Название | Tales of Tigalla |
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Автор произведения | Martin Vater |
Жанр | Языкознание |
Серия | |
Издательство | Языкознание |
Год выпуска | 0 |
isbn | 9783847689904 |
Plötzlich brach die Verbindung zwischen uns abrupt ab, der Meister drehte sich noch ein letztes Mal zu den Napyloniern, flüsterte etwas Unverständliches und löste sich dann mitten vor unseren Augen einfach in Luft auf...
Das heißt, genauer genommen zerstäubte er regelrecht, bevor aus den übrig gebliebenen, grünlich schimmernden Partikeln hunderte und abertausende von feinen Blüten, sogar ganze Blumenblättern in den fantastischsten Farben und Formen entstanden...
Sogleich verzog sich auch der Nebel zusammen mit dem Wind, welcher uns zuvor noch umgab...
Alles kehrte wieder in seine ursprüngliche Form zurück , sodass sehr bald nur noch Stille und Verwunderung um uns herum herrschten...
Schließlich wurden meine Augen mit einem Mal so schwer, dass ich sie kaum noch aufhalten konnte, doch noch bevor sie endlich zu fielen und mich die Erschöpfung übermannte, konnte ich erkennen dass es den Anderen auch nicht viel besser erging...
Mit Ausnahme der Napylonier, welche ohne jeden Zweifel konditionell weitaus mehr drauf hatten, als wir...
Ich konnte gerade eben noch wahrnehmen, wie sie mich besorgt stützten, während ich zu Boden ging...
Dann wurde es plötzlich dunkel, so als ob ein Schalter in mir umgelegt worden war...
Ich taumelte den endlos scheinenden Sandstrand entlang, noch benommen von den neu erworbenen Kräften...
Etwas (oder besser ein Gefühl in mir) verriet mir, dass ich einfach der schillernden Sonne entgegen gehen musste, um in Richtung Süden zu gelangen...
Plötzlich fiel mir ein fremdartiges Wort ein...
Kompass...
Was war das nochmal für ein Ding und wofür gebrauchte man es?...
Ich fühlte in den Taschen meiner zerschlissenen Hose und ertastete einen kühlen Gegenstand...
Langsam zog ich ihn heraus, bis er schließlich im Sonnenlicht funkelte...
Es war ein seltsames Ding mit einer zerkratzten Scheibe darauf...
So fremd und doch so vertraut...
So unscheinbar und doch ein kleines, technologisches Wunderwerk...
Hinter der gläsernen Oberfläche bewegte sich eine Nadel sachte hin und her...
Das musste ein Kompass sein und wie zu erwarten war, zeigte er ein S an, genau in die Richtung, in die ich ging...
Natürlich konnte man diesem kleinen Helfer wohl kaum mehr vertrauen, denn er war ganz offensichtlich veraltet, und zumindest nach meiner Erinnerung zu urteilen, einmal für einen ganz anderen Ort bestimmt gewesen...
Dieser Ort unterschied sich von diesem hier gravierend...
Ein Magnetfeld hatte einmal dafür gesorgt, dass das Objekt in meiner Tasche seinen Nutzen niemals verlor...
Solche Gesetze existierten hier vermutlich auf ähnliche Weise...
Aber mehr noch als diesem simplen Gegenstand, vertraute ich einer inneren Kraft die mich lenkte...
Meine Vergangenheit, genau wie der Kompass in meiner Hand, waren nützlich gewesen, jedoch nun mehr gegenstandslos...
Sicher im Wissen über meine gestärkten Sinne, warf ich das befremdliche Ding schließlich einfach ins Wasser...
So etwas brauchte ich jetzt nicht mehr...
Es erinnerte nur zu stark an die verblasste Erinnerung meiner anfangs noch niederen Beweggründe...
Der Mensch strebte nach Macht, solange bis er fiel...
Doch Technologien wurden hier weder gebraucht, noch waren sie gefragt...
Wir konnten diesen Richards auch ohne sie bezwingen...
Er war ein Narr, wenn er glaubte die Kräfte der Natur könnten ihn nicht aufhalten...
Ebenso ein Narr, wie all die Anderen von uns, welche ihm folgen würden...
Für sie gab es keine Hoffnung auf Erlösung mehr...
Wie könnte man einem Blinden das Sehen beibringen?...
Selbst ein Tier zeigte zuweilen mehr Verantwortungsbewusstsein, als diese Wölfe...
Ihre Gier nach dem Geld, würde ihnen schon bald zum Verhängnis werden...
Sie ahnten ja nicht, welche Gefahren hier auf sie lauerten...
Glaubten sie etwa ernsthaft daran, sie könnten hier einfach so einmarschieren, fremdes Gebiet besetzen, welches ihnen gar nicht gehörte und Kolonien errichten, in denen sich dann die wahren Verbrecher unserer Welt niederlassen würden, um dadurch der von ihnen selbst herbei geführten Zerstörung zu entgehen?...
Niemand entzog sich seinem Schicksal auf solch schändliche Art und Weise ungesühnt...
Sie würden nicht vor dem Untergang fliehen können, der durch ihre Geldgier und ihren Machthunger herauf beschworen wurde...
Unser einstiger Feind, die Wildnis dieses Planeten, wurde nun zu unserem stärksten Verbündeten und sie strafen...
Tausende von ihnen würde ihre Unachtsamkeit noch das Leben kosten...
Doch Richards nahm diese Tatsache billigend in Kauf...
Und das, obwohl ich ihn einst vor den Gefahren gewarnt hatte...
Er würde sich einfach die Überlegenheit der Technologien zu Nutze machen, er würde Panzer schicken, Schlachtschiffe, vielleicht sogar Kampfroboter und Männer, viele Männer...
Es würde auf allen Seiten schrecklich werden...
Die Besorgnis darüber begann meinen Gang automatisch zu beschleunigen...
Ich musste mich beeilen...
Endlich kam schließlich eine Böschung in Sicht...
Vielleicht