Название | Sky-Navy 20 - Die verborgene Welt |
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Автор произведения | Michael Schenk |
Жанр | Языкознание |
Серия | Sky-Navy |
Издательство | Языкознание |
Год выпуска | 0 |
isbn | 9783753189604 |
„Warum sollten wir ins Leere stoßen?“, hakte Sub-Admiral Pjotr Chukov nach.
Faso seufzte. „Es könnte durchaus sein, dass die Karte nicht ins eigentliche System der Negaruyen führt, sondern in ein harmloses benachbartes. Eines, das nur als Navigationspunkt für den Endanflug dient. Wie eine Art Leuchtfeuer für die Hafeneinfahrt.“
Sker-Lotar kreuzte die Fühler. „Dann suchende Suche in benachbarten Nachbarsystemen, bis findender Fund des richtigen Systems. Dann stechendes Stechen und friedvoller Friede.“
Mbuto sah den Wissenden mahnend an. „Ihr Norsun lebt nun seit rund eintausend Jahren im Krieg, dennoch finde ich, dass ihr ein wenig leichtfertig vom Töten und Auslöschen sprecht. Wir Menschen haben in mühevollen Prozessen gelernt, jedes Leben zu achten.“
Erneut bewies Sker-Lotar, wie viel Wissen er in seiner Zeit bei den Menschen gesammelt hatte und wie umfangreich dieses war. „Ich weiß von einer eurer geheiligten heiligen Schriften, in der sagend steht, wenn feindlicher Feind eine Wange sticht, man soll freudig hinhalten andere Wange. Das dümmliche Dummheit. Andere Stelle besser. Sehorgan um Sehorgan, Saugrüssel um Saugrüssel.“
„Ja, das kann ich mir vorstellen.“ Professor Doktor Heike Waldbauer sah den Wissenden anklagend an. „Bei der Denkungsart werdet ihr nie zum Frieden finden, weil ihr euch in einer ständigen Spirale der Gewalt befindet.“
„Tödlicher Krieg beendet, wenn tödliches Stechen der Negaruyen“, hielt Surus-Galmon dagegen und schien amüsiert mit den Fühlern zu wedeln.
„Lösen wir uns einmal von religiösen oder philosophischen Betrachtungen.“ John Redfeather deutete auf die Kartenprojektion. „Das hier ist das reale Problem. Wir wissen nicht, ob die Karte zur verborgenen Welt führt. Doch wenn wir mit einer Schlachtflotte in jenem System erscheinen und es nicht das richtige ist, dann wären unsere Feinde gewarnt, dass wir ihnen auf der Spur sind und könnten versuchen, sich doch noch zu rächen. Nicht an euch Norsun, denn dazu seid ihr zu stark, aber an uns Menschen.“
„Große Mutter und kleine Mutter schützender Schutz“, hielt Surus-Galmon überzeugt dagegen.
Erneut schaltete sich Faso ein. „Ich erinnere an die Taktik der Negaruyen beim Überfall auf Mars und unsere Basis. Blitzangriff auf den Mars, dann gingen sie in die Nullzeit, bevor unsere Navy sie stellen konnte. Doch statt zu verschwinden, griffen sie unsere Sky-Base an. Es wäre ihnen ein Leichtes gewesen, erneut in die Nullzeit zu gehen, bevor die zurückkehrende Flotte sie hätte ergreifen können. Stattdessen stellten sie sich hier zum Kampf. Aber was, wenn sie weitergemacht hätten? Blitzangriff auf Blitzangriff in den verschiedenen besiedelten Systemen des Direktorats? Das hat gezeigt, sie könnten uns unermesslichen Schaden zufügen, bevor wir sie stellen.“
„Das wahrliche Wahrheit“, räumte Surus-Galmon widerwillig ein. „Große Mutter müsste schützenden Schutz von vielen Stacheln in jedem Sonnensystem menschlicher Behausung in bereithaltender Bereitschaft stationieren. Braucht sehr viele Stachel.“
„Eine solche Situation ist sicherlich zu vermeiden, wenn wir die Negaruyen direkt an der Kehle packen“, sagte Admiral Carl Uddington leise. „Dann müssten sie um ihr Leben kämpfen und kämen nicht dazu, noch an einen kleinen Ausflug zu uns zu denken.“
„Genau das ist auch meine Auffassung“, bestätigte der Hoch-Admiral. „Wir müssen uns vergewissern, ob die Karte uns wirklich zur verborgenen Welt führt. Sobald wir das definitiv wissen, können wir zuschlagen. Bis dahin sollten wir uns zwar auf die Schlacht vorbereiten, die Schiffe aber noch nicht in Bewegung setzen.“
Das alte Höchst-Wort legte die Fühler nach vorne. „Gut geplanter Plan bringt erfolgreichen Erfolg. Guter befehlshabender Befehlshaber zuerst versammelt Wissen, bevor er sich in wildes tödliches Stechen begibt.“
„So, wie die Negaruyen über ihre tarnfähigen Schleichschiffe verfügen, besitzt ja auch die Navy ein bestens geeignetes Schiff.“ Candice Bergner hörte ein dezentes Hüsteln von ibn Fahed. „Was ist?“
„Die Blackwing ist ein Tarn-Landungskreuzer der Cav und nicht der Navy“, antwortete er lächelnd. „Ich erwähne das nur der Korrektheit halber.“
Die Hoch-Koordinatorin erwiderte sein Lächeln. „Verstehe. Die traditionelle Konkurrenz unter den Waffengattungen, will mir scheinen.“
„Doch im Kampf stets brüderlich und schwesterlich vereint“, fügte Faso treuherzig hinzu.
Mbuto Sangales klatschte leicht in die Hände und zog die Aufmerksamkeit auf sich. „Ich denke, der ehrenwerte Lambert wird mir zustimmen, wenn ich als ausführendes Mitglied des hohen Rates die Anweisung an die Streitkräfte des Direktorats erteile, das unbekannte System erst zu erkunden, bevor dort eine militärische Offensivoperation durchgeführt wird. Dazu soll unser Tarn-Landungskreuzer Blackwing eingesetzt werden. Unsere Freunde von den Norsun bitte ich, darüber Stillschweigen zu bewahren, bis wir definitiv wissen, die richtige Welt gefunden zu haben.“
Surus-Galmon zögerte kurz, dann legte er die Fühler nach vorne. „Wenn entdeckend gefunden, dann tödliches Stechen.“
John sah seinen Freund Omar an. „Hoch-General ibn Fahed wird die entsprechenden Befehle erteilen. Ladies und Gentlemen, damit erkläre ich unsere kleine Beratung als beendet. Äh, ich bitte den hohen Rat Sangales noch zu einem kurzen Privatgespräch.“
Die Versammlung löste sich auf. Lambert schien einen Moment unentschlossen, doch als Sangales ihm zunickte, verließ auch er den Raum, so dass der ausführende hohe Rat und der Hoch-Admiral nun unter sich waren.
John beugte sich vor und schenkte seinem Freund stark gesüßten Kaffee nach. „Mbuto, wir müssen reden. Ich halte die Lage für zutiefst beunruhigend. Nicht allein wegen der Negaruyen, sondern auch wegen unserer Verbündeten. Wir alle wissen von der expansionistischen Politik der Norsun und es ist zweifelhaft, ob wir dauerhaft Verbündete sein werden.“
Sangales nippte an seinem Heißgetränk und blickte durch die große Panoramascheibe in den Weltraum hinaus. „Ich weiß. Nicht wenige im hohen Rat befürchten, dass uns die große Mutter, nach Ende des Krieges gegen die Negaruyen, vor die Wahl stellen könnte, uns ihr zu unterwerfen oder vernichtet zu werden. Wir befinden uns in einer Zwickmühle. Einerseits müssen wir die Negaruyen besiegen, damit sie keine Überfälle mehr auf uns durchführen können, andererseits kann der Sieg bedeuten, dass wir in direkte Konfrontation mit den Norsun geraten. John, wir haben ja einige Unterstützer unter den Insektoiden. Was meinen Sie, würden diese uns auch gegen die große Mutter beistehen?“
Der Hoch-Admiral brauchte nicht lange zu überlegen. „Ich fürchte, nein. Wir haben ihre Unterstützung, weil sie sich gegen Gordon-Gor wendet. Möglicherweise würden sie auch bei der großen Mutter gegen einen Angriff auf uns appellieren, doch ich glaube nicht, dass sie sich tatsächlich gegen sie wenden würden. Dazu sitzt die angeborene und anerzogene Verehrung für die Oberherrin einfach zu tief.“
„Ja, das steht zu befürchten.“ Mbuto sah seinen Freund forschend an. „John, Sie haben doch irgendetwas vor, nicht wahr? Irgendeinen verrückten Plan, von dem die anderen nichts wissen sollen, oder?“
Der Hoch-Admiral beugte sich ein wenig vor und sein Lächeln wirkte eher halbherzig. „Ja, Mbuto, ich habe da eine Idee, denn für uns steht alles auf dem Spiel. Niemand darf davon erfahren, aber ich kann als Militär nur aktiv werden, wenn ich den Auftrag des hohen Rates habe. Ich brauche also Ihre Zustimmung als ausführendes Mitglied des hohen Rates.“
„Hm, wobei ich wohl mit meiner politischen Karriere spiele.“
„Und mit weit mehr als der, Sir. Dennoch …“
Mbuto dachte einen Moment an die Einsätze, die er an Bord von Navy-Schiffen miterlebt hatte, und an die Zerstörungen, welche die Negaruyen auf dem Mars