Scheidungskind Samantha. Bine Thunder

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Название Scheidungskind Samantha
Автор произведения Bine Thunder
Жанр Языкознание
Серия
Издательство Языкознание
Год выпуска 0
isbn 9783754134818



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war? Ob ich zu diesem Zeitpunkt schon senil war oder ob ich nicht in meiner Aufbruchs-Stimmung bemerkte, dass ich wie eine Weihnachtsgans von allen Seiten ausgenommen wurde, dies musste noch geklärt werden?

      Das gesamte Gehöft verfügte über keinen Wasser-, Strom- und Kanalanschluss, dies war ein krasser Gegensatz zur Kaufvereinbarung. Nun musste ich erst einmal Kontakt mit der Gemeinde aufnehmen. Die erforderlichen Anschlüsse erfolgten in sage und schreibe drei Werktagen, ich war begeistert!

      Die Firmen in Ost-Deutschland, pardon in den Neuen Bundesländern, standen Gewehr bei Fuß, wie in „Honys-Sozialismus“. Die Zubereitung des Abendessens erfolgte auf dem Campingkocher und das „Gala-Diner“ wurde bei Kerzenschein eingenommen, diese Tage waren jedoch gezählt, denn es ging sehr schnell aufwärts draußen am Land …

      Zuerst tauschte ich die defekten Dachziegeln aus, damit der mehrfach einsetzende Regen nicht noch mehr Unheil anrichten konnte, zwei Tragbalken musste ich schon wegen Fäulnis austauschen, dann war jedoch erst einmal alles dicht und der Winter konnte über das Brandenburger Land ziehen.

      Ich hatte in dieser Phase schon wieder ein sehr positives Lebensgefühl und ein trockenes neues Zuhause.

      Der Innenhof war stark verwildert, zehn Jahre Leerstand hinterließen seine Spuren und alles lag wie im Dornröschen-Schlaf, es fehlte nur noch die neue Prinzessin, aber die zu finden sollte doch noch einige „Bräute“ benötigen.

      Auf dem Grundstück hinter der großen Scheune waren „Honys-Umweltsünder“ voll zu Werke gegangen, alles was in diesem Volkseigenen Betrieb, kurz VEB genannt, nicht benötigt wurde und das war so Allerlei, dies wurde auf der Wiese entsorgt, mit Erde überdeckt und die Natur waltete mit ihrem Unkrautbewuchs. Unter diesem Wildwuchs wurde ein angerostetes tausend Liter-Fass mit Altöl und Ölschlamm entdeckt, das kurz vor dem Durchrosten war. Die örtliche Umweltbehörde sorgte hier für eine fachgerechte und kostenlose Entsorgung, Monate später sollten noch einige gravierende Funde ans Tageslicht gelangen.

      Mein Bruder Saulus zeigte sich großzügig, denn er hatte schon wieder einmal an eine steuerfreie Zuwendung sein Augenmerk gerichtet und sorgte für den ersten provisorischen Stromanschluss.

      Tagsüber wurden die vorhandenen Kunden-Aufträge und Anfragen abgearbeitet, denn Ersparnisse gab es schon lange nicht mehr, ich lebte von der Hand in den Mund und musste hier auch noch sehr sparsam sein, denn das benötigte Material für die Kunden-Aufträge musste auch noch bereit gestellt werden, sonst wäre sehr schnell „Schicht im Schacht“ gewesen. Mein gesamtes Kapital hatte ich für das Wohnhaus meiner Frau hingegeben und der letzte Notgroschen, ging für die Anzahlung und den üblichen Kosten für den Bauernhof drauf, es war ein Spagat auf der Rasierklinge und dieser Zustand sollte noch einige Monate anhalten. Das einzig Gute an dieser Situation war die, dass ich keine Freizeit mehr hatte, denn nach der lebensnotwendigen beruflichen Arbeit des Geldverdienens, erfolgte nach dem etwas kargen Abendessen, die Renovierung und der Ausbau des Bauernhofs, mein neues Zuhause. Es gab eine Menge zu tun, nicht das ich die Arbeit unterschätzt hatte, aber es taten sich dann doch immer wieder kleinere Zusatz-Baustellen auf und gewissenhaft wie ich nun einmal war, so sollte es eine Grundsanierung auf Jahre hinaus sein und nicht nur von optischer Natur. Die Stunden am Abend und am Wochenende vergingen wie im Fluge und selten kam ich vor Mitternacht ins Bett, der Tag hatte wieder seinen achtzehn Stundentag, der aber auch wieder viel Freude und Spaß machte. Aber ich stellte in dieser Zeit auch fest, wie schön alles laufen konnte wenn ein weibliches Wesen an meiner Seite dabei gewesen wäre, war es aber nicht und so fehlte all abendlich der Gedanken- und der Ideenaustausch. Mir war klar geworden dies würde bei der angespannten Situation noch eine ganze Zeit so anhalten und es wurde eine sehr lange Zeit allein auf meinen Bauernhof …

      Ich war mein einziger und bester Handwerker, hin und wieder half ein guter Berliner Freund mit aus, bei dem ich noch einiges gut hatte. Nach neun bis zehn Monaten sah das Gehöft schon sehr ansehnlich aus, es gab schon ein Bad, einen Wintergarten und zwei Wohnräume mit dem Kaminofen und eine tolle Küche, es war schon sehr gemütlich, aber doch noch sehr einsam.

      Das bevorstehende erste Weihnachtsfest in meinen neuen Gemäuern war sehr spartanisch, aber mit Weihnachtsbaum, dies ließ ich mir nicht nehmen. Unsere kleine Tochter Samantha wurde drei Jahre alt, für einige kleine Geschenke hatte mein Etat gerade so gereicht und ich besuchte „meine Familie“ am zweiten Feiertag, das Hallo war zumindest bei Samantha sehr groß.

      „Meine“ Frau hatte sich schon für eine Trennung ausgesprochen und versuchte mit Hilfe eines genauso geldgeilen Maklers „Ihr“ Haus am Golfplatz gewinnbringend zu verscherbeln. Die Bank hatte ihr schon gehörig Druck bereitet und meine Hilfe war aus „Diskretions-Gründen“ schon nicht mehr gefragt, mich hatte Madame aus „ihrem“ Geschäft bereits ausgebootet. Das von mir finanzierte und gebaute Traumhaus mit einem Kurswert von über einer Million Deutsche Mark, wollte Madame so schnell wie möglich vertickern, aber es sollte ein doch sehr langer Weg werden. Interessenten gab es genügend, für Viele war es eine Art von Kaffeefahrt, aber es gab auch Interessenten mit konkreten Vorstellungen, die das Haus aber nicht hatte.

      Meine Wenigkeit wurde in die Verkaufs-Verhandlungen nicht mehr mit eingebunden, denn „der Mohr hatte bereits seine Schuldigkeit getan“, aber dafür zeigte sich die „Hausherrin“ von ihrer „charmantesten“ Seite, ganz skrupellos und ohne Rot zu werden.

      Madame konfrontierte mich per SMS mit einer Einladung in „unser“ Haus am Golfplatz, für einen der nächsten Abende …

      … der abgehalfterte „Ehemann“ wurde einbestellt, den Grund bekam ich nicht mitgeteilt, aber ein gemeinsamer Freund und ihr Bruder waren bereits „rein zufällig“ anwesend? Ich sollte hier sicherlich ganz schnell den wahren Grund dieses hinterhältigen Zusammentreffens erfahren …?

      Meine geldgierige Nochehefrau wollte mit diesem Schachzug, jegliche Mitwisserschaft von mir, sich von ihrem Halse schaffen, sie überreichte mir ein Schriftstück vor den „rein zufällig“ anwesenden Personen, dieses doch sehr primitive Schreiben zeigte mir in aller Deutlichkeit, die Eiseskälte und Arroganz dieser nicht ganz richtig tickenden Frau, es war eine Kündigung übelster Art …

      Herrn

      Piter Thunder

      - persönliche Übergabe durch Zeugen -

      Außerordentliche fristlose Kündigung des

      Mietverhältnisses

      hiermit kündige ich Dir außerordentlich und fristlos das Mietverhältnis für die Räume, gemäß Mietvertrag im Anwesen … am Golfplatz. Die fristlose Kündigung beruht u. a. auf Nichtzahlung des vereinbarten Mietzinses seit November 19 xx.

      Einer stillschweigenden Fortsetzung durch Fortsetzung des Gebrauchs widerspreche ich bereits jetzt.

      Ich untersage Dir, ab sofort das Grundstück und das Haus zu betreten.

      Deine persönlichen Sachen kannst Du in Anwesenheit meiner Person abholen bzw. werde ich diese in einem Garagenteil abstellen, die Du nur zur Räumung betreten darfst.

      Ort, Datumgez. Kassandra …

      Bumm`s, das saß doch, zwar nicht perfekt, aber mit Wirkung!

      Das Thema Traumhaus am Golfplatz war somit Geschichte, wieder einmal waren einige Jahre harter Arbeit für die „Familie“ umsonst aufgewendet worden. Samantha bekam von dem bösen Intrigenspiel nicht allzu viel mit, wunderte sich vielleicht, dass sie Papa nur zum Wochenende sah oder mit ihm Ausflüge unternahm.

      Übrigens einen Mietvertrag hatten wir nie miteinander abgeschlossen, aber im naiven Geschichten erfinden war diese Frau unschlagbar und das sollte ich in den nächsten Monaten und Jahren noch des Öfteren leidvoll erfahren müssen …

      Von unserer getroffenen Vereinbarung, den Verkaufgewinn zu gleichen Teilen auszuzahlen, war keine Resonanz zu hören. Ich hatte nicht in Erfahrung bringen können, welchen Erlös Madame erzielt hatte, sie war die „Eigentümerin“ laut den Urkunden und somit mir keiner Rechenschaft verpflichtet. Auch die Lebensversicherungs-Police mit einem Wert von circa ein hundertsiebzig Tausend Mark wurde mir nicht zurück gegeben, auch dies war einst vereinbart, eines Tages wurde mir von der Bank