Название | Sea of Flames |
---|---|
Автор произведения | Svea Dunnabey |
Жанр | Языкознание |
Серия | Sea of Flames |
Издательство | Языкознание |
Год выпуска | 0 |
isbn | 9783742794802 |
Und was wäre schlimmer, wenn ich mein Kind jetzt tötete und ein Mörder wurde, weil wir es abtreiben ließen, oder wenn es am plötzlichen Kindstod starb, wobei die Wahrscheinlichkeit gering war und bis dahin ein schönes Leben hatte, wo es Liebe und Zuneigung erfahren würde? Vielleicht ging ja auch wirklich alles gut und es würde nichts passieren.
Natürlich liebte ich Kinder und konnte es kaum erwarten eigene zu bekommen, wenn da nicht dieses verflixte erste Jahr wäre. Am liebsten würde ich einfach vorspulen, doch das ging nicht, auch nicht für Millionen von Dollar.
Ich überlegte grade, wie unser Kind wohl aussehen würde, ob es Evelyns blonde Locken oder meine dunklen Haare erben würde, als ich ihre Stimme hinter mir hörte und mich sofort umdrehte. Evelyn stockte kurz in ihrem Gespräch mit den Angehörigen und sah mich kurz überrascht an, ehe sie sich wieder konzentrierte und weitersprach.
Seit einer Woche hatte ich sie nicht gesehen, weswegen mich ihr Aussehen und ihre Ausstrahlung direkt wieder umhauten. Ich konnte es immer noch nicht fassen, dass sie mich geheiratet hatte, was sie wohl auch schon bereute, nachdem ich mich wie der letzte Arsch aufgeführt hatte.
Während sie weitersprach beobachtete ich ihr warmes Lächeln, das sie den Angehörigen schenkte, sah wie sich ihre Locken leicht bewegten und auf und ab wippten, als sie nickte. Vor mir stand die Liebe meines Lebens, die Mutter meines Kindes und anstatt ihr beizustehen, weil es auch für sie nicht einfach gewesen sein musste, hatte ich nur an mich gedacht und den Schwanz eingezogen.
Ich war mehr als egoistisch gewesen, wofür ich mich selbst am meisten hasste. Sie hatte ein besseres Verhalten verdient, eine bessere Stütze in ihrem Leben verdient und auch einen besseren Ehemann verdient, was mir erst jetzt klar wurde, wo ich sie sah.
Ich wartete geduldig, bis sie sich von den Leuten verabschiedet hatte und zu den Schwestern zurückging, um ihnen die Akte zu geben. Doch anstatt danach zu mir zu kommen, ging sie zum Aufzug und drückte auf den Knopf, weswegen ich schnell zu ihr ging.
>> Evelyn ich...<< begann ich den Satz, als ich neben ihr stand und wir zusammen auf den Aufzug warteten, als sie mich auch schon unterbrach.
>> Ich muss arbeiten Mr Humphrey.<<
>> Evelyn...<< seufzte ich, wobei ich ihre Abfuhr und die Kälte, mit der sie es gesagt hatte, nur all zu gut nachvollziehen konnte.
Wir stiegen zusammen in den Aufzug ein, wobei sie mich immer noch komplett ignorierte, was ich jedoch auch nicht anders verdient hatte. Auf der ersten Etage hielten wir kurz an, wo dieser Robert zu uns stieß und uns stirnrunzelnd ansah.
Schnell verharrte sein Blick auf mir, während wir uns schweigend duellierten. Ich versuchte ihm zu verstehen zu geben, dass er sich verziehen solle, doch bei seinem Ego war das ohnehin nutzlos gewesen. Mit einem triumphierenden Lächeln stieg er ein und ignorierte mich schnell, da er seine Aufmerksamkeit Evelyn schenkte. Ich konnte mir nur zu gut vorstellen, wie stolz er grade auf sich war, dass er Evelyns Aufmerksamkeit bekam, während mir dies weiterhin versagt war.
>> Kann ich dich gleich noch mal sprechen?<< fragte er Evelyn und stellte sich vor sie.
>> Ich komme gleich zu dir.<<
>> Aber erst nach Mitternacht.<< forderte er sie grinsend auf, was mich stutzig machte.
>> Sag bloß, du hast was für mich.<<
>> Natürlich. Meine Schneeflocke wird nur einmal 28.<< zwinkerte er ihr zu und verließ den Aufzug, während ich mich am liebsten in Luft aufgelöst hätte. Ich hatte ihren Geburtstag vollkommen vergessen und nun waren es nur noch zwei Stunden, bis es so weit war.
Doch bevor ich mich weiter deswegen verfluchen konnte, stieg Evelyn auf ihrer Etage aus und ging, ohne mich zu beachten, zu den Schwestern.
>> Wie geht es meinen Patienten?<< fragte sie und blätterte durch einige Akten, während ich so langsam die Geduld verlor. Ich wusste einfach nicht, wie ich zu ihr durchdringen sollte, wie ich sie dazu bringen könnte, mich zu beachten.
>> Die sind alle stabil. Dr. Ross hat eben noch nach ihnen gesehen.<<
>> Ist gut. Piepen Sie mich an, falls etwas sein sollte.<<
>> Natürlich Dr. Chamberlain.<< versicherte ihr die Schwester, als mir auffiel, dass sie hier alle noch unter ihrem alten Namen kannten, was wir jedoch so abgesprochen hatten. Bevor ich reagieren konnte, wandte Evelyn sich von mir ab und ging zurück zu den Aufzügen, weswegen ich ihr schnell folgte.
>> Bitte, ich flehe dich an! Rede mit mir!<<
>> Nicht während meiner Arbeit. Solltest du ein medizinisches Problem haben, bin ich gerne für dich da, aber sonst lass mich in Ruhe!<< fuhr sie mich erneut an, was mich zur Verzweiflung brachte. Ich musste unbedingt mir ihr sprechen, musste das mit ihr klären, bevor sie nach Kenia fliegen würde, weswegen ich mich schnell umsah und ohne darüber nachzudenken ein Messer vom Besteckwagen neben uns nahm, was ich mir im nächsten Moment ins Bein rammte.
>> Blake!<< schrie Evelyn mich an und sah entsetzt auf meinen Oberschenkel, wo das Messer drin steckte, während ich den stechenden Schmerz so gut es ging ertrug. Immerhin hatte ich jetzt ihre Aufmerksamkeit, da es nach ihrer Schicht zu spät gewesen wäre, da sie dann nach Kenia fliegen würde und diese drei Wochen könnte ich nicht warten. Wir mussten jetzt reden.
>> Hörst du mir jetzt zu?<< fragte ich sie mit zusammengebissenen Zähnen, da der Schmerz doch ziemlich stark war.
>> Du bist so ein Vollidiot!<< wich sie mir wütend aus, nahm einen Rollstuhl, der etwa drei Meter entfernt gestanden hatte und setzte mich hinein. Sofort schob sie mich in einen freien Behandlungsraum und rief anscheinend einen anderen Arzt an, der sofort zu uns kommen sollte.
>> Leg dich auf die Liege.<< bat sie mich und versuchte wirklich mir dabei zu helfen, weswegen ich sie böse anfunkelte.
>> Das schaffe ich schon allein...<<
>> Wieso rammst du dir ein beschissenes Messer ins Bein?<< schrie sie mich erneut an und boxte mir in den Oberarm, um ihrer Wut Luft zu machen.
>> Damit du mir zuhörst! Du hast selber gesagt, dass ich...<<
>> Ich weiß, was ich gesagt habe, aber ich konnte nicht wissen, dass du es direkt in die Tat umsetzt und es auf die Goldwaage legst.<<
>> Was kann ich für dich tun Eve?<< fragte plötzlich ein Arzt, der in den Raum getreten war und uns nachdenklich ansah.
>> Mr Humphrey hier hat sich ein Messer in den Oberschenkel gerammt. Frag nicht wieso, aber könntest du bitte einmal nachsehen, ob irgendwelche Nerven verletzt sind?<<
>> Kannst du es nicht einfach rausziehen und die Wunde zunähen?<< fragte ich Evelyn schroff, da ich jetzt keine Lust hatte untersucht zu werden. Sie sollte es nur zunähen und dabei mit mir reden, was nicht ging, wenn noch eine dritte Person im Raum wäre.
>> Nein, kann ich nicht.<<
>> Ich schaue es mir an.<< versicherte er ihr, während sie zur Tür ging, was mir ganz und gar nicht gefiel. Sie sollte hier bleiben.
>> Evelyn, wo gehst du hin?<< fragte ich sie panisch, da dieser Schmerz und diese Wunde nicht umsonst gewesen sein sollten. Mein Ziel war es mit ihr zu reden und nun verschwand sie?
>> Ich sage den Schwestern nur kurz Bescheid, dass wir dich behandeln und fülle den Papierkram für dich aus. Bin gleich zurück.<<
Mit diesen Worten verschwand sie aus dem Raum, während ich mit dem Arzt zurückblieb, der sich das Messer in meinem Bein nun genauer ansah. Da ich die ganze Zeit über nachsah, ob Evelyn endlich zurückkäme, achtete ich überhaupt