Tatort Berlin - Projekt Grüner Winkel. Benjamin Webster

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Название Tatort Berlin - Projekt Grüner Winkel
Автор произведения Benjamin Webster
Жанр Языкознание
Серия
Издательство Языкознание
Год выпуска 0
isbn 9783746749044



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er dies von einem Richter genehmigen lassen. Bürokratie vom feinsten, aber alles muss seine Ordnung haben. Man munkelt in Fachkreisen, dass wir deutschen die Bürokratie zwar nicht erfunden, aber perfektioniert haben. Linda und Martina waren fleißig am schreiben und am kleben. Langsam aber sicher entstand eine übersichtliche Tafel, auf der alle mutmaßlichen Opfer und deren Umfeld aufgeführt wurden. Ganz oben standen die Namen, darunter die Bilder und darunter die Angehörigen. Danach Freunde oder sonstige nahestehende Personen. Linda tat aber noch etwas, sie legte eine Datenbank an, in der sie alle Personen erfasste, die mit den einzelnen Fällen befragt oder vernommen wurden. So entstand für jeden einzelnen, eine kleine übersichtliche Biographie. Wenn sie nun etwas wissen wollte, gab sie in die Suchmaske nur den Begriff ein und schon spukte die Datenbank alle betreffenden Personen aus. Hans und Klaus kamen gerade von den Irslingers zurück, da brachte ein Beamter die Berichte der KTU und SpuSi, sowie den Obduktionsbericht der Gerichtsmedizin. Martina kopierte sie gleich, damit jeder der Kommissare einen vollständigen Bericht hatte. Klaus lachte herzlich wie er den Konferenzraum betrat. Linda fragte ihn: „Schön das euch die Arbeit Spaß macht. Kann man mit lachen?“ Hans: „Ich habe gerade eine Putze für Klaus eingestellt. Ich erzähl es dir nachher in der Mittagspause.“ Sie standen nun vor der Wand und Klaus bemerkte anerkennend: „Das nenne ich deutsche Gründlichkeit. Ihr beide habt das toll gemacht.“ Martina: „Hast du das gehört Linda, das war ein Lob vom Chef persönlich.“ Linda: „Das ist doch nichts ungewöhnliches, ich bekomme jeden Tag ein Lob von meinem Chef.“ Martina: „Dann frag doch einmal bei deinem Chef nach, ob er noch eine tüchtige Ermittlerin sucht.“ Klaus: „Martina, du bist die Beste. So, können wir nun wieder zur Tagesordnung übergehen? Sind eigentlich schon die Berichte von der KTU, SpuSi und Gerichtsmedizin da?“ Linda: „Die sind vor ein paar Minuten gekommen. Martina ist gerade dabei sie zu kopieren.“ Steiner kam dazu und berichtete: „Weil dieser Irslinger mit einer 9 mm Waffe erschossen wurde, habe ich mir gedacht, schau doch einmal nach, ob Waffen auf ihn eingetragen sind. Und das Ordnungsamt hat mir das hier geschickt.“ Er gab das Fax, Klaus und der sagte kurz und knapp: „Die haben uns doch ganz frech angelogen. Auf Roland Irslinger sind eine Schrotflinte, zwei Jagdgewehre und jetzt kommt’s, eine Glock 17, 9 x 19 mm zugelassen.“ Er übergab den Zettel Hans und der las alles durch. Hans: „Du hast Recht, die haben gelogen. Ruf die SpuSi an, wenn sie heute zu den Irslingers gehen, sollen sie neben den Fingerabdrücken und der DNA, auch einen Schmauchtest von allen drein machen.“ Klaus: „Dann werden wir ihnen heute noch einmal einen Besuch abstatten. Bin gespannt, wie sie uns das erklären.“ Hans: „Frank das war gute Arbeit, Danke.“ Der antwortete: „Nicht dafür, ist doch unser Job. Habt ihr etwa Neues herausgefunden?“ Klaus: „Und ob, da ist auch nicht alles Gold was glänzt.“ Wagner berichtete, was sie bei den Irslingers alles erfahren hatten. Martina: „450.000 Euro sind ein Tatmotiv.“ Linda: „Fragt sich nur für wen. Die Tochter ist vielleicht naiv, aber doch nicht blöd. Wenn dann ist es ihr Verlobter Frank Leisner.“ Steiner: „Oder gemeinsam. Wie wir gerade gehört haben, müssen es zwei Täter gewesen sein, würde also theoretisch passen.“ Hans las inzwischen den Bericht der KTU. Plötzlich sagte er: „Ich werd verrückt. Die Spuren auf dem Beifahrersitz war gar kein Blut. Ratet einmal was das war.“ Alle schauten ihn erwartungsvoll an, bis er sagte: „Ketchup, reiner Tomatenketchup.“ Klaus: „Aber das hat ausgesehen wie Blut. Warum schmiert jemand Ketchup auf den Beifahrersitz? Hat Irslinger vielleicht Pommer Rot-Weiß gegessen?“ Hans: „Laut dem Bericht der KTU, wurden keine Essensreste gefunden.“ Steiner: „Vielleicht waren die Flecken schon älter. Könnte doch sein, er hat am Morgen oder am Tag zuvor eine Currywurst oder Pommes gegessen und ist nicht dazu gekommen den Sitz zu reinigen.“ Hans: „Da steht aber auch, dass jemand auf dem Beifahrersitz gesessen haben muss, die Spurenlage ist eindeutig. Auch die Spuren am oberen Türholmen sind Ketchup.“ Martina: „Dann muss einer der Täter damit in Berührung gekommen sein. Fragt sich nur, wie ist der Ketchup in den Wagen gekommen.“ Hans: „Ich denke, wir sollten uns einmal den SUV von Irslinger ansehen, vielleicht sind wir dann schlauer. Auf jeden Fall brauchen wir einen Durchsuchungsbeschluss, für Irslingers Wohn- und Geschäftsräume. Frank, kannst du das erledigen? Martina, du könntest beim Zentralen Testamentsregister nachfragen, ob unsere Opfer dort ein Testament hinterlegt haben. Falls ja, auch einen Beschluss dafür bei Klausen holen.“ Klaus: „Hoffentlich spielt da Klausen mit, du kennst ihn ja.“ Hans: „Wenn er sich querstellt, werde ich ihn daran erinnern, warum er mich im Team haben wollte.“ Klaus: „Frank, stellst du bitte zwei Teams für die Durchsuchung bei den Irslingers zusammen. Du leitest das Team in seinem Büro und wir übernehmen die Privaträume. Den Termin dafür legen wir auf 15:00 Uhr. Sind noch Fragen, wenn nicht fahren wir jetzt zur KTU.“ Zehn Minuten später fuhren sie auf den Parkplatz der KTU vor. Sie stiegen aus und liefen zur großen Halle, in der die Autos oder andere Objekte kriminaltechnisch untersucht wurden. Kaum waren sie in der Halle, kam ihnen auch schon der Leiter der KTU, Herrmann Boll entgegen. Boll wusste nicht das Hans wieder einmal für die Staatsanwaltschaft arbeitete, deshalb auch seine Frage: „Hast du dich verlaufen, oder gehört dir einer der Karren die hier herumstehen?“ Er begrüßte beide und Hans antwortete: „Weder noch Herrmann, ich bin dienstlich hier. Gut siehst du aus.“ Boll: „Danke, aber du hast schon besser gelogen. Dienstlich? Dann bist du wieder einmal bei Klausens Truppe gelandet?“ Hans: „So ist es. Wir sind hier um den Wagen von Roland Irslinger in Augenschein zu nehmen.“ Boll: „Dann kommt mal mit, dort hinten steht das gute Stück.“ Der Schwarze SUV stand in einer hinteren Ecke der großen Halle. Rein äußerlich hatte der Wagen keine Beschädigungen, doch wie man die Fahrer und Beifahrertür öffnete, bot sich ein Bild des Grauens. Das Armaturenbrett hing heraus und die ganzen Kabel dazu. Und überall Blutspritzer. An der Windschutz- und linken Seitenscheibe, Lenkrad, Armaturenbrett und auf dem linken Sitz, bis zum Boden herunter. Hans: „So eine Sauerei, Irslinger war demnach nicht sofort Tod.“ Herrmann Boll antwortete: „ Ich denke, er hat noch 10 - 30 Sekunden gelebt. Es war ja auch kein direkter Herzschuss, sondern die Kugel zerfetzte die beiden Aorten Ein- und Ausgänge zur Lunge und Bauchraum. Das ist natürlich der Supergau, weil da die Hauptschlagadern daumendick sind.“ Klaus sah sich den Beifahrersitz an und fragte Herrmann: „Habt ihr eine Erklärung für die Ketchupflecken?“ Boll: „Leider nicht. Wir hatten zuerst vermutet, das Irslinger vielleicht Pommes oder etwas anderes mit Ketchup auf dem Sitz liegen hatte, aber dann hätten wir Essensreste gefunden. Dem war leider nicht so. Aber wie ich euch kenne, werdet ihr das noch herausfinden.“ Auf der Rückbank lagen noch zwei rote Metallstäbe. Herrmann nahm sie und steckte sie in die beiden Löcher des Fahrersitzes und erklärte: „Das sind die beiden Schusskanäle. Ich gehe einmal davon aus, dass der Schütze Linkshänder war.“ Nun sah man, von wo aus die Kugeln abgefeuert wurden und wo sie letztendlich eingeschlagen sind. Hans: „Sind die Geschosse stark deformiert?“ Boll: „Eines ja, das andere ist im Kabelbaum stecken geblieben, was die Aufprallenergie stark reduziert hat. Die Ballistiker sind gerade dabei die Züge zu sichern. Wenn sie damit fertig sind, schicke ich euch die Ergebnisse. Aber eines ist sicher, es war eine Glock 17, 9 x 19 mm aus der die Schüsse abgefeuert wurden.“ Hans machte eifrig Fotos vom Wageninneren und schickte sie gleich zu Linda. Wagner: „Habt ihr DNA oder Fingerspuren gefunden?“ Boll: „Jede Menge, er muss viele Gäste mitgenommen haben. Wir sind noch am sortieren.“ Hans: „Gibt es Übereinstimmung mit unseren Datenbaken?“ Boll: „Bisher nicht. Würde mich auch wundern, schließlich war Irslinger ein Baulöwe und verkehrte bestimmt nicht in Verbrecherkreisen.“ Klaus: „Und für was brauchte Irslinger drei Jagdgewehre und eine Glock 17?“ Boll: „Bin ich das Orakel von Delphi? Aber ich gebe euch einen Tipp, vielleicht hatte er eine Jagd und da schießt man bekanntlich mit Jagdgewehren. Eine Schrotflinte für fliegende Objekte und ein Jagdgewehr, für Rot- oder Schwarzwild. Und die Glock könnte er für einen Gnadenschuss verwendet haben. Übrigens, kann man die Glock auch zur Selbstverteidigung nehmen. Habt ihr noch Fragen, wenn nicht verabschiede ich mich, denn ich habe noch jede Menge Arbeit auf meinem Schreibtisch liegen.“ Er gab beiden die Hand und sagte noch zu Hans: „Schön dich einmal wiederzusehen. Ich hoffe, du bleibst für länger, oder noch besser für immer.“ Hans: „Letzteres bestimmt nicht. Es ist gut so, wie es ist.“ Beim herauslaufen meinte Wagner zu ihm: „Also, ich hätte nichts dagegen, wenn du zurückkommen würdest. Kompetente Mitarbeiter sind im K1 immer herzlich Willkommen.“ Hans: „Gib dir keine Mühe, sobald wir die Arschlöcher haben, sitze ich wieder in meinem Büro in der Görlitzer Strasse. Das Gleiche gilt natürlich auch für Linda. Uns gibt es eben nur im