Elisa. Jaqueline Merlin

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Название Elisa
Автор произведения Jaqueline Merlin
Жанр Языкознание
Серия
Издательство Языкознание
Год выпуска 0
isbn 9783753185071



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sich niemals über was lustig machte, was dem anderen von Bedeutung

      war. „Das klingt schön. Diese Schreckgestalt, wer war es?“ “Ein Geist, der kam , um Rache zu

      üben.“ „Erzählen Sie mir mehr davon und lassen Sie uns nach unten gehen. Als wir über diese

      Brücke gingen, die ein Ende des Tunnels war, stolperte sie und fiel beinahe über. „Wie dumm,

      dass ich mir den Fuß verletzt habe.“ Sie lehnte sich kurz an mich, wobei ihr Haar mein Gesicht

      streifte. „Ich ziehe auch den zweiten Schuh aus und schnappe mir einfach ihren Arm zum Halt.“

      Ich hatte eine Gelegenheit, sie zu stützen, nachdem sie sich den zweiten Schuh ausgezogen

      hatte und auf Perlonstrümpfen weiterlief. „Oh, die Pfuscher!“ schimpfte sie, als sie den Absatz

      in der Hand hielt, der von ihrem Schuh abgebrochen war, der Schuh sah billig und brüchig aus.

      „Ich werde mich beschweren gehen.“ Dann hakte sie bei mir ein und ging leichtfüßig den Weg

      an meiner Seite, ohne zu klagen, wehleidig zu wimmern. Dort war am Schlossgraben ein See

      mit Schwänen. Kurzweilig stoppte sie mich, um ihnen nachzusehen und atmete tief. Ich meine,

      dass Passanten auf der anderen Seite nicht merkten, dass sie auf Strümpfen war. Eine Straße

      führte in hundert Metern zu meinem Auto auf einem Kiesweg. Ich hielt ihr die Tür auf, während

      sie sich auf den Beifahrersitz fallen ließ. „Jetzt haben Sie die schöne Aufgabe, mir diese Steine

      von den Füßen abzulesen, David“, sagte sie und hielt mir ihr bestrumpftes Bein hoch entgegen.

      Als ich es tat und ihren Fuß unter dem zerrissenen Strumpf untersuchte, zuckte sie zum ersten

      Mal zusammen, dass sie quiekte: „Hu, das kitzelt.“ Dabei zog sie schnell ihr Bein an sich, dass

      ich es fast ins Gesicht bekommen hätte. „Oh, dies tut mir leid, David! Kommen Sie, ich mache

      es wieder gut.“ Sie strich mit ihrem Fuß über meine Wange, wobei ihr Perlonstrumpf knisterte.

      Es war zwar kein Drei-Tage-Bart, doch hätte ich mich trotzdem vorher rasieren sollen. Bei der

      Untersuchung des zweiten Fußes stellte ich eine tiefe, blutige Wunde fest. „Tut das nicht weh?“

      „Nein.“ Sie schenkte dem keine Bedeutung, machte sich nicht einmal die Mühe, sie überhaupt

      anzusehen. „Die Wunde muss gesäubert werden.“ Kein Wasser weit und breit, der Kanister in

      dem Kofferraum war leer, den ich vergessen hatte zu füllen, weil ich hier in einer Fremde war.

      „Finger anlecken!“ Ich zögerte. „Na los!“ So reinigte ich die blutende Wunde mit Spucke, wie

      sie es sich im Sinne des umsorgt Werdens gern gefallen ließ, als hätte sie dies zuvor nie erlebt.

      Ich fuhr danach in die Apotheke, um Verbandszeug zu kaufen. Sie amüsierte sich fast darüber.

      „Das ist wirklich sehr freundlich von Ihnen, David!-Aber das wäre nicht wirklich nötig gewesen.

      Trotzdem ist es ein wunderbares Gefühl, wenn sich einer sehr um einen kümmert und bemüht.“

      Ich wollte sie erst einmal nach Hause fahren, bevor wir neue Unternehmungen starteten, doch

      lehnte sie es strikt ab. „Wir können nach Kopenhagen fahren zu einem Schuhgeschäft, in dem

      ich mir neue Schuhe kaufe. Dann kann ich von da aus nach Hause gehen. „Elisa, ich fahre Sie

      dann nach Hause.“ „Nein, es ist nicht nötig, ich komme allein nach Hause.“ Sie schüttelte den

      Kopf. Ich war verwundert. „Ja, soll ich Sie dann später abholen?“ „Heute Abend geht das nicht.“

      „Sie meinen, Sie können heute Abend nicht mit mir essen gehen?“ „Ich denke, nein, es geht

      nicht, so schön das hier wäre.“ Ich lenkte den Wagen rechts ein. „Und morgen vielleicht zum

      Abendessen?“ „Morgen? Nein, morgen habe ich außerhalb von Kopenhagen zu tun, es geht

      morgen nicht, so leid mir dies tut, wie schade!“ Sie lächelte, und ich schwieg. „Ich meine, ich

      muss am Montag wieder abreisen!“ „Ich weiß, es geht jedoch wirklich nicht, heute Abend und

      morgen, wenn das bestimmt wunderschön gewesen wäre.“ Ich war sehr verwundert,- dachte,

      so ein Mädchen muss viele Verehrer haben. Ich wusste schon gar nicht mehr, warum ich das

      machte. Ich war in dem Thema kein Profi. Wie es aussieht, will sie mich nicht wiedersehen.

      Verdammt,- wenn ich das überhaupt beurteilen kann, hörte sich ihre Absage nicht glücklich

      an. Heute morgen war sie noch übermütig und aufgekratzt, nun klang sie niedergeschlagen.

      Es blieb nicht mehr viel Zeit. Das war das Dumme. Ich wusste nicht, was ich nun tun sollte.

      Vielleicht musste sie die kranke Mutter pflegen oder den invaliden Vater versorgen, wovon

      ich nichts wusste. Ach,- viel wahrscheinlicher war es, dass sie sich mit ihrem festen Freund

      traf. Sie hatte Spaß gehabt an dem Ausflug und gerne mit mir geflirtet,- doch war vergeben!

      Es könnte mir egal sein, schließlich wollte ich mit ihr nicht ins Bett. Ich war sehr enttäuscht,

      was mich selbst am meisten wunderte, nur zu gern hätte ich sie noch einmal wiedergesehen.

      Als wir Kopenhagen erreicht hatten, schlug ich ihr zwei Schuhgeschäfte vor und bat sie, ihr

      ein Paar neue Schuhe kaufen zu dürfen. „Nein,- dies ist sehr freundlich von Ihnen. Ich weiß

      genau, wohin ich will. Dort setzen Sie mich bitte ab, und ich sage Ihnen „Auf Wiedersehen!“

      Würden Sie bitte an der nächsten Ampel links abbiegen, weiter geradeaus.“ Sie hatte wenig

      Spielraum, dachte ich mir. Ohne Schuhe konnte sie nicht nach Hause laufen und auch nicht

      den Immer-Bus nehmen. Sie musste sich von mir chauffieren lassen und dirigierte mich ins

      aufregend öde Einkaufs-Center, das unheimlich überladen war mit billigen Ramsch-Sachen.

      Auf einer Schaufensterscheibe stand in Leuchtziffern: „Heute 30% Rabatt auf alles Weiße!“

      Ich stieg aus, als sie meinte: „Lachen Sie nicht, David, ich habe hier schon schön Tragbares

      ergattert, wenn es auf den ersten Blick nicht so aussieht.“ Sie lächelte mich verlegen an, wie

      es mir schien. „Ich lache gar nicht. Solch Center ist bestimmt eine gute Quelle und hat auch

      Schuhgeschäfte, insbesondere für jene, die Ihnen abgebrochen sind.“ Dies war ganz ätzend.

      Ich schämte mich ein wenig. „Das war die Enttäuschung und Wut, weil Sie so gefallen sind.

      Ich fand die Schuhe hübsch. Ich war war nur denen böse, die Sie hereingelegt haben, das

      ist alles.“ „Ich werde mich beschweren gehen.“ „Dafür fehlt jetzt Zeit. Außerdem hat dieser

      Laden dicht.“ „Ich habe da schon viele schöne Sachen gekauft“, sagte sie entschuldigend.

      Erst einmal war Elisa mit ihrem Latein am Ende. Als wir wieder in mein Auto stiegen, kam

      es zu einer kurzen, unbeabsichtigten Berührung. „Ich bin auf eine Idee gekommen, Hippie!