Название | Sea and Fall |
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Автор произведения | Svea Dunnabey |
Жанр | Языкознание |
Серия | |
Издательство | Языкознание |
Год выпуска | 0 |
isbn | 9783738017915 |
Es war genauso, wie ich es mir eingeredet hatte. Ich war nichts Besonderes in seinem Leben und wahrscheinlich hatte er den Kuss unterbrochen, weil ihm plötzlich aufgefallen war, mit wem er da eigentlich rummachte. Meine Stimmung war am Tiefpunkt angelangt und ich wollte nur noch aus seiner Reichweite verschwinden.
>> Da bist du ja, ich habe dich schon überall gesucht. Ich hab dir gleich ein Glas mitgebracht.<< sagte sie und reichte es ihm. Zunächst bemerkte sie mich wohl nicht, wie auch, sie hatte ja nur Augen für ihn. Aber als sie seinem Blick folgte und mich schließlich doch noch sah, beäugte sie mich von oben bis unten, bis sie ein herablassendes Gesicht machte und sich noch enger an ihn schmiegte. Er nahm das Glas in die Hand und wollte sie uns gerade vorstellen, als ich mich zum Dekan wandte.
>> Es ist wirklich ein sehr schönes Fest, am meisten gefällt mir die Band und die Interpretation ihrer klassischen Stücke. Da haben sie sich wahrlich selbst übertroffen. Aber wir wollten noch zum Buffet gehen, bevor die leckersten Speisen vergriffen sind, wenn sie uns also entschuldigen würden.<<
>> Aber natürlich, lassen sie es sich schmecken.<<
>> Mr Thatcher.<< nickte ich in seine Richtung, ohne ihm jedoch in die Augen zu sehen. Seine Begleitung beachtete ich nicht. Jacob und Susan verabschiedeten sich ebenfalls und wir schritten in Richtung Buffet. Susan traf auf dem Weg einen Kollegen, sodass wir alleine weitergingen und ich mich bei Jacob unterhakte.
>> Ich kriege ein wenig Kopfschmerzen.<< sagte ich beiläufig zu ihm und fasste mir an mein Nasenbein, um ihnen entgegenzuwirken.
>> Wirklich? Dann sollten wir lieber gehen. Komm ich hole ein Taxi.<<
>> Nein, nein. Es geht schon noch. Es ist nur ziemlich laut hier und alles so hell. Ich suche mir gleich einfach ein ruhigeres Plätzchen.<<
>> Wir können auch nach Hause fahren, wirklich. Ich möchte nicht, dass du dich überanstrengst!<<
>> Es geht noch Jacob. Wirklich! Ich wollte nur ehrlich zu dir sein und wenn es zu stark wird, dann sage ich es dir und wir fahren sofort, ok?<<
>> Gut. Auch wenn es mir gar nicht gefällt.<<
Er drückte mir einen zarten Kuss auf die Schläfe und drückte mich an sich.
>> Sarah!<< rief hinter uns eine Stimme, weshalb ich mich umdrehte.
>> Sarah, warte bitte kurz.<<
Ethan! Diesen Mann wurde man wahrlich nicht los. Immerhin war er ohne seine Begleitung gekommen, jedenfalls noch.
>> Können wir kurz reden? Ungestört?<<
>> Ethan, bitte.<<
>> Es geht um den Unfall, hättest du kurz Zeit? Oder morgen vielleicht?<<
Wenn ich schon mit ihm auf dieser Feier war, konnte ich die Angelegenheit auch sofort mit ihm klären, besser als ihn morgen noch einmal wieder sehen zu müssen. Ich seufzte und entwand mich Jacob.
>> In Ordnung. Mein Büro ist im vierten Stock, da könnten wir hingehen.<<
>> Gut.<<
Ich drehte mich schnell zu Jacob um und strich über seinen Arm, weil ich wusste, dass ihm mein Vorhaben ganz und gar nicht gefiel. Immerhin wusste er alles, was zwischen Ethan und mir gewesen war und wie sehr ich mir den Kopf deswegen zerbrach.
>> Bin gleich wieder da, Jacob.<<
>> Soll ich mitkommen?<< fragte er besorgt.
>> Nein, dass geht schon.<<
Er nickte widerwillig.
>> Ruf an, wenn was ist, ansonsten bin ich hier unten und warte.<<
Ich ging zu Ethan und steuerte mit ihm auf die Halle mit den Aufzügen zu.
>> Was ist mit deiner Freundin?<< fragte ich beiläufig.
>> Wie bitte?<<
>> Die Blondine.<<
>> Sie ist nicht meine Freundin und ich denke sie wird allein zurecht kommen.<<
Dabei sah er mich ernst an. Ich zuckte nur unbeeindruckt und gleichgültig die Schultern.
Wir stiegen in den Aufzug und fuhren hinauf zur vierten Etage.
>> Geht es dir wirklich gut? Du solltest dich doch noch eine Woche ausruhen!<<
>> Sagte ich doch bereits. Es geht mir gut!<<
Eigentlich empfand ich den Aufzug immer als groß genug. Wenn das Gebäude zur Rushhour gut besucht war, drängten sich gut und gerne zehn Menschen in den Fahrstuhl und trotzdem fühlte ich mich da nicht so unangenehm und peinlich berührt wie jetzt, wo nur Ethan mit mir hier drinnen war. Und warum fuhr das Ding nur so langsam? Ich starrte auf die Anzeige, um ihm ja nicht in die Augen sehen zu müssen.
Ein „Bing“ ertönte und wir stiegen aus. Endlich!
Mir fiel auf, dass ich seit zwei Wochen nicht mehr hier gewesen war, da zunächst der „Mid-Session-Break“ im September gewesen war und ich dann den Unfall gehabt hatte. Die Halle hing voll von Flyern mit Angeboten für das Überarbeiten von Examensarbeiten und Auslandsreisen. Wir durchquerten eine Feuertür und gingen in den Flur, wo mein Büro lag. Allerdings war es stockfinster im Gang, bis ich den Lichtschalter fand und ihn betätigte.
Aus meiner Clutch zog ich den Schlüssel heraus und schloss die Tür auf. Hinter der Tür waren jedoch jede Menge Ausarbeitungen von Studenten, die ich erst einmal aufheben musste. Ich bückte mich, was in dem Kleid gar nicht so einfach war, ohne dabei wie der letzte Trottel auszusehen und hob die einzelnen Ordner und Sammlungen auf. Als ich sie auf den Schreibtisch gelegt hatte, schaute ich endlich zu Ethan. Der ließ den Blick aufmerksam durch den Raum schweifen.
Es gab hier nicht viel zu sehen. Ich hatte einen großen Schreibtisch mit Blick auf die Tür, dahinter war eine durchgängige Fensterfront mit Blick auf den Campus, der durch die verschlossenen Jalousien jedoch nicht zu sehen war. Zwischen Tür und Schreibtisch war ein runder Tisch mit vier Stühlen, um mit Studenten über ihre Arbeiten diskutieren zu können, oder um Prüfungen abzunehmen. Rechts waren Aktenschränke und gegenüber war eine Kommode mit einem Kaffeevollautomaten und einem Wasserkocher. Ein paar Pflanzen sorgten für Farbtupfer im Raum. Zu meiner Verwunderung waren sie in der Zwischenzeit nicht eingegangen, wahrscheinlich hatte Jacob sie gegossen.
Als ich wieder zu Ethan sah, blickte er mich mit einem durchdringenden Blick an. Wir schwiegen eine Weile, bis er endlich das Wort ergriff.
>> Du bist verheiratet?<<
Ich hätte mit jeder erdenklichen Frage gerechnet, warum bist du nicht ans Telefon gegangen, wieso bist du heute Abend hier oder auch wer ist dieser Jacob wirklich, aber nicht mit dieser. Ich glaube, ich sah aus wie ein Reh, das erschrocken auf der Straße stand, weil ein Auto kurz davor war, es zu überfahren. Vollkommen schockiert, mit weit aufgerissenen Augen, ohne dabei in der Lage zu sein, sich zu regen oder etwas zu sagen.
>> Stimmt es?<< drängte er mich zu einer Antwort.
>> Ich wüsste nicht, was dich das angeht!<< zischte ich ihn an und verschränkte die Arme vor der Brust.
>> Sarah!<< tadelte er mich, bevor er einen Schritt auf mich zuging und einen neuen Versuch startete.
>> Stimmt es oder nicht?<< fragte er mich erneut und baute sich bedrohlich vor mir auf, sodass ich nachgab.
>> Noch bin ich es, ja.<<
>> Wer ist es? Hab ich ihn