Sichelland. Christine Boy

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Название Sichelland
Автор произведения Christine Boy
Жанр Языкознание
Серия
Издательство Языкознание
Год выпуска 0
isbn 9783844236200



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du aussiehst.“

      „Es war dein eigener Wunsch, nachts durch die Sümpfe zu waten.“ fiel ihm Lennys bissig ins Wort.

      „Sara, ich verstehe nicht so viel von Heilkunst wie du oder Menrir...“ fuhr Akosh fort, ohne Lennys' Kommentar zu beachten. „Ich möchte, dass du dir die Verletzung... Verzeihung, den Kratzer meine ich... ansiehst, den deine Herrin sich heute nacht zugezogen hat. Nur, um ganz sicher zu gehen...“

      Lennys warf Akosh einen wütenden Blick zu, sagte aber zu seiner Verwunderung nichts, sondern legte nur den Umhang ab, der ihre nackten Arme bedeckt hatte. Eine tiefe Wunde zog sich von ihrer rechten Schulter bis zum Ellbogen. Getrocknetes Blut bedeckte beinahe den ganzen Arm in dunkelroten Streifen und hier im Schein der Öllampen musste selbst Lennys zugeben, dass der vermeintliche Kratzer nicht gerade harmlos aussah. Sara ließ sich nichts anmerken, sondern griff nach ihrer Schultertasche, die über einem Stuhl baumelte und aus der sie jetzt einen fest verschlossenen tönernen Tiegel holte. Dann verschwand sie kurz nach draußen, um gleich darauf mit einer Schale Wasser und mehreren Leinentüchern zurückzukommen. Sie setzte sich Lennys gegenüber, tauchte eines der Tücher in die Schale und begann vorsichtig den Arm abzutupfen. Lennys verzog keine Miene, beschwerte sich aber auch nicht weiter über den Sinn der Behandlung. Auch wenn es ihr widerstrebte, musste sie zugeben, dass die Verletzung nicht nur durch das verschmierte Blut alles andere als harmlos aussah.

      „Die Wunde muss genäht werden. Sonst reißt sie immer wieder auf und wird lange nicht verheilen.“ bemerkte Sara. Sie erntete einen entnervten Blick.

      „Du übertreibst.“

      „Nein, ich übertreibe nicht. Es ist der Arm, mit dem ihr eure Waffe haltet, ihr solltet kein Risiko eingehen.“

      Lennys war etwas überrascht, dass Sara diesmal nicht zurückschreckte, hatte aber auch keine Lust, lange zu diskutieren. Im Grunde ahnte sie auch, dass die Novizin nicht ganz im Unrecht war.

      „Also gut, dann beeil dich damit, wir haben schon genug Zeit verloren.“

      „Ich?“ Sara klang entsetzt.

      „Siehst du hier sonst noch jemanden, der das kann?“ Jetzt war Lennys wirklich kurz davor, die Geduld zu verlieren.

      „Ich habe das noch nie gemacht, nur zugesehen. Menrir könnte so etwas, aber...“

      „Aber es sollte gleich gemacht werden.“ beendete Lennys für sie den Satz. „Hast du alles hier, was du dafür brauchst? Dann fang an, du wirst mich schon nicht umbringen.“

      Sara atmete tief durch. Sie bemühte sich, ihr ganzes Wissen über diese Art der Wundversorgung abzurufen und dabei ihre aufkommende Nervosität zu verbergen. Nur die obersten Heilerinnen des Tempels wurden in solche Praktiken eingewiesen und sie selbst hatte den alten Menrir nur wenige Male dabei beobachtet. Diese Verletzung hier war nicht zu unterschätzen und mit zwei oder drei Stichen war es nicht getan. Ja, sie besaß die notwendigen Utensilien, aber den Umgang damit hatte sie nie geübt. Das einzig Gute an dieser Situation war, dass Lennys im Vergleich zu anderen wohl nahezu schmerzunempfindlich war und dass sie zwar unbeherrscht, aber nicht unfair war. Sie konnte und würde von Sara keine Wunder erwarten.

      Mit einem etwas mulmigen Gefühl begann sie schließlich, alles Notwendige zurechtzulegen.

      „Wird die Verletzung dich nicht zu sehr im Kampf behindern?“ fragte Akosh, während er Sara beobachtete, die jetzt zwischen einigen hauchdünnen Fischbeinnadeln auswählte.

      „Für was hältst du mich? Für ein kleines Kind, das schon humpelt, wenn es sich das Knie aufschlägt?“

      „Es war nur eine Frage.“ Resigniert lehnte sich der Schmied auf dem Küchenstuhl zurück.

      Bevor Sara zum ersten Stich ansetzte, versuchte sie, sich selbst noch einmal zu beruhigen. Zitternde Hände konnte sie sich jetzt nicht erlauben. Die Nadeln waren zart und im Vergleich zu den bereits zweifellos erlittenen Schmerzen würde Lennys sie kaum spüren. Trotzdem musste sie vorsichtig sein und gleichzeitig darauf achten, dass die aufwendig behandelten Pferdehaare, die hierfür verwendet wurden, fest gezogen wurden ohne dabei zu reißen.

      Lennys zeigte keine Reaktion, als Sara mit der Arbeit begann. Sie saß völlig unbeteiligt da, zuckte weder zusammen, wenn die Nadel in die Haut drang, noch achtete sie auf die feinen Blutstropfen, die jetzt wieder hervorquollen.

      „Ihr werdet eine lange Narbe behalten, das kann selbst diese Methode nicht verhindern.“ sagte Sara kurz als sie beinahe fertig war.

      „Narben gehören zum Leben. Es stört mich nicht.“

      Erleichtert, dass alles reibungslos verlaufen war und die Wunde jetzt sehr viel besser aussah, schnitt Sara den Rest des Fadens ab. Doch als Lennys Anstalten machte aufzustehen, schüttelte die Novizin den Kopf.

      „Augenblick bitte noch. Ich muß noch die Gelbwurzpaste auftragen.“

      „Wozu das denn?“

      „Sie verhindert Entzündungen. Sicher ist sicher.“

      „Es ist nur ein Kratzer! Ich werde es schon überleben!“

      „Aber die Blutvergiftung, die ihr sonst bekommen könnt, vielleicht nicht! Ich habe nicht euren halben Arm zusammengenäht, damit ihr anschließend wegen so einer Nachlässigkeit sterbt!“

      Sara hatte viel heftiger geantwortet, als sie es beabsichtigt hatte und Lennys sah sie erstaunt an. Akosh schmunzelte im Hintergrund, sagte aber nichts. Bevor ihre Herrin angemessen auf diesen Ausfall reagieren konnte, nahm Sara schnell den Holztiegel vom Tisch und tauchte einen kleinen Schwamm hinein. Sorgfältig bestrich sie die frisch vernähten Wundränder mit der hellen Paste und erwartete das Donnerwetter, das jeden Moment über sie hereinbrechen würde. Es blieb aus.

      „Schön, dass du dich durchzusetzen weißt.“ meinte Akosh immer noch grinsend, als Lennys nach der Behandlung kurz nach nebenan gegangen war. „Es gibt nicht viele, die es wagen, ihr zu widersprechen.“

      „Es ist mir so rausgerutscht. Ich dachte, sie dreht mir gleich den Hals um.“ gab Sara zu.

      „Das hätte sie auch. Wenn du nicht dummerweise Recht gehabt hättest."

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