Sky-Navy 07 - Jäger und Gejagte. Michael Schenk

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Название Sky-Navy 07 - Jäger und Gejagte
Автор произведения Michael Schenk
Жанр Языкознание
Серия Sky-Navy
Издательство Языкознание
Год выпуска 0
isbn 9783742749550



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enthielt die Arbeitsstationen des Piloten, der traditionell als Rudergänger bezeichnet wurde, die des Navigators und die des Kommunikationsoffiziers, der traditionelle „RO“, also „Radio Operator“ genannt wurde sowie die des Waffenkontroll-Offiziers „Arms“ und der System- und Schadenskontrolle „Tech“. Diese Stationen waren in Form eines Hufeisens angelegt, wobei der Rudergänger vorne in der Mitte saß. Hinter ihm, im offenen Ende des Hufeisens, befanden sich die Sitze des Captains und des ersten Offiziers. Einer der beiden Notsitze hinter ihnen war bereits von Senior-Chief Huggins belegt und alles wartete auf das Erscheinen von Senior-Captain van der Dongen.

      Die D.S. Vickers war Juliet Harpers erstes Kommando. Sie hatte vier Jahre als Eins-O auf einem der älteren und kleineren Kreuzer der Interstellar-Klasse gedient, dann ein Jahr auf einem der APS. Seit zwei Wochen befand sie sich nun endlich an Bord „ihres“ Schiffes. Harper verstand, dass man ihr beim ersten Flug einen Senior-Captain als Berater zur Seite stellte, dennoch fühlte sie sich dadurch ein wenig unbehaglich. Das war wohl immer so, wenn sich zwei Captains bei der Arbeit beobachteten. Selbst wenn man perfekt arbeitete, beschlich einen stets die Frage, ob der andere es nicht vielleicht noch eine Spur besser gekonnt hätte. Immerhin waren die Kompetenzen klar geregelt. Juliet Harper war der kommandierende Captain und würde letztlich die Entscheidungen fällen und die Konsequenzen tragen.

      Das Schott zur Zentrale summte auf.

      „Senior-Captain auf der Brücke“, meldete der Eins-O prompt.

      Van der Dongen nickte Harper kurz zu und setzte sich dann auf den freien Notsitz hinter ihr. „Bereit, Captain Harper.“

      „Eins-O, leiten Sie den Start ein.“

      „Aye, Captain.“ Bascom wandte sich nach links. „Tech?“

      „Alle Stationen besetzt und bereit“, meldete der System- und Schadenskontrolloffizier prompt. „Alle Systemanzeigen auf Grün und bereit.“

      „Arms?“

      „Alle Waffensysteme gesichert.“

      „Nav?“

      „Flugkorridor berechnet und Daten mit Ruder synchronisiert. Alle Scanner und Sensoren auf Blau und aktiv. Keine Objekte im Flugkorridor erfasst.“

      „Rudergänger?“

      „Bestätige Synchronisation der Daten. Ruder bereit.“

      Bascom leckte sich unbewusst über die Lippen. „Tech, Triebwerke starten und Kontrolle an Ruder übergeben.“

      „Aye. Schutzblenden vor Triebwerksschächten werden zurückgefahren. Yukami-Antrieb gezündet. Schubwerte steigend. Übergebe Kontrolle an Ruder.“

      „Bestätige Triebwerkskontrolle“, kam es vom Rudergänger. Der Kopf unter dem VR-Helm bewegte sich unmerklich. Die Hände des Piloten lagen entspannt um die Joysticks in den Armlehnen seines Sitzes.

      „RO, erbitten Sie Startfreigabe von der Lower Area Control.“

      Die Stimme des Kommunikationsoffiziers wurde hörbar. „D.S. Vickers, Registernummer 103, an Lower Area Control Mars: Wir sind bereit zum Start.”

      Jede besiedelte Welt verfügte über zwei voneinander getrennte Flugkontrollen: Die Lower Area Control war für alle Flugbewegungen innerhalb der Atmosphäre zuständig, die Upper Area Control für alle außerhalb der Lufthülle. Diese Überwachungszentren gewährleisteten, dass es zu keinen gefährlichen Situationen kam.

      „Lower Area Control Mars an D.S. Vickers: Ihr Flugkorridor ist bestätigt und frei. LACM übergibt Flugüberwachung bei Erreichen der Atmosphäregrenze an UACM. Sie sind freigegeben zum Start. Guten Flug, Vickers.“

      In allen Luftfahrzeugen, die sich in der Nähe des Flugkorridors bewegen würden, zeigten die Navigationshilfen und Instrumente nun einen farbig hervorgehobenen Bereich mit einem Warnhinweis.

      „Startfreigabe ist erteilt, Captain“, meldete Bascom.

      „Rudergänger: Start”, befahl Harper.

      “Aye, Captain. Start eingeleitet.”

      Die schweren Schutzblenden waren vor den Schächten der vier Yukami-Triebwerke zurückgefahren. Die elektrisch angetriebenen Turbinen waren auf Leistung und die rund um das Landefeld blitzenden Warnlichter waren eigentlich überflüssig, denn die Triebwerke entfachten einen gewaltigen Luftstrom, der im Augenblick in die Bodendüsen umgeleitet wurde.

      Der Pilot betrachtete die virtuellen Anzeigen, während er den Triebwerksschub mit der einen und die Ausrichtung der Düsen mit der anderen Hand steuerte. Was er dank seines Helms sah, wurde zugleich auf die holografischen Schirme der Brücke übertragen.

      Die Schubwerte überstiegen jetzt die Masse des Kreuzers. Man spürte keine Bewegung, aber die Höhenanzeige veränderte sich langsam und dann mit steigender Geschwindigkeit. Das Shriever-System, welches künstliche Schwerkraft erzeugte, verhinderte, dass man innerhalb der Vickers Bewegung oder Andruck spürte, während außerhalb des Schiffes die Triebwerksstrahlen den Plas-Beton des Landefeldes peitschten und den Kreuzer nach oben trugen.

      „Höhe Einhundert Meter“, meldete Tech. „Landestützen werden eingefahren und gesichert.“

      Aus dem senkrechten Aufstieg wurde jetzt zunehmend eine Vorwärtsbewegung. In einem relativ sanften Winkel von fünfzehn Grad stieg die Vickers auf und beschleunigte zunehmend.

      „Vorbereiten für Jentao“, befahl Harper mit ruhiger Stimme.

      Tech-Master-Chief McCormack betätigte einige Schaltungen. Es waren antiquiert wirkende Schalter und Tasten, mit denen ein Raumschiff gesteuert wurde. Man war sehr schnell von sensorgestützten Impulsfeldern abgerückt. Die Gefahr, dass sie bei Schwerelosigkeit und in einem Raumanzug fehlerhaft ausgelöst wurden, schätzte das Militär als zu hoch ein. In den Schächten des Jentao-Impulstriebwerkes begann es leicht zu flimmern, als die Schubeinheiten vorgewärmt wurden. Der sehr effektive Antrieb durfte erst in den oberen atmosphärischen Schichten aktiviert werden. „Jentao bereit, Captain.“

      Die Vickers beschleunigte weiter. Die Luftwirbel unterhalb des Schiffes ebbten allmählich ab, während der Schub nun nach hinten geleitet wurde und die Atmosphäre immer rascher verdrängt wurde. Rund drei Kilometer über der Marsoberfläche durchbrach die Vickers bereits die Schallmauer.

      Schließlich erreichte der Kreuzer jene Bereiche, an denen die Lufthülle zu dünn für die Atmosphäretriebwerke war. Der Rudergänger betätigte eine virtuelle Schaltung. Das dünne Pfeifen der Yukami verstummte, die Schubsegmente des Jentao flammten bläulich auf und verliehen dem Schiff weitere Geschwindigkeit.

      „Lower Area Control Mars hat an Upper Area Control übergeben“, meldete der Kommunikationsoffizier.

      „Nav, synchronisieren Sie Kursdaten für Verlassen des solaren Systems. Tech, bereiten Sie das Aufladen des Hiromata vor.“

      Beide Männer bestätigten die Befehle.

      Juliet Harper warf einen kurzen Blick auf den Zeitmesser. Vom Abheben bis zum Erreichen des Weltraums hatte die Vickers zwanzig Minuten und siebzehn Sekunden benötigt. Bei einem Alarmstart hätte sie es auch in fünf Minuten geschafft.

      Kapitel 4 Keine Gnade

       Branab, Dreischiff-Truppentransporter der Norsun

      Die Befehle von Hoch-Wort Neldor waren eindeutig: Wenn möglich ein oder zwei Worte der Flachschlitz-Nasen fangen, damit man sie befragen konnte, andere eventuelle Überlebende stechen und die neue Waffe des Feindes bergen oder, wenn dies nicht möglich war, vor Ort so gut analysieren, wie dies möglich war.

      Neldor wählte den erfahrenen Stachelführer Melbar zum Wort des Enterkommandos. Im vorderen Verbindungselement des Dreischiffes öffnete sich der Hangar, der bei den Norsun, der Tradition gemäß, als Nest der Kleinschiffe bezeichnet wurden. Melbar führte zwölf von ihnen hinaus, vollgestopft mit Bions und einer Gruppe ausgewählter Hände