Название | Zu neugierige Mörder: 9 Krimis |
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Автор произведения | Karl Plepelits |
Жанр | Зарубежные детективы |
Серия | |
Издательство | Зарубежные детективы |
Год выпуска | 0 |
isbn | 9783745213409 |
Sie zitterte am ganzen Körper, als er ihre Brüste berührte, und sie seufzte ergeben, da sich seine Lippen auf ihren Nacken pressten und ihn mit Küssen bedeckten. Dann, da seine rechte Hand tiefer glitt und ihre Taille und dann den Schenkel streiften, schienen ihr die Knie weich zu werden. Sie sank in seine Arme, und er ließ sie sanft auf den Rasen gleiten. Sie widerstrebte nicht, als er ihr noch näher kam und seine Finger sanft weiterglitten, dieses seidige Etwas abstreiften, das ihr Intimstes verhüllte und schließlich die Glut über sie kam, sie mitgerissen wurde wie in einem Geysir. Ihr war, als würde sie von heißen Wellen begraben, und alles in ihr loderte vor Lust wie eine Flamme. Sie hätte schreien können vor Glück. Nie hatte sie es so empfunden wie diesmal, nie hatte sie einen Mann zuvor gekannt wie den Baron.
„Ich liebe dich... Alex. Ich bin verrückt nach dir“, flüsterte sie heiser.
Er küsste sie sanft aufs Ohr und erwiderte: „Ich liebe dich auch, Kleines. Bist du glücklich?“
„Verrückt vor Glück“, stöhnte sie.
*
Als der Morgen das Meer rot wie einen riesigen See von Blut leuchten ließ und die ausrollenden Wogen so friedlich schienen, als wüssten sie gar nicht, wie sie im Sturm toben und vernichten konnten, als der vom Nachtwind zu jungfräulichem Weiß geglättete Strand vor den verschlafen blinzelnden Menschen lag, da richteten sich die Blicke aller auf das von Le Beau geflickte Boot, dann auf die Yacht, die immer noch draußen im Meer vor Anker lag und sanft in den flachen Wogen schaukelte. Und mit bangem Blick suchten die Menschen nach Dreiecksflossen, aber sie sahen keine.
James und Robert hatten Dacombe noch in der Nacht begraben, und nun hockte seine Witwe schon seit Stunden oben auf der Hochfläche neben der Grube. Der einzige Spaten, den die Schiffbrüchigen im Beiboot der Gangster gefunden hatten, steckte wie ein Grabkreuz auf dem Erdhügel. Nichts von seinen Millionen, von seinen Fabriken, seinem Reichtum hatte Dacombe mitnehmen können. Er, der die hochdotiertesten Ärzte kommen ließ, der zu Hause ein Heer von Sekretären und Dienstboten beschäftigt hatte, war wie ein Tramp gestorben und lag nun auf dieser Insel, die wie zum Hohn die Liebesinsel hieß.
„Hören Sie bitte alle mal her!“, sagte der Baron. „Wir müssen bis zum letzten Augenblick Disziplin wahren, Herrschaften, sonst verpfuschen wir unsere Chance. Zuerst werden wir das Boot ausprobieren. Le Beau, du übernimmst das mit James. Wenn alles glatt geht, bringt ihr Jenny und Mrs. Dacombe aufs Schiff. Jenny, Sie kümmern sich darum, dass Mrs. Dacombe keinen Unsinn macht. Le Beau, du kommst mit James zurück, dann holt ihr Miss Willington und Robert. Mehr als vier Menschen können zugleich nicht in dem geflickten Boot sein.“
„Das ist schon riskant genug“, stellte Le Beau fest. „Vielleicht können wir nach der ersten Fahrt so etwas wie ein Floß oder dergleichen von der Yacht mitbringen. Wir müssen also dreimal fahren.“
„Mackenzie, wir beide gehen hinauf auf die Hochfläche. Ich habe da einen Fund gemacht, den ich mir gerne bei Tage ansehen möchte. Robert, Sie geben jetzt Trinkwasser für alle aus und die letzten Vorrät.e.“
„Jawohl, Sir.“
Le Beau erhielt zusammen mit James als erster die Ration. Während beide etwas Fleischextrakt, strohtrockenen Stockfisch und jeder zwei Kekse aus dem Beiboot aßen, trat der Baron wie zufällig neben Dolly.
Sie sah ihn aus leuchtend grünen Augen an. Die letzte Nacht schien sie völlig verändert zu haben. Alles, was an ihr früher hart und kantig erschienen war, wirkte weich und sanft. Auch um ihre Lippen lag nicht mehr dieser spöttische Zug. Dolly war verliebt, und jeder hätte es bemerken müssen, wären die meisten nicht zu sehr mit sich selbst beschäftigt gewesen.
„Alex, kann ich nicht mit hinaufkommen?“, flüsterte sie.
Er nickte. „Gut. Mackenzie, fahren Sie mit der zweiten Partie und sehen Sie auf der Yacht schon mal nach der Maschine.“
Mackenzie sah überrascht auf, warf dann einen Blick auf Dolly, senkte den Kopf und erwiderte schroff: „Okay.“
Le Beau und James brachten das geflickte Beiboot zu Wasser und sprangen hinein. Während James die beiden einzigen intakten Riemen ergriff, begann Le Beau mit dem Ausschöpfen. Das Boot war immer noch an so vielen Stellen leck, dass Le Beau wie verrückt schöpfen musste, damit das Boot schwimmfähig blieb.
Sie kamen bald wieder zurück, und Le Beau rief: „Los, wer weiß, wie lange der Kahn noch zusammenklebt. Voran, die beiden Frauen!“
Jenny und Robert hatten die widerstrebende Mrs. Dacombe indessen von der Hochfläche geholt. Aber sie schrie immerzu: „Lasst mich doch! Ich will bei ihm bleiben. Ich will ...“
„Robert, fahren Sie die erste Tour schon mit, Jenny wird mit ihr nicht fertig!“, bestimmte der Baron.
Alle verfolgten gespannt, wie das Boot abermals ablegte und durch die anrollenden Wogen seewärts fuhr. James schuftete an den Riemen wie ein Berserker.
Es schien, als würde das Boot nie bis zur Yacht kommen. Endlos schien die Zeit, in der es sich schließlich doch mehr und mehr dem weißen Schiff näherte. Und Le Beau schöpfte immer schneller. Auch Robert half ihm mit, während Mrs. Dacombe wie eine Statue im Bug sass.
Nach einer unendlich lang wirkenden Zeit hatte das Beiboot die Yacht endlich erreicht. Alle sahen, wie Le Beau an Bord ging, wie er die Bootsleine am Poller festmachte, wie er Mrs. Dacombe mit Roberts Hilfe nach oben zog. Und sie sahen James an Bord der Yacht gehen, Robert folgte kurz darauf. Dann verschwand Robert schon in einem Niedergang, während Le Beau etwas vom Deck hinter dem Ruderhaus löste, das orangerot leuchtete.
„Er hat ein Floß!“, rief Mackenzie.
Dann verschwand auch Mrs. Dacombe im Niedergang, und Le Beau und James stiegen wieder ins Boot, schöpften wie besessen, ehe sie es losmachten und schleppten dann das etwa vier oder fünf Personen fassende Floß hinter dem Boot her aufs feste Land zu.
„Gut, ich gehe jetzt mit Miss Willingston zum letzten Mal auf die Hochfläche ... “
Der Baron merkte, dass ihm niemand zuhörte, nahm Dolly am Arm, und sie gingen.
*
Die Kisten lagen geöffnet neben der Grube. Eine enthielt ein altes leichtes Maschinengewehr aus dem Zweiten Weltkrieg, allerdings gut gepflegt und mit Ölpapier umwickelt. Die beiden anderen langen Kisten waren mit je vier Ml-Gewehren der US Army gefüllt. Die quadratischen Kisten aber öffnete der Baron gerade. In ihnen befanden sich nicht Munitionsschachteln, wie der Baron glaubte, sondern vernickelte Dosen mit einem schweren Inhalt.
Der Baron hob eine dieser Dosen an, die etwa die Größe von Konserven hatten und äußerlich auch genauso aussahen. Aber der Inhalt schien ein viel höheres spezifisches Gewicht zu haben als Erbsen, Rindfleisch im eigenen Saft oder dergleichen. Mit dem Taschenmesser des toten Gangsters Clarence öffnete der Baron die Dose. Als er den Inhalt sehen konnte, hielt er verblüfft inne und zeigte die Dose Dolly.
„Sieh dir das an! Brillanten, Rubine, Saphire... alles ausgebrochene Steine aus Schmuck. Vielleicht aus der Beute von Raubzügen.“ Er goss den Inhalt der Dose auf den Deckel der einen Kiste.
„Mein Gott, das ist ja ein Vermögen!“
„Damit kannst du dir einen Straßenzug in Washington kaufen, Dorothee. Allein der Smaragd da ist mindestens Hunderttausend wert. Der Schliff schon. Brüsseler Arbeit. Die Dose und ihr Inhalt reichen aus, dass du deine Kündigung bei ,Time‘ einreichen kannst, um fortan Pensionärin zu sein.“
„Und das ist auch in den anderen Dosen?“
Der Baron füllte die Edelsteine wieder ein. In der Morgensonne glitzerten und prunkten die geschliffenen Steine in allen Farben des Spektrums.
Als er eine der anderen sechzehn Dosen öffnete, fand er einen ähnlichen Inhalt. Aber es war da noch eine zweite Kiste da.
„Wir haben Enrico Brassis Vermögen,