Jikaila, Die Splitter der Erinnerung I. Alexa Keller

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Название Jikaila, Die Splitter der Erinnerung I
Автор произведения Alexa Keller
Жанр Языкознание
Серия
Издательство Языкознание
Год выпуска 0
isbn 9783738011074



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Dorns Hand auch hier. Der Megalloner ist Dorns Mann bis ins Mark, und er hat den Kmander ernannt. Geben wir, das kein neuer Krieg zunichte macht, was auf den Felder Troko-Enpps mit Blut unserer Recken gewonnen.“

      „Ein neuer Waffengang wäre fatal. Zwölf Regimenter hat der Megalloner abgezogen und heimgeschickt. Die Kosten für der Gromier Wirtschaft zu senken, deren Ertrag zu steigern, so sein Argument. Gut an kommt dies bei Quart Hashtern wie Nedrionern, wie man hört.“

      „Gestritten hab ich im Rat, Degron, geredet wie ein Weib, bis meine Zunge fransig war. Sie wollten nicht hören. Ich brauche beider Clans Stimme, so war ich zum Nachgeben gezwungen, als sie eisern blieben.“

      „Kurzsichtig ist die Politik der Clans, und jeder tut, was ihm gefällt. So wird Fenlora uns überrennen, sobald die blonde Slatt auf dem Zarijathron ihre Vorbereitungen abgeschlossen hat.“

      „Ja, ändern muss sich des Reiches Verfassung, und rasch. Sollte ich den Thron erringen, werde ich dafür streiten, so heiß und entschlossen wie auf Troko-Enpps blutigen Auen.“

      „Ai, dessen bin ich gewiss, Clansherr und Schwertbruder. Doch wird es nicht zu spät sein? Wie viel Zeit wirst Du haben? Die Zarija hat ihr neues Wehrgesetz letzten Monat verabschiedet. Das gibt ihr ab nächstem Sommer 36 neue stehende Legionen, und Du kannst wetten, in Gromien werden sie disloziert, nicht an des Zylevers Wüstengrenze oder den Bergen Rayatshas. Alura bereitet ihn vor, den großen Schlag, mit aller Macht.“

      „Die blonde Slatt hat ihre eigenen Probleme. Der Weiber Kauffrauen Begeisterung für einen totalen Krieg hält sich sehr in Grenzen. Mächtig sind sie geworden in den letzten Jahrzehnten. Andere Orden tanzen nach ihrer Pfeife, hoch verschuldet bei Ihnen.“

      „Und doch, schmerzen muss es die Shakeshas, die reichen Minen Mittelgromiens in unserer Hand zu wissen. Die Preise für magische Kristalle, und damit auch Artefakte im Zarijat sind gestiegen, Inflation erhebt das garstge Haupt.“

      „Die Zarija sucht bereits nach anderen Quellen für die Steine der Kraft. Neue Minen hoch im Norden gibt es, die Vorräte dort schier unerschöpflich.“

      „Indes, die Infrastruktur fehlt in den eisigen Weiten. Gromien hat sie, direkt vor ihrer Nase, bewacht nur von wenigen Regimentern, deren Training eingeschränkt, deren Kampfeswille geschwächt.

      Auch kommt mir weiteres in den Sinn, die Kauffrauen der Slatts betreffend. Das Wachstum ihrer Sklavenwirtschaft hält an. Groß der Bedarf an Arbeitern, billig und stark. Wenn sie den Norden erschließen wollen, müssen Strassen, Brücken, Festungen her, Arbeiter für die Minen. Kräftige Sklaven müssen es sein, keine verzärtelten Mieps eigener Züchtung. Kriegsgefangene Terkonnier, errungen in neuen Schlachten an der Front.“

      „Ich stimme Dir zu, Degron, all dies will bedacht werden. Angesichts der Versäumnisse an der Front, bin ich froh, dass Du im Hauptquartier des Dosdremers weilst, ihm auf die Finger zu sehen.“

      „Beobachter unseres Clans nur bin ich, keine Befehlsgewalt steht mir zu.“

      „Du bist Mejdshor der Ingaguntos. Das Regiment ist noch am gleichen Standort, direkt beim Hauptquartier?“

      „Ja, der Idiot aus Dosdremi lässt ein ganzes Battlon täglich durch die Strassen paradieren. Die Einwohner machen sich schon lustig über unsere stolzen Recken.“

      „Gromier … kein Mark in den Knochen. Fleißige Arbeiter und Händler sind sie, die Frauen schön wie Lorns Lumas selbst, doch eher wird sich die Zarija mir freiwillig als Luma darbieten, als dass ein Gromier ein rechter Krieger wird.“

      „Eines Tages wird sie gebunden und in einen Knebel wimmernd vor Dir sich winden, diese Zarija.“

      „Lorn gebe es. Ich sann schon oft darüber nach, ob sie zu entführen nicht vieles einfacher machen würde. Fähig und entschlossen ist sie, ein starkes Weib, zu gefährlich als Gegnerin, um ruhig zu schlafen. Nimm dazu ihren Hass…“

      „Es heißt, ihre Eltern wären entführt worden, als sie noch klein war, von Terkonniern.“

      „Ja, von Fängern aus dem Haus Porst zu Quart Hashta.“

      „Ach, deren Anwesen vor drei Jahren abgebrannt, alle Männer des Hauses gemeuchelt von den SET, möge Lorn sie alle verschnüren?“

      „Mich überrascht, dass Du den Zusammenhang jetzt erst siehst.“

      „Ich wusste nicht von der Verbindung. So hat sie also ihre Rache vollzogen?“

      „Hüte Dich vor der Rache wie der Zunge einer Frau.“

      „Sorge dafür, das ihre Fesseln stramm und ihr Knebel dick sind,“ zitierte Degron automatisch die traditionelle Antwort.

      „Ist sie nicht damals im Waisenhaus aufgewachsen?“

      „Geflohen von dort ist sie mit elf Jahren, lebte in der Gosse, von Diebereien und dem Abfall der Wohlhabenden.“

      „Eine solche als Zarija… groß muss der Dünkel der Ordensräte sein.“

      „Allen Vorurteilen zum Trotz können die Slatts recht pragmatisch sein. Eine fähige Herrscherin ist sie, stabil das Zarijat unter ihren Händen. Die niederen Orden lieben sie, gilt sie doch als eine der Ihren.“

      „Ein Mädchen aus der Gosse, adoptiert von ihrer Vorgängerin auf dem Thron. Wie hat diese in Alura nur die Herrscherin erkannt?“

      „Einsam und hart ist das Leben ganz unten. Nicht anders als auf dem Gipfel.“

      Degron nickte, trank vom Eejhl. Einsam war der Clansherr, Degron wusste es wohl. Vorbei die unbeschwerten Tage, da sie von der Zukunft als große Krieger geträumt und durch die Strassen Zakunthis gestreunt waren, um Lumas unter die kurzen Kleidchen zu blicken.

      Die Nähe, die früher zwischen ihnen war, war einem distanziertem Respekt gewichen.

      Aber so musste es wohl sein, Clansherr war der Freund jetzt, Diodarchor würde er werden, so alles gut ging. Hieß es nicht, auf dem Gipfel ist es immer einsam?

      Merkwürdig, am Ende hatte Turon mit der blonden Schlampe auf der Weiber Thron mehr gemein als mit seinem zugeschworenen Schwertbruder.

      „Sag, wie stehen die Dinge im Rat? Wird Raliras abtreten, den Weg für eine neue Wahl freimachen?“

      „Es ist nicht verkündet, jedoch bereits beschlossen.“

      „Die Mehrheitsverhältnisse?“

      „Wäre morgen Wahl, dürftest Du mich Diodarchor nennen. Allein, es ist die Rede von einem Kompromiss, die widerstreitenden Parteien zu einen. Der Quart Hashter hat Jasperas von Galveka ins Spiel gebracht.“

      „Jasperas? Besser als Dorn, aber wer wäre das nicht? Dennoch, das darf nicht geschehen. Alles beim Alten belassen würde der Meister der Khakumons, auf Ausgleich und die alten Wege ist er bedacht.“

      „Manche meiner Verbündeten könnten ihn favorisieren. Ich gelte als allzu begierig auf Veränderungen, die jedem Clan Einschnitte in seine Privilegien bringen würden. Der Quart Hashter verzeiht mir nicht, dass er mir bei der Wahl des Lordcenturions unterlegen war. Deshalb würde er noch lange nicht zu Dorn überlaufen, wahnsinnig ist er nicht, doch Jasperas ist seine Idee, und er wird andere Clansherren überzeugen. Eine flinke Zunge hat er.“

      „Er ist Quart Hashter, Eierdiebe allesamt.“

      Degron spielte auf Quart Hashtas Wappentier, den Gasgyptosaurier – Eierdieb auf Terkonnisch – an. Turon nickte nur knapp, als hätte der Schwertbruder geäußert, alle Frauen sehnten sich heimlich nach Sklaverei – wovon nahezu jeder Terkonnier überzeugt war.

      „Ich muss sehen, ob ich den Galveker überzeugen kann, zu verzichten. Er liebt sein Reittiere und Stallungen mehr als die Politik. Wer will es ihm verdenken. Ein Gelage, gutes Eejhl, ein saftiges Kriegerschnitzel, schöne Lumas, ein Ausritt unter den Sternen – ich werde etwas plaudern von der Last der Verantwortung, den Schwierigkeiten des Reiches, der Mühsal der Politik. Vielleicht überlegt er es sich dann noch einmal.“

      „Ich