Название | #FOR99DAYS |
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Автор произведения | Tommy Warzecha |
Жанр | Языкознание |
Серия | |
Издательство | Языкознание |
Год выпуска | 0 |
isbn | 9783737512794 |
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…eigentlich ist ‘umgedreht’ ja ein passender Titel für morgen, wenn’s nur noch 88 Tage sind; könnte ich aber auch als ‘doppelt unendlich’ auslegen. Doch jetzt ist erstmal Tag 11 dran, der erfolgreich mit allen Hürden gemeistert wurde – wenn auch anstrengend, schweigsam und mühselig /Schrägstrich/ mühsam doch schlussendlich hier und jetzt auf dem Sofa endet. In mir brodelt es gewaltig und doch bin ich die Ruhe selbst und trage tapfer mein Lächeln auf den Lippen sowie ein -anstrengend zu haltendes; aber nur für diejenigen die mich näher kennen bröckelndes und aufgesetzt verschmitztes Grinsen im Gesicht… Es soll nicht der Eindruck entstehen, dass ich hier einen auf Selbstmitleid mache, also genug gejammert und Ärmel hochgekrempelt!
RICHTUNGSWECHSEL
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Bin zum neuen Platz ‘geflattert’ und habe mich recht gut eingerichtet und rundherum mitten im Geschehen auf meinem ehemaligen Platz; quasi ‘back to the Roots’ – soweit so gut. Mal abgesehen von der wummernden Lautstärke im Großraum-Büro und den aus der Reihe tanzenden Schreibtisch auf den man alles nachverfolgen kann was auf dem Bildschirm abgeht habe ich noch 25cm Spielraum zur freien Entfaltung. Aber wie sagte der Fuchs ‘eng, eng’ und liess das Eichhörnchen wieder laufen :-) mein Unwort des Tages ist ‘Datenbankschulung’ welches mich im wahrsten Sinne des Wortes ‘fuchsig’ macht und großes Unverständnis -eher schon Unverschämtheit und Betriebsblindheit auslöst. Mal ganz neben den Monitorspionen werden alle Telefonate und Ruhezeiten, Statistiken ausgewertet und fühlen sich an wie ‘mittendrin, statt nur dabei’ Big Brother like; aber mal abwarten was da die kommende Woche noch alles kommt oder mich erwartet.
Im eigentlichen Sinne bin ich auf jeden Fall froh, dass ich einer ausweglosen und unterwürfigen Situation entfliehen konnte und nun sogar -sofern man das am allerersten Tag verlauten lassen kann- wieder auf nette Kollegen bauen darf. Nach der Arbeit heute ging es zu einer lieben Freundin die mächtig aufgetischt hatte und Schnuck-Puz und meinen Hunger stillte. Neben leckerer Antipasti, Salaten und anderen Köstlichkeiten [auch Brot zum 'ditschen'] gab‘s tolle Unterhaltungen und nettes Beisammensein! Ein super Abend, der nicht nur an alte Zeiten anknüpft, sondern auch neue Ziele und Vorhaben hervorruft, ungemein erdet und neue Energie schöpfen lässt. Danke Mädels für einen schönen Ausklang der Woche mit euch! Wenn ich mich nicht täusche; und es wäre Dezember: heute dürfte ich Türchen 12 aufmachen! Noch 88 Tage und ich verspüre nichts von irgendwelchen Entzugserscheinungen oder Mangel. Fühle mich prächtig und kann höchstens von der Sucht berichten, dass ich das Bedürfnis Habe jeden Tag etwas niederzuschreiben, meinen Gefühlen und Momenten sowie Erlebnissen die ich erfahre Worte gebe. Dabei wollte ich heute einen depressiven und wohl eher zynisch angehauchten Blogeintrag verfassen; doch dieser Gedanke liegt mir jetzt fern; daher schließe ich mein ‘Tagebuch’ heute mit
„Lass die Sonne in dein Herz und schick die Sorgen himmelwärts!“
ERSCHÖPFT
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…der heutige Tag begann um kurz nach halb Sieben heute Früh [für Nostalgiker: 6:32 Uhr] – nichts da mit ausschlafen am Samstag, denn das alljährliche Sommerfest in Erlangen wartete und musste aufgebaut werden. Bänke, Tische, Stühle und Pavillons wollten an ihren alljährlichen Platz für die Bewohner. Pünktlich und schweißtreibend um 14 Uhr ging es los und der sommerlich eingestimmte Garten erstrahlte im hübschen orange-weiß. Neben Gottesdienst, Zauberhafen, gemeinsames Singen, Ehrung & Danksagung, Stuhltanz, selbstgebastelte Vogelmasken mit Gewändern, reichlich Kaffee und Kuchen sowie allerlei anderen Köstlichkeiten und dem Highlight ‘Strumpfhosentanz’ gab es eine Live-Band die für die musikalische Untermalung des -wiedermal- sehr gelungenen Sommerfest, was auf die Beine gestellt wurde von einem sehr engagierten Team. Alle Jahre wieder – und die Sonne meinte es auch sehr gut; so gut, dass der ein oder andere Ballon zum platzen kam. Meine Wenigkeit hat Fotos und Videos festgehalten von Ereignis und wurde mit einer Einlage bedankt und netten Worten. Vielen Dank dafür! Hab mich da echt zugehörig gefühlt und fand das ganze Fest super. Also bis zum nächsten mal; wenn die Seniorenresidenz am Erlenfeld wieder flotte Sprüche durchs Mikrofon jagt und sensationelle Highlights für und mit Bewohnern performt.
Erschöpft und nun fertig auf den Füßen freue ich mich nun auf den Feierabend und das Sofatopia mit meinem Schatz! Brav und ordentlich hab ich Cola und Wasser getrunken & hatte echt Spaß gehabt mit den lieben Leuten. Morgen – das fällt mir gerade so brühwarm ein- muss ich meinen Putztag wieder ins Leben rufen. Sonntag ist Schrubber-Tag und die Böden haben es nötig. Mal gucken; dann war ich echt fleißig das Wochenende bevor am Montag wieder der Wecker klingelt und nich‘ aus den Träumen weckt. Daher mach ich die Schotten mal dicht und leg jetzt die Füße hoch!
GESCHMACKSACHE
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Sonntag ist – wie versprochen und mit mir selbst ausgemacht Putztag. Am Nachmittag wurde in die Hände gespuckt und nach Zweieinhalb Stunden putzen & schrubben ist alles wieder blitzblank. Juhu! Tja, wenn man kein Putzmädel hat, muss man eben selber ran; doch bei PJ Harvey auf den Boxen und tollen Klängen rutscht der Wischmop fast schon von allein. Heute Abend nur noch das doofe Fußballspiel und dann gibt’s auch wieder sauberes Fernsehprogramm :-) wer gewinnen wird? Keine Ahnung – ist mir aber auch Latte :-) der bessere oder stärkere wird das Match schon schaukeln. Nachdem die Whatsapp-Flut an treuen Nationalisten fleißig Deutschlandflaggen gehisst und angeprangert haben und ich derweil schon durcheinander komme, wem ich jetzt überhaupt eine Nachricht gesendet habe, stehen die Chancen für die Deutschländerwürstchen wohl zu gut oder nicht schlecht… Hoffen wir’s, sonst gibt’s Staatstrauer. Um nochmal aufs Putzen zurück zu kommen; naja nicht ganz, aber 2 frische Brötchen Habe ich heute auch ‘weggeputzt’ mit Lachs und leckerem Ingwer-Chilli-Senf vom Nobel-Schuhbeck [oh Backe; meine Schleichwerbung hat's in sich] auf jeden Fall deliziös und schmacktastisch! Wenn ich zurück denke vor 14 Tagen, dann habe ich mir zu meinen Lachsbrötchen immer eine Flasche Sekt, Weißwein oder Secco schmecken lassen; doch das war mal. Dafür aber gab‘s zur vollkommenen Geschmacksexplosion prickelndes Ahoi Brausepulver – war eine nette Abwechslung und toller Ausgleich.
Ebenfalls körperlicher Natur gab‘s auch Ausgleich: Um mein Ohrloch so langsam aber sicher auf Gleichstand zu bringen, hab ich mir ein größeres Piercing ins Rechte Ohr zum Aufdehnen gedrückt. Von den ehemaligen 6mm sind es jetzt 8 Millimeter die das rechte Ohr zieren. Es passt, wackelt und flutscht zwar nicht, dafür ‘puckert’ es jetzt und drückt…aber wer schön sein will, muss ja bekanntlich leiden :-) dabei habe ich gestern erst ein wiederwertiges Bild von einem ‘Zugepiercten’ gesehen, der sich Nasenwand und Kinn Aufdehnen lassen hat. Furchtbar sah das aus und soweit werde ich es nicht kommen lassen – igitt. Ich denke mein Schmuck im Ohr wird nicht größer als etwas über einen Zentimeter – das reicht. Neben dem Deutschlandspiel, was unnötige Senderressourcen verschlingt und den Platz für weitaus wichtigeres und schönes versperrt bin ich mehr gespannt auf den morgigen Tag in der Arbeit und meinen neuen Platz. Da es ja am Freitag bedingt durch den Umzug nur ‘Ringelpiks mit Anfassen’ gab erwarte ich den Montag mit Spannung, was auf mich zukommt und erwarten wird. Doch wie heißt es so klassisch “abwarten und Tee trinken”…
SPRACHLOS
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…der Montag ist vollbracht und die anstauende Frustpolitik allem Anschein nach verflogen? Bekam heute gleich zwei Anrufe heute Mittag die man sich sicher selbst beantworten hätte können; es aber ideal erscheint mal nach zu horchen wie die Stimmung ist und ob sich der erste Schock verflogen hat… Wie dem auch sei; fühle mich wohl – wesentlich besser, als zuvor! Nach fast 9 Stunden sitzen, streng katholisch arbeiten und das Grinsen im Gesicht zu bewahren bin ich aber lädiert und zum perfekten Glück eines Arbeitstages fuhr keine Straßenbahn, sondern ein müffelnder und stickiger Bus, der alle Stationen abklapperte bis ich endlich am Bahnhof aussteigen und wieder Frischluft atmen konnte. Das war das i-Tüpfelchen heute; ganz gewiss. Allerdings bin ich heute auch geplättet worden von einer längst verborgenen Stimme die mich dermaßen gefesselt und mitgenommen hat. SIA – die man nicht gesondert erwähnen muss und schon den genialen Song ‘breathe (me)’ für meine Lieblingsserie Six Feet Under den krönenden Höhepunkt lieferte