Sea of Flames. Svea Dunnabey

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Название Sea of Flames
Автор произведения Svea Dunnabey
Жанр Языкознание
Серия Sea of Flames
Издательство Языкознание
Год выпуска 0
isbn 9783742794802



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Zeit über nur ihre Stimme zu hören, reichte mir nicht. Ich musste sie unbedingt sehen.

      >> Ist gut. Dann werde ich mal zurück gehen und weiter operieren. Meine Pause ist vorbei.<<

      >> Dann warte ich auf deinen nächsten Anruf. Ich freue mich schon darauf. Mach’s gut mein Engel und sei vorsichtig.<<

      >> Bin ich und gönn du dir eine kalte Dusche.<< schlug sie mir belustigt vor, woraufhin ich auch grinsen musste.

      >> Mal sehen. Also bis dann mein Engel.<<

      >> Bis dann.<< verabschiedete sie sich noch, ehe sie auflegte und ich voller Vorfreude an den möglichen Videoanruf morgen dachte. Zufrieden seufzte ich, atmete noch einmal tief durch und setzte mich schließlich wieder an die Fortbildung, um keine Zeit mehr zu vergeuden.

      Kapitel VIII

      Evelyn

      >> Aufgeregt?<< fragte Robert mich mit einem breiten Grinsen, während ich mich streckte und langsam wach wurde.

      >> Mhm. Bin sofort fertig.<< gähnte ich und stand schließlich auf, um mich fertig zu machen. Wir waren bereits seit guten zwei Wochen hier, weswegen ich mich so langsam an die Temperaturen und die Zeitumstellung hier gewöhnt hatte. Eigentlich hatte Robert die Safari am Ende unseres Aufenthalts machen wollen, doch da hatte es keine freien Termine mehr gegeben, weswegen wir es heute machten und somit erst morgen Abend wieder hier wären.

      Ich hatte mir gestern bereits einen Rucksack mit den Sachen gepackt, die ich bis morgen bräuchte, damit es nun schneller gehen würde, da wir noch eine ziemlich weite Strecke vor uns hatten. Während ich mir noch die Zähne putzte, packte Robert bereits alles in unseren Wagen und drängelte, da er so schnell wie möglich losfahren wollte.

      Fünf Minuten später saß ich endlich auf dem Beifahrersitz und trank einen Mango Bananen Shake, den er mir hingehalten hatte, damit ich auch genügend Vitamine zu mir nahm. Die ersten Kilometer fuhren wir schweigend nebeneinander her, da Robert ein absoluter Morgenmuffel war, während ich ihn in Ruhe ließ, dabei die atemberaubende Natur in mich aufsaugte und nicht genug davon bekam.

      Ich hatte bisher immer in Seattle gewohnt, höchstens mal in einem Vorort, aber auch dort hatte ich nie viel Natur sehen können. Einzig und allein die kurzen Urlaube mit meinen Eltern in Wäldern oder an Seen waren für mich ein Einblick in die Einzigartigkeit der Natur gewesen, oder auch die Zeit mit Blake in Neuseeland. Das konnte jedoch noch nicht mal im Ansatz mit diesem Ausblick mithalten, wobei Neuseeland schon sehr nah dran war. Dort fehlte lediglich die Artenvielfalt der Tiere.

      Weit und breit sah ich kein einziges Haus, was einem die Sicht rauben konnte. Abends gab es keine störenden Lichter, weswegen es überwältigende Sternenhimmel gab, die ich stundenlang anstarrte, während wir ums Feuer saßen und uns unterhielten.

      Tiere waren hier nicht hinter Gittern gefangen gehalten, sondern konnten frei leben und sich entfalten, was ich immer noch beeindruckend fand. Einen Elefanten im Zoo zu sehen, der immer nur stupide seinen Kopf schwenkte und auf und abging, war einfach nur traurig, wobei mir das vorher nie aufgefallen war.

      Bisher hatte ich eine Elefantenherde beobachten können, als wir morgens aufgestanden waren und sie an unserem Ort vorbeigezogen waren. Wir angewurzelt war ich stehen geblieben und hatte alles um mich herum vergessen, da ich nur noch Augen für diese majestätischen Tiere gehabt hatte.

      Auch Giraffen hatten wir kurz gesehen, allerdings nur durch ein Fernglas, da sie doch weiter entfernt gewesen waren, ebenso wie Zebras, was jedoch nicht weniger beeindruckend gewesen war.

      >> Alles in Ordnung bei dir?<< fragte Robert mich plötzlich und sah mich dabei nachdenklich an, während ich noch einen Schluck meines Shakes trank und nickte.

      >> Die Landschaft ist so atemberaubend schön.<<

      >> Das stimmt. Was ich jedoch grade sehe, ist auch atemberaubend schön.<< bemerkte er, während er mich ansah und ich ihm dafür kurz in die Seite stupste.

      >> Du bist so ein dummer Affe.<< bemerkte ich genervt, als er plötzlich anfing Affenlaute nachzuahmen, was so komisch klang, dass ich lauthals lachen musste.

      >> Schön dich wieder lachen zu sehen. Du hast mir gestern ein wenig Sorgen bereitet.<< bemerkte Robert und lächelte mich kurz warmherzig an, ehe er wieder nach vorne sah und weiter fuhr. Währenddessen dachte ich an den gestrigen Abend, wo ich eine Patientin verloren hatte und mich deswegen ein wenig zurückgezogen hatte. Die anderen hatten wie immer am Lagerfeuer gesessen und den Abend vergnügt ausklingen lassen, doch das wäre für mich undenkbar gewesen, weswegen ich mich ins Bett gelegt hatte.

      >> Es geht mir gut. Trotzdem geht das nicht spurlos an mir vorbei, wenn ich eine junge Frau auf dem OP Tisch verliere.<<

      >> Du hättest nichts mehr für sie tun können. Sie wusste, dass die Operation ihre letzte Chance ist und die Wahrscheinlichkeit dabei zu überleben gering war. Du hast es immerhin versucht. Ohne Operation wäre sie in wenigen Wochen auch gestorben.<< versuchte er mir ins Gewissen zu reden, wobei ich das schon mit mir selbst ausgemacht hatte.

      >> Ich weiß. An sich würde ich das ja auch akzeptieren, aber hier ist es etwas anderes.<<

      >> Inwiefern?<<

      >> Die Menschen haben hier keinen Staat, der ihnen in solch einer Situation irgendwie unter die Arme greift. Sie war Mutter von drei Kindern. Der Vater muss jetzt allein für die Kinder aufkommen, aber auch irgendwie Zeit für sie haben. Ich finde das hier schwerer als bei uns zu Hause.<<

      >> Mag sein, aber auch er lebt in einem Dorf, wo sie sich gegenseitig unter die Arme greifen. Andere Mütter werden auf die Kinder aufpassen, während er weg ist und Nahrung beschafft oder arbeiten geht.<<

      Ich nickte nur, ließ es mir durch den Kopf gehen und sah wieder auf die Landschaft. Robert hatte Recht. Der Zusammenhalt hier war wesentlich stärker als in Amerika, wo die Leute in einem Mietshaus sich noch nicht mal vom Sehen her kannten.

      Jeder war dort ein Fremder, weswegen manche Leichen auch über Monate nicht bemerkt wurden, weil niemand sich wunderte, wo derjenige war. Hier hielten die Menschen zusammen, sie halfen sich gegenseitig und unterstützten sich, wo es nur ging. Trotzdem hatte ich die Frau gestern nicht mehr retten können, weswegen nun drei Kinder Halbwaisen geworden waren.

      >> Weißt du überhaupt, wohin du fahren musst?<< fragte ich Robert schließlich, da er kein Navi hatte und es hier in der Einöde auch keine richtigen Straßen gab.

      >> Ich fahre nur in den nächsten größeren Ort. Von da aus werden wir abgeholt. Keine Sorge.<<

      >> Dann ist ja gut.<<

      Ich schloss kurz die Augen und genoss die Sonne auf meinem Gesicht, die ich sonst immer nur in meinen Pausen genießen konnte, da ich immer nur im OP stand. Das wärmende und prickelnde Gefühl auf meiner Haut heiterte sofort meine Stimmung auf, weswegen ich es ausgiebig genoss, bis Robert schließlich stehen blieb und ich wieder die Augen öffnete.

      >> Einmal umsteigen Schneeflocke.<<

      Ich nickte, stieg aus, nahm meinen Rucksack und ging zu dem Jeep herüber, wo Robert schon mit dem Fahrer sprach.

      >> Guten Morgen.<< begrüßte er mich, was ich sofort erwiderte, bevor ich einstieg und mich auf einen Sitz fallen ließ. Dadurch, dass es hier keine richtigen Straßen gab, war die Fahrt ziemlich holprig, weswegen ich mich ordentlich festhalten musste. Robert war wegen meiner Schwangerschaft sofort wieder besorgt, was mich langsam zur Weißglut brachte, doch ich wollte nicht schon wieder einen Streit deswegen anfangen.

      Es dauerte auch nicht wirklich lange, bis die Wege besser wurden und ich meinen Griff lockern konnte. Zudem war das Auto gut gefedert, weswegen ich mich zurücklehnte und weiterhin die Natur genoss.

      Als wir endlich am Tsavo-East-Nationalpark ankamen, stiegen