#FOR99DAYS. Tommy Warzecha

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Название #FOR99DAYS
Автор произведения Tommy Warzecha
Жанр Языкознание
Серия
Издательство Языкознание
Год выпуска 0
isbn 9783737512794



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an die Ausdrucke vom Erlanger Sommerfest von vor – ohje ist das schon zwei Wochen her? – alles sortiert und in Reihe gebracht muss es natürlich für die vielen Fotos auch eine Nummer zum Nachbestellen geben. Aber wohin nur? Auf 22 Seiten mit jeweils Neun Bildern war der Platz recht ausgefüllt und ins Bild selbst die Nummer reinschreiben dürfte spätestens dann mühselig werden, wenn die Ziffern alle an die selbe Stelle gehören; aber durchaus das ein oder andere Bild mal zu dunkel ist, um diese noch lesen zu können; also schnitt ich von den Haftnotizblock [a.k.a. Post-It's] den oben Teil ab und beschriftete- dummerweise hielt das aber nicht; also von vorne: Zahlen neu aufschreiben auf Papier in Reihe, zuschneiden, ankleben mit Pritt und drauf aufs Bild. Ordentlicher Aufwand und alles in Handarbeit. die Hände klebten wie Teufel und beim Aufbringen auf das Bild musste ich tunlichst aufpassen, das ‘Label’ nicht wieder abzureißen. Aber jetzt sitzt alles und meine Hände krampfen leicht; dafür hab ich mir jetzt eine Zigarette verdient und werde mein Duschen auf morgen Früh verlegen.

      FLASCHENDREHEN

      ——

      Der Vorrat an Volvic Wasserflaschen am Arbeitsplatz ist bereinigt. Sechs Flaschen haben sich bereits angesammelt und warteten geduldig auf ihre Ankunft zurück im Leergut-Kasten. Dafür haben sich zwei neue PET Flaschen auf dem Schreibtisch verirrt und Platz bekommen; wenn auch nur für Stündchen. Diese muss ich morgen früh zurück in den Kasten schaffen; denn die sind brav ausgetrunken. Kein Wunder bei den Temperaturen – aber ‘trink, dann wächst dein Ding’ :-) wachsen – ein gutes Stichwort; besser: rausgewachsen! Nachdem ich heute wieder mal ne geschlagene Stunde vor dem Kleiderschrank stand, um auszuwählen was ich anziehe bei 27-29 Grad, griff ich nach fünfmaligem Umziehen zum lange nicht mehr getragenen Galliano-Fummel und musste feststellen, dass ich entweder rausgewachsen bin aus dem Nobelfummel oder es beim letzten Waschgang eingelaufen ist. Ärgerlich – aber ab und zu muss man sich von seinen Lieblingsteilen trennen; doch ich zerschneide es und habe dann meine persönliche Genugtuung, dass das Couturestück niemand anderes als ich tragen kann. Wäre ja jammerschade das ehemals hochpreisige Teil in die Klamottenspende zu geben oder gar wegzuwerfen. Verkaufen auf eBay? Nee, das möchte ich nicht zumal es an 2 Stellen – für einen wahren Fan und Kenner – etwas ausgeblichen oder verwaschen ist. Für die Arbeit und Freizeit erstklassig – aber ein Runway würde das nicht mehr mitmachen; vielleicht ‘Used Look’ – nein ich habe mich entschieden: Schnippel-die-Schnapp. Und wieder stehe ich vor der Frage: geh ich jetzt unter die Dusche oder morgen früh? Da ich heute fast wieder zerlaufen bin; nach der Brause – Schwing ich mich und mein Ding gleich unter das kühle Nass. Was erledigt ist, staut sich nicht an :-) der Mittwoch ist auch vorüber und die letzten zwei Stunden waren sehr zäh. Irgendwie wollte der Zeiger der Uhr nicht weiterrücken. Hinzu kam, dass im Büro kurzerhand die Klimaanlage auf ‘Mute’ gestellt wurde, somit konnte der Siff, seltsame Gerüche und jede Menge warmbehaftete, abgestandene Schwitzluft in jede Pore kriechen und machte es bis zum Feierabend sehr mühsam den Kopf oben zu halten und überhaupt noch klar zu denken. Also fix runter geflitzt, eine geraucht und dann ging’s zum Endspurt. Eine Wohltat, dass dann noch 45 Minuten hingen blieben bis zum Ausmarschieren. Alle Vier von mir ausgestreckt liege ich schon auf Sofatopia und raffe mich jetzt auf den Tag weg zu duschen; war zwar insgesamt kein stressiger oder anspruchsvoller Arbeitstag, aber bin jetzt auch froh nichts mehr zu sehen oder hören.

      NACKTE TATSACHEN

      ——

      Jetzt bin ich um 23.14 Uhr auf den Weg nach Hause. Ein langer Tag, aber geschafft und gar nicht mal erfolglos: MairoM, eine lieb gewonnene Freundin hat jetzt ein anderes, neues Design auf ihrer Homepage und das mit wenigen Handgriffen. Fehlt nur noch das Finetuning :-) Angesichts des Baukastensystems keine schlechte Umsetzung, sofern man sich nicht mit Datensicherung Beschäftigungen muss, denn alles, samt Bilder und Unterseiten wurde 1:1 mit übernommen, was es echt praktisch macht.

      Ansonsten war der Tag recht überschaubar und gut zu ertragen; zwar stapelten dich in der Früh am Bahnhof die Kinder, die alle zum Tiergarten nach Nürnberg wollten, aber ich saß ja bereits seit zwei Stationen zuvor ‘fest im Sattel’ und ließ mich davon nicht beeindrucken. Das ist echt ein unliebsamer Stresslevel, wenn alle herumschreien, müffeln und nerven…verfolgt von Bsummseln [a.k.a. Wespen] die gierig und geil auf mein Parfum waren hab ich’s dann aber ohne Umwege in die Arbeit geschafft. Dabei fällt mir augenblicklich ein, wie das wohl wäre, wenn ich einige Zeit auf mein Handy verzichten muss, wenn ich 99 Tage abstinent in Sachen Digitalität unterwegs bin; dann fehlt ja auch die begleitende Musik zum abschalten und in andere Welten tauchen… Hmmm dann muss ich mal den iPod Shuffle herauskamen..

      Für heute kurz und bündig: jute Nacht

      (WORTKARG)

      ——

      Während ich die Tage zuvor nur so drauf los geschrieben habe und mir alle möglichen Dinge, die mir gerade so durch den Kopf gingen oder flogen aufgeschrieben habe, fällt es mir heute hingegen sichtlich schwer den Tag zusammen zu fassen; überhaupt zu schreiben [oder besser: tippen - oder noch besser: touchen] davon mal abgesehen nervt mich das tippeln auf dem Handy etwas. Heute zumindest; allein das WordPress-App ist inzwischen gefühlte acht Male auf und zu gemacht durch meine Wenigkeit, als ich anfingen wollte was zu schreiben, hab ich wieder geschlossen. Mir fehlen die richtigen Worte und/Schrägstrich/oder der richtige Moment zu beginnen. Ich bilde mir auch ein, dass ich vielleicht kreativer sein kann, wenn ich eine richtige Tastatur vor der Nase hab; obwohl ich ja den Beweis inzwischen habe, dass es wohl nicht an dem ist, denn bislang hat es mich ja auch nicht irritiert, in mein Handy zu starren. Lieber und schöner – vielseitig einsetzbar wäre jetzt ein MacBook; doch die Suche habe ich aufgegeben, nachdem ich mir dann überlegt habe; es ist ja noch das iPad da – wozu dann ein zusätzlichen Mac, wenn ich mich nur an den Schreibtisch setzen müsste um mich aufs Schreiben zu konzentrieren. Abgelenkt durch das phänomenal flache Abendprogramm vom RTL und irgendwelchen Mimiken und Lügentests, den Einrufen von meinem Schatz und der jetzigen Stimmung bin ich leicht entnervt und finde vielleicht deshalb nicht meinen roten Faden. Das stört mich enorm: ich lasse mich zu leicht ablenken und bin dann raus aus der Schreibflut und nicht lange, dann bin ich in Schreibwut – nur hier garantiere ich nicht, dass weder ich noch irgendwer anders dann noch Zusammenhänge erkennt geschweige denn: am Rande des Wahnsinns stehen, weil es eigentlich keinen Sinn macht es zu lesen. Wo war ich doch gleich? Jetzt muss ich auch schon hoch scrollen, um zumindest den Blogeintrag nicht noch mehr zu schänden, als ohnehin schon. Bin so sehr fixiert auf mein allabendliches Schreiben, dass ich jede Störung als Hindernis interpretiere und es mich wahnsinnig macht, wenn ich nicht zum eigentlichen Punkt komme. Vielleicht sollte ich mich mal einschließen oder an einen anderen Ort etwas auf die Tastatur bringen; könnte Abhilfe und mir einen kreativen Schub verschaffen. Oh nein – jetzt vermute ich weiß ich definitiv woran es liegt: fernsehen. Das passt nicht rein in meine kleine, irre aber feine Welt. Meine kommenden Beiträge werde ich künftig im Arbeitszimmer schreiben. Einfache, aber mit Abstand die effektivste Lösung wieder zu mir selbst finden zu können. Klingt etwas egoistisch von mir, wenn mein Schatz dann jeden Abend 1-2 Stunden alleine verbringen muss, aber an und zu sollte man auch an sich denken. Ich probiere es einfach. Punkt. Im übrigen ist die Woche überstanden und ich habe vor am Samstag oder Sonntag mein Projekt [das hier: #for99days] weiter auszubauen. Vielleicht ja nur ein Spleen oder Selbstbeweihräucherung – in jedem Fall wird es hübsch gemacht und ein bisschen mehr gestylt. Eigentlich ja auch quatsch, denn auf meiner WERK-T Seite ist der Counter ja auch?! Hmmm ich mache mir einfach einen Plan und Gedanken darüber wo und wie ich das umbaue. Ein bisschen basteln und kreativ sein liegt mir ja anscheinend; wenn auch nicht immer *lach* Nun ja, bin zwar recht spät aus der Arbeit gekommen; es war schon nach halb Acht [für Nostalgiker: 19:34 Uhr] und war danach noch fix in der Tankstelle: kurz überkam mich der Gedanke ans Kühlregal (der ja eigentlich ein Kühlschrank ist) zu gehen und mir ein Feierabendtrunk zu gönnen; aber ich blieb hart mit mir selbst, ignorierte das unterschwellige Gefühl, holte nur Zigaretten und bin dann im Fußmarsch zur nächsten Straßenbahn-Haltestelle gejumpt. Aber einen trocknen Mund hatte ich trotzdem; aber das konnte ich nun eben besiegeln und schlürfe mein Wasser. Freue mich darüber so hart und stur mit mir selbst ins Gefecht zu gehen und nicht der Sucht zu verfallen. Ja, denke, dass ich stolz sein kann – auch ohne irgendwelche Zusprüche oder Anekdoten. Wozu auch? Mache es ja für mich; um mir selbst [einen Gefallen zu tun] zu beweisen, dass ich es kann!