Die Sklavenkarawane. Karl May

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Название Die Sklavenkarawane
Автор произведения Karl May
Жанр Зарубежная классика
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Издательство Зарубежная классика
Год выпуска 0
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dieses Druckes, sondern mehr noch aus Schreck, völlig bewegungslos; er gab keinen Laut von sich. Er wehrte sich auch nicht, als Tolo ihm die Stricke fest um die Arme, Beine und den Leib wickelte. Er blieb sogar stumm, als Lobo ihm die Hände von dem Halse nahm und ihm seinen Fes vom Kopfe zog, denselben zerriß und aus den Stücken einen Knebel machte, der ihm in den Mund geschoben wurde.

      Der Mann war vollständig überwältigt und wurde in den Raum hinabgeschafft. Lobo nahm ihm das Messer und Tolo die Peitsche ab; dann kehrten sie auf das Deck zurück.

      Sie ließen sich so leise wie möglich, um ja nicht etwa durch ein Geräusch die Krokodile herbeizulocken, in das Wasser und strebten dem Ufer zu, was gar nicht leicht war, da sie sich durch die dichte Omm Sufah zu arbeiten hatten. Doch gelangten sie wohlbehalten an das Land. Das Naßwerden schadete ihrer mehr als einfachen Kleidung nicht das mindeste.

      »Der gnädige Schech im Himmel hat uns vor den Krokodilen beschützt; er wird uns auch weiter helfen,« sagte Lobo, indem er das Wasser von sich abschüttelte. »Denkst du nicht, daß es besser wäre, wenn wir Abd el Mot leben ließen und unsre Wanderung sogleich anträten?«

      »Nein. Er muß sterben!«

      »Seit du heute von dem himmlischen Schech und seinem Sohne gesprochen hast, kommt es Lobo nicht gut vor, den Araber zu töten.«

      »Wenn wir ihm das Leben lassen, ereilt er uns unterwegs. Töten wir ihn aber, so wird, wenn man ihn findet, alle der Schreck so ergreifen, daß sie versäumen, uns zu verfolgen.«

      »Lobo thut alles, was du willst. Wie aber kommen wir in die Seribah? Die Wächter machen Lärm.«

      »Hast du denn nicht das Messer, mit dessen Hilfe wir uns ein Loch machen können?«

      »Aber die Hunde werden uns verraten!«

      »Nein; sie riechen, daß wir in die Seribah gehören, und ich kenne sie fast alle nach ihren Namen. Komm!«

      Sie schlichen sich vorwärts bis zum obern Rande des Waldes. Dort galt es, vorsichtiger zu sein, denn die Nacht war so sternenhell, daß man einen Menschen auf zwanzig Schritte erkennen konnte. Sie legten sich auf die Erde und krochen derjenigen Stelle der Umzäunung zu, von welcher aus sie die kürzeste Strecke nach dem Tokul Abd el Mots hatten.

      Glücklicher und auch sonderbarerweise erreichten sie diese Stelle, ohne von einem Hunde bemerkt worden zu sein. Dort begann Lobo, mit dem Messer ein Loch in den dichten, stachlichten Zaun zu schneiden. Das war nicht leicht und ging außerordentlich langsam. Obgleich er der Stärkere war, mußte Tolo ihn einigemal ablösen, bis die Öffnung so groß wurde daß ein schlanker Mensch durchschlüpfen konnte.

      Im Innern der Seribah angelangt, mußten sie nun doppelt vorsichtig sein. Sie blieben eine kleine Weile lauschend liegen; sie vernahmen kein verdächtiges Geräusch. Ein Rind schnaubte draußen im Pferche, und aus der Ferne tönte das tiefe Ommu-ommu einer Hyäne herüber. In der Seribah aber herrschte absolute Stille.

      »Wir können es wagen,« sagte Tolo. »Gib mir das Messer!«

      »Warum dir?«

      »Weil ich den Stoß führen will.«

      »Nicht du, sondern Lobo wird es thun, denn er ist der Stärkere von uns beiden.«

      »Aber es ist dir ja nicht lieb, daß er getötet werden soll!«

      »Aber du hast gesagt, daß er dennoch sterben muß, und da ist es gleich, von wessen Hand es geschieht. Sollte der Schech im Himmel darüber zürnen, so wird er Lobo eher verzeihen als dir, denn Lobo glaubt erst seit heute an ihn, du aber schon seit längerer Zeit. Bleib also hier und warte, bis ich wiederkomme!«

      »Du willst allein gehen?«

      »Ja.«

      »Das duldet Tolo nicht. Er wird dich bis zum Tokul begleiten, um bereit zu sein, wenn dir etwas Böses widerfährt.«

      »So komm, denn du hast recht.«

      Sie kannten den Weg genau. Die meisten Schläfer befanden sich in ihren Hütten; mehrere lagen vor denselben, doch so fest im Merissahrausche, daß sie nicht aufwachten. Selbst ein Nüchterner hätte die beiden nicht gehört.

      Als sie an den Tokul Abd el Mots kamen, lagen wohl acht bis zehn Soldaten um denselben. Der Unteranführer traute den Negersoldaten nicht und pflegte seine Hütte des Nachts mit weißen Söldnern zu umgeben. Aber auch diese lagen in tiefem Schlafe.

      »Bleib hier liegen!« flüsterte Lobo. »Es ist nicht schwer, zwischen ihnen hindurchzukommen. Der Araber befindet sich ganz allein in der Hütte. Auch er wird getrunken haben. Ein Stoß, und dann ist Lobo wieder bei dir.«

      Die Zuversicht, mit welcher er dies sagte, klang etwas hastig. Die That wurde ihm wohl schwerer, als er es merken lassen wollte. Das Messer in der Hand, kroch er schlangengleich zwischen zwei Schläfern hindurch. Schon hatte er den Eingang erreicht und streckte die Hand aus, um das leichte Schilfgeflecht, welches des Nachts die Thür bildete, beiseite zu schieben; da ließ sich hinter demselben ein lautes Knurren hören. Er zog die Hand zurück; aber der unerwartete Feind brach, anstatt sich zu beruhigen, in ein wütendes Gebell aus und kam, das Geflecht umreißend, aus der Hütte gestürzt. Es war einer jener großen Schillukhunde, welche die Sklavenjäger gern kaufen, um sie gegen die Neger abzurichten. Er warf sich auf Lobo. Dieser war, obgleich dem Alter nach noch kaum ein Mann, doch ein sehr kräftiger Mensch. Er wich dem Hunde mit einer behenden Bewegung aus, faßte ihn mit der Linken beim Genick, riß ihn empor und stieß ihm mit der Rechten mit außerordentlicher Schnelligkeit das Messer einigemal in die Brust. Der Hund brach unter lautem Geheul zusammen.

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