Mission Adam. Michael Gallo

Читать онлайн.
Название Mission Adam
Автор произведения Michael Gallo
Жанр Языкознание
Серия
Издательство Языкознание
Год выпуска 0
isbn 9783847689973



Скачать книгу

die Tschazarr jetzt wahrscheinlich laut gelacht, denn die Vorgehensweise passte zu der subtilen indirekten Kriegsführung der Elohim, die sich selber dazu verpflichtet hatten, persönlich nie mehr den Weg des Krieges sondern den der Liebe zu wählen. Das war eine der Voraussetzungen für den Aufstieg in die Dimensionen. Interessant für die Tschazarr wäre nur die Antwort auf die Frage gewesen, ob dieser Aufstieg eine Einbahnstraße war, oder ob er in beide Richtungen funktionierte, wenn man sich beispielsweise für die falsche Richtung entschied. Denn das die Elohim noch Emotionen hatten, das war den Tschazarr bekannt, und es wäre ein neuer Feiertag in ihrer Zivilisation gewesen, wenn sie die Elohim so weit zu provozieren in der Lage wären, das sie ihren mühsam erarbeiteten Aufstieg wieder aufgeben müssten, aus Gründen niederer Handlungen. Wie gesagt das war reine Spekulation, aber hier, bei dieser Siedlung hatten die Tschazarr die Möglichkeit es rauszufinden, und sie hatten es auch getan.

       Das Hologramm vor dem die drei Namenlosen immer noch standen, im Kollektiv der Tschazarr gab es sowas wie Namen für ein einzelnes Individuum nicht, zeigte den Dorfplatz von oben, und in dessen Mitte loderte ein riesiges Feuer. Errichtet und angezündet von den Bewohnern selbst.

      Mit mentalen vorsichtigen Versuchen, überprüften die Tschazarr noch aus sicherer Entfernung, wie weit die vierte Dimension in diesen Menschen bereits fortgeschritten war, und ob sie, wenn sie Auge in Auge sich gegenüberstehen würden eine Gefahr darstellten. Das erkundete einer der Tschazarr aus dem Schiff direkt mit einer konkreten hypnotischen Anweisung an einen der Bewohner, der sich genau zu einem bestimmten Zeitpunkt, mitten auf dem Dorfplatz bückte, seine Hand in den rechten Schuh steckte und sich dort kratzte, weil ihm, aus dem Schiff über ihm, suggeriert worden war das es ihn genau an dieser Stelle und zu diesem Zeitpunkt, jucken würde. Als die Tschazarr das sahen, war ihnen klar, das diese Menschen zwar die körperlichen Attribute der vierten Dimension besaßen, aber sich noch mental am Anfang ihres Aufstiegs befanden, ansonsten hätte ein Tschazarr aus dieser Entfernung es niemals geschafft, einem Aufgestiegenen seinen Willen aufzuzwingen, geschweige denn ihn zu einer körperlichen Handlung zu bewegen.

      Als wäre dieser Hypnosetest das Startsignal gewesen, setzten sich die drei Schiffe in Richtung Dorf in Bewegung. Noch während der Landung fuhren sie ihre Tarnschilde herunter, so sicher waren sie sich ihrer Sache. Aufgeschreckt durch die Landung der Schiffe, wovon eines direkt auf dem Dorfplatz landete, und die anderen beiden hinter den Gebäuden niedergingen, strömten die übrigen Bewohner aus ihren Häusern, wärend sich fünf von ihnen zuvor schon auf dem Platz in der Dorfmitte aufhielten und nun zur Seite liefen. Als die Schiffe zum Stillstand kamen, hatten sich bereits alle Bewohner vor dem Schiff versammelt, und dachten noch sie bekämen Besuch von einer der vier Schöpferrassen. Dementsprechend entspannt und lächelnd waren auch ihre Ausdrücke in ihren Gesichtern, bis sich die Landeluke öffnete, und drei kleine graue Wesen, die irgendwie gar nichts freundliches ausstrahlten vor ihnen standen. Die Blicke der Dorfbewohner wanderten noch fragend unter ihnen selbst herum, was das wohl zu bedeuten habe. Doch da war es auch schon zu spät. In diesem Moment erklang ein helles Surren in der Luft, das gleichzeitig aus allen Richtungen zu kommen schien, und die verwirrten Menschen fingen urplötzlich an, alle aus ihren Nasen zu bluten. Das Surren, das an tausend Heuschrecken erinnerte, wurde immer lauter und einige der Bewohner hielten sich schützend die Hände auf die Ohren, aber es war zu spät. Die Tschazarr waren bereits in ihren Köpfen. Als sich die Augen der Dorfbewohner verdrehten, sodass man nur noch das Weiße sah fingen sie an, sich willkürlich gegenseitig an die Kehlen zu gehen, und ein schaurig ekeliges und wortloses Gemetzel, ohne Waffen begann.

      Es dauerte beinahe zehn Minuten, bis achtzehn der zwanzig Menschen sich durch die Hypnose der Tschazarr selbst umbrachten in dem sie sich alle gegenseitig erwürgten. Es war ein stiller Kampf, ohne viele Worte drückten sie sich gegenseitig einer nach dem anderen die Kehlen zu, bis nur noch das flehende Röcheln nach Luft die einzig hörbare Akustik war. Die zwei Überlebenden, die beide einige Platzwunden am Kopf, vom Kampf abbekommen hatten, wurden noch benötigt. Sie stapelten, nachdem sie den stillen Befehl aus den Köpfen der Tschazarr erhalten hatten, die toten Körper ihrer Freunde in der Mitte des Platzes auf einen Haufen, und schichteten noch Unmengen von trockenem Feuerholz darüber, das vor einem der Häuser an der Hauswand aufgestapelt war. Dann verschwand einer der beiden wortlos im nächstgelegenen Haus und kam unverzüglich mit einer brennenden Tischlaterne wieder, und stellte sich wortlos neben seinen Mitbewohner. Nach einem unhörbaren letzten Befehl, kletterten die beiden auf die Spitze des eben errichteten Lagerfeuers, setzten sich nebeneinander auf die Holzstämme und mit einem lauten Knall zerbarst die Laterne mit dem Petroleum unter ihren Füßen. Eine explosionsartige Stichflamme schoss zum Himmel und ergriff in wenigen Sekunden den gesamten Holzstoß mit den Leichen darunter. Ohne das ein Wort über ihre Lippen kam verbrannten die zwei noch Lebenden regungslos sitzend auf der Spitze des Stapels, wärend sich die gierigen Feuerzungen mittlerweile bis zur Kleidung der Toten am Boden vorgearbeitet hatten. Die Tschazarr würdigten sich selber keines Blickes, sondern drehten wortlos um, und verschwanden wieder in ihrem Schiff. Nach zwei Minuten hatten sie wieder die Position, zwei Kilometer über dem Dorf erreicht und die Schutzschilde wieder hochgefahren.

       Jetzt standen die drei Aliens auf das Hologramm blickend, dass das menschliche Feuer auf dem Dorfplatz unter ihnen zeigte, und waren zufrieden mit ihrem Werk. Damit hatten sie die Elohim dort getroffen wo sie es wahrscheinlich am wenigsten vermutet hätten, und vor allen Dingen dort wo es am meisten schmerzte. Sie hatten soeben telepathisch mit den beiden anderen Schiffen beschlossen, das ihre Arbeit hier erledigt sei und sie mit ihrem Rückflug zur Erde aufbrechen sollten, da hielten sie abrupt inne, und ihre schwarzen seelenlosen Augen starrten erneut auf das Hologramm das immer noch das selbe abscheuliche Bild eines menschlichen Lagerfeuers zeigte. Nur mit einem Unterschied. Ein Mensch, der die Straße entlang lief, blieb vor dem Feuer stehen und begann sich verstört umzusehen. Wie konnte es nur geschehen sein, dass sie einen übersehen hatten? Sie starrten auf das Hologramm und warteten ab, was wohl passieren würde.

      Der Rauchsäule nach zu urteilen, die wahrscheinlich von einem Kamin ausging, schätzte Adam dass er knapp eine halbe Stunde brauchen würde um das Dorf zu erreichen. Er war irgendwie schon aufgeregt, was ihn wohl alles erwarten würde. Trotzdem hielt er kurz inne als er sich in der Mitte des großen Feldes befand, da ihm ein mittelgroßer Felsen aufgefallen war der direkt am Wegrand in der Wiese lag. Adam blickte sich nach allen Richtungen um, als wollte er herausfinden, von wo, so ein Gesteinsbrocken, mir nichts, dir nichts, mitten in dieser Ebene herkam. Er hatte keine Antwort. Sein Blick schweifte Richtung Steilküste, von der er gekommen war, das Shuttle war bereits einhundert Meter entfernt und nur mehr ein weißer großer Fleck. In der entgegengesetzten Richtung breitete sich der Wald vor ihm aus, den er vermutlich in drei Minuten erreichen würde. Als Adams Blick erneut bei dem großen Stein hängenblieb, dachte er sich, warum auch immer. „Es gibt keinen Zufall“. Und er beschloss intuitiv die drei Schritte zu dem Stein zu gehen und sich einen Moment auf ihm auszurasten, denn die Oberfläche des Felsens wirkte auf Adam, geradezu einladend. Nachdem Adam sich auf den Stein niedergelassen hatte, merkte er sofort dass er mit der Vermutung recht gehabt hatte. Nebenbei war er mittlerweile von der Vormittagssonne so aufgeheizt worden, dass in Adam ein wohliges warmes Gefühl emporstieg. Er verschränkte seine Füße und ließ seine Hände in den Schoß fallen. Da die Sonne direkt vor ihm am Himmel stand, schloss er für einen Moment die Augen und kippte seinen Kopf leicht nach hinten, sodass er die wärmenden Strahlen auf seinem Gesicht spüren konnte. Eigenartig, das war bis jetzt der einzige Moment in seinem noch sehr jungen Leben, wo er für sich alleine war und das Erlebte Verarbeiten konnte. Das tat er nun auch. Er versuchte seine Gedanken zu sortieren, all das Gehörte und Erlebte für sich einzuordnen, und er sich nun dessen wahrlich bewusst wurde, wer und was er war, und das er keinem Traum zum Opfer gefallen war.

      Die wärmende Sonne auf seiner Haut half ihm dabei, und die unentwegten, leicht salzigen Windböen die vom Meer her wehten, erinnerten ihn daran dass dies alles Real war. Er wurde geschaffen, zu einem bestimmten Zweck, und laut Luzeel´s Aussage war er hier um eine Mission zu erfüllen, und die hörte sich gar nicht verkehrt an. Hinter dem Wald wartete bereits eine Gemeinschaft, seinesgleichen, auf ihn. Das einzige was er zu tun hatte, war ein glückliches, friedvolles und ein Leben in Liebe zu leben, das anscheinend enorme Auswirkungen auf die Situation der Menschen auf der Erde hatte. Adam konnte nichts entdecken, was dagegen sprach. Die Vorstellung