HOLIDAY Reisebuch: Wo Deutschland am schönsten ist. Axel Klemmer

1945 hießen die Regisseure Axel von Ambesser, Fritz Kortner, Peter Stein, Ernst Wendt, Robert Wilson, George Tabori und Dieter Dorn. 2008 erhielten die Kammerspiele den Deutschen Kritikerpreis, 2009 und 2013 wurden sie zum Theater des Jahres gekürt, 2009 auch für das beste Bühnenbild ausgezeichnet: Es ging an den »Prozess« in der Inszenierung von Andreas Kriegenburg. Neben dem 800 Zuschauer fassenden, intimen Schauspielhaus gibt es zwei kleinere Spielstätten: das Werkraumtheater für wilde Experimente und das Neue Haus im modernen Probengebäude.

      Maximilianstr. 28; Tel. [phone]; www.muenchner-kammerspiele.de

       Schumann’s

      München

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      Das »Schumann’s« ist kein Geheimtipp, sondern Legende, aber nicht wegen der A-, B- und C-Promis und auch nicht wegen der reservierten Tische, auf die manche Stammgäste viele Jahre warten. Eher schon wegen der Bratkartoffeln, die Meister Charles so gern und gut zubereitet. Vor allem aber wegen der Cocktails, die hier so gut gemixt werden, und die man auch in illustrer Nachbarschaft genießt wie im eigenen Wohnzimmer. Das Interieur ist eher schlicht, Glamour gibt’s woanders. Auch gut: Die »Schumann’s Tagesbar« in der nahen Einkaufspassage Fünf Höfe.

      Odeonsplatz 6–7; Tel. [phone]; www.schumanns.de

       Philharmonie

      München

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      Zusammen mit dem nicht »schlechteren« Orchester des Bayerischen Rundfunks halten die Philharmoniker die Pole Position im Süden und behaupten sich als eines der besten Orchester Europas. Maßgeblichen Anteil daran hatte Sergiu Celibidache, der dem Klangkörper von 1979 bis zu seinem Tod 1996 vorstand. Der aktuelle Leiter, Valery Gergiev, ist auch kein Schlechter. Übrigens: Der große Konzertsaal am Gasteig ist für seine akustischen Tücken bekannt. Die teuersten Plätze – und teuer meint in München schon eine ganze Menge Geld – sind nicht die besten.

      Rosenheimer Str. 5; Tel. [phone]; www.mphil.de

       Theater Wasserburg

      Wasserburg

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      Ein absoluter Kulturtipp ist das frühere Theater Belacqua in der vielleicht schönsten kleinen Stadt Bayerns – auf der »anderen Seite« des Inn. Das kleine Ensemble steht beispielhaft für die Leidenschaft und Professionalität, mit der auch im Schatten der Kulturmetropole München Kunst gelebt wird: egal ob bei Shakespeare-Klassikern, Wedekinds »Lulu« oder dem »Black Rider« von Robert Wilson und Tom Waits, für den die Wasserburger bei den Bayerischen Theatertagen in Augsburg 2012 den Preis für eine »herausragende Ausstattung« gewannen. Bemerkenswert ist auch das Niveau des Tanztheaters. Im Sommer Freilichtaufführungen in der Altstadt oder »Am Stoa«, einem gewaltigen Findling im Wald nordwestlich von Wasserburg.

      Salzburger Str. 15; Tel. [phone]; theaterwasserburg.de

       Stadttheater

      Schweinfurt

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      Es ist eine Ikone der Nachkriegsarchitektur: das Stadttheater von Erich Schelling aus dem Jahr 1966. Und die Schweinfurter lieben es – die Auslastung liegt seit Jahren bei über 85 Prozent. Grund dafür ist sicher nicht nur die Qualität der Aufführungen, sondern auch deren Vielfältigkeit. Wer zwischen Oper und Operette, Musical und Ballett, Schauspiel und Konzert, Kinder-, Jugend- und Puppentheater wählen darf, wird sicher fündig. Erstklassig ist das Konzertprogramm, was nicht zuletzt an den Bamberger Symphonikern liegt, die hier regelmäßig mit den Stars des Klassik-Betriebs musizieren. Alle zwei Jahre finden die Schweinfurter Puppenspieltage statt.

      Roßbrunnstr. 2; Tel. [phone]; www.theaterschweinfurt.de