Adda Fried. Angelika Nickel

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Название Adda Fried
Автор произведения Angelika Nickel
Жанр Языкознание
Серия
Издательство Языкознание
Год выпуска 0
isbn 9783847680901



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      »Meckere doch nicht herum, sondern versuch’s erst einmal«, gab Kolasa gelassen zur Antwort.

      »Jetzt scheu dich doch nicht, Adda. Für heute sind wir ohnehin nur auf dem Anwesen des Majors, um gemeinsam zu überlegen, ob es in der Vergangenheit schon ähnliche Mordopfer gegeben hat. Von daher«, stimmte Edgar dem Major zu, »versäumst du auch nichts, wenn du dich ein bisschen aufs Ohr legst, nachdem du den Wodka, gegen deine Zahnschmerzen hinuntergekippt hast.«

      »Trink endlich, Frau deutsche Kommissarin. Das Zeug hilft nur, wenn man es auch eiskalt zu sich nimmt.« Wieder einmal machte sich ein Grinsen um seine Mundwinkel breit. »Meinen Pferden hilft das auch. Oder glaubst du etwa, dass Tiere keine Zahnschmerzen bekommen?«

      Noch zögernd, nahm Adda Kolasa das Glas ab. »Jetzt vergleicht der mich auch noch mit seinen Gäulen«, schimpfte sie, bevor sie das Glas auf einen Zug hinunterkippte. Schüttelnd gab sie ihm das Glas zurück und der Major füllte es noch einmal nach. »Besser zwei, zur Sicherheit«, sagte er, und hielt ihr das Glas nochmals hin.

      »Wie bitte!« Adda schüttelte sich noch immer. »Noch eins?«

      »Auf zwei Beinen steht’s sich besser, als auf einem«, lachte der Major, und schielte zu Braun hin, der ihm nochmals zustimmte.

      »Wenn ich wegen euch besoffen werde …«, drohte Adda, ohne den Satz zu vollenden. Noch einmal leerte sie das Glas in einem Zug, und schüttelte sich auch prompt aufs Neue.

      »Musst es nur sagen und wir tragen dich hoch in dein Zimmer, Frau deutsche Kommissarin«, witzelte Kolasa und schaute dabei Edgar an.

      »Klar machen wir das. Versteht sich doch von selbst«, lachte Kommissar Braun, woraufhin Adda nur noch beleidigt das Gesicht verzog. Der Wodka, sie spürte ihn jetzt schon. Von den Füßen zog er ihr in den Kopf, und …, die Zahnschmerzen ließen tatsächlich nach. »Net, ups, nötig«, sagte sie, und der Schwips, den sie durch den Wodka bekam, schlich sich bereits in ihre Worte. Doch das störte sie nicht weiter. Nicht mit zwei voll gefüllten Gläsern Wodka intus.

      Kolasa setzte Wasser für Kaffee auf, danach rief er in seinem Büro an.

      Zwei Stunden später tauchte sein Untergebener, Leutnant Damir Groskow auf dem Anwesen auf und übergab dem Major einen Karton. »Alles alte Fälle, in denen Frauen zu Tode gekommen sind«, sagte er. »Wie Sie es gewünscht haben, Major Kolasa.«

      »Danke«, antwortete Kolasa, nahm dem Leutnant den Karton ab, und ließ ihn wieder seiner Wege ziehen, ohne dem Mann auch nur einen Kaffee angeboten zu haben.

      Groskow langte zum Gruß an seine Stirn und verabschiedete sich wieder. »Wenigstens reinbitten, hätte er mich können«, murmelte er vor sich hin, als er wieder in seinen verbeulten Dienstwagen stieg.

      Kolasa schob die Kaffeetassen beiseite, um sich Platz für den Karton zu schaffen. »Da drin, ihr zwei deutschen Kommissare, sind Mordfälle, begannen an Frauen, in den letzten zwei Jahren.«

      »So viel?«, lallte Adda, und zog sich eilig ihre Tasse Kaffee herbei, um einen großen Schluck daraus zu nehmen. Musste sie eben wieder in Kauf nehmen, Zahnschmerzen zu bekommen; nur mit angesäuseltem Schädel, wollte sie auch nicht in den alten Fällen stöbern. Zu groß war die Gefahr, dass sie etwas Wesentliches dadurch womöglich übersehen würde.

      »Dann los, Männer, gehen wir’s an«, forderte sie die beiden Kommissare auf, mit dem Aufrollen der alten Fälle, zu beginnen.

      Der Major füllte nochmals die Kaffeetassen auf, danach stellte er die Kanne zurück auf die Kaffeemaschine, und gesellte sich wieder zu den beiden.

      Jeder von ihnen zog sich eine der älteren Akten aus dem Karton und besah sich Bilder der Mordopfer, wie sie auch nach gemeinsamen Verbindungspunkten zum Opfer Hilde Hahnbügel suchten.

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