Xadist - Warrior Lover 14. Inka Loreen Minden

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Название Xadist - Warrior Lover 14
Автор произведения Inka Loreen Minden
Жанр Языкознание
Серия Warrior Lover
Издательство Языкознание
Год выпуска 0
isbn 9783963700590



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davor und andere Fitnessgeräte. Jetzt wusste sie, wie es Fox geschafft hatte, in den wenigen Monaten gewaltig an Muskelmasse zuzulegen.

      Es erleichterte sie, dass er viel trainierte. Jemand, der seinen Körper mit so viel Fleiß formte, wollte leben – oder sich ablenken. Was sonst sollte er hier drin auch den ganzen Tag tun?

      Sun verausgabte sich ebenfalls regelmäßig beim Sport, denn die körperliche Anstrengung ließ sie vergessen, machte sie stärker und selbstbewusster. Sie liebte es, durch den Urwald zu rennen, bis ihr die Puste ausging, oder sie übte mit anderen Huntress Stockkampf.

      Sun schlich weiter, entdeckte einen Tisch und zwei Stühle mitten im Raum – und dahinter, unter einem zweiten Fenster, ein großes Bett. Darin lag Fox, nur bekleidet mit seiner langen grauen Stoffhose. Sein Oberkörper und die Füße waren nackt, die kräftigen Arme hatte er über dem Kopf angewinkelt. Dicke Eisenschellen umschlossen seine Gelenke, die durch eine Kette mit der Wand verbunden waren. Die Wärter hatten ihn tatsächlich gefesselt.

      Fox rührte sich nicht, schien zu schlafen, wirkte friedlich. Trax und Angus haben ihn auch sediert, fiel ihr wieder ein, und ihr Magen verkrampfte sich.

      »Warum willst du mich nicht sehen?«, fragte sie leise. Aber er reagierte nicht. Bloß ein Muskel zuckte in seiner Wange.

      Sun ging langsam weiter, sein Duft umhüllte sie intensiver, je näher sie ihm kam. Wie schon damals, fixierten sich all ihre Sinne auf Fox, sie konnte nicht den Blick von ihm nehmen.

      Warum war er halb nackt? Sollten sie seine Narben abschrecken? Sie fand ihn trotzdem immer noch sehr attraktiv.

      Sein ganzer Oberkörper und die Arme waren mit alten Verletzungen überzogen. Davon gab es fast mehr als gesunde Haut. Selbst die Buchstaben NWC, die jeder Warrior nach Abschluss einer erfolgreichen Ausbildung unterhalb des Bauchnabels eingebrannt bekam, waren kaum noch zu erkennen.

      Sie fragte sich, ob er überall so viele Narben besaß. Am liebsten wollte sie ihm die Hose von den schmalen Hüften ziehen, um nachzusehen. Dann würde sie auch gleich ihre Nase an seine Scham pressen und einen tiefen Atemzug von seinem ureigensten, männlichen Aroma nehmen. Mehr noch, sie wollte sich nackt auf ihn setzen, ihren pochenden Schoß an ihm reiben … mit ihm schlafen!

      Warum war sie so mutig und erregt? Weil er angekettet war?

      Nein, weil er ihr Gefährte war. Nun bestand für sie keinerlei Zweifel mehr. Außerdem fand sie ihn wunderschön, trotz all seiner Narben, und auf sehr raue Art anziehend.

      Doch egal ob Gefährte oder nicht, ihr wäre sein Aussehen ohnehin gleichgültig. Schließlich kam es nicht auf Äußerlichkeiten an. Außerdem sah sie kaum besser aus. Kein Mann würde eine Frau wollen, die voller »Male« fremder Warrior war, so wie sie, deshalb hatte sie die meisten Narben auch nicht lasern lassen. Um die Kerle auf Abstand zu halten, waren ihr alle Mittel recht. Es wäre auch eine langwierige Prozedur, sie alle entfernen zu lassen, und sehr unangenehm. Die neuen Schmerzen würden sie nur an die alten erinnern.

      Würde Fox sie trotz all der Makel genauso begehren wie sie ihn?

      Sun hatte lange Zeit keinen Spiegel besessen und schaute auch heute nur ihr Gesicht darin an, niemals den Rest. Die schrecklichen Erinnerungen saßen immer noch zu fest.

      Leise schnaubte sie. Wenn Fox jetzt ihre Gedanken hören könnte, würde er glauben, sie bräuchte selbst eine Therapie. Aber die lag hinter ihr – und nun wollte sie helfen. Doch er wollte offenbar lieber allein sein. Allein mit seinen Erinnerungen.

      Ein schrecklicher Gedanke durchfuhr sie. Wollte er vielleicht gar nicht vergessen und hatte seine brutalen Taten genossen?

      Nein, nein …, wiederholte sie im Geiste und schlich sich noch ein Stück näher an ihn heran.

      »Fox?«, wisperte sie.

      »Geh«, grollte er so leise, dass sie ihn gerade noch verstand.

      Ihr Herz raste. Er war also wach!

      Sie krallte die Finger in den Träger ihrer Tasche, weil sie sich irgendwo festhalten musste, und schluckte hart. »Wir sollten darüber reden, was wir fühlen. Füreinander …«

      »Wir haben genug geredet«, knurrte er, diesmal ein wenig lauter. »Ich brauche keine Therapie – und ich brauche dich nicht!« Um seine Worte zu unterstreichen, wandte er sein Gesicht von ihr ab.

      Sie wartete auf den unglaublich heftigen Stich, der jetzt durch ihr Herz fahren sollte, doch der blieb aus. Je länger sie Fox roch, je inniger sie sich mit ihm verband, desto mehr spürte sie, dass er seine Worte nicht ernst meinte.

      Er war aufgewühlt, atmete schneller und presste die Lider zusammen.

      Sun wollte ihn berühren, mit den Fingerspitzen über jede einzelne Narbe fahren! Aber sie verspürte nicht nur darauf Lust, sondern vor allem auf ihn.

      Langsam drehte er ihr das Gesicht zu, wobei er die Augen weiterhin geschlossen hielt. Seine Nasenflügel blähten sich, als er einen tiefen Atemzug nahm, der seinen gewaltigen Brustkorb aufpumpte.

      »Bitte …« Sie streckte einen Arm aus, weil sie ihn endlich berühren wollte und fühlen, wie seine Haut beschaffen war. Doch kurz bevor ihre Fingerspitzen auf seinen Körper trafen, riss er knurrend die Augen auf. Seine Iriden waren gelb und geschlitzt wie bei einer Katze, und als sie einen schnellen Blick auf seine Hände warf, erschrak sie vor seinen scharfen Krallen. »Fox …«

      »Xadist!«, zischte er beinahe tonlos und schnappte nach ihr, sodass seine furchteinflößenden Fänge hervorblitzten. Die Ketten klirrten bedrohlich, doch er reichte nicht an sie heran. »Verschwinde und komm nie mehr wieder!«

      Wie angewurzelt blieb sie stehen und drückte sich die Tasche an die Brust, wobei ihr Herz so schnell raste wie schon ewig nicht mehr. Fox sah völlig anders aus, sein sonst attraktives Gesicht ähnelte einer hässlichen Fratze. Ja, er war wieder Xadist.

      Als sich sein Bizeps enorm beulte und Fox gewaltsam an beiden Ketten zerrte, spannten sich auch seine Bauchmuskeln an. Wie ein Waschbrett …

      Etwas Zement rieselte an der Wand herunter, dort, wo eine Öse hineingedreht worden war, um die Kette zu befestigen – und Sun machte automatisch einen Schritt zurück.

      »Hau endlich ab, Sun!«

      Jetzt sprach das Monster aus ihm – und es hatte Angst vor ihr. Oder fürchtete sich Fox vor seinem Biest? Sun fühlte seine Angst beinahe körperlich! Oder ihre? Sie war total durcheinander. Das Gespräch geriet völlig außer Kontrolle. Fox geriet außer Kontrolle!

      Das Biest will dich besitzen, Sun!, hallte seine Stimme durch ihren Kopf.

      Sein Biest – oder Fox – mochte zwar knurren, um sie zu vertreiben, aber tief in ihrem Inneren spürte sie seine wahren Absichten: Das Monster wollte sich auf sie stürzen und sie unter sich bringen, um sie zu ficken.

      Schwarze Flecken waberten plötzlich vor ihren Augen, außerdem die geisterhaften Schattengesichter der Männer, die sie jahrelang gequält hatten. Die alten, vertrauten Albträume schlugen ihre scharfen Krallen in Sun, blanker Horror bemächtigte sich ihrer. Sie glaubte, zu ersticken.

      Als Fox brüllend eine Kette aus der Verankerung riss, machte sie schreiend auf dem Absatz kehrt und rannte zur Tür.

      Raus, ich muss hier raus!, dachte sie und lief um ihr Leben.

      ***

      Fox’ Magen rebellierte, doch er versuchte, sich zu beruhigen. Er fühlte sich schrecklich, wie der größte Kotzbrocken auf Erden! Doch eine andere Lösung war ihm nicht eingefallen, um Sun aus seinem Leben zu drängen – einem Leben, in dem sie nichts zu suchen hatte. Für ihn gab es keine Zukunft, und er wollte sie nicht in seinen Mist hineinziehen.

      Was hatte Trax ihm von der Sache mit der Gefährtin, auf die man für den Rest seines Daseins geprägt war, erzählt? Sobald sich das Immunsystem für einen Partner entschieden hatte, war man unwiderruflich auf diese Wahl festgenagelt, zumindest solange der Gefährte lebte.

      Was sollte der Scheiß?

      Prägung