Pax: Ich meinte: Was hast du gerade an? ;)
Ich schaue wieder an mir herab und versuche herauszufinden, was er meint. Fragt er nach den Marken meiner Klamotten? Denn mal ehrlich: Wer weiß sowas?
Elijah: Ich verstehe nicht.
Pax: Ich flirte, Einstein.
Elijah: OH!
Pax: Lass es uns noch einmal versuchen… Was hast du gerade an? ;)
Elijah: Uhm… Ich bin mir nicht sicher, was ich sagen soll. Wenn ich nichts Freizügiges trage, lüge ich dann? Oder soll ich mich bis auf die Unterwäsche ausziehen, damit ich nicht lüge, wenn ich sage, dass ich nur Unterwäsche trage?
Elijah: Abgesehen davon: Ist das, was ich dir eben gesagt habe, dass ich trage, in Ordnung für die Bar heute? Ich könnte mir etwas anderes einfallen lassen, wenn es das nicht ist.
Pax: Du bringst mich um, kleiner Nerd. Lol
Elijah: Es tut mir leid, ich habe dir gesagt, dass ich ein hoffnungsloser Fall bin.
Pax: Bist du nicht, aber vielleicht müssen wir mit deiner einzigartigen Persönlichkeit arbeiten, um deinen eigenen Flirt-Stil zu entwickeln.
Elijah: *seufz* Ich bin hoffnungslos.
Pax: Was du trägst klingt in Ordnung, ich hole dich in einer halben Stunde ab.
Elijah: Das musst du nicht tun. Ich kann mir ein Taxi nehmen.
Pax: Das macht mir keine Umstände. Bis gleich.
Ich kann nicht glauben, dass ich dem Ganzen tatsächlich zugestimmt habe. Nach unserer Nacht in der Spielhalle haben wir wieder die ganze Woche über Nachrichten ausgetauscht und es war eindeutig, dass Pax das hier ernst nimmt. Es schien so, als habe er die ganze Woche damit verbracht, genau die richtige Bar zu finden. Er hat mir Anmachsprüche geschickt, wenn ich jemanden ansprechen möchte, an dem ich interessiert bin, und mir detailliert die Art von Körpersprache erklärt, auf die ich achten soll. Inklusive Youtube-Videos als Verweise.
Beinahe hätte ich ihm gesagt, er solle die ganze Sache vergessen. Es ist zu viel, zu stressig und zu sinnlos. Ich brauche kein Süßholz raspelnder Casanova sein, der Typen in einer Bar aufreißt. Vielleicht sterbe ich als Jungfrau; das ist für mich in Ordnung.
Das ist eine Lüge. Für mich ist das