Der Frühlingsschläfer. Friederike Gahm

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Название Der Frühlingsschläfer
Автор произведения Friederike Gahm
Жанр Контркультура
Серия
Издательство Контркультура
Год выпуска 0
isbn 9783347079724



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Phrasen. Er hatte Mühe, ihr zuzuhören. Dann sagte auch sie nichts mehr. Es war immer noch kein Wort über ein Wiedersehen gefallen. Er musste jetzt die Initiative ergreifen, sonst wäre es zu spät. Plötzlich fragte sie in das Schweigen hinein, hast du immer noch Lust, mich zu besuchen? Er war so erleichtert, dass er die Antwort vergaß und stattdessen gleich nach einem Termin fragte. Sie schlug den ersten Dienstag im Februar vor. So spät, dachte er, fast noch ein ganzer Monat. Er war enttäuscht und bemüht, es sich nicht anmerken zu lassen. Sie ließ ihn gar nicht zu Wort kommen, sondern redete gleich weiter. Er hörte, ohne zuzuhören. Sie erwähnte eine Ortschaft namens Vaihingen, Bahnhof, Neubausiedlung. Ja, sagte er, und tat so, als hätte er aufgepasst. Er überlegte, wie er ihr noch sagen konnte, dass er sich freute. Oder war das nicht angebracht, wenn man sich das erste Mal wiedersah? War er zu ungeduldig? Da war der Satz schon heraus. Ich freue mich. Wer verliebt ist, trägt sein Herz auf der Zunge. Ich freue mich auch, entgegnete sie. Das übertraf alle seine Erwartungen. Er verabschiedete sich hastig, damit es das Letzte bliebe, was sie sagte. Er war glücklich. Als er den Hörer eingehängt hatte, musste er seine Freude abreagieren. Er ging zum Plattenspieler und legte seine Lieblingsplatte auf, die Rhapsodie in Blue. Er drehte die Lautstärke bis zum Anschlag auf. Schon immer wollte er einmal das Vibrieren dieser Musik spüren. Heute leistete er es sich, keine Rücksicht zu nehmen. Sollten sich die Nachbarn doch beschweren. Ich freue mich auch, hatte sie gesagt. Was war schon ein knapper Monat?

      Mein Alter Ego schweigt. Auch ich sage nichts. Hat dir meine Geschichte nicht gefallen, fragt es nach einiger Zeit und fügt scheinheilig hinzu, du kannst ehrlich sagen, was dich gestört hat. War sie vielleicht nicht realistisch genug oder gar zu realistisch? Hatte sie zu viel Herz oder zu wenig? Bei Liebesgeschichten ist es oft schwierig, das richtige Maß zu finden. Mein Alter Ego nickt mir erwartungsvoll zu. Nun, sagt es aufmunternd, nun? Ich kontere erbost, dass es sich seine dummen Spielchen sparen könne. Nanu! Es tut erstaunt, ich dachte, du magst Spiele, oder habe ich dich vorhin in diesem Punkt falsch verstanden? Spielst du vielleicht nur gern, wenn du weißt, dass du gewinnen wirst, erkundigt es sich. Das hat nichts mit Gewinnen und Verlieren zu tun, entgegne ich lauter als beabsichtigt. Mir geht lediglich dein plumper Geschichtentrick auf die Nerven. Auf die Nerven, echot mein Alter Ego ungläubig, wie interessant. Auf die Nerven? Ja, beharre ich, genau, auf die Nerven! Dann lass dich bei deinen weiteren Reminiszenzen nicht stören, sagt es und verschwindet. Bist du beleidigt, weil ich auf deine Geschichte geschimpft habe, frage ich hinter ihm her. Es antwortet nicht. So hat es sich bisher noch nie verhalten.

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