Verfluchtes Erbe Gesamtausgabe. T.D. Amrein

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Название Verfluchtes Erbe Gesamtausgabe
Автор произведения T.D. Amrein
Жанр Языкознание
Серия Krügers Fälle
Издательство Языкознание
Год выпуска 0
isbn 9783738044652



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reines Kokain sichergestellt haben.

      Sie wollen mir sicher nicht erklären, dass Sie davon nichts wissen.“

      Dornbach ließ sich auf einen Stuhl fallen. „Kokain? Bei mir? Das ist völlig unmöglich. Das muss ein Irrtum sein. Ich habe auf jeden Fall nichts damit zu tun.“

      „Wie Sie wollen. Wir werden auf jeden Fall hier alles durchsuchen. Und wenn wir noch etwas finden, sprechen wir noch einmal in Ruhe über die Sache.“

      Dornbach sprang wieder auf. „Sie wollen alles durchsuchen“, schrie er. „Das kommt überhaupt nicht in Frage. Haben Sie einen Durchsuchungsbefehl? Das lasse ich nicht zu!“

      „Der Staatsanwalt ist unterwegs, er muss jeden Moment eintreffen“, antwortete der Kommissar ruhig. „Ich muss Sie bitten, sich etwas zu mäßigen! Sonst zwingen Sie uns, Ihnen Handschellen anzulegen.“

      Hinrichs wollte die Situation entspannen. Aber er erreichte damit das Gegenteil.

      Dornbach griff nach einem großen Aschenbecher, den er nach dem Kommissar schleuderte. Dessen Mitarbeiter überwältigten den Tobenden daraufhin, und legten ihm die angedrohten Handfesseln um.

      Der Ascher hatte sein Ziel verfehlt und stattdessen eine beachtliche Schramme an einem Möbel hinterlassen.

      Kommissar Hinrichs schüttelte den Kopf. „Sie sind ja gemeingefährlich.“

      Dornbach schwieg. Durch den Lärm aufgeschreckt, kam Udo angerannt. „Was ist los? Was machen Sie hier?“

      Er wurde blass, Rudolf hatte seine Waffe gezogen. „Ist das ein Überfall?“

      „Polizei“, rief Rudolf. „Bleiben Sie stehen!“

      Udo hob die Hände. Der Assistent von Hinrichs durchsuchte ihn kurz. „Er ist sauber.“

      „Wer sind Sie?“, fragte der Kommissar.

      „Ich bin Udo Dornbach. Was wollen Sie von uns?“

      Fido hatte sich wie gelernt, bisher absolut ruhig verhalten. Jetzt trottete er auf Udo zu und bellte ihn an.

      „Was will der Hund von mir?“ Udo wich langsam zurück.

      Auf ein Zeichen von Rudolf, verstummte Fido.

      „Haben Sie hier ein Büro?“, fragte der Kommissar.

      „Ja, natürlich“, lautete die Antwort.

      „Gehen Sie bitte voraus“, sagte der Kommissar zu Udo. Rudolf mit Fido folgte ihm. Der Assistent blieb bei Dornbach.

      Als sie durch die offenstehende Türe in Udos Büro traten, hob Fido sofort den Kopf und begann zu schnüffeln.

      An einer Schublade kratze er.

      „Was ist in der Lade?“, fragte der Kommissar.

      „Nichts, nur Papier“, stammelte Udo. „Was will der Hund?“

      „Öffnen Sie!“, forderte der Kommissar.

      „Ich habe den Schlüssel verloren“, antwortete Udo unsicher. „Es ist wirklich nichts Wichtiges drin.“

      „In der Lade sind Drogen. Der Hund irrt sich nie. Wenn Sie nicht öffnen, werden wir sie aufbrechen.“

      Udo gab sich geschlagen. Er zog seinen Schlüsselbund aus der Tasche und schloss auf. Er entnahm der Lade eine Stahlkassette, die separat abgeschlossen war. Unaufgefordert öffnete er auch diese. Einige typische Plastiktütchen mit weißem Pulver kamen zum Vorschein.

      „Kokain?“, fragte der Kommissar.

      Udo nickte.

      „Woher haben Sie das Zeug? Importieren Sie direkt aus Südamerika?“

      Udo sah ihn entgeistert an. „Das kann man in Frankfurt überall kaufen. Warum sollte ich das selbst importieren? Das wäre viel zu riskant.“

      „Da haben Sie Recht“, antwortete der Kommissar lächelnd. „Sie sind wegen Drogenbesitz und Handel festgenommen.“

      Inzwischen hatten sich weitere Beamte in den Räumen verteilt. Hinrichs übergab Udo an einen von Ihnen. „Bringen Sie ihn ins Präsidium!“

      In Verlauf der Durchsuchung fand Fido auch im Büro von Helmut Dornbach, Udos Bruder, einen Vorrat an Kokain.

      „Der Hund ist Gold wert, geben Sie ihm eine dicke Wurst von mir“, sagte der Kommissar zu Rudolf.

      Dieser lachte. „Ich bringe Ihnen die Rechnung, Herr Kommissar.“

      Hinrichs begab sich zurück zu Willhelm Dornbach, und erklärte ihm, was sie gefunden hatten. Dessen Wut hatte sich inzwischen in pure Verzweiflung verwandelt.

      „Ich habe von nichts gewusst, glauben Sie mir. Dass meine Söhne Drogen nehmen, davon habe ich nie etwas gemerkt. Und dass sie das Zeug auch noch selbst importieren sollen? Das kann ich mir auf keinen Fall vorstellen. Woher sollten sie schon nur das Geld dazu haben?“

      „Wir fahren Sie jetzt ins Präsidium“, antwortete der Kommissar. „Da können wir alles Weitere besprechen.“

      Die Spezialisten der Drogenfahndung durchsuchten sämtliche Büros der Firma. Die Angestellten wurden nach Hause geschickt. Die Maßnahme würde den ganzen Tag in Anspruch nehmen. Kommissar Hinrichs rief seinen Assistenten. „Wir fahren inzwischen noch kurz zu Dornbachs Villa. Ich möchte mit zuerst seiner Frau sprechen. Wenn möglich, noch bevor sie bereits jemand gewarnt hat.“

      Bei dem stattlichen Anwesen angekommen, wurden sie von zwei Schäferhunden durch das große Eisentor angeknurrt.

      Der Gärtner musste sie zuerst einsperren. Fremde waren hier offenbar nicht willkommen.

      Eine Hausdame nahm sie in Empfang. „Frau Dornbach erwartet die Herren bereits“, sagte sie. „Gleich wird sie zu ihnen kommen.“

      „Hat also schon jemand angerufen“, bemerkte der Kommissar zu seinem Assistenten.

      Gisela Dornbach war eine schlanke Blondine, mit tiefblauen Augen. Sie stammte aus einer verarmten Adelsfamilie. Dornbach hatte sie vor einigen Jahren praktisch an Zahlung genommen. Natürlich nicht so direkt. Sie war ihm schon früher aufgefallen.

      Die Familie konnte ihr Schloss nicht mehr finanzieren. Dornbach gewährte ein unbefristetes Darlehen, und sie entsprach seinem Wunsch, seine dritte Frau zu werden.

      Für Dornbach verkörperte sie eine ideale deutsche Frau. Er wünschte sich noch einen Sohn. Mit seiner zweiten Frau hatte er keine Kinder bekommen. Und bis jetzt auch nicht mit seiner Dritten. Dornbach hielt seine Söhne für Versager. Ihre Erziehung hatte er einfach seiner ersten Frau überlassen. Ein Fehler, der ihm später unverzeihlich erschien. Er wollte einen Nachfolger, der so hart und unerschrocken war, wie er selbst.

      Falls ihm Gisela noch einen gebären sollte, würde er ihn selbst erziehen. Einen Titanen wollte er erschaffen. Zu seinem Leidwesen blieb sein Traum unerfüllt.

      Dass Gisela seine Meinung womöglich nicht teilte, hatte er nie bemerkt. Er konnte sich sowas auch gar nicht vorstellen.

      Die deutsche Frau diente nur einem Zweck: Kinder zu bekommen. Das entsprach Dornbachs tiefster Überzeugung. Nach Empfindungen oder sogar einer eigenen Meinung einer Frau in dieser Beziehung zu fragen, wäre ihm niemals eingefallen.

      Sie hatte sich jedoch bereits kurz nach der Hochzeit bei einem kleinen Eingriff heimlich sterilisieren lassen.

      Verlassen konnte sie ihn aus Rücksicht auf ihre Familie nicht. Er hätte sofort sein Geld zurückverlangt.

      Sie kannte seine Methoden. Seine Lust sich zu rächen und die Schlägertrupps. Das konnte sie nicht zulassen. So blieb sie praktisch Dornbachs Gefangene. Die nicht alleine darauf wartete, dass ihm endlich etwas zustoßen möge.

      Trotzdem würde sie vorsichtig bleiben. Wenn er nur für eine gewisse Zeit im Gefängnis landete, dann musste sie bleiben. Die Vorzimmerdame ihres Mannes hatte sie angerufen, dass er verhaftet worden sei. Den Grund kannte sie noch