Название | Scheidungskind Samantha |
---|---|
Автор произведения | Bine Thunder |
Жанр | Языкознание |
Серия | |
Издательство | Языкознание |
Год выпуска | 0 |
isbn | 9783754134818 |
Ich hatte zu diesem Zeitpunkt und nach all den Querelen, mich auch innerlich von diesem „netten Familienleben“ verabschiedet, hatte aber im Bezug auf Samantha noch keine Zukunftslösung gefunden. Mein Gedanke beruhte darauf, dass wir einen Bauernhof mit viel Ausbaufläche von dem Erlös, des Wohnhauses am Golfplatz, kauften. Hier sollte eine Art Wohngemeinschaft, jeder für sich ein Zuhause finden und Samantha hätte beide Eltern in Reichweite. Diese Idee durchkreuzte meine Gattin mit ihrer Vorstellung, dass ihre Busenfreundin auch noch einen Teil unseres Bauernhofes mit bewohnen sollte.
Na Super, scheinbar ging ohne diesen stillen Schmarotzer gar nichts mehr? Ich suchte nach diesem Reinfall, allein ein Objekt, denn mir war, mit großer Verzögerung, klar geworden, dass ich meine weitere Zukunft ohne dieser weiblichen Dominanz verbringen musste. Das Thema „Pretty Woman“ war somit traurige Vergangenheit …
Nicht weit von unserem Golfplatz entfernt, bekam ich von einem Makler einen Vierseitenhof mit guter Bausubstanz angeboten, dieses Objekt war circa vierzig Kilometer vom Golfplatz entfernt und über einen Autobahn-Anschluss zu erreichen. Hier wollte ich all meine noch verbliebenen Träume verwirklichen, Arbeit hatte ich noch nie gescheut und von diesem Bedarf, war bei diesem Objekt jede Menge gefordert.
Der Bauernhof lag an der Hauptstraße eines kleinen Dorfes mit ungefähr vierhundert Einwohner, der Dornröschen-Schlaf hatte auch hier nach der Wende Einzug gehalten oder dieser Ort war noch gar nicht daraus erwacht gewesen? Vor zehn Jahren war in dem Wohnhaus noch der örtliche Konsum untergebracht und hatte die Dorfbewohner mit den Lebensmitteln des täglichen Bedarfs versorgt. Die einzige Gastwirtschaft im Dorf hatte auch zum Ende des Jahres geschlossen, kurz um, es war eine tote Hose draußen am Land. Aber dies alles konnte mich nicht davon abschrecken, meine Kaufzusage an diese Verkäufer, eine Erbengemeinschaft aus dem Westen, abzugeben.
Das Haus und auch die ehemaligen Stallungen hatten keine Grundnässe und keinen Schimmelbefall, aber es war viel Mut und genauso viel Arbeitsgeist erforderlich aus diesen alten Hof ein neues Zuhause zu zimmern. Hinter den Gemäuern verbarg sich viel Spielraum für all meine Vorstellungen und davon gab es doch einige bei mir. Zu diesem Zeitpunkt wusste ich noch nicht, für wem ich all diese erforderliche Arbeit aufbringen wollte, war es mein eigenes Ego oder war es für Samantha oder wahr es für jemanden, der noch gar nicht am Horizont erschienen war? Aber vielleicht war es auch nur ein Verdrängen der letzten Wochen und Monate, mit all seinen Verletzungen und den Herabwürdigungen meiner noch angetrauten Frau. Ich hatte nach den steten Bemühungen, unsere Ehe noch retten zu können, einfach nur das Bedürfnis diese chaotische Frau hinter mir zu lassen, koste was es wolle!
Dies war der Grund der mich nach Vorne trieb, es sollte hier kein Zurück mehr geben, einzig leidtragend war hier, ganz unverschuldet, unser Töchterlein Samantha.
Von Beruf war ich immer schon ein „Workaholic“ und somit hatte ich keine Angst vor der bevorstehenden Renovierung. Mit der Erbengemeinschaft war ich sehr schnell handelseinig geworden, der Makler unterstützte mein Kaufinteresse, da die Immobilie schon einige Jahre zum Verkauf leer stand und doch schon einige Mängel im Dachbereich anstanden, die eigentlich sofort behoben werden mussten.
Ich wollte die Immobilie nicht mehr auf meinen Namen erwerben, sondern auf den Namen meiner Tochter Samantha, die bis dahin noch keine Hinterlassenschaft von mir erhalten hatte und bei mir war immer noch eine Forderungsklage meiner ersten, nimmersatten „Ex“ anhängig, die auch sehr fordernd war.
Ich hatte aus diesen Ehen gelernt, dass es viel zu viele Menschen gibt, die nie genug bekommen können, obwohl sie in der Ehe nur den angenehmen Part des Geldausgebens eingenommen hatten, dass dieses Geld aber auch von einem Anderen verdient werden musste, dieses Gefühl schien bei beiden Frauen komplett abhanden gekommen zu sein. Jeder sollte doch noch in der Lage gewesen sein, zu erkennen, wann das Ende der Fahnenstange erreicht war.
Karl Valentin, einer der bekanntesten Bayerischen Komiker sagte einmal: „… der Mensch is guad, nur de Leut san schlecht“ , mit dieser Feststellung hatte er bestimmt den Nagel voll auf den Kopf getroffen.
Samantha erfüllte vom Gesetz, wegen ihres Alters, nicht die geforderten Auflagen, sie war noch keine sechzehn Jahre alt und demnach nicht geschäftsfähig und außerdem benötigte sie bei einer eventuellen Scheidung einen Vormund. Dies war mir alles zu schwammig. Ferner wollte ich erreichen, dass ihre Mutter und meine Nochehefrau keinen Anspruch auf diese Immobilie haben sollte. Denn ein „gebranntes Kind“ scheute bekanntlich das Feuer …
Die in der letzten Zeit aufgetretene Habgier war für mein Handeln Grund genug. Bei all meinen Überlegungen, fiel meine Wahl auf das vermeintliche, kleinere Übel, auf die Busenfreundin meiner Frau und Patentante von Samantha, die bei mir noch in einer Bringschuld während der Schwangerschaft und einer von mir bezahlten Rechtsangelegenheit war.
Ich wiegte mich deshalb auch in Sicherheit, da das Verhältnis zu meiner Frau auch nicht zum Besten stand, da sie wegen der WG-Absage nicht mehr das beste Verhältnis pflegten. Aber dies besagte gar nichts und ein Irrtum in dieser Annahme, war bei diesen beiden Frauen nicht ganz abwegig …
In der Vergangenheit hatte sich schon des Öfteren bewahrheitet, wenn man meiner Frau die Rote Karte zeigte, dann musste man mit den Konsequenzen rechnen und ihre Rache konnte fürchterlich ausfallen, so war Kassandra gestrickt …!
Die Patentante erklärte sich bereit das Grundstück in Samanthas Namen zu erwerben, die Anzahlung wurde überwiesen und die restliche Kaufsumme war in einem Jahr fällig gestellt worden. Diese Restsumme sollte aus meinem zugesagten Anteil, aus dem Hausverkauf am Golfplatz, erfolgen. Ein besonderes Risiko war für mich eigentlich nicht gegeben, Samanthas Patentante erwarb für ihr Patenkind den Bauernhof, soviel Ehrlichkeit und Vertrauen sollte doch sicherlich nicht enttäuscht werden?
Wenn nicht überall, selbst wie im Paradies geschehen, die böse Versuchung wäre …?
Es war vereinbart, dass Samantha mit sechzehn Jahren, spätestens nach meinem Tod, dieses Gehöft ihr Eigen nennen durfte.
Der Verkauf erfolgte im Dezember und wir erlebten wieder einen sehr kalten Winter im Umland dieser Großstadt …
***
Aus dem Haus meiner Frau holte ich mit ihrem Einverständnis, den von mir bezahlten dänischen Kaminofen und einen liebevoll restaurierten und funktionstüchtigen, gusseisernen Kanonenofen, den ich von einem holländischen Geschäftsfreund erhalten hatte. Um es einmal klar zustellen, alles was zur Erstellung oder Anschaffung „unseres“ Hauses am Golfplatz benötigt und erforderlich war, wurde von mir bezahlt, meine Nochehefrau brachte außer ihren einst guten Willen, nichts mit in „unsere“ Ehe, dafür zeigte sie mir eines Abends ihre „aufrichtige“ Dankbarkeit“, aber davon später mehr …
Unsere Tochter Samantha erzählte mir einmal später, dass ihre Mutter in einem vertrautem Gespräch ihr „steckte“, „Papa wurde aus dem Haus geworfen, weil er die Öfen ausgebaut und einfach mit genommen hatte“.
Meine einst so geliebte Frau entpuppte sich als sehr hinterhältig, trotzdem hoffte ich, wie es so schön heißt, „im beiderseitigen Einvernehmen“ die Erziehung und Versorgung unserer Tochter zu gewährleisten.
Dies aber sollte ein sehr einseitiger Weg für uns Beide werden …
Nun war erst einmal das größte Problem der kalten Räume gelöst, es wurde geheizt auf Teufel komm heraus, Holzabfälle waren genügend vorhanden und die reichten auch noch für die nachfolgenden Winterperioden.
Von den mir verbliebenen Einnahmen, aus meinem Handwerks-Betrieb, wurde das benötigte Baumaterial wie Isolierung, Holzlatten und jede Menge Gipskarton-Platten gekauft. Mein Bruder Saulus, ein schlitzohriger Elektromeister, er stellte mir das benötigte Elektromaterial wie Leitungen, Steckdosen und Schalter zur Verfügung, die ich nach seinen Angaben fachmännisch einbaute, denn einem „Ingenieur