Название | Lenins Sohn |
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Автор произведения | Marco Richter |
Жанр | Биографии и Мемуары |
Серия | |
Издательство | Биографии и Мемуары |
Год выпуска | 0 |
isbn | 9783347054073 |
Revoluzzerin die dieses Buch gelesen hat, dachte meine Mutter. " Ja, Marco, wie Marco Polo.
Bitte! " Und meine Mutter grinste verschmitzt zurück, mit einem Augenzwinkern, welches die Hebamme schmunzelnd entgegennahm.
3. Die erste Lüge….
An die ersten zwei drei Jahre kann ich mich nicht so richtig erinnern. Aber das liegt ja bekanntlich in der Natur der Sache. Kaum ein Mensch kann sich an die ersten Jahre bis zum Kindergarten erinnern. Auch ich nicht, trotz des großen Namens, und der Bürde Lenins Sohn zu sein und des Humors meiner Mutter.
Die Kindheit und die Jugend sind ja bekanntermaßen der Kindergarten und die Schule des
Lebens eines späteren Erwachsenen. In dieser Zeit ist man ja auch im Kindergarten und in der Schule. Es soll der Charakter und das Wissen für das zukünftige Sein, Wirken und Leben sich angeeignet werden. Die Vorbereitung für die Aufgaben des Lebens, nämlich Höhen und Tiefen irgendwann einmal selbst zu überstehen und zu lernen damit umzugehen, Niederlagen zu verarbeiten und Erfolge richtig einzuordnen. Das alles ohne das immer jemand kommt und dich in den Arm nimmt und tröstet nur weil Du ein Auweh hast, krank bist, beleidigt bist, dich ungerecht behandelt fühlst oder Scheiße gebaut hast. Das alles auch ohne das immer jemand kommt und sagt fein gemacht nur weil du mit sieben Jahren dir endlich selber alleine die Schnürsenkel zubinden kannst, ne Eins in Mathe hast, einen Wettkampf in deiner Sportart gewonnen, wo du täglich trainiert hast, dein eigenes Zimmer, was du selbst verdreckt hast aufräumst oder auch nur einfach ehrlich bist und in Demut einsichtig. Klar, das alles wäre auch schon mal ein Lob wert, vor allem gerade als Kind. Aber ist das alles nicht auch irgendwie normal, auch ohne extra Lob oder Zusammenschiss? Fragen über Fragen. Man kann da auch geteilter Meinung sein und irgendwie hat doch auch jeder bei dieser Frage irgendwo recht und soll sich seine eigene Meinung bilden. Hier nun die Geschichte wie es mir erging.
Ich war gerade fünf Jahre alt geworden, in der Stadt auf dem Feuerwehrplatz war der alljährliche Rummel aufgebaut zum Frühlingsfest. Eine Schulfreundin meiner älteren Schwester Claudia hat bei uns geklingelt. Ich höre ihre süße Kinderstimme fragen: " Darf die
Claudi mit auf den Rummel kommen? ". Ich vernehme ein jubelndes " Jaaaa!!!" aus der
Küche wo Claudia noch beim Essen sitzt. Meine Eltern willigen ein und sagen:" hier zwei
Mark für Autoscooter, Losbude und Zuckerwatte". Meine Mutter drückt ihr 4 Mark in die
Hand. Ungläubig und verdutzt schaut Claudia sie an. Mama sagt " zwei für Dich und zwei für Marco, den nehmt Ihr mit und Passt auf Ihn auf! Ist das klar?... .Ob das klar ist will ich wissen?!" raunzt meine Mutter sie bestimmend an. Die Kotze stand meiner Schwester sichtlich ins Gesicht geschrieben. " Ja...och menno, muss das sein?" Es musste sein gab meine Mutter ihr deutlich zu Verstehen. Ich wusste gar nicht was los war als meine Schwester mich anrempelnd in unserem Kinderzimmer aufsuchte und mir Blicke zu warf, die mich nichts Gutes ahnen ließen. Ich wusste ja nicht was dieser Rummel ist, ich war noch nie bei so etwas. Irgendwie ängstlich und doch auch ein bisschen in Vorfreude, ohne zu wissen was mich erwartet zog ich mir meine Sandalen an. Ich grinste meine Schwester an. Sie dachte ich würde sie verhöhnend auslachen, dabei habe ich mich nur gefreut was mit ihr zu machen. Ich merkte schon das ihre Freude sich in Grenzen hielt, habe es aber nicht so richtig verstanden. Sie war doch bis dahin sonst immer so lieb zu mir, hat sich um mich gekümmert, mit mir gespielt, gelacht und mich vor den bösen großen Jungs aufm Spielplatz vorm Haus beschützt. Naja was solls. Ich habe mich gefreut. Hab meine Schwester bis dahin abgöttisch geliebt.
Wir gingen los. Ich suchte mit meiner Hand die Hand meiner Schwester. Wir haben das doch bis dahin immer so gemacht, wenn wir zusammen irgendwo hingegangen sind. Ich bemerkte das die zwei Mädels irgendetwas flüsterten und sich leise irgendetwas ins Ohr zu sagen hatten. Irgendwie wurde es immer komischer, es war zu spüren das irgendetwas in der Luft lag. Plötzlich hielten wir an. Meine Schwester beugte sich zu mir, lies meine Hand los und drückte mir mit ihrer anderen Hand 2 Mark in die Hand. Ich war verdutzt, kapierte nicht recht was jetzt los war. Auf einmal ehe ich mich versah, rannten die zwei Mädchen, hämisch lachend, los. Ich realisierte die Situation nicht so schnell. Stand da, brauchte ein bisschen. Aber so langsam dämmerte es mir, meine Schwester spielte ein falsches Spiel und wollte mich nicht dabeihaben. Ihre Freundin war auf einmal wichtigere als ich...ja aber ich, ich war doch noch nirgendswo alleine. So langsam spürte ich, dass mir das Wasser langsam in die Augen stieg. Ich sah vor Tränen kaum etwas, fing mit schluchzen an. Jetzt erst rannte ich in völliger Panik und fast todesängstlich in die Richtung, in welche die zwei Mädchen rannten. Ich hatte keine Chance und außerdem hatte ich sie schon längst aus den Augen verloren. Was jetzt? Ich wurde immer hektischer und fing vor Verzweiflung bitterlich und laut an, zu weinen. Eigentlich war es schon ein regelrechtes Schreien. Ich lief total verheult orientierungslos umher. Ich hörte laute Musik und fröhliches Kindergeschrei. Ich lief total verschüchtert und ein bisschen ängstlich in die Richtung dieser verlockenden Geräusche. Die Musik und das laute und fröhliche Kindergeschrei kam immer näher. Da sah ich ihn, diesen mysteriösen " Rummel ". Dieses Ding, welches meiner Schwester plötzlich so viel wichtiger war als ich. Ich staunte nicht schlecht und irgendwie konnte ich jetzt meine Schwester verstehen. Das war schon ein spannendes Ding dieser Rummel. Diese Musik und der Anblick von sich drehenden Karussellen, wo voller Freude und Glück kreischende und quiekenden
Kinder darauf saßen und sich in lustigen Spielzeugautos oder auf lebensechten Spielzeugtieren, bei lustiger lauter Musik und mit Klingelgeräuschen, im immer wiederkehrenden Kreisen transportieren ließen. Ich wollte das auch und lief schnurstracks auf das erste leuchtende, klingelnde, sich drehende etwas, welches in meiner Blick- und Laufrichtung war. Ich sah die fröhlichen und vor Freude, Glück und Spaß, lachenden Kinder und wollte mich genauso fühlen. Habe ich doch gerade erst schmerzliche die Erfahrung gemacht, dass sich die Welt nicht nur um mich dreht. Ein letzter Schluchzer mit Tränen in den Augen wich einem schniefendem Nase abputzen, ohne Taschentuch und einem Blick, welchen die meisten kennen, wenn sie Kinderaugen bei der Bescherung an Weihnachten beobachten. Endlich stand dieses Ding still, dieses " Karussell ". Die Kinder stiegen von ihren Fahrzeugen und Reitmöglichkeiten und vielen ihren Eltern oder Geschwistern freudestrahlend in die Arme. Ich nahm all meinen Mut zusammen und stieg in ein Feuerwehrauto ein. Wow, ich war sprachlos und interessiert zu gleich. Der Entdeckerdrang trieb mich dazu, sämtliche Knöpfe und Hebel an diesem Gefährt sowie diese kleine goldene Glocke zu betätigen, welche so ein schon schrilles lautes Achtungsklingeln erzeugte. Frei nach dem Motto " Hey, Platz da. Ich bin auch hier. Seht her ich kann das auch.". Dann realisierte ich zu alledem noch dieses Fahrzeug was ich nur aus Kinderbüchern und als kleines Spielzeug kannte, und ich wusste wenn das in echt draußen vorbei fährt, dann sitzen da nur starke Männer drin. Richtige, große, starke Helden, welche Menschen retten und bei allen Leuten höchstes Ansehen genießen. Wow, und jetzt ich. Plötzlich war ich der Größte. Dann bemerkte ich, dass das alles wie extra nur für mich auf Kindergröße angepasst war. Ich fühlte mich wie im Märchen und ich war die gute Hauptfigur. Oh... jetzt gings los. Das Karussell begann sich gemächlich zu drehen. Es wurde aber immer schneller. Hui...was für ein Spaß. Ich lachte laut auf vor Freude und Glück. Gar nicht gedacht, dass ich heute noch so etwas Tolles erleben durfte. Dann kam ein freundlicher lustiger Mann zu mir aufs Fahrzeug aufgesprungen und hielt seine Hand auf. Ich verstand nicht ganz. Dann fiel mir ein ich hatte ja noch die zwei Mark. Ich gab ihm das große Geldstück. Er nahm es, kramte irgendwie in seiner Hosentasche rum und lies eine Menge kleine Geldstücke, welche ich kaum mit meiner kleinen Kinderhand auffangen konnte in die selbige fallen. Dann zwinkerte er mir zu und verschwand zum nächsten Passagier dieses lustigen Dings, mit dem Namen Karussell. Unbeeindruckt von dessen, dass ich gelernt habe, dass man für viele Sachen,