Anders gesagt. Traugott Schächtele

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Название Anders gesagt
Автор произведения Traugott Schächtele
Жанр Религия: прочее
Серия
Издательство Религия: прочее
Год выпуска 0
isbn 9783347100787



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      Traugott Schächtele

      Anders gesagt

      Auf der Erde erzählen und im Himmel tanzen. Erzählungen über Gott und die Welt

      © 2020 Traugott Schächtele

      Verlag und Druck:

      tredition GmbH

      Halenreie 40-44

      22359 Hamburg

ISBN
Paperback:978-3-347-10076-3
Hardcover:978-3-347-10077-0
e-Book:978-3-347-10078-7

      Das Werk, einschließlich seiner Teile, ist urheberrechtlich geschützt. Jede Verwertung ist ohne Zustimmung des Verlages und des Autors unzulässig. Dies gilt insbesondere für die elektronische oder sonstige Vervielfältigung, Übersetzung, Verbreitung und öffentliche Zugänglichmachung.

      Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek: Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http://dnb.dnb.de abrufbar.

      Auf der Buchvorderseite ist der Ausschnitt eines Druckes aus der Serie „dance factory“, 2018, des Freiburger Künstlers Markus Franke (www.markus-franke-malerei.de) zu sehen, dem ich für die Abdruckerlaubnis sehr herzlich danke.

      Inhalt

      Vorweg gesagt

       Ein Gang durchs Museum der unverzichtbaren Wörter

      Predigt über Galater 5,1 anlässlich des badischen Chorfestes in der Jesuitenkirche Heidelberg am Samstag, 1. Juli 2017

       Die fünf Tore der Liebe

      Predigt über Hoheslied 3,1-5 in der katholischen Kirche St. Stephan in Freiburg-Munzingen zum Abschluss der ökumenischen Bibelwoche am Freitag, 23. Februar 2018

       Die fünf letzten Thesen Martin Luthers

      Ansprache anlässlich der Morgenandacht während der 7. Tagung der 12. Landessynode in der Kapelle im Haus der Kirche in Bad Herrenalb am Donnerstag, 26. Oktober 2017

       Um die Zukunft der Kirche muss uns nicht bange sein

      Predigt im @home Gottesdienst im Hebel-Haus in Graben-Neudorf am Sonntag, 25. März 2018 (Palmsonntag)

       Das perfekte Justiz verbrechen

      Predigt über 1. Könige 21 im Rahmen der Predigtreihe „Kriminalgeschichten in der Bibel“ am Sonntag in der Heiliggeistkirche in Heidelberg am Sonntag, 2. September 2010 (14. S. n.Tr.)

       Aufruhr im Himmel

      Predigt über Caritas Pirckheimer im Rahmen der Predigtreihe „Frauen der Reformation“ in der Heiliggeistkirche in Heidelberg am Sonntag, 8. Oktober 2017 (17. Sonntag nach Trinitatis)

       Schöpfung 2.0

      Predigt anlässlich des Gottesdienstes zum Abschluss der Akademietagung „Damit es weiter summt und brummt“ in der Kapelle im Haus der Kirche in Bad Herrenalb am Sonntag, 4. März 2018 (Okuli)

       Ein Tanz kostet Johannes den Täufer den Kopf

      Predigt über Markus 6, 13-27 in der Reihe „Tanz und Bibel“ in der Heiliggeistkirche in Heidelberg am Sonntag, 28. Juli 2018 (6. Sonntag nach Trinitatis)

       Durch die Altstadt in die Zukunft zur Kirche 2.0

      Predigt im ACK-Gottesdienst zum Reformationsfest in der Heiliggeistkirche in Heidelberg am Donnerstag, 31. Oktober 2019 (Gedenktag der Reformation)

       „Sie waren uns gegenüber ungewöhnlich freundlich“

      Predigt über Apostelgeschichte 27,18-28,10 im ökumenischen Gottesdienst anlässlich des Schwetzinger Gebetstages im Rahmen der Gebets-Woche für die Einheit der Christen in der Kirche Sankt Pankratius in Schwetzingen am Sonntag, 19. Januar 2020 (2. Sonntag nach Epiphanias)

      Vorweg gesagt

      Ich liebe es zu erzählen! Und es bereitet mir ausgesprochen Vergnügen zu erleben, wie mit Wörtern Bilder, ja eigentlich ganz neue Welten vor den Ohren und zugleich in Herz und Sinnen der Zuhörenden entstehen können – wie eine Vorahnung himmlischer Festfreude schon jetzt, unter ganz handfesten irdischen Verhältnissen, eben: „Auf Erden reden und im Himmel tanzen!“

      Ich liebe es auch zu predigen – weil das Predigen Raum gibt fürs Erzählen! Natürlich erfordert das Predigen immer wieder die Grundentscheidung nach dem Genus. Entscheide ich mich für einen eher „klassischen“, dem Text entlanggehenden und sukzessive deutenden Typus? Oder lasse ich mich vom Text in der Weise inspirieren, dass ich zu erzählen beginne. Immer wieder wähle ich erzählende Formen und gerate dabei ins Staunen. Die Zuhörerinnen und Zuhörer folgen beim Erzählen meist mit deutlich größerer Aufmerksamkeit als bei anderen Formen. Auch darum gehe ich immer wieder gerne diesen erzählenden Weg.

      Dieser kleine Band enthält zehn Beispiele, die verdeutlichen, wie ich das meine. Ich nenne diese Beispiele im Titel dieses Buches darum auch nicht einfach Predigten, sondern gerade im Blick auf die hier ja vorliegende Leseform „Erzählungen über Gott und die Welt“. Diese Erzählungen legen hoffentlich auch beim Lesen etwas vom Glück dieser Art des Predigens offen - für den, der diese Texte geschrieben hat, für die, die sie als Predigt hören konnten, und für Sie als Leserinnen oder Leser dazu. So oder so: Es ist ein Glücksfall, solche Erfahrungen gelingender Kommunikation immer wieder neu machen zu können.

      Schwetzingen, im Sommer 2020

      Traugott Schächtele

      Ein Gang durchs Museum der unverzichtbaren Wörter

       Predigt über Galater 5,1 anlässlich des badischen Chorfestes in der Jesuitenkirche Heidelberg am Samstag,1. Juli 2017

      Wenn Sie denn nun schon mal hier sind, kommen Sie doch schnell mal mit ins Museum! Ich lade Sie ein. Nein, nicht ins Kurpfalzmuseum, nicht weit von hier, in der Hauptstraße. Das hat um diese Zeit längst geschlossen. Ich will sie mitnehmen ins „Museum der unverzichtbaren Wörter“. Sie kennen es noch nicht? Ich bin immer wieder dort. Das „Museum der unverzichtbaren Wörter“ lebt davon, dass die Menschen keinen Bogen darum herum machen.

      Gleich wenn man reinkommt, geht es in die Abteilung für Menschenrechte. Da müssen alle durch. Ebenso durch die Hallen der Gerechtigkeit. Die Räume mit den Ideen des Humanismus lassen dann viele lieber links liegen. Und viele umgehen auch die Abteilungen Frieden und Bewahrung der Schöpfung.

      Ein eigener Trakt dieses besonderen „Museums der unverzichtbaren Wörter“ ist den Religionen gewidmet. Wenn man geradeaus hineingeht, gelangt man zum Bereich „Schlüsselwörter der jüdisch-christlichen Tradition“. Der Liebe ist ein Raum gewidmet. Verzeihung und Versöhnung steht an der anderen Tür. Nebenan dann, Dienst am Nächsten und Kunst und Feste. Irgendwo muss da auch die Musik einen Ort haben. Denn die Klänge werden immer lauter. Gesungenes Gotteslob steht auf dem Hinweisschild.

      Ausnahmsweise gehe ich dieses Mal an dieser Tür vorbei. Normalerweise lege ich in der Oase der Kirchenmusik immer eine Pause ein. Heute zieht es mich unwillkürlich weiter. Neu-Präsentation der Säulen der Freiheit steht da zu lesen. Viel gibt es da zu sehen. Noch mehr geht mir durch den Kopf.

      Von Freiheit ist derzeit schließlich viel die Rede, denke ich. Hier möchte ich fürs Erste verweilen bei meinem Gang durchs Museum. Gottseidank – die Musik kann man immer noch ganz gut hören. Im Moment ist es Chormusik, die da an meine Ohren dringt. Aber die Freiheit hat’s mir heute besonders angetan. Um Freiheit geht’s in der Politik, wenn eingeschränkte oder gar fehlende Freiheit beklagt wird. Um Freiheit geht’s derzeit häufig auch bei uns in der Kirche. Ein riesiges rotes Banner füllt einen Teil der Wand hinter den Säulen der Freiheit. Oben das Gesicht Martin