Isabelle von Bayern. Alexandre Dumas d.Ä.

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Название Isabelle von Bayern
Автор произведения Alexandre Dumas d.Ä.
Жанр Языкознание
Серия
Издательство Языкознание
Год выпуска 0
isbn 9783754913567



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sagte er, »dass ich nichts gesehen habe, was Euch gleich käme, und dass ich ein glücklicher Mensch bin, einen solchen Schatz von Schönheit zu besitzen. Vor einigen Tagen rühmte mir mein Oheim von Berry so laut, die schönen Augen der Königin, die ich bis dahin noch nicht bemerkt hatte, dass ich gestern die Nähe, in die mein Rang mich zu ihr führte, benutzte, sie zu betrachten.«

      »Nun, und?« sagte Valentine.

      »Nun, und – ich erinnerte mich, zwei Augen gesehen zu haben – freilich weiß ich nicht mehr genau wo, – welche keck den Vergleich mit denen der Königin aushalten können. Seht mich jetzt an – ja – so. Es war in Mailand, wo ich sie sah, im Palaste des Herzogs Galeas. Sie glänzten unter den schönsten schwarzen Augenbrauen, welche je der Pinsel eines italienischen Malers einem Gesichte verlieh. Sie gehörten einer gewissen Valentine an, welche die Frau eines gewissen Herzogs von Touraine geworden ist, der, wie man eingestehen muss, ein solches Glück nicht verdiente.«

      »Und glaubt Ihr, dass dies Glück, ihm sehr groß scheint?« sagte Valentine, indem sie ihn mit einem Ausdruck der Liebe und Traurigkeit ansah. Der Herzog ergriff ihre Hand und legte sie auf sein Herz; Valentine wollte sie ihm entziehen; der Herzog hielt sie zwischen den einigen zurück, zog einen brillanten Ring vom Finger und steckte ihn seiner Gemahlin an.

      »Was soll der Ring?« fragte Valentine.

      »Er gehört Euch von Rechtswegen, meine schöne Herzogin«, erwiderte der Herzog, »denn Ihr seid es, durch die ich ihn gewann. Ich muss Euch das erzählen.«

      Der Herzog verließ hierbei den Platz hinter dem Sessel seiner Gemahlin, den er bis jetzt inne gehabt hatte, nahm ein Tabouret, setzte sich zu ihr und stützte seine Arme auf die ihres Lehnstuhls. »Ja, gewonnen«, wiederholte er, »und zwar von dem armen Coucy.«

      »Wie das?«

      »Ihr müsst wissen, und ich rate Euch, ihm Euern Zorn zu bewahren, dass er behauptete, ein Paar Hände gesehen zu haben, die fast ebenso schön gewesen wären, wie die Eurigen.«

      »Und wo hat er sie gesehen?«

      »Als er ein Pferd kaufen wollte in der Rue la Ferronnerie.«

      »Und bei wem?«

      »Bei der Tochter eines Pferdehändlers.«

      Ihr fühlt wohl, dass ich die Möglichkeit leugnete. Er verteidigte, was er aus Eigensinn behauptete, so dass wir zuletzt wetteten, er diesen Ring und ich dies Perlenhalsband.«

      Valentine sah den Herzog an, als wolle sie in dem Grunde seiner Seele lesen; er aber fuhr fort:

      »Ich verkleidete mich hierauf als Stallmeister, dies Wunder zu sehen; ich ging zu dem alten Champ-Divers, und kaufte für einen wahnsinnigen Preis die beiden schlechtesten Gäule, welche je ein Ritter, der eine Herzogskrone trägt, zur Strafe seiner Sünden bestiegen hatte. Ich sah aber auch die Göttin mit den weißen Armen, wie der göttliche Homer gesagt haben würde. Man muss gestehen, Coucy war kein so großer Narr, wie ich anfangs glaubte; es ist ein Wunder, wie eine so schöne Blume in einem solchen Garten wachsen kann. Indessen, meine schöne Herzogin, erkannte ich mich nicht für besiegt; im Gegenteil verteidigte ich die Ehre der Dame meines Herzens. Coucy blieb bei seiner Behauptung. Kurz, wir gingen zu dem König, diesen um die Erlaubnis zu einem Kampfspiel zur Entscheidung unseres Streites zu bitten, aber es wurde ausgemacht, dass Peter von Graon, ein ausgezeichneter Richter in dieser Sache dieselbe entscheiden solle. Wir gingen, ich glaube es war vor drei Tagen, mit einander zu dem schönen Kinde und bei meiner Ehre, Craon ist ein vor trefflicher Richter, denn Ihr seht den Ring an Eurem Finger. Was sagt Ihr zu dieser Geschichte?«

      »Dass ich sie schon kannte«, sagte Valentin, indem sie ihn wieder zweifelnd ansah. »So?« fragte der Herzog, »wie denn das? Coucy ist ein zu galanter Ritter, als dass er eine solche Mitteilung hätte machen können.«

      »Auch erfuhr ich es nicht von ihm.«

      »Von wem denn?« sagte Ludwig mit dem Tone erzwungener Gleichgültigkeit.

      »Von Eurem Kampfrichter!«

      »Von Messire Peter Craon? So!«

      Der Herzog zog die Stirn in düstere Falten, seine Zähne schlugen auf einander, aber sogleich sagte er gefasst:

      »Ja, Peter weiß, dass ich ihm sehr gewogen bin, und da hat er ohne Zweifel auch Eure Gunst erlangen wollen. Vortrefflich! – Aber findet Ihr nicht, dass es schon sehr spät ist, von solchen eitlen Dingen zu plaudern? Bedenkt, dass der König uns morgen zum Frühstück erwartet, dass dann ein Kampfspiel folgt, in welchem ich mit meiner Lanz beweisen will, dass Ihr die Schönste seid, und da dort Peter von Craon nicht mein Kampfrichter ist. Bei diesen Worten ging der Herzog zur Tür und schob den hölzernen, mit Samt bekleideten und mit goldnen Lilien geschmückten Riegel vor, der bestimmt war, sie von innen zu verschließen. Valentine folgte ihm mit den Augen, und als er zu ihr zurückkehrte, stand sie auf und schlang ihre Arme um seinen Hals.

      »Ach, Monseigneur«, sagte sie, »Ihr seid sehr strafbar, wenn Ihr mich täuscht.«

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