Al Capone Staffel 2 – Kriminalroman. Al Cann

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Название Al Capone Staffel 2 – Kriminalroman
Автор произведения Al Cann
Жанр Языкознание
Серия Al Capone Staffel
Издательство Языкознание
Год выпуска 0
isbn 9783863778156



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Gestalten seiner beiden Verwandten entdeckt, hob den linken Arm und winkte ihnen.

      »Kommt nur her.«

      Joe kam rasch, Frank näherte sich nur zögernd.

      »Das sind Freunde von mir«, erklärte Ric, während er auf die beiden deutete, »Joe, und das ist Frank. Das ist übrigens Suzan, meine Freundin«, sagte er mit einer Stimme, in der der Hohn mitschwang.

      Suzan hatte die Zähne aufeinandergepreßt, blickte die beiden Männer an, sah an ihnen vorbei zur Straße hinüber und überlegte, ob sie nicht losrennen sollte.

      Aber was hatte das für einen Zweck. Er hatte doch den Brief! Diesen entsetzlichen Brief, der sie vernichten würde.

      »Kommt, wir nehmen uns ein Taxi«, sagte Ric, ergriff Suzan am Arm, zerrte sie vorwärts an den Gehsteig und winkte dem nächsten freien Wagen. Sie stiegen zu viert ein, und Ric nannte Franks Adresse in Stickney.

      Als Suzan mit den Männern vor der grauen Mietskaserne unten in Stickney ausgestiegen war, fühlte sie wieder die Angst in sich aufsteigen. Niemals vorher war sie in dieser Gegend gewesen. Da sagte Ric, während er wieder den Arm um sie legte:

      »Wo ist der blaue Chevy?«

      »Mein Mann kommt erst morgen vormittag zurück. Er mußte nach Milwaukee hinauf.« Im nächsten Moment schon bereute sie diese Auskunft.

      »Glänzend, das trifft sich wirklich ausgezeichnet. Komm mit.«

      Er zog sie mit sich in den düsteren Hauseingang, und dann mußte sie hinter ihm und vor Joe und Frank die Treppe hinaufgehen.

      Als sie mit den dreien die schäbige Wohnung Frank Dillingers betrat, sprang die Angst sie erneut an. Sie machte einen verzweifelten Versuch zu fliehen, warf sich herum, stieß Frank zur Seite, hatte die Tür schon erreicht, wurde aber von Ric wieder eingeholt. Er packte sie, schleuderte sie herum und stieß sie gegen die Garderobe. Ihr Hut rutschte ihr vom Kopf. Das Haar fiel ihr ins Gesicht.

      Ric schlug ihr derb mit harter Hand ins Gesicht.

      Fahle Blässe hatte ihr Gesicht befallen, und auf ihren Wangen brannten hektische rote Flecken. Der Bandit nahm sie an der Hand, zog sie zur Wohnstube hinüber und stieß sie da in die Sofaecke.

      »Joe, hier hast du zehn Dollar. Sieh zu, daß du was Anständiges zu trinken, zu essen und zu rauchen auftreibst. Aber laß dir bloß nicht allzuviel Zeit, sonst versäumst du was.«

      Wie eine Wachspuppe saß Suzan Tunney den ganzen Abend zwischen den Männern, hörte sich ihre rüden Gespräche an und schließlich, als Joe sich verabschiedete und Frank sich in seine Schlafkammer aufmachte, war sie mit Richard Dillinger allein.

      Er blickte ihr mit einem zynischen Grinsen ins Gesicht und erklärte:

      »So, meine Liebe, und jetzt wirst du mir all die Freuden zuteil werden lassen, die du deinem lieben Pawell zugedacht hattest.«

      »Das ist nicht Ihr Ernst!« Sie schnellte hoch und spreizte ihm die Hände entgegen.

      Ric hob die Schultern, ließ sie wieder fallen, machte sich dann daran, seine Jacke auszuziehen, nahm die Krawatte ab, hing beides auf einen Stuhl und zog sich die Schuhe aus.

      »Sie werden es nicht wagen!« stieß die Frau bebend hervor.

      Da trat er an sie heran, griff nach ihr und preßte sie an sich. Dicht war sein Gesicht über dem ihren. In seinen harten Augen stand ein gefährliches Glimmen.

      »Du hast kaum eine andere Wahl, Sweety.«

      Damit drückte er seinen Mund auf den ihren, umschlang sie und hob sie dann vom Boden hoch, um sie zum Sofa zu schleppen.

      Es war zwei Uhr in der Nacht, als er sich plötzlich erhob.

      »Los, steht auf.«

      Suzan Tunney erhob sich und wollte aufatmend nach ihren Kleiden greifen.

      »Nichts da«, sagte er, »komm mit.« Er zog die Zitternde zur Tür, führte sie durch den Korridor und stieß Franks Schlafzimmertür auf.

      Der hatte schlaflos in seinem Bett gelegen und fuhr erschrocken hoch.

      »Was gibt’s, Ric?« fragte er mit belegter Stimme.

      »Hier bringe ich dir unsere Freundin. Sie wird dich etwas unterhalten.« Damit schob er Suzan ins Zimmer. »Und wenn ich nur einen lauten Ton höre, mein Engel«, zischelte er hinter ihr her, »dann wirst du mich kennenlernen. Ich möchte jetzt schlafen.« Er hatte das Licht an der Tür angeknipst und sah, daß Frank aus dem Bett sprang. Sein Schlafanzug war viel zu groß. Er lief vorwärts, stolperte, richtete sich wieder auf, war an der Frau vorbei und hielt Ric am Arm fest.

      »Augenblick mal, Ric. Was soll das Ganze?«

      »Sei still, Frank. Jeder bekommt seinen Teil. Unsere liebe Suzan hat mir eben gesagt, daß du ihr sehr gut gefällst. Und ich wünsche, daß sie dir das jetzt beweist!« Damit blitzte er die tödlich erschrockene Frau aus seinen harten Augen an.

      »Aber, Ric, du kannst sie doch nicht zwingen«, stammelte Frank.

      »Wer redet denn von zwingen. Sie hat mir doch selbst gesagt, daß du ihr gefällst. Oder nicht, meine Süße?« Wieder traf sie der befehlende, drohende Blick aus seinen Augen. Sie senkte den Kopf und nickte nur.

      Richard Dillinger hatte ihre Angst vor ihrem Mann richtig eingeschätzt.

      Als der Morgen graute, stand Suzan Tunney auf und wollte zur Tür. Frank, der sich von ihr beglückt glaubte, lief ihr nach.

      »Aber, Darling, wo willst du denn hin? Bleib doch. Wir brauchen doch noch gar nicht aufzustehen.«

      Der Ärmste glaubte tatsächlich, daß die Frau in ihn verliebt wäre.

      Er ahnte ja nichts von der gemeinen Erpressung, die sein sauberer Vetter auf sie ausübte.

      Sie verließ sein Zimmer, stahl sich in die Wohnstube und glaubte Ric schlafend. Mit fliegenden Händen kleidete sie sich an und wollte hinaus.

      »He!« kam es da schneidend vom Sofa her.

      Ric war mit einem Sprung aus dem Bett und bei ihr an der Tür.

      »Wo willst du hin?«

      »Was wollen Sie noch von mir? Haben Sie mich nicht genug gedemütigt?«

      »Ach«, meinte er und fuhr sich durch sein struppiges Haar, »du glaubst doch wohl nicht, daß damit alles bezahlt ist. Das wäre ja wohl ein Witz, mein Engel. Nein, nein, jetzt kommt doch erst der Hauptteil.«

      »Der Hauptteil?«

      »Du wirst sofort, sobald die Banken öffnen, fünftausend Bucks locker machen.«

      »Fünftausend? Das ist nicht Ihr Ernst.«

      »Aber auf jeden Fall ist das mein Ernst. Und wenn du mich verstimmst, dann sind’s gleich zehn!«

      Wenige Minuten nach neun Uhr füllte Suzan Tunney an der Union Bank of Chicago in der Madison Avenue einen Scheck über fünftausend Dollar aus, bekam das Geld von dem Kassierer, bei dem sie bekannt war, ausgezahlt und überreichte draußen neben dem Eingang einem Mann, der mit hochgeschlagenem Mantelkragen dastand, das Geldnotenbündel.

      Als sie sich mit hastigen Schritten abwenden wollte, schnappte Ric mit der Linken nach ihrem rechten Handgelenk.

      »Augenblick, meine Süße. Wir sind noch nicht fertig.«

      »Was wollen Sie noch, Sie unverschämter…«

      »Vorsicht, sonst gehst du gleich wieder in den Laden und holst noch ein paar Kröten! – So, und jetzt geht’s weiter. Wir treffen uns morgen abend, und zwar da drüben in dem Restaurant.«

      »Das können Sie nicht verlangen.«

      »Du bist um sechs Uhr da, ist das klar?«

      »Mein Mann kommt heute abend.«

      »Ich weiß. Du wirst auch bald zurück sein.«

      »Was