Название | Mondschein |
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Автор произведения | J.D. David |
Жанр | Языкознание |
Серия | |
Издательство | Языкознание |
Год выпуска | 0 |
isbn | 9783741837395 |
Der Bandit schaute sich um. „Noch mehr meiner Männer sind dort im Unterholz und warten nur darauf, einen Pfeilhagel auf euch loszulassen.“ Geron ritt weiter langsam aber beständig auf den Anführer zu.
„Ach ja? Ich frage mich, wieso deine Männer dann immer noch zögern, uns anzugreifen. Wollt ihr wirklich alle an diesem Tag sterben?“, fragte er dann lauter die Banditen um ihn herum. Viele der Männer zögerten. Sie schienen wirklich nicht so entschlossen, wie ihr Anführer, der auch langsam zurückwich. Geron meinte gerade, dass er es geschafft hatte, als einer der Bogenschützen einen Pfeil losließ. Sofort riss Geron seinen Schild hoch und wehrte den Pfeil ab. Dennoch bewirkte dieser Akt, dass die Situation eskalierte.
Sofort folgten dem ersten noch weitere Pfeile und die Banditen stürmten auf die Eskorte in der Mitte zu. Die Männer von Ludger rissen ihre Schilde zum Schutz hoch, um die Pfeile abzuwehren. Geron trieb sein Pferd an, das über den Baumstamm setzte. Wie er vermutet hatte, versuchte der Anführer, als die Lage zu einem richtigen Kampf ausartete, zu entfliehen. Doch er kam nicht weit, bis Geron ihn erreichte. Der Ritter schlug mit seinem Schwert nach dem Mann, der nur im letzten Moment seine Axt zur Parade hochreißen konnte. Blitzschnell setzte Geron jedoch zum nächsten Schlag an, den der Bandit nicht mehr rechtzeitig parieren konnte. Mit der flachen Seite seines Schwertes erwischte Geron den Mann und schickte ihn zu Boden. Dann wendete er sein Pferd, um dem Rest der Eskorte im Kampf beizustehen. Um den Anführer konnte er sich später kümmern.
Priovan hatte die Kutsche gerade erreicht, als der Kampf begann. Auch er hatte sein Schild und sein Schwert in der Hand, hielt sich aber zurück. Hier gab es wirklich genug Soldaten, da musste er sich selbst nicht in Gefahr bringen. Schnell bemerkte er, dass genau das eintrat, was Geron vorhergesagt hatte. Die schlecht ausgerüsteten Banditen hatten keine Chance gegen die berittene Eskorte. Einer nach dem anderen wurde von den Männern des Herzogs zu Fall gebracht und viele suchten schon das Weite, bevor sie überhaupt in einen Kampf eintraten. Nur die wenigen Bogenschützen im Wald bereiteten Probleme. Ein Mann der Eskorte war von einem Pfeil getroffen vom Pferd gefallen, schien aber noch einigermaßen wohl auf zu sein, da er sich zu der Kutsche gezogen hatte. Einige andere hatten die Pfeile mit ihren Schilden abgewehrt und waren nur schlecht getroffen worden, sodass die Pfeile keinen nachhaltigen Schaden anrichteten. Alles in allem schien die Situation sehr gut für sie zu stehen, als Priovan auf einmal einen Bogenschützen im Wald sah, der genau auf ihn zielte. Er riss seinen Schild hoch und stellte sich auf den Einschlag des Pfeils ein. Aber es passierte nichts. Als er wieder in den Wald schaute war der Bogenschütze nicht mehr zu sehen. Priovan glaubte ein Rascheln im Unterholz zu erkennen, einen Schatten, aber als er erneut hinschaute war der Wald wieder ruhig.
Als Geron wieder beim Wagen angekommen war schaute er kurz zu seinem Knappen. Priovan zuckte zusammen. Sein Herr sah furchterregend aus. Blut floss nicht nur von seinem Schwert, sondern benetzte als leichte Spritzer auch sein entstelltes Gesicht.
„Alles in Ordnung bei dir?“, fragte der Ritter den Jungen, der nickte.
„Ja. Sorgt Euch nicht um mich.“, antwortete der junge König und versuchte entschlossener zu wirken, als es sich letztendlich anhörte. „Die Banditen fliehen.“, stellte er dann noch fest.
Geron schaute sich erneut um und bestätigte das Bild seines Knappen. „Ja, es war ein ungleicher Kampf zwischen Verzweifelten und Soldaten.“ Mit diesen Worten schwang er sich aus dem Sattel und ging zuerst zur Kutsche.
„Hohe Dame, Wohlgeboren, bei euch alles sicher?“, fragte er durch das Fenster. Ludwig war es, der zuerst antwortete. „Ja, Geron, wir sind sicher.“
„Die Lage sollte sicher sein, und wir haben kaum Verluste zu beklagen. Es waren nur verzweifelte Banditen, die eine leichtere Beute erhofft hatten.“
„Es ist erschreckend, dass dies in Fendron vorkommen kann.“, sagte Isabel mit leiser Stimme. Halb zu sich, halb zu den Männern.
Geron schaute sich nochmal in dem Inneren um. Lora saß in der Ecke, war aber gefasster als er erwartet hatte. „Geht es dir gut?“, fragte der Ritter seine neue Gefährtin.
Lora nickte. „Ja, wir sind ja hier drinnen sicher. Unter Eurem Schutz und den Soldaten des Herzogs.“
„Wir versuchen so schnell wie möglich weiterzukommen.“, versicherte Geron.
„Geron, falls es Verwundete gibt, die meine Hilfe benötigen, dann sagt mir bitte Bescheid, ja?“, fügte Isabel noch hinzu, bevor Geron sich abwendete.
Der Ritter schaute nochmal zurück. „Natürlich, hohe Dame. Allerdings wird es mich am meisten beruhigen, wenn Ihr, Herr Ludwig, und Lora in der sicheren Kutsche warten könntet, bis wir aus dem Wald hinaus sind. Noch könnte Gefahr lauern. Und die Soldaten sind erfahren.“ Mit diesen Worten wandte sich der Ritter auch schon ab und ging zu den Soldaten.
„Wohlgeboren, wie sollen wir mit dem hier verfahren?“, fragte der Hauptmann Ludger, als Geron ihn und einen weiteren Soldaten erreichten, die sich über den Räuberhauptmann gestellt hatten und diesen in Schach hielten. Es gab auch noch weitere Gefangene, die ihre Waffen ob der Übermacht der fendronischen Soldaten zu Boden geworfen hatten, und nun um Gnade flehten. Geron betrachtete die Räuber. Die meisten wirkten genauso abgemagert wie die Dorfbewohner vorhin in Gelnau. Kurz versuchte er ähnliche Gesichter zu sehen, wie er in dem Dorf gesehen hatte. Ob die Söhne des Wirtes Teil dieser Bande waren?
„Priovan, komm her.“, rief der Ritter anstatt dem Hauptmann zu antworten. Der junge Knappe ging die Schritte zu den Gefangenen, schwang sich über den Baumstamm, und erreichte dann die Soldaten und den Ritter.
„Mein König, hier bedarf es eines Urteils.“, stellte Geron fest. Die Gesichter der meisten Banditen fielen noch stärker in sich zusammen, als sie erkannten, dass dies keine normale Eskorte gewesen war.
„Ja.“, bestätigte der König nur kurz und musterte dann auch die Gesichter der Banditen. „Was ist wohl ein gerechtes Urteil?“, fragte Priovan und schaute dabei sowohl zu Geron, als auch dem fendronischen Hauptmann.
Dieser antwortete zuerst. „Mein König, ein Diebstahl wird mit dem Verlust einer Hand bestraft. Ein Überfall auf offener Straße allerdings, unter Androhung von Gewalt und Tod, kann nur den Strang nach sich ziehen.“
„So will es zumindest das Gesetz“, bestätigte Geron, und blickte zu seinem Knappen, ohne ihm allerdings weitere Hinweise zu geben.
„Und doch haben diese Männer aus Verzweiflung und Hunger gehandelt, nicht wahr?“, fragte der König.
„Eine Not, die eine solche Tat nicht rechtfertig.“
„Geron, wie würdest du denn handeln, wenn dich die Not plagt?“, fragte der König zurück.
Der Ritter schaute ernst zu seinem jungen Schüler. „Das Richtige darf niemals zur Disposition stehen.“, antwortete er ungenau. Der König musste lernen, Entscheidungen zu treffen, Urteile zu fällen, die individuell grausam seien mochten, aber notwendig für die öffentliche Ordnung waren.
Priovan musterte erneut die Gesichter der Männer, die sein Urteil angstvoll erwarteten. Er sah Angst, Furcht, Verzweiflung, und nur in den Augen des Anführers konnte er etwas Böses, Niederträchtiges erkennen.
„Diese Männer.“, er zeigte auf die gefangenen Banditen. „Sollen ihrer Waffen beraubt werden.“ Er zögerte kurz, sprach dann aber weiter. „Und dann sollen sie ihres Weges gehen. Aber ihr müsst mir, eurem König und Herrn, schwören, von nun an den falschen Pfad zu verlassen. Unterwerft euch erneut der Recht und Ordnung des Königs! Schwört ihr dies?“
Die Männer schauten sich gegenseitig an. Eine Mischung aus Verwunderung, Ungläubigkeit, und Erleichterung war zu sehen. Doch dann verbeugte sich der erste. „Ich schwöre“, sprach er, als sein Gesicht fast auf dem Waldboden lag. Und sofort folgten die weiteren, und sprachen den Schwur. Nur der Anführer, den Priovan nicht angesprochen hatte, beugte sich nicht.
„Jener Mann hier ist aber durch und durch verdorben, denn er führte die Verzweifelten hin zu Missetaten und reut nicht.“, redete