Mission Adam. Michael Gallo

Читать онлайн.
Название Mission Adam
Автор произведения Michael Gallo
Жанр Языкознание
Серия
Издательство Языкознание
Год выпуска 0
isbn 9783847689973



Скачать книгу

diese. Der Weg der Elohim dauert mittlerweile auch schon, nach zeitlichen Maßstäben gemessen, hunderttausende von Jahren an. Wir hatten Angst, wir haben Kriege geführt, und sind durch alle erdenklichen Erfahrungen gegangen die sich diese göttliche Matrix ersonnen hat. Nur um an diesen Punkt anzukommen, mit dem gelebten Sein und nicht dem bloßen Wissen, das absolut alles in diesem Universum, sogar die Subtraktion der Angst in welcher Form auch immer, nur aus einem Substantiv besteht, nämlich das der reinen Liebe.“ Adam starrte in die kleine rotierende Wolke, und ließ die Worte Luzeel´s wirken so gut es ihm möglich war. Jede weitere Frage oder Kommentar seinerseits, wäre ihm jetzt äußerst unpassend und lächerlich vorgekommen. Nach einer fast einminütigen Schweigeminute, versuchte Adam das Thema zu wechseln.

      „Und wie geht s jetzt weiter?“ Adam hatte schon einen Verdacht. „Hier trennen sich unsere Wege, Adam, deine Zukunft liegt da unten, du hast alles bekommen was du benötigst für deine Aufgabe. Seit deinem ersten Wimpernschlag warst du schon bereit, es war nur noch an mir, dir ein paar grundlegende Dinge mit auf den Weg zu geben. Wir werden uns in ein paar Tagen wiedersehen, Adam, sobald du dich auf Larimar eingelebt hast. Und was zu tun ist, ist Nichts. Leb ein glückliches Leben, genieße es und mach es dem Schöpfer gleich, Erschaffe. In allen anderen Dinge wird dich deine neue Familie auf Larimar einweihen. Und vergiss nicht, ausnahmslos jede deiner Handlungen wird sich tausende Male im Universum wiederholen, und darum geht mit deinen Fähigkeiten auch eine große Verantwortung einher.“

      Irgendwie hörte sich das wirklich paradiesisch an. „ Na ich heiße ja nicht umsonst Adam“ dachte Adam. Adam wollte Luzeel zum Abschied die Hand reichen, aber schon auf dem halben Weg senkte er sie wieder bevor er in die Wolke eintauchte. Und diesmal hörte man sogar Luzeel lachen. „Adam, das Schiff wird dich auf die Oberfläche des Planeten bringen, und vertraue auf die Macht in dir es zu steuern, denn alles was dich hier umgibt, selbst der Raum in dem wir uns gerade aufhalten, ist deinem Geiste entsprungen. Vertrauen und Intuition, Adam.“ Im gleichen Moment löste Luzeel sich auf und verschwand. Adam stand noch eine Minute regungslos da und starrte auf die Stelle an der sich Luzeel schwebend, gerade eben dematerialisiert hatte. Luzeel hatte ihn eindringlich auf seine Intuition hingewiesen, und es sollte ihm auch hier weiterhelfen. Adam wich einen Schritt von den Fenstern zurück. Er hob die rechte Hand auf Hüfthöhe, schloss die Augen, und formulierte gedanklich die Absicht, auf die Oberfläche des Planeten und sich zu seiner neuen Gemeinschaft zu begeben. Kaum gedacht veränderte sich die Luft um ihn herum. Zu seinen Füßen flimmerte der Boden. Wie aus Kaugummi formte sich aus dem Boden eine Säule in Richtung Adams Hand, auf ungefähr einen Meter Höhe. Die Kristalle in Adams Hand wurden immer wärmer, und zeigten sich in einer dunklen purpurnen Farbe. Kurz vor ihrem Ziel angekommen wurde die Säule tellerbreit und erinnerte jetzt an einen überdimensionalen Pilz. Auf dem Kopf dieses Bodenpilzes zeichneten sich jetzt Vertiefungen in Form einer menschlichen Hand ab. In die Adam jetzt, immer noch mit geschlossenen Augen seine Hand legte. Luzeel hatte recht gehabt, er war wirklich bereit. Ein Lächeln tanzte um seine Lippen. Kaum war die Manifestation abgeschlossen, öffnete Adam die Augen und aktivierte über seine Hand mit der neuen Steuerkonsole das Schiff das sich langsam in Bewegung setzte.

      Reiseziel – die Oberfläche von Larimar.

      5.

      Es wäre ein Albtraum für jeden Klaustrophopiker gewesen. Herumgeschüttelt zu werden in dieser Konservendose und stehend, eingepfercht mit den restlichen „Passagieren“ das man fast keine Luft bekam. Und das alles ohne Licht, es war stockdunkel. Von der Decke hingen Haltegriffe, an denen sich die Arbeiter mit einer Hand festhielten, was aber keine Rolle spielte, denn so eng beieinander wäre es sowieso keinem der Insassen möglich gewesen umzufallen. Diese 25 Minuten Flugzeit kamen Eva wie eine Ewigkeit vor. Und wenn dann noch einer ihrer unmittelbaren Nachbarn den Mund öffnete um nach Luft zu schnappen, denn der Sauerstoff hier drinnen wurde immer weniger, schwappte ihr eine Welle vom Geruch verfaulter Zähne entgegen. Sie hatte wirklich ihre Mühe, und kämpfte permanent mit den Tränen, weil sie sich das alles nicht erklären konnte, und inständig darum betete aus diesem Traum aufzuwachen.

      Der einzige Lichtblick war dieser mysteriöse Stein den sie in ihren Händen hielt, es war als wäre er der Auslöser dafür gewesen, das sie aus so einer Art Koma erwacht war. Sie versuchte sich auf den Stein zu konzentrieren, um sich von dem was sie umgab etwas abzulenken. Aber was hatte es mit den vielen anderen Evas für eine Bewandtnis die wie Roboter, absolut emotionslos an ihr vorbeigingen. O mein Gott, sie konnte sich erinnern, an einen Fernsehbericht, darüber das man es in England geschafft hatte vor kurzem ein Schaf zu klonen. Eine identische Kopie eines Lebewesens zu schaffen. Wenn wir das mit Schafen können wozu sind dann Außerirdische fähig die Raumfahrt betreiben. So musste es sein, es war die einzig logische Erklärung. Man hatte sie von der Erde entführt. Sie ihrem geliebten Mann und ihrem Kind entrissen, und mussten sie als sie noch betäubt war x-fach geklont haben, oder so. Ja, so musste das gewesen sein.

      Aber nicht mit einer Mendez, da hatten sie sich die Falsche ausgesucht. Nicht umsonst waren alle Männer der letzten drei Generationen, väterlicherseits, entweder Freiheitskämpfer oder beim Militär. Nur ihr Vater hatte es nicht geschafft einen Sohn in die Welt zu setzen, dass jedenfalls musste er sich immer wieder von seinem Vater über sich ergehen lassen. Zwei Geschwister. Drei Frauen. Eva als Älteste hatte schon in der Pubertät noch im Elternhaus lebend den Stempel des ältesten Sohnes aufgedrückt bekommen. Den Zustand verstärkte auch noch der Umstand das Evas Vater, als sie gerade mal zwölf Jahre alt war, an akutem Nierenversagen das Zeitliche segnete, und sie, nach ihrer Mutter, die älteste im Haus war. Mit unter ein Grund, warum sich die Familie Mendez, ohne Mann im Haus den Luxus einer teuren Schulausbildung nicht leisten konnte, und Eva schon in jungen Jahren ihrer Mutter helfen musste das Geld zum Überleben nach Hause zu bringen. Evas Kindheit war relativ kurz, und sie war schon mit fünfzehn Jahren erwachsener, als manch andere mit zwanzig. Wenn jemand mit so einer Situation fertig wird dann eine Mendez. Eva musste sich nur wieder etwas fangen. Dazu hatte sie jetzt Gelegenheit, denn die Reise war zu Ende und die großen Containerschiffe rasteten in die Verankerungsbolzen des Mutterschiffes ein. Ein letztes heftiges durchschütteln, und dann war Stille. Die Hydraulik zischte und die Türen öffneten sich. Der Anblick der sich Eva jetzt bot, gepaart mit dieser Welle des Gestankes aus Fäkalien und Erbrochenem, holte sie sehr schnell wieder in die Realität zurück. Sie fühlte sich in ein Arbeitslager der Nazis des zweiten Weltkrieges versetzt, nur das hier niemand schrie oder weinte. Diese ferngesteuerten Geschöpfe nahmen alles hin. Was sind das für Tiere, die jemanden so etwas antun, unter diesen Umständen leben zu müssen. Klone hin oder her. Evas Kampfgeist war wieder zurück, und der Zorn in ihr stieg ins Unermessliche.

      Sie konnte es kaum erwarten einem von dieser „Herrenrasse“ gegenüberzustehen. Langsam bewegten sich die Menschentrauben aus allen Containern geordnet und strukturiert in Zehnerreihen in, durch aus dem Boden in die Höhe gefahrene, Desinfektion Schleusen. Dort verharrten sie bis ein kurzes Piepen den Reinigungsvorgang einleitete. Es war eine hocheffiziente Art der Gammastrahlung die jeden Keim oder Virus unschädlich machte. Es ging nämlich darum nichts Fremdes von einem Außenposten auf das Schiff mit einzuschleppen. Nach knapp fünf Sekunden war die Reinigung beendet und der zweite Piep Ton signalisierte, sich zu ihren Schlafplätzen zu bewegen. Nach etwa zwanzig Minuten hatten alle, auch Eva, ihre Strahlungsdusche erhalten. Eva fand ihren Schlafplatz recht schnell, es war nämlich der Einzige der in ihrer Reihe noch unbesetzt war. Mittlerweile atmete sie nur noch durch den Mund, das half ein wenig den Gestank erträglicher zu machen. Nach weiteren fünf Minuten war die Prozedur beendet, alle waren auf ihrem Platz und die Schiebetüren der angedockten Schiffe schlossen sich wieder. Niemand bewegte sich, als schienen sie auf etwas zu warten. Da war es auch schon. Ein kurzer eindringlicher Pfeifton und über zweitausend Hände gingen in die Höhe. Jetzt hatte Eva ein Problem. Wohin mit dem Stein? Reflexartig fuhr sie mit der rechten Hand in die Höhe und an ihrem Mund vorbei und schnell verschwand der Kristall aus ihren Händen in ihrer Mundhöhle. Was sollte dieses ganze Prozedere? Wie zur Antwort erklang der zweite Pfeifton, und sie hörte hinter sich das Surren von etwas Unbekanntem, mechanischem.

      Etwa einen halben Meter über ihren Köpfen schwebten zwei rotierende Kugeln durch die Reihen, begleitet von einem roten, alles erfassenden Laserstrahl. Es waren Scan-roboter die alles und jeden in diesem