Dämonenschlächter. Toya Bradly

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Название Dämonenschlächter
Автор произведения Toya Bradly
Жанр Языкознание
Серия
Издательство Языкознание
Год выпуска 0
isbn 9783847651246



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den Blick deutlich abwandte und den Körper ganz schlaff machte. Er hatte erkannt, dass er sich aus dieser Lage nur befreien konnte, wenn Varkan entschied, sein Ziel erreicht zu haben. Verflucht sollten alle Älteren dieser Welt sein!

      Er konnte den Triumph des anderen geradezu körperlich fühlen, als er erschlaffte. Während Shikan auf dem Rücken lag, die Klinge am Hals, die Hände unglücklicherweise darunter geraten, als Schutz, der ihm nun nichts half, löste Varkan einer jähen Lust folgend die Bänder seiner Pumphose. Shikan dachte, aufgeben brachte ihn weiter? Wenn er ihn doch überflügeln wollte? Er würde ihm eine besondere Lehre erteilen! Aufgeben brachte einen niemals weiter! Shikan riss die Augen auf, als er ein hartes Glied an seinem nackten Hintern spürte.

      „Du wirst meine kleine Shuri sein, Shikan“, flüsterte ihm der Überlegene zu, nur um das Aufbegehren zu fühlen und drückte in eben jenes Aufbegehren hinein die Scharten der Klinge tiefer in Shikans Kehlkopf, bis dieser seinen Körper kaum noch spürte sondern nur die Atemnot und dass Varkan gegen ihn stieß auf der Suche nach einem Eingang, den es für ihn nicht gab. Nachdem er sich auf ihm ergossen hatte, stand er auf und wich weit zurück. Shikan sprang auf die Füße, angeekelt, geschockt, zurückweichend. Varkan grinste ihn in der mittlerweile schwarzen Nacht drohend an.

      „Das nächste Mal nehme ich Öl, Shuri, dann komme ich auch rein!“ Während sich Shikan nach seinem weggeworfenen Säbel umsah, hatte sich Varkan schon abgewandt und verschwand zwischen den Säulen. Shikan blieb keuchend zurück. Ein Sieg, ein Übergriff, alles konnte zerstört sein. Seine Ehre. Sein Ansehen. Den Stand, den er sich unter seinen Kameraden erarbeitet hatte. Es dauerte, bis sein Atem sich beruhigte.

      Varkan hatte ihn gesucht, um mit ihm zu kämpfen. Hatte er ihm einen Grund gegeben? Fühlte er sich von ihm so bedroht? Braute sich etwas zusammen, das er übersehen hatte?

      „Rashna, wie habe ich dich erzürnt?“, murmelte er, denn letztendlich war alles Rashnas Wille. „Wie habe ich mich als unwürdig erwiesen, Rashna?“ Doch wie immer schwieg der Gott.

      Shikan raffte sich auf und biss die Zähne zusammen. Stehe so oft auf, wie du in den Staub fällst, lautete die alte Weisheit. Er musste sich stark zeigen, unbeeindruckt und mit intakter Hose, damit jeder das, was Varkan herumerzählen würde, für eine feige Lüge hielt. Und er musste Ausschau halten, ob Varkan auch seine Freunde auf ihn angesetzt hatte. Wenn ja, mussten sie wieder kämpfen und das schnell, bevor Varkans Freunde ihn fertig gemacht hatten! Außerdem musste Shikan dabei gewinnen, um seine Ehre wieder herzustellen, und alles vor Zeugen. Finster straffte sich Shikan. Das war doch nicht der erste Tiefschlag, den er in seinem Leben hinnehmen musste, oder? Und bisher hatte ihn niemand dauerhaft in den Staub treten können.

      Aber zunächst die neue Hose. Shikan ließ die Übungswaffen liegen wo sie hingefallen waren und lief los. Varkans Sperma klebte unangenehm an seinem nackten Hintern, als sei Varkan noch immer Haut an Haut bei ihm.

       Krieger und Shuri

      Die nächsten Tage jedoch geschah nichts. Außer, dass Varkan ihm aus dem Weg ging. Sie sahen sich bei den Mahlzeiten, bei den Gebeten und beim regelmäßigen Training, doch Varkan schien ihn nicht zu bemerken. Und offenbar hatte er von den Ereignissen in der Kampfarena zu niemandem ein Wort verloren, denn niemand sah Shikan anders an oder ließ gar eine höhnische Bemerkung fallen.

      Shikan konnte nicht einordnen, dass Varkan einen so vielversprechenden Ansatz zur Zerstörung eines Konkurrenten nun plötzlich brach liegen ließ. Was plante er? Da sich das Shikan nicht erschloss, konnte es sich nicht leisten, einen so weiten Abstand zu Varkan einzunehmen, wie er sich gewünscht hätte. Im Gegenteil, er musste den Unberechenbaren und selbst dessen Freundeskreis im Auge behalten und ihre nächsten Aktionen taxieren.

      Daher störte es ihn nicht, vom Priester an dem Abend zu seinen Shuris geschickt zu werden, an dem auch Varkan den Ruf erhielt. Mittlerweile fand er das Warten beinah unerträglich. War das Varkans Taktik?

      In einer Gruppe von zwanzig Kriegern verließen sie die Kriegerkaserne und machten sich auf den Weg in durch die Oberstadt den Stadtberg hinunter zum Viertel der Shuri.

      Unterwegs wurde bereits viel gelacht und gescherzt. Shikans Gruppenführer unterhielt sich mit Varkans Hauptmann.

      „Ich bin froh, dass wir nicht am letzten Abend gehen müssen, nach den Frauen sind die Krieger immer so schlapp“, meinte er und die beiden lachten herzlich.

      „Wie viele, mein Freund, hast du geschwängert, sags noch mal“, erwiderte Varkans Hauptmann grinsend.

      „Bisher sechzehn.“

      „Ah, dann liege ich ja immer noch in Führung.“, antwortete der andere und warf sich an die Brust. Shikan seufzte. Um so viele Kinder gezeugt zu haben war er noch nicht lange genug Krieger.

      „Aber ich habe davon mehr Söhne gezeugt.“, erinnerte Shikans Anführer. Shikan zog schon einmal den Kopf ein. Das war ein heikles Thema, denn Söhne waren das Ansehen des Mannes. Von einer Shuri geboren taugten sie ziemlich sicher zum Krieger und bekamen die beste Vorbereitung. Ein Mädchen wurde, wenn es hübsch war, Shuri wie seine Mutter. Wenn es nicht hübsch war und Talent hatte, konnte es Heilerin für die Krieger werden. Oder Helferin einer Heilerin. Shikan seufzte, als er an seine zwei Shuris dachte, der Anzahl, mit der jeder Krieger starten durfte, wenn er ein Jahr im Labyrinth überlebt hatte. Wen sollte er heute begünstigen?

      Er sah zu Varkan. Dieser schritt voraus, schweigend, am Rande der Gruppe und sprach nicht. Er würde heute unter drei Mädchen wählen oder gleich alle beschlafen. Ob er das mit derselben Lust am Foltern tat, die er auf ihn losgelassen hatte, als er ihn in der Arena gedemütigt hatte? Shikan nahm sich vor, heute zu versuchen, die Mädchen über Varkan auszufragen. Und übermorgen im Labyrinth höllisch aufzupassen. Varkan plante gewiss etwas Dunkles.

      Varkan behielt Shikan gut im Auge. Die ganze Woche hatte er sich zurückgehalten, gewiss plante er jedoch schon seine Rache, besprach sich mit seinen Freunden, machte Pläne. Würde es heute bei den Shuris stattfinden? Hatte Shikan eins der Mädchen bestochen, ihn zu vergiften? Oder gar einen Attentäter bezahlt, der ihn auf dem Liebeslager anfallen sollte? Varkan brummte. Sollte nur kommen. Alles, was in seine Reichweite kam, verlor mindestens eine Hand, wenn es um Leben und Tod gehen sollte, das klappte bei Dämonen, das sollte auch bei jedem Menschen funktionieren. Er weigerte sich, sich wegen seines unbedachten Übergriffs auf den anderen Dämonenschlächter Sorgen zu machen.

      Das Viertel der Shuris war durch eine eigene Mauer geschützt und wurde von Torwachen bewacht. Ihre Gruppe trennte sich, nachdem sie das Tor passiert hatten und die Dämonenschlächter strebten den verschiedenen Häusern zu, in denen die ihnen zugewiesenen jungen Frauen lebten. Shikan und Varkan jedoch hatten weiterhin denselben Weg.

      Schon jetzt schwebten Düfte in der Luft, die von den üppigen Blütenpflanzen an den Hauswänden stammten, von den unzähligen Bädern, die heute Nachmittag genommen worden waren, von den Parfümen, die versprüht worden waren, um den Gästen den Aufenthalt angenehm wie im Paradies zu gestalten und über allem lag für Varkan unvergleichlich lockend der Duft von gebratenem Fleisch.

      „Kannst du überhaupt mit Frauen?“, flüsterte Shikan plötzlich hinter seiner Schulter, überholte ihn und rempelte ihn dabei noch an. Varkan hatte den Säbel schon halb gezogen, dann beherrschte er sich. Wollte er Shikan wirklich vor aller Augen enthaupten?

      Gehört hatte ihn niemand. Alle anderen lachten und prahlten herum, priesen die Vorzüge ihrer Shuri und gaben mit der Kraft ihrer Lenden an.

      Missmutig schob Varkan den Säbel die Handbreit zurück, die er aus der Scheide geglitten war.

      Hatte er sich solche Sprüche von Shikan nicht sogar selbst eingebrockt? Wenn er nachdachte war das die erste Retourkutsche in einer ganzen Kampfpause. Seltsam, dieser Jüngere.

      Feige konnte er nicht sein, das wäre aufgefallen und hätte sich als Spott verkleidet herumgesprochen. War er so vorsichtig beim Planen seiner Rache? Oder betrachtete er die Affäre einfach als zu unwichtig, um heftiger darauf zu reagieren als mit einem dummen Spruch?

      Die