Название | Mondschein |
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Автор произведения | J.D. David |
Жанр | Языкознание |
Серия | |
Издательство | Языкознание |
Год выпуска | 0 |
isbn | 9783741837395 |
„Die erste Salve auf die vorderen Pferde, die zweite Salve auf die Reiter.“ Arthur legte wie alle Soldaten neben ihm auf die anreitenden Urben an. Er blickte sich noch einmal um, und sah, dass die restlichen rethanischen Bogenschützen zum größten Teil verloren waren. Dann blickte er wieder nach vorne und ließ den Pfeil los.
Die erste Salve der Schwarzen Pfeile beendete den Ansturm der Reiter, die ihnen den Weg abschneiden sollten, abrupt. Die meisten der vordersten Pferde brachen sofort ein und rissen ihre Reiter mit. Die dahinter reitenden Urben konnten nicht mehr ausweichen und es entstand ein Chaos von am sich am Boden windenden Pferdeleibern, Urben, die sich in Sicherheit bringen wollten und weiteren panisch trampelnden Pferden, die von hinten folgten. Die Urben hatten kaum Zeit sich von der ersten Salve zu erholen, als schon die zweite den Tod diesmal über die Reiter brachte. Die Zielsicherheit der Schwarzen Pfeile, die in Freital schon seit Kindesbeinen das Schießen lernten, war sowohl bemerkenswert, als auch beängstigend.
Arthur sah mit großer Zufriedenheit, dass der von ihm geplante Schlag vollkommen erfolgreich war. Dennoch war noch keinerlei Zeit für Hochgefühle. Die Hauptmacht des Feindes saß ihnen immer noch im Nacken und sie waren noch lange nicht in Sicherheit.
„Jorgen, zwanzig Mann, versuch uns den Rücken möglichst frei zu halten. Hagen, fünf Mann, sieh zu, so viele wie möglich in den Wald zu bringen. Der Rest, folgt mir. Wir müssen den Weg noch frei machen.“ Nachdem Arthur die weiteren Befehle gegeben hatte, hängte er sich seinen Bogen um und zog sein Schwert. Die Klinge glitzerte im nur schwachen Mondlicht. Zusammen mit den schwarzen Pfeilen und einigen Rethaner lief er auf die restlichen Urben zu, um sich den Weg in den Wald freizukämpfen. Er konnte nur hoffen, möglichst viele der Rethaner retten zu können. Vor kurzem war er noch froh gewesen, so viele Männer lebend aus der Schlacht geführt zu haben, und nun dieses Drama. Rethas würde an diesem Tag viele gute Söhne verlieren, dessen war er sich sicher.
Narthas parierte den Hieb einer Axt, die sein Bein treffen sollte, mit seinem Säbel und verhakte die Waffe des Feindes. Mit einem kräftigen Tritt auf die Brust des Mannes stieß er ihn dann zu Boden. Er zog kräftig an seinen Zügeln und ließ sein Pferd ein bisschen wenden, um es dann mit einem weiteren Zug aufbäumen zu lassen. Er erkannte noch den Schrecken in den Augen des am Boden liegenden Feindes, bevor sich die Hufe kraftvoll auf diesen herabsenkten. Das knirschende Geräusch des Schädels hörte Narthas trotz des Schlachtenlärms.
Obwohl sich erster Widerstand formiert hatte war wirklich alles nach Plan gelaufen. Die Valoren waren völlig überrumpelt gewesen und hatte keine Chance auf Gegenwehr gehabt. Die paar Männer, die sich noch statt wegzulaufen verzweifelt wehrten, waren nicht der Rede wert. Bis gerade war er in eigene Kampfhandlungen verwickelt gewesen, wie es sich für einen Anführer der Urben gehörte, deswegen wollte sich jetzt Narthas erstmal ein genaueres Bild der Lage machen. Er sah, wie die geschlossene Linie seiner Reiter den Feind komplett aufgerieben hatte. Hier und dort gab es noch kleine Kämpfe, aber die meisten Urben setzten schon Flüchtenden hinterher. Einige durchsuchten auch schon das Hab und Gut des Feindes nach sich lohnendem Plündergut. Mit Freude erkannte er auch, dass Zirgas mit seinen Reitern dem kleinen Haufen, der sich gerade formierte, den Weg in den Wald abschneiden würde. Er nickte zufrieden, als er erkannte, dass dieser Haufen schon deutlich besser formiert war, als er auf den ersten Blick gesehen hatte. Mit Schock erkannte er, wie die Reihen von Zirgas Reitern durch die Pfeilhagel gebrochen wurden. Er richtete sein Pferd in die Richtung.
„Angriffsformation! Wir müssen unseren Brüdern helfen!“, rief er und preschte los, neben ihm seine Reiter, die sich nur etwas verzögert dem Feind zuwandten. Kaum jemand hatte noch mal mit echter Gegenwehr gerechnet. Narthas konnte Zirgas nicht erblicken. Er durfte nicht hier fallen, zu wichtig war dieser Freund für seine Vorhaben, die er als Khan der Urben hatte.
Der erste Feind, den Arthur erreichte, hatte sich noch nicht richtig vom Boden aufgerappelt, als Arthurs Schwert auf ihn niedersauste. Gerade rechtzeitig konnte der Urbe noch den Säbel hochreißen, um den kräftigen Schlag des Ritters abzuwehren. Funken schlugen als Stahl auf Stahl traf und der Säbel zitterte bedenklich. Arthur ließ seinem Gegner keine Zeit durchzuatmen und setzte sofort nach. Mit einigen schnellen Schlägen von der Seite drängte er den Urben zurück. Gerade wollte sich dieser aus der Defensive lösen, als er über ein hinter ihm liegendes Pferd stolperte. Er konnte gerade noch das Gleichgewicht wahren, als sich Arthurs Schwert in seine Brust bohrte. Blitzschnell zog der Ritter das Schwert aus dem leblosen Leib seines Feindes und sah zu zwei Gegnern, die auf ihn zustürmten. Sein Blut geriet in Wallungen, jede Faser seines Körpers war angespannt. Er spürte wieder das Gefühl in einem wahren Kampf zu sein. Das Bogenschießen war etwas völlig anderes, distanzierter, feiner, eher eine Kunst. Der Schwertkampf dagegen war körperliche Anstrengung, es kam auf Schnelligkeit des Körpers und des Geistes an. Jeder Kampf mit der Klinge erinnerte Arthur an seine zahlreichen Trainingsstunden mit seinem Freund Geron, den er aber meistens im Nahkampf nicht hatte schlagen können. Zu gut waren die Lehrer seines Freundes gewesen, zu groß sein Talent.
Er ließ den ersten Urben an seiner Klinge abgleiten und ins Leere laufen. Mit einem kräftigen Ruck zog Arthur sein Schwert in die Höhe und schnitt damit den Leib des Gegners auf, der zu Boden sank. In der gleichen Bewegung parierte er den nächsten Gegner und wandte sich dann zum Angriff. Zwei Schläge parierte der Urbe, dann fiel er auf eine Finte von Arthur herein, was sich als tödlicher Fehler herausstellte. Das Schwert des Ritters fuhr tief in den Hals des Mannes hinein. Blut spritzte und benetzte Arthurs Gesicht. Auch seine Arme waren rot gefärbt. Bisher war es glücklicherweise noch nicht sein eigenes Blut gewesen.
Er blickte sich schnell nach links und rechts um. Es stand gut für sie, die meisten Urben waren auf den schnellen Gegenangriff nicht gefasst gewesen. Nur noch wenige saßen im Sattel. Gerade wollte er sich noch mal genauer umschauen, als ihm sein nächster Gegner entgegentrat. Sofort erkannte Arthur den Unterschied zu den anderen Feinden. Die Rüstung des Mannes war deutlich stärker, verschiedene Schmuckstücke und seine Kleidung verrieten, dass es sich um einen Anführer oder zumindest um einen sehr reichen Urben handeln musste. Arthur hob sein Schwert in eine Paradehaltung. Er wollte zuerst sehen, was sein Gegner konnte und machte. Dieser umkreiste Arthur auch und blickte ihm dabei tief in die Augen. Und unbändiger Hass sprach aus den Augen des Urben. Dann griff er an. Er ließ seinen Säbel tanzen und führte eine Reihe von blitzschnellen Schlägen hintereinander aus. Wie Arthur vermutet hatte, war dieser Gegner von einem anderen Kaliber als die anderen. Nur mit Mühe konnte er alle Schläge seines Feindes parieren. Gerade meinte er eine Lücke zu erkennen, als die Klinge des Feindes erneut hervorschnellte. Arthur versuchte sich noch rechtzeitig in Sicherheit zu bringen, aber die Klinge erwischte seinen linken Arm, zerfetzte den Stoff und hinterließ eine Wunde, keine Tiefe, aber sie brannte außerordentlich. Mit einem Sprung nach hinten brachte sich Arthur in Sicherheit und atmete erstmal tief durch. Er blickte seinem Gegner wieder in die Augen, aus denen dieser alles zerfressender Hass sprach.
Dann griff Arthur an. Er hatte die Bewegungen des Urben beobachtet. Sie waren schnell, sicher, aber eine Kleinigkeit war Arthur nicht entgangen. Bei einigen Bewegungen humpelte sein Feind deutlich mit dem linken Bein, dass er sich beim Sturz vom Pferd verletzt haben musste. Das musste er ausnutzen. In seinen Angriffen versuchte Arthur sich seinem Gegner anzupassen und setzte nur wenig Kraft in seine Hiebe, führte sie dafür aber umso schneller aus, um dem Gegner keine Möglichkeit zum Kontern zu lassen. Der Urbe parierte einen Hieb nach dem anderen und schien nicht merklich in Bedrängnis zu kommen. Dann wechselte Arthur urplötzlich seinen Kampfstil. Er setzte seine gesamte Kraft in einen mächtigen Schlag von links. Er wusste, dass wenn dieser Schlag fehlschlug, er völlig offen dastehen würde. Die Klinge von Arthur krachte mit voller Wucht auf den Säbel des Urben. Dieser stemmte sich mit voller Kraft gegen den Schlag, aber es trat ein, was Arthur vermutet hatte. Das leicht verletzte Bein des Urben knickte ein und ließ diesen straucheln. Arthur setzte sofort nach, tat einen großen Schritt nach vorne und hob sein Schwert. Mit einem kräftigen Schlag mit dem Knauf gegen die Stirn seines Feindes schickte er ihn bewusstlos zu Boden. Er wollte ihn auf jeden Fall als Gefangenen mitnehmen, um mehr über das warum dieses Angriffes zu erfahren.
Endlich war Arthur etwas freier und konnte sich umschauen.
Hagen