Название | Tales of Tigalla |
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Автор произведения | Martin Vater |
Жанр | Языкознание |
Серия | |
Издательство | Языкознание |
Год выпуска | 0 |
isbn | 9783847689904 |
Ich musste diese Waffe finden und mein eigenes Volk wieder zur Vernunft bringen, bevor das Ende naht...
Es gab schon einmal jemanden auf der Erde, der das versucht hatte...
Vielleicht auch schon öfter...
War dieser jemand möglicherweise auch ein Sentinel gewesen?...
Wie dem auch sei, ich war fest entschlossen, seinen Namen zu ehren, indem ich zu Ende bringen würde, was er einst begann...
Damals, als die Menschheit plötzlich immer mehr korrumpierte...
Sich gegen ihre Götter, ihre Schöpfer, auflehnten...
Ich werde diesem Weg nicht folgen...
Mein Weg, ist ein Anderer...
Ich war nicht länger Major Peter Anderson...
Ich fühlte mich jetzt, wie ein weiter entwickeltes Wesen...
Weder Mensch noch Gott, sondern eher etwas dazwischen...
Meine Kraft entfaltete sich gerade erst und ich würde die Chance nutzen, die mir gegeben wurde...
Ich würde die Tigalla nicht enttäuschen...
Mein Weg war klar, mein Ziel bereits fest gelegt...
„Ich werde dich aufhalten, Michael Richards, dieses Mal bekommt der Mensch nicht das, was er ohne jeden Skrupel bereit ist, gewaltsam zu erobern!“
Ich musste einen Weg finden und den Neuanfang einleiten, in eine bessere Welt, wie auch immer diese aussehen mochte...
Meine Gedanken waren wieder klar, meine Erinnerung aufgefrischt, wie es mir der Tigalla prophezeit hatte...
Ich würde kein Opfer ungesühnt lassen und mich meinem Schicksal fügen...
Ich hoffte nur, es blieb noch ein wenig Zeit...
Und ich hoffte, es ging auch den Männern gut...
Wo immer sie gerade sein mochten...
„Haltet aus, wir werden uns schon bald wiedersehen...Zusammen, können wir siegen...“
Ich brach schließlich in Richtung Süden auf...
Ein starker Wind zog plötzlich auf...
Er war kühl und verheißend...
Beinahe so, als wollte er jemanden ankündigen...
Die Klippen schienen sich zu bewegen und unsere vier Freunde wurden zusehends angespannter...
Die Situation spitzte sich zu und es war nun nur noch eine Frage der Zeit, bis wir IHM begegnen würden...
Ich versuchte die Männer mit einer beruhigenden Geste zu ermutigen, indem ich ihnen mit meiner Hand andeutete, nur die Ruhe zu bewahren, während mein Gesicht unmissverständlich das Gegenteil vermittelte...
Auch ich konnte mich dieser unheimlichen Präsenz bereits nicht mehr entziehen...
Zum allerersten Mal in meinem Leben, erstarrte ich vor Ehrfurcht, sicher im Wissen, dass das Geschöpf, welches sich uns in wenigen Augenblicken offenbaren würde, mit nichts zu vergleichen war, was wir je zuvor gesehen hatten...
Ein schwaches Klopfen setzte ein...
Die grauenerregenden Vogelwesen über unseren Köpfen traten schlagartig die Flucht an...
Der seltsame Ton kam ebenso schnell näher, wie das seltsame, blaue Licht und bald darauf konnte man in den Schatten der Höhle auch schon eine erste, schwache Silhouette erkennen...
Merkwürdig glitzernder Staub blies uns entgegen und wirbelte nur so umher...
Dadurch wurde die Sicht nur noch mehr beeinträchtigt...
Plötzlich begann auch noch ein gespenstischer Nebel, uns zu umhüllen...
Wir waren nun komplett in einer dichten Wand aus Furcht und Schweigen gefangen...
Die Napylonier fielen auf die Knie und gaben eigenartige Laute von sich...
Vermutlich waren es Gebete oder etwas in der Art...
Ich tat es ihnen gleich und kurz darauf auch die übrigen Männer, bloß die Gebete sparten wir uns...
Als ich meinen Kopf etwas anhob, konnte ich IHN das erste Mal aus den Schatten der Höhle treten sehen...
Und wieder einmal, erwischte mich die grenzenlose Verblüffung unvorbereitet, denn es trat auf einmal ein relativ kleines, aber wirklich bemerkenswertes Geschöpf vor unsere erstaunten Gesichter...
Es hatte etwa die Größe eines Kindes, vielleicht einen halben Kopf größer...
Weißer Dunst trat aus den ohnehin schon komplett weißen Augenhöhlen...
Lange, röhrenförmige Haare flatterten umher, aus denen merkwürdige Impulse zu strömen schienen...
Zwar waren diese ebenfalls weiß, trotzdem zischte ab und zu auch ein purpurner Strom aus ihnen heraus, welcher offenbar aus dem Kopf geleitet wurde...
Das Gesicht war im Vergleich zu dem Rest eher dunkel, ja beinahe schwarz gehalten und wies unheimlich geradlinige Züge auf, so als sei diese Figur vor uns nur gezeichnet...
Auch konnte man ein dünnes, feines Ziegenbärtchen erkennen, welches vom Kinn abging und sich ebenfalls den Bewegungen des kräftigen Windes anpasste...
Das Wesen wirkte alt, sehr alt und doch ging von ihm eine eigenartig jugendliche Aura aus, etwa wie ein Kind, gefangen in dem Körper eines Greises...
Es trug einen Stock oder Stab, auf dem es sich scheinbar abstützte, jedoch ohne dabei den Eindruck zu vermitteln, dies wäre unbedingt erforderlich...
Dieser seltsame Gegenstand war mit feinen Runen, oder Zeichen versehen und aus einem mir unbekannten Material gefertigt...
Ohne jeden Zweifel, war selbiger auch für das blaue Licht und die klopfenden Geräusche zuvor verantwortlich gewesen, denn noch immer strömte ein eigenartiger, blauer Schimmer daraus...
Das Männlein trug ein weißes Gewand, welches schimmerte wie aus feinster Seide gefertigt...
Der restliche Unterkörper glich sich den Proportionen ansonsten recht gut an, was aber eindeutig extrem auffiel und kaum übersehen werden konnte, waren zwei sehr beachtliche Flügel, welche das Wesen weit von sich gestreckt hatte...
Diese Flügel verursachten offenbar diesen unheimlichen Wind um uns herum und sie verliefen nach außen hin spitz zu...
Allerdings konnte hier wohl kaum die Rede von gewöhnlichen Flügeln sein, denn Federn oder etwas in der Art gab es nicht...
Sie schienen viel mehr aus einem einzigen Stück zu bestehen und wirkten ebenfalls wie gemalt...
Fast so, als seien sie nur eine Illusion oder eine optische Täuschung...
Was mich allerdings zugegebenermaßen noch ein wenig mehr verstörte als diese beachtlichen Schwingen, war die Tatsache dass dieses Wesen vor uns trotz seiner offensichtlich maskulinen Ader ebenfalls eine zweite, feminine Ausstrahlung umgab...
Und so war ich für einen kurzen und besonders schamhaften Moment wie gelähmt, als ich feststellte, dass sich unter dem weißen Gewand, zwei relativ normal geformte Brüste abzeichneten, welche ohne jeden Zweifel als Busen zu deuten waren...
Doch noch bevor ich meiner Verwunderung über das groteske Schauspiel Ausdruck verleihen konnte, sanken die vier Napylonier noch weiter vor dem Geschöpf auf den Boden, als sie es ohnehin schon taten, sodass ihre Nasenspitzen nun die staubige Erde berührten...
Offenbar wagten sie es nicht, der Gestalt direkt in die Augen zu sehen und drückten durch die Geste ihren unbedingten Respekt aus...
Sehr