die anderen zuvor, sondern unten blieb. Samir stieg auf die letzte Säule und auch diese ging nicht hoch. Bei den restlichen war es genauso, alle blieben unten. Sie waren heil auf der anderen Seite angekommen und sie klatschten sich erst einmal ab. Das hatten sie geschafft. Und weiter ging es, wieder ein Tunnel, dieses Mal ging es linksdrehend nach unten. Die Wände sahen aber dieses Mal anders aus. Wenn man sie so betrachtete glaubte man sie wären nass, weil sie im Licht der Öllampen so glänzten. Berührte man aber die Wand, war alles staubtrocken. Es sah alles etwas bizarr aus, Wände die nicht nass waren, aber so aussahen und glänzten wie eine Speckschwarte. Nach einer Weile kamen sie wieder in ein Gewölbe. Diesmal sah es aus wie eine Empfangshalle. Rechts und links standen achteckige Säulen, die bis zur Decke gingen. Es sah so aus als wurden sie aus einem Stück aus dem Fels gehauen, weil man keinen Ansatz oder Fuge sah. Es waren wieder sechs Stück, drei zu jeder Seite. Dann kamen einige Stufen und mehrere Rundbögen verzierten oder stützten den Raum. Je weiter sie gingen, desto heller wurden die Wände und sie hatten das Gefühl es würde immer heller werden, obwohl sie keine zusätzlichen Lampen angezündet hatten. Im Gegenteil. Sie löschten jetzt zwei Lampen und es blieb immer noch so hell wie vorher. Zur Dokumentation skizzierte der Professor alles grob und lief weiter. Noch immer ging es bergab. Nach Schätzung des Professors waren sie seit dem Einstieg in die Höhle bestimmt fünfzig Meter tiefer. Auch wärmer ist es geworden, sie kamen so langsam ins schwitzen und breiteten ihre Flügel etwas auseinander und fächerten sich so kühlere Luft an die Haut unter den Flügeln. Der Flur war hier zu Ende und führte die Schnäbler in eine dunkle muffig riechende, feuchte Höhle. Sie mussten wieder ihre Lampen anzünden, weil sie fast nichts mehr sahen. Im Scheine des Lichtes erkannten sie, dass diese Wände wirklich feucht waren und aus allen Ecken hörte man Tropfen aufschlagen, wie bei einem Wasserhahn, der nicht richtig verschlossen war. Je weiter sie hineingingen, desto lauter und feuchter wurde es. Von den Decken hingen Stalagtiten herunter die teilweise fünfzehn Meter und mehr lang waren und einen Durchmesser von mindesten fünf Meter hatten, sich aber von oben nach unten auf null verjüngten. Der Ponton dazu lag direkt darunter, es waren die Stalagmiten, die regelrecht nach oben wuchsen und die gleichen Ausmaße hatten. Das Tropfwasser sammelte sich in einem kleinen Rinnsal und floss bis in die Mitte des Raumes, wo es dann in einen kleinen See floss. Das Wasser war glasklar und schmeckte sehr erfrischend. Da es außerhalb der Höhle so warm war, beschlossen sie ein kühlendes Bad zu nehmen. Nach dem Bad gingen sie slalomlaufend um die Stalagmiten, bis an das Ende der Tropfsteinhöhe. Da war aber nichts mehr. Nur schroffe, bizarre Wände aus Kalkstein, welche feucht und glitschig waren. Hier ging es auf keinen Fall weiter. Das war, wie man so schön sagt „das Ende der Fahnenstange“. Die Tropfsteinhöhle war eine Sackgasse, sie mussten wieder zurück bis zur großen Eingangshalle mit den sechs Säulen. Zur gleichen Zeit flog Golan Gabrius mit den zwei Triwies Gali und Maldo als Passagiere ins Hügeldorf. Diesmal musste er nicht vor dem Dorf warten, sie kannten ihn jetzt vom Fest im Waldland. Den ersten Schnabelvogel den er sah war Opa Boll. Sie begrüßten sich und hielten Small Talk. Der Golan wollte zum Dorfältesten Onkel Bartus und Opa Boll brachte ihn hin. Er zeigte ihm das neue Gemeindezentrum und führte ihn voller Stolz gleich herum. Golan Gabrius war erstaunt über die neue Architektur die das Gebäude hatte und meinte nur das er auch einmal mit seinem Bürgermeister über ein neues Gemeindehaus sprechen müsse. „Weswegen ich überhaupt hier bin“, sagte er und fuhr fort: „Ich habe an unserem Fest versprochen das wir bestimmte Anbaumethoden, Rezepte und der gleichen austauschen sollten. Ich habe hier einige Samen mitgebracht, sowie die Beschreibung des Anbauens. Auch von Nutzbäumen mit Früchten und Nüssen ist etwas dabei. Falls es noch Fragen dazu geben sollte, steht unser Wald- und Feldanbauer jederzeit zur Verfügung.“ Man merkte sofort, dass Golan Gabrius Jurist war. Seine Ansprache klang wie ein juristisches Schreiben an die Gegenpartei. Er bemerkte es erst, als der Bürgermeister die Bemerkung machte: „ Und mit kollegialen Gruß verbleibe ich etc. etc. etc.“ Alle drei fingen an zu lachen und Golan entschuldigte sich für das Bürokraten Geschwätz. Onkel Bartus schickte dann die zwei Triwies, Gali und Maldo, hinaus vors Dorf, um ihren Anbauer Flasus zu holen, weil er ja auch einige Samen und Schreiben vorbereitet hatte. Die zwei flogen gleich los um Flasus zu holen. Derweil setzten sich Golan, Opa Boll und der Bürgermeister auf die neuen Sessel, die das Gemeindezentrum bekommen hatte. Der Bürgermeister machte einen Pfefferminztee, den der Professor von seiner letzten Grabung mitgebracht hatte. Stolz fügte er beim servieren hinzu, dass sie den Tee jetzt selbst anpflanzten. „Das Rezept sowie der Anbau sind auch in den Unterlagen, die Anbauer Flasus gerichtet hat“, meinte der Bürgermeister und der Golan nickte wohlwollend dazu. Opa Boll war das egal, Hauptsache der Tee schmeckte und war nicht zu heiß. Nach einer Weile kamen die Triwies mit Flasus wieder zurück. Der hatte die Unterlagen mitsamt den Samen gleich mitgebracht. Flasus erklärte dem Golan was er alles aufgezeichnet hatte, welche Früchte und Körner, wann und wo man sie am besten anpflanzen sollte und, und, und. Der Golan unterbrach Flasus und meinte: „Es ist wohl besser, wenn zwei Profis die vom Fach kommen sich unterhalten. Ich als Laie kann da nicht mithalten, das sind alles spanische Dörfer für mich. Also mein Vorschlag wäre, dass unser Wald- und Feldanbauer Kotosch und sie mein lieber Flasus, euch persönlich über Anbaumethoden und Rezepte unterhalten solltet. Wenn ihr Zeit habt, kommt ihr in den nächsten Tagen zu uns, dann könnt ihr euch in aller Ruhe austauschen. Wenn ihr noch den einen oder anderen Kollegen mitbringen wollt, ist das auch kein Problem.“ Sie verabredeten sich aufs Wochenende und Ahlic und Tartan sollten auch mitgehen. Ahlic sollte sich mit der Vergärung von Früchten und Gemüse befassen und Tartan mit dem Anbau von Bäumen, Stauden und Sträuchern. Flasus selbst sollte sich um alle Feldfrüchte und Tee kümmern und alles beaufsichtigen. Flasus und Opa Boll gingen. Golan und der Bürgermeister liefen dann ins Archiv oder jetziges Museum hinüber. Golan Gabrius staunte nicht schlecht, als er einige der Fundstücke aus den anderen Grabungen sah. Jetzt verstand er den Professor umso besser, dass er unbedingt den Zusammenhang aller Gegenstände herausfinden wollte. Es lag eindeutig auf der Hand, das alles zueinander gehörte und alles ineinandergriff. Als er die Landkarten sah begriff er, dass Simbara auch wesentlich größer war als sie alle angenommen hatten. Das auch West-Simbara ein Wald Land hatte, freute ihn besonders. Dagegen gefiel es ihm gar nicht das alles getrennt voneinander lag. Das Tumba Gebirge war wirklich riesengroß und verdammt hoch. Selbst er vermag es nicht so hoch zu fliegen. Höchstens über das Meer könnte er fliegen, also außen herum. Dann sah er die Skizzen und Zeichnungen die der Professor angefertigt hatte. Der Bürgermeister erklärte ihm alles, soweit er es wusste und erzählte ihm auch, wie sie alles gefunden haben. Auch die Geschichte mit Philippe und seinem Schiffsunglück war dabei. Er zeigte ihm dann die Zeitungsartikel und Zeitungen, sowie die Logbücher welche sie gefunden hatten. Auch über den Einsatz der Wusel- und Federmäusen berichtete er ihm. Golan Gabrius war sichtlich beeindruckt über das, was der Professor und seine Schnäbler da geleistet hatten. Er war auch ein bisschen Stolz darauf, dass seine Waldschnäbler und er auch ein Teil dieser Geschichte sind. Ganz zum Schluss betraten sie das Allerheiligste, den Schmuckraum. Hier waren alle geborgenen Kunstschätze aus Gold und anderen Metallen aufbewahrt. Der Bürgermeister erzählte ihm chronologisch die Funde und soweit bekannt, ihre Bedeutung und Wert. Er las ihm auch alle Inschriften übersetzt vor, welche die Hinweise enthielten und zeigte ihm dabei die alles entscheidende Landkarte mit den Kreuzen und Kreisen. Dann deutete er auf die Sanddünen am Meer und meinte: „Und hier irgendwo ist jetzt der Professor und seine fünf Schnäbler und versuchen das nächste Rätsel zu lösen. Fast vier Wochen sind sie schon weg, solange wie noch nie. Hoffentlich muss ich mir keine Sorgen machen.“ Golan Gabrius schaute sich die Karte genau an und sagte zum Bürgermeister: „Ich könnte ja einmal dorthin fliegen und nach dem Rechten sehen, wenn ihr nichts dagegen habt?“ Sichtlich begeistert stimmte Bartus zu und meinte, dass es nicht der Kontrolle, sondern nur der Fürsorge diene. Sie gingen nach draußen wo die Triwies schon auf Gabrius warteten. Gabrius ging aber noch zu seinem alten Freund Dok Wargo und Schwester Pina. Nach einen herzlichen Wiedersehen und einer kurzen Unterhaltung, verabschiedeten sie sich voneinander und Golan Gabrius flog in Richtung Sanddünen am Meer. Derweil waren der Professor und die Schnäbler wieder in der großen Empfangshalle angekommen. Irgendetwas mussten sie übersehen haben. Sie prüften alle Wände und den Boden und zum Schluss die Säulen, zuerst die rechten drei, dann die linken drei. Auch hier war nichts auffälliges oder verräterisches zu sehen. Philippe überlegte einen Moment und ging zum Professor und sagte zu ihm: „Wir sind vorhin hineingegangen und je weiter wir drinnen waren desto heller und wärmer isse es geworden. Vielleicht solle wir dem Licht