Sea of Flames. Svea Dunnabey

Читать онлайн.
Название Sea of Flames
Автор произведения Svea Dunnabey
Жанр Языкознание
Серия Sea of Flames
Издательство Языкознание
Год выпуска 0
isbn 9783742794802



Скачать книгу

schön gewesen.

      >> Du wirst dich schnell daran gewöhnen. Hast du denn schon operiert?<<

      >> Gestern ja. Acht Operationen insgesamt. Viele kleine Eingriffe und einen größeren. Ich werde eine Menge operieren in den nächsten Wochen, also mach dir bitte keine Sorgen, wenn ich mich mal nicht melde, aber wir haben hier so viel zu tun. Es ist wirklich erschreckend und traurig, mit was die Menschen hier leben müssen.<<

      >> Das glaube ich gern. Die Menschen und ihre Gesundheit sind dort halt leider nichts Wert. Da können wir froh sein hier zu leben.<<

      >> Umso wichtiger war es, dass wir hier her geflogen sind, sonst hätten viele keine Hoffnung gehabt, dabei sind es so simple Operationen und die Menschen sind so dankbar und liebevoll, das ist wirklich überwältigend. Also mach dir wirklich keine Sorgen. Wir werden hier wirklich gut behandelt.<<

      So sehr ich das auch glauben wollte und auch tat, hatte ich leider zu viele negative Berichte gelesen, sodass ich wusste, dass es auch noch eine andere Seite gab, doch ich wollte Evelyn nicht beunruhigen.

      >> Ist gut. Wie geht es dir denn mit der Schwangerschaft?<< hakte ich nach und lenkte damit von meinen negativen Gedanken ab, um mich langsam wieder zu beruhigen.

      >> Morgens habe ich immer noch mit starker Übelkeit zu kämpfen, aber sonst geht es. Ich bin ja auch noch ganz am Anfang. Nur mein Kreislauf macht mir hier mit der Hitze zu schaffen, aber das kriege ich in den Griff.<<

      >> Ruh dich ansonsten aus, wenn es zu heftig ist.<<

      >> Ja Mr Humphrey.<< säuselte sie gespielt genervt, weswegen ich schmunzeln musste. Sie war Ärztin und ich gab ihr Ratschläge wegen ihres Kreislaufs.

      >> Ich kann immer noch nicht richtig fassen, dass wir Eltern werden.<< gestand ich ihr und wischte mir übers Gesicht, als wenn ich aufwachen und es wahrhaben wollte.

      >> Ich auch noch nicht, aber immerhin haben wir noch ein paar Monate Zeit, bis es so weit ist.<<

      >> Richtig.<<

      >> Freust du dich denn inzwischen oder hast du immer noch zu viel Angst?<< hakte Evelyn nach, weswegen ich kurz nachdachte.

      >> Gute Frage. Wenn ich darüber nachdenke, dann ist da ein Gefühl der Freude, ein Gefühl des Glücks, als wollte ich die ganze Welt umarmen und mein Glück hinausschreien, aber dieses Gefühl kann ich irgendwie nicht zulassen, als wenn ich es unterdrücke.<<

      >> Wieso?<<

      >> Weil ich das Gefühl habe, dass es zu früh ist, dass noch zu viel passieren könnte und ich dann nur umso enttäuschter und niedergeschlagener wäre.<<

      >> Bitte mal den Teufel nicht an die Wand Blake. Glaub doch bitte an unser Kind und daran, dass es stark ist. Ich meine schau dich an... Bei dem starken Vater, kann es nur hart im Nehmen sein. Es wird alles gut gehen und in ein paar Monaten hast du deinen Zwerg in den Armen, für den du die Welt bedeutest.<<

      >> Ich liebe dich mein Engel. Von tiefstem Herzen. Mehr als du dir jemals vorstellen kannst.<<

      >> Ich dich auch mein Krieger.<<

      >> Ich versuche die Angst zu unterdrücken, aber versprich du mir, dass du dich nicht überarbeitest mit unserem Zwerg und das du genügend Pausen machst und auf deinen Körper hörst.<<

      >> Versprochen.<< versicherte sie mir, wobei ich wusste, dass dies eine Lüge war, da sie dort sicherlich jede freie Minute operierte, um so viel wie möglich in diesen drei Wochen zu helfen.

      >> Blake?<<

      >> Mhm?<<

      >> So überwältigend und großartig es auch hier ist, ich freue mich unglaublich darauf in drei Wochen wieder bei dir zu sein und in deinen starken Armen zu liegen. Ich kann es wirklich kaum erwarten.<<

      >> Ich auch nicht mein Engel. Ich zähle die Tage und werde wahrscheinlich schon Stunden vorher am Flughafen stehen und auf dich warten.<<

      Es entstand eine kurze Pause, da wir beide anscheinend an den schönen Moment dachten, wenn wir uns wiedersehen würden, doch dann bekam ich Panik, dass die Verbindung zusammengebrochen wäre, weswegen ich eilig nachhakte.

      >> Bist du noch dran Evelyn?<<

      >> Ja, bin ich. Ich...<< begann sie den Satz, bevor sie verstummte und ich sofort nachhakte.

      >> Du?<<

      >> Ich wünschte du wärst hier und würdest das alles mit mir erleben. Diese Landschaft, die Menschen, die Natur und die Tiere...<<

      >> Ich auch mein Engel, aber das können wir nachholen.<<

      >> Ist gut. Hör zu, ich möchte nicht auflegen, aber ich muss wieder zurück und ein kleines Mädchen operieren, außerdem sind die Telefonkosten ziemlich hoch und die Sonne wird langsam unerträglich.<< entschuldigte sie sich, während ich im Hintergrund ein Rascheln hörte, was mich vermuten ließ, dass sie schon loslief.

      >> Dann mach das. Ich werde dich vermissen Evelyn.<<

      >> Ich dich auch, aber bald bin ich wieder da.<<

      >> Ich kann es kaum erwarten. Bis dann mein Engel.<<

      >> Bis dann.<<

      Schweren Herzens legte ich auf und spürte sofort ein Ziehen im Bauch, da ich sie bereits vermisste und die Angst um sie wieder die Oberhand gewann. Was, wenn sie auf dem Rückweg auf ein wildes Tier traf, das sie verletzte und niemand sie fände? Ich versuchte die negativen Gedanken und die Ängste zu verdrängen, doch das ungute Gefühl blieb.

      Krampfhaft dachte ich an das Positive. Sie hatte grade mit mir telefoniert. Mir gestanden, dass sie alles versucht hatte, um mich anzurufen. Sie war extra weit gelaufen, um Netz zu haben, weil sie mich hören und beruhigen wollte. Ihrer Aussage nach, waren alle sehr freundlich und nett dort, weswegen ich doch wirklich beruhigter sein sollte und auch auf wilde gefährliche Tiere war sie auf dem Hinweg nicht gestoßen, warum also auf dem Rückweg?

      Ich atmete ein paar Mal tief durch, um mich zu beruhigen, was auch nach einer Weile relativ gut funktionierte. Sie machte einen tollen Job, einen auf den ich noch stolzer sein konnte, da sie ihre freie Zeit opferte und sich vor keinen Gefahren scheute.

      >> Na zufrieden und beruhigt?<< fragte Dan mich plötzlich, weswegen ich mich umdrehte. Ich nahm das Glas Whisky entgegen, das er mir hinhielt und nickte.

      >> Ein wenig. Mach dich ruhig lustig über mich, aber ich mache mir wirklich Sorgen. Nicht nur wegen des Landes, der Gefahr, wegen der Tiere dort, wegen ihres Kollegen, sondern auch wegen der Schwangerschaft.<<

      >> Du freust dich auf das Kind oder?<<

      >> Sehr. Viel zu sehr. Jeden Tag wird die Freude größer und ich kann sie immer weniger verdrängen.<<

      >> Dann lass die Freude doch zu. Es wird schon nichts passieren und wenn doch...<< begann er den Satz, ehe er tief durchatmete und den Kopf schüttelte.

      >> Auch wenn du dein Glück verdrängst, wirst du am Ende am Boden zerstört sein, wenn irgendwas schief geht, aber das wird es schon nicht. Du musst deine Angst verdrängen, denn sonst überträgst du diese Angst auf Evelyn und das kann nicht gut gehen. Sie braucht einen verlässlichen, unterstützenden und positiven Ehemann und Vater.<<

      >> Ich weiß...<< seufzte ich und kippte das Glas in einem Ruck herunter.

      >> Du verkaufst nicht zufällig dein Haus, oder?<< fragte ich ihn amüsiert, um von meiner Angst abzulenken.

      >> Nein, wieso?<<

      >> Weil ich ein Haus brauche. Immerhin werde ich Vater. Wir brauchen Platz und Kinder sollten nicht in der Großstadt aufwachsen.<<