Название | Scheidungskind Samantha |
---|---|
Автор произведения | Bine Thunder |
Жанр | Языкознание |
Серия | |
Издательство | Языкознание |
Год выпуска | 0 |
isbn | 9783754134818 |
Detlef, war dieser Schweiß durchtränkte Kleiderschrank und stellte sich als guter Freund des „Hauses“ und meiner „Ex“ vor, also doch Geschmacks-Verirrung, wie mir sofort in den Sinn kam. Früher kannte ich nur die Einstellung meiner Frau, die auf Ästhetik und Sauberkeit fixiert war, bei diesem Mann war der Geschmack und die Ausstrahlung total aus den Fugen geraten. Detlev hatte nun die vertrauenswürdige Aufgabe erhalten, die nun leer geräumte Wohnung in einen Übergabe gerechten Zustand zu versetzen und diese an den Hausbesitzer zu übergeben. Meine „Ex“ hatte wieder einmal einen „Doofen“ für die niedrigen Arbeiten gefunden und ich sollte Monate später noch einmal das Vergnügen erhalten, mit diesen „Schmuddelbatzen“ zusammen zu treffen.
Aber Heute im Nachhinein betrachtet, war ich auch nicht der Hellste oder ich war mit dem berühmten „Klammerbeutel“ gepudert worden, denn ich ließ mich auch stets von der „Ex“, für ihre Arbeiten kostenfrei einspannen, ich redete mir zwar ein, ich täte es für meine Tochter, aber glaubte ich dies tatsächlich?
Ich wollte zu dem Umzugstermin eigentlich nur vorbei schauen, um Samantha ein Abschieds-Geschenk zu überbringen. Ich hatte aber nicht die Rechnung mit meiner „Ex“ gemacht, schwupps war ich für die nächsten Tage dienstverpflichtet in Krefeld. Da ich Kumpel wie „Sau“ war, so ließ ich mich nicht zweimal bitten, also wurde mein Werkzeug eingeladen, das Auto vollgetankt und auf eigene Kosten ging es in den Ruhrpott …
Der Umzugswagen war schon dagewesen und ein Großteil des Hausrates war schon nach Oben gebracht worden. Nun lernte ich zum ersten Mal, den nicht zur Hochzeit eingeladenen Schwager Franz kennen. Auch Franz hatte sich samt seinem Sohn zur kostenlosen Arbeit bei meiner „Ex“ rekrutieren lassen, obwohl sie ihn nur als doof und blöd abstempelte. Aus dieser Frau konnte man bei bestem Willen nicht schlau werden, hatte sie überhaupt kein Schamgefühl, oder hatte sie schon wieder den Eklat aus der Vergangenheit vergessen? Aber sicherlich war es aus ihrer Sicht konsequent, wenn man solche verachtete Menschen, für niedrige Arbeiten verwendet, denn so lange war die Sklaverei auch noch nicht abgeschafft worden? Von seiner fachlichen Qualifikation konnte ich mich gleich an Hand seines Redeschwalls überzeugen, er hatte fachlich nicht viel drauf, dafür lauter gescheite Sprüche, um sich wichtig in den Vordergrund zu stellen. Die Möbel standen bereits in den bestimmten Räumen und warteten auf meine Arbeit an die entsprechenden Wände fachgerecht angebracht zu werden. Dann musste noch die komplette Küche in den neuen Grundriss eingepasst werden, was mir auch anstandslos gelang.
Samantha war ganz happy, dass ihr Papa wieder bei ihr war. Sie erzählte mir von dem neuen Kindergarten, ihren neuen Freunden und davon, dass auch ein Kindergarten für behinderte Kinder angeschlossen war. Samantha fand diesen Umstand ganz aufregend und toll, da die gesunden Kinder den Nicht-Gesunden behilflich sein konnten. Ich fand diese Idee der Einrichtung im Zusammenspiel von gesunden und kranken Kindern einfach nur gut, denn so lernten die Großen von Morgen, den Umgang und die Akzeptanz von Behinderten und benachteiligten Mitmenschen. Die Arbeiten gingen gut von der Hand, so wie man es ebend gelernt hatte, ohne viel Reden, einfach abarbeiten. Es war von „Madame“ geplant, dass ich zwei Tage bleiben sollte, denn Arbeit gab es genügend, sogar so viel, dass „Madame“ sich zum Feier-Abend zum Rendezvous verdrückte und dies ließ sie sich ganz besonders heraus hängen, naja. Später erfuhr ich, dass sie ein Date mit einer Internet-Bekanntschaft hatte und diese Bekanntschaft sollte Wochen später ein erneuter Umzugsgrund werden.
Die Arbeiten wurden „pflichtbewusst“ erledigt, Samantha hatte am Abend noch viel Spaß, weil wir gemeinsam kochten und dazu das Gemüse schnippelten und dann gemeinsam gegessen hatten, aber auch der Abwasch wurde von uns Zwei erledigt. Mit dem Kochen hatte es „Madame“ nicht so, mit diesen Arbeiten stand sie auf dem Kriegsfuß, allzu oft gab es nur die Stulle aufs Brot, wie Samantha mir erzählte oder Spagetti mit Tomatensoße. Aber sehr oft blieb die Küche kalt …
„Madame“ liebte nach ihren Aussagen die mediterrane Küche, draußen heiß, gekühlter Lambrusco, so dass das Kondenswasser außen herunter lief und irgend etwas dazu, was nicht unbedingt mit Kochen zu tun hatte und für alle Notfälle gab es noch den Pizza-Boten.
Ich sehe Heute noch immer Samanthas leuchtende Augen, wenn ich nachfragte ob sie mir beim Kochen helfen wollte, Kinder sind hier sehr kreativ und wissbegierig.
Die Silikonfugen in der neu eingepassten Küche waren noch gar nicht richtig ausgehärtet, also noch elastisch und die Möbel hatten sich gerade an die neue Umgebung gewöhnt, Samantha wollen wir gar nicht erwähnen, denn auf unser Kind wurde von dieser Frau keine Rücksicht genommen, der Leitspruch lautete doch „Kassandra first“. Das Gastspiel im Kindergarten war von sehr kurzer Dauer und „Madame“ mit Anhang wollte zu der großen Internet-Liebe umziehen, warum erst einmal abwarten, der Mensch braucht doch Veränderung und wie sich ein Kind dabei fühlt, … scheiß egal!
Später stand in der Gerichtsakte, „die statt gefundenen Wohnungswechsel erfolgten aus arbeitspolitischer Sicht“, aber so genau, wie angekündigt, nahm sie es damit nicht, denn sie kündigte die Arbeitsstelle und wollte bei ihrer neuen großen Liebe, nennen wir ihn Bernd, im Büro arbeiten.
Samantha wurde wieder einmal aus ihrem neuen Umfeld heraus gerissen, weil Mutter nur ihre Interessen kannte und ohne Rücksicht auf Verluste ihr Ding und nur ihr Ding durchzog.
Ich hatte dies alles kommen sehen und leider nichts unternommen, ich hätte hier einschreiten müssen, was ich aber nicht tat. In dieser Situation hatte ich auch Verständnis für meine „Ex“, warum eigentlich? Ich ließ hier meine Tochter im Stich, eine Ausrede wollte ich auch im Nachhinein nicht mehr abgeben, aber vielleicht war ich damals noch der Ansicht, dass ein Kind zu seiner Mutter gehört?
Samantha konnte sich nicht wehren, Bernd der Neue, wie auch immer, wickelte sie am Anfang mit vielen Schmeicheleien und kleinen Geschenken in einer solchen Art ein, das es Samantha sehr gut gefiel. Bernd hatte ein eigenes Schwimmbad im Haus, einen lieben „Cäsar-Hund“, den aus der Hundefutter-Werbung und Samantha erhielt einen eigenen Kindersturzhelm und einen Kinder-Sitz für das hauseigene Motorrad, welches Kind konnte da schon ablehnend herüber kommen?
Die einst so geliebten Pferde bei ihrer Tante und dem Schwager Franz am Reiterhof, blieben somit nur noch zum Wochenende übrig oder zu den angesetzten Kurzurlauben. Der „brave“ Onkel Franz musste nun auf die Abholung von Samantha aus dem Kindergarten mit seinem Moped verzichten, denn dieser „Liebesdienst“ war nun durch den Umzug hinfällig geworden.
Ich kannte die Wegstrecke durch das parkähnliche Wohngebiet mit der dunklen Durchfahrt durch den Wald, bis hin zu dem Reiterhof, aber welcher „Unhold“ würde hier Böses vermuten und dann noch in der Verwandtschaft?
Sieben Jahre später sollte sich damit jedoch die Kripo beschäftigen …
„Madame“ hatte natürlich sofort an meine Mithilfe beim Umzug gedacht, „leider“ konnte ich beim Abbau und beim selbst engagierten Umzug nicht mithelfen, denn ich war bei einem Terminauftrag unabkömmlich, wie schade! Aber zum nächsten Wochenende fiel mir keine passende Ausrede mehr ein, denn es sollte auch ein letzter Umzug zu ihrer großen Liebe des Lebens sein, ich willigte ein und begab mich abermals Richtung Ruhrpott.
Die einst angepasste und eingebaute Küche sollte nun in Bernds Haus eingebaut und noch vergrößert werden, eine Mammut-Aufgabe übers Wochenende mit viel Arbeit und mit vielen Ecken und Kanten.
Zum Dank verkaufte mir Bernd, ein großes Schlitzohr, einige alte Biertisch-Garnituren und ein paar Ausstellungs-Trennwände, natürlich zum aktuellen Schnäppchen-Preis, verstand sich sicherlich von alleine. Meine Anlaufstelle war nun Hamm in Westfalen, etwas näher und bequemer zu erreichen. Samantha lebte sich sehr schnell dort ein und hatte viel Spaß mit dem Hündchen, obwohl dies auch mit einigen Pflichten verbunden war, was wiederum für ihrer Erziehung nicht schadete. Das Haus war jedoch in keinster Weise kindgerecht, es war sehr dunkel, mit vielen exotischen Reiseandenken voll „gepflastert“ und hier sollte eine Veränderung von statten gehen, so der Plan. Samantha bekam ein eigenes Zimmer und dieses sollte sie eigentlich auch nicht verlassen, denn der „große Meister“ wollte am Abend seine Ruhe vor dem überdimensionalen TV-Gerät,