Das Simbara Geheimnis. Benjamin Webster

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Название Das Simbara Geheimnis
Автор произведения Benjamin Webster
Жанр Языкознание
Серия
Издательство Языкознание
Год выпуска 0
isbn 9783745099935



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man alles gemeinsam macht, ist man auch stark und anderen überlegen. Ich denke, dass alle Schnäbler aus demselben Holz sind. Kann sein das es auch mit unserer Vergangenheit zu tun hat. Wir wurden ewige Zeiten unterdrückt, gedemütigt und verfolgt, bis wir letztendlich hier unseren Frieden gefunden haben. Das prägt und macht auch stark. Professor, wir stehen alle auf Augenhöhe.“ Der Professor dachte einen Moment nach und meinte: „Wenn du das so siehst, hast du natürlich Recht. Falls du dich einmal für ein politisches Amt ausüben möchtest, meine Stimme hast du.“ Beide lachten und verneigten sich gegenseitig voreinander. Aus dem Wald vernahm man jetzt, dass sich etwas bewegte. Als erstes kamen die Triwies aus dem Wald geflogen und riefen im Chor: „ Sie sind da, sie sind da die Schnäbler!“ Und dann kamen sie einer nach dem anderen aus dem Wald heraus. Der Festplatz füllte sich zusehend und war zum Schluss fast voll. Unter ihnen war auch Dok Wargo und Schwester Pina, was Golan sichtlich freute. Der Golan trat nun in die Mitte des Platzes. Es wurde sofort still. Manche Schnäbler fürchteten sich vor dem großen Golan. Der ergriff das Wort und sagte das man keine Angst vor ihm zu haben brauche, solange man sich an Recht und Gesetz hält. Er begrüßte alle recht herzlich und lud alle ein doch ein paar Tage zu bleiben. Dann drehte er sich um und stand vor dem Dok und Schwester Pina. Sie schauten sich eine Weile an und der Golan sagte: „ Was ist du alter Pillendreher, willst du deinen alten Kumpel nicht Hallo sagen, oder verbietet dir das deine süße Karbolmaus neben dir?“ „Ach Quatsch du alter Paragrafenreiter, lass dich umarmen“, brach es aus dem Dok heraus und alle drei lagen sich in den Armen. Alle hatten sich viel zu erzählen, trafen doch hier zwei Welten aufeinander, die man noch nicht gekannt hatte. Es wurde eine lange Nacht und sie vereinbarten noch einen Tag zu bleiben um Geschichten und Erfahrungen auszutauschen. Vor allen der Dok und Golan hatte sich viel zu erzählen. Sie hatten sich nach dem Studium aus den Augen verloren. Der Golan bekam den Job bei den Waldschnäblern und der Dok ging zurück ins Grasland und eröffnete eine Krankenstation. Schwester Pina lernten sie auch auf der Uni kennen. Sie studierte dort auch Medizin, hat aber das Studium abgebrochen. Sie hatte gemerkt, dass sie der Verantwortung nicht gerecht wurde, die nun einmal ein Arztberuf so mit sich bringt. Als sie hörte, dass der Dok eine Krankenstation im Grasland eröffnet hat, hat sie sich bei ihm als Krankenschwester beworben und er hat sie sofort eingestellt. Das ist jetzt zwölf Jahre her. Der Austausch an Erfahrungen war sehr wichtig für beide Schnäbler Parteien. Da alle Vegetarier sind, hatten sie auch gemeinsame Interessen, was den Anbau der Früchte und des Getreides betraf. Sie vereinbarten sich gegenseitig Saatgut zu bringen, damit alle ein größeres Nahrungsangebot hatten. Auch die Lehrer tauschten ihre Bücher aus. Es war für sie interessant, was in den jeweiligen Klassen unterrichtet wurde. So hatte jeder Gesprächsstoff genug, entweder über den Beruf, sein Hobby, oder im privaten Bereich. Alle hatten ihren Spaß und man wollte sich einmal im Jahr treffen. Als Fremde waren sie gekommen und als Freunde sind sie gegangen. Ach ja, für einen war es besonders erfreulich, nämlich für Dok Wargo. Er hat endlich den Mut gehabt seiner Pina einen Heiratsantrag zu machen. Sie hat sofort „Ja“ gesagt. Nicht ganz unschuldig daran war Golan. Er hat die Zwei einfach in sein Baumhaus gesetzt und die Leiter mitgenommen. Es hat funktioniert. Vor Weihnachten soll jetzt die Hochzeit sein. Es wurde ein schwerer Abschied, aber sie mussten wieder zurück. Jeder nahm so viel er tragen konnte oder wollte. So setzte sich eine lange Karawane, in Richtung Grasland, in Bewegung. Mit dem Wetter hatten sie auch Glück, kein Sturm, kein Regen, strahlend blauer Himmel, es war Kaiserwetter. Am Abend richteten sie sich das Lager ein und legten sich früh schlafen. Am nächsten Morgen brachen sie früh auf, damit sie bis zum Abend wieder im Dorf waren. Dort angekommen, stellten sie alles erst einmal in beiden vorhandenen Hügeln unter und den Rest wurde wieder im Rathaus untergestellt. Bartus, der Dorfälteste, Dok Wargo und der Professor sowie andere Gemeindemitglieder waren sich, an Hand der vielen Funde, klar darüber dass ein neuer und größerer Museumstrakt gebaut werden musste. Das würde Bartus an die Wusel-und Federmäuse weitergeben. Wie der erste Trubel vorbei war, räumten die sechs die Kisten aus und katalogisierten alles. Man sortierte es erst einmal in verschiedenen Kategorien ein, wie Textilien, Waffen, Gold und Schmuck sowie Schriftstücke und Landkarten. Einen Durchblick hatten sie aber trotzdem noch nicht. So beschlossen sie, sich zuerst das Gold und den Schmuck näher anzuschauen. Es waren wunderbare Stücke die sie da sahen und in ihren Händen hielten. Das meiste von dem hatten sie schon in der Villa oder auf dem Festplatz begutachtet. Vor allem der Schmuck hatte es Kikki und Kira angetan. Selbst wenn sie es tragen dürften, konnten sie es nicht, weil das meiste davon entweder zu groß oder zu schwer war. Denn hinter dem, wie es scheint, dicken Hals der Schnabelvögel, sitzt nur ein kleiner, zierlicher Hals aus Haut und Knochen. Das meiste waren einfach nur Federn, die dicht und buschig wie eine Halskrause um den Hals gewachsen sind. Würde man jetzt den Schmuck tatsächlich anlegen, würde der die Federn in null Komma nichts wegscheuern und es käme der dünne blanke Hals zum Vorschein, so wie bei den Kastanien- oder Eichelmännchen, die mit Streichhölzern zusammen gesteckt sind. Schön hässlich würde das aussehen. Oder nicht? Sie sortierten ihn auch wieder in diverse Kategorien, wie Ringe, Ketten, Reife etc. und katalogisierten alles. Zum Schluss war nur noch das Siegel übrig. Kikki legte beide auf den Tisch. Der Professor skizzierte beide Stücke und wollte sie wieder zurücklegen, kam aber versehentlich an den Deckel der Schatulle und warf sie um. Beim Aufprall vernahm er ein Metallisches Geräusch. Der Professor probierte das gleiche noch einmal und wieder das Geräusch. Er nahm jetzt die Schatulle und schüttelte sie. Er spürte wie sich darin etwas bewegte. Jetzt erst untersuchte er die Schatulle genauer. Äußerlich konnte er nichts Besonderes feststellen. Dann nahm er das Innenfutter heraus, indem die Siegel eingebettet waren. Dort sah er einen zweiten Boden, den er vorsichtig, mit dem Messer von Philippe, herausdrückte. Sie schauten nicht schlecht, als Münzen oder Medaillen zum Vorschein kamen. Der Professor stürzte die Münzen auf ein Tuch. Es waren sechs Stück, alle gleich groß und hatten auf der Vorderseite die gleiche Prägung, waren aber auf der Rückseite verschieden geprägt. Als er noch einmal in die Schatulle sah, bemerkte er noch ein Schriftstück. Er klappte es auf und fing an zu lesen. Er wollte, aber er musste es erst übersetzen, da es in Altschnäbisch geschrieben war. Er holte sein schlaues Buch und fing an zu übersetzen. Nach einer Weile sagte der Professor: „Also da steht, so grob übersetzt folgendes: Die Waage ist das Symbol für Gerechtigkeit und die Justiz. Die zwei schnäbelnden Vögel stehen für die Liebe. Die Saatkörner stehen für keiner soll hungern. Die Hügel und das Baumhaus stehen für Wohnraum für alle. Die Wellen stehen für Wasser für alle. Und die Sterne stehen für Herkunft und Geburt. Alle diese Prinzipien sind die Eckpfeiler für unsere Verfassung. Jeder soll sich danach richten und handeln.“ Philippe runzelte seine Federstirn und meinte: „Steht wirklich so in Verfassung, habe du gesagt bei Pyramiden. Aber warum wisse die das alles, vielleicht habe die von uns abgeschreibe, wenn nicht habe wir von ihne abgeschreibe – oder Professor?“ Der nickte nur und sagte: „Philippe ich fürchte wir haben abgeschrieben und das schon vor ganz langer Zeit. Da waren ein paar sehr gelehrte Schnäbler am Werk, die alles zum Wohle der Gemeinschaft entwickelt haben. Das nennt man sozial. Nach diesem Prinzip handeln wir schon seid Hunderten von Jahren. Wir hatten noch nie ein Problem damit und allen ging es gut.“ Er erwähnte auch noch, dass sie ja auch kein Geldsystem, Börse, Wertpapiere oder Rohstoffbörse hätten. Jeder in unserer Gemeinschaft hat eine wichtige Aufgabe zu erfüllen, die er auch Gewissenhaft ausfüllt. Übrigens hätten die Baumschnäbler die gleiche Verfassung, er habe sich erst vor ein paar Tagen mit Golan Gabrius darüber unterhalten. Auch beim Rechtssystem haben wir dasselbe, nur die Strafen fallen unterschiedlich aus. Samir sah das auf die Rückseite des Schriftstückes auch noch was geschrieben stand und fragte nach: „Und was steht da?“ Der Professor drehte das Schreiben um und sagte: „Verzeihung, hab ich glatt übersehen, aber wie heißt es so schön „Vier Augen sehen mehr als zwei.“ Wieder fing er an zu übersetzen, räusperte sich und las vor: „Hütet die Medaillen genauso wie das Siegel. Ohne sie gibt es kein Einlass in die Zukunft der Schnabelvögel. Setzt sie ein wenn gefordert. Die Zukunft liegt nun in eurer Hand.“ Philippe meinte nur: „Jetzt wisse wir wieder so viel wie vorher, aber hat er aufgehört zu reime sonst hätte ich es auch wieder müssen.“ Alle lachten, denn schließlich kannten sie seine Klabauter Verse. So wurde alles abgearbeitet und innerhalb einer Woche war man fertig. Man hatte auch noch einige interessante Karten gefunden, auf denen auch West- und Ost-Simbara eingezeichnet war. Irgendwann wird es dafür auch eine Erklärung geben dachte der Professor. Er war aber gedanklich schon bei der nächsten Exkursion.

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