FCKNG New Year. Marina Ocean

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Название FCKNG New Year
Автор произведения Marina Ocean
Жанр Языкознание
Серия
Издательство Языкознание
Год выпуска 0
isbn 9783754186701



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es bemerke, schnellt meine rechte Augenbraue in die Höhe und ich schiele an Stacy vorbei. Die neue Praktikantin, welche Pete, einer meiner Partner, vor etwa zwei Wochen eingestellt hat, steht schüchtern von ihrem Schreibtisch auf und positioniert sich hinter meiner Assistentin. Und ich weiß nicht, ob ich über ihre Aussage lachen oder sie einfach nur ungläubig anstarren soll. Was glaubt sie denn, was das wird? Ein Kaffeekränzchen?

      »Miss …«

      »Tyrell. Jocelyn Tyrell.«

      »Miss Tyrell, das ist sehr löblich von Ihnen, dass Sie mir das anbieten. Haben Sie denn bereits juristisches Fachwissen, damit Sie mich entsprechend unterstützen können? Ich benötige eigentlich zwingend eine Rechtsanwaltsfachangestellte, die sich mit der Materie auskennt und ein entsprechendes Protokoll des Termins anfertigen kann.«

      »Ich bin im letzten Studienjahr für Jura und sicher, dass ich das hinbekomme, Mr. McLane«, antwortet sie mir, womit sie mich dann doch etwas überrascht. Sie sieht so jung aus. Bisher hatte ich noch keine Berührungspunkte mit ihr und war mir sicher, dass Pete sie nur aufgrund ihres Aussehens eingestellt hat. Sie wäre nicht die Erste, die von nichts eine Ahnung hat und lediglich zum Ficken …

      »Mr. McLane?«

      »Hmm?« Fragend sehe ich zu ihr zurück und merke, dass ich vollkommen abgedriftet bin. »Ja, in Ordnung. Bitte buchen Sie uns zwei Einzelzimmer in einem Hotel.« Dann greife ich nach meinen Notizen und halte sie in die Höhe. Sie reagiert sofort, läuft um Stacy herum und nimmt die Unterlagen entgegen. »Das Hotel sollte in der Nähe der Fischfabrik liegen. Die Adresse ist notiert. Und bitte legen Sie eine Akte an.«

      »Sehr wohl, Mr. McLane.« Ich nicke, woraufhin sie eilig mein Büro verlässt. Zumindest gehorcht sie. Sie ist vielleicht doch nicht so dumm wie ihre Vorgängerinnen. Und dennoch kann ich mir nicht verkneifen, ihr auf den wohlgeformten Apfelarsch zu starren, als sie sich von mir entfernt und wieder aus meinem Sichtfeld verschwindet. Heiß! Anmerken lasse ich mir das natürlich nicht.

      Als auch Stacy wieder aus meinem Büro verschwinden will, räuspere ich mich noch kurz. Augenblicklich bleibt sie stehen und ich forme mit den Lippen eine lautlose Frage:

      »Taugt sie was?«, will ich wissen, weil ich echt Schiss habe, dass der Geschäftstermin am Wochenende in die Hose geht. Leider ist die Kleine derzeit meine einzige Option.

      Zu meiner Beruhigung nickt Stacy und flüstert mir zu: »Sie ist nicht auf den Kopf gefallen und wird das hinbekommen.« Dann zwinkert sie mir zu und ich lasse mich erleichtert im Stuhl zurücksinken. Gott sei Dank! Zumindest größere Katastrophen sollten damit ausbleiben. Kurz darauf ist auch meine Assistentin verschwunden und hat die Bürotür leise hinter sich geschlossen. Ich bin wieder allein, die Neugierde brandet jetzt allerdings erst richtig auf.

      Ohne zu überlegen, drücke ich die Kurzwahltaste zu Petes Büro. Bereits nach zwei Mal Klingeln nimmt er ab.

      »Xavier«, begrüßt mich mein Partner tonlos und ich komme direkt zur Sache.

      »Diese neue Praktikantin, wer ist das?«

      »Was meinst du damit, wer sie ist?«

      »Wo kommt sie her? Was kann sie?«

      »Jocelyn ist im letzten Studienjahr für Jura.«

      »Das weiß ich jetzt auch. Bitte ein paar mehr Infos.«

      »Warum interessiert dich das auf einmal? Als ich vor ein paar Wochen bei dir war und dir die Unterlagen zeigen wollte, hat es dich auch nicht gejuckt. Warte, ich glaube: Ist mir scheißegal. Such du aus!, waren ziemlich genau deine Worte.« »Sie wird mich am Wochenende zu einem Klienten nach Alaska begleiten. Jetzt ist es mir also nicht mehr egal.« »Oh, okay. Moment, ich glaube, ich habe noch irgendwo ihre Bewerbungsunterlagen auf dem Rechner. Ich suche sie raus und schicke sie dir.« »Alles klar, danke!« Damit lege ich auf. Bereits wenige Sekunden später öffne ich die weitergeleitete E-Mail und erfasse als Erstes das wahnsinnig attraktive und hübsche Lächeln von Jocelyn. Ihre blauen Augen strahlen mich an und ich kann nicht anders, als eine Zeit lang auf dieses Foto zu starren. Die Haare fallen ihr glänzend über ihre Schultern und ich frage mich, warum sie mir bisher noch nicht aufgefallen ist. Seit etwas mehr als zwei Wochen, sitzt sie bereits dort draußen, doch ich war die ganze Zeit so beschäftigt, dass ich dieses bildschöne Wesen vollkommen übersehen habe. Nicht, dass es von Belang wäre, ob sie nun schön ist oder nicht. Aber diese Erkenntnis verdeutlicht mir mal wieder, dass ich eindeutig zu viel arbeite. Ich bekomme kaum noch etwas mit. In diesem Moment kann ich mich dunkel daran erinnern, dass Stacy vier Anläufe unternommen hat, um sie mir vorzustellen. Jedes Mal war ich im Gespräch oder bekam gerade ein Telefonat rein. Vielleicht sollten diese Tyrell und ich noch mal von vorne anfangen, überlege ich.

      Ich scrolle weiter, fliege über ihren Lebenslauf. Sie ist erst zweiundzwanzig, verdammt jung dafür, dass sie bereits im letzten Semester ist. Entweder hat sie früher angefangen zu studieren oder irgendwo etwas übersprungen. Als ich weiterblättere, finde ich den Zeitpunkt und sehe, dass Letzteres der Fall ist. Sie muss wirklich was auf dem Kasten oder einen triftigen Grund haben, wenn sie so etwas schafft. Vielleicht auch beides, denn dieses Studium ist wahrlich kein Zuckerschlecken. Als ich ihre Notenübersicht überfliege, stocke ich. Beinahe überall volle Punktzahl. Das Mädchen scheint sich wirklich ordentlich ins Zeug zu legen. Ich bin beeindruckt und habe jetzt ein relativ gutes Gefühl für unseren Termin am Wochenende. Inzwischen bin ich ebenfalls davon überzeugt, dass sie die Aufgabe meistern wird und ein wenig Praxis kann ihr sicher nicht schaden.

      Xavier

      chapter7Image1.pngDie letzten Tage sind wie im Flug vergangen. Jetzt sitze ich mit Jocelyn, die mich vor ein paar Minuten gebeten hat, sie doch bitte Jocy zu nennen, in einer Stretch-Limo, die uns mit Sondergenehmigung direkt zum Rollfeld bringt. Der Privatjet steht schon aufgetankt bereit.

      Auf dem Weg hierher haben wir uns ein wenig miteinander bekannt gemacht. In der Kanzlei gab es dafür in den letzten Tagen keine Gelegenheit. Dennoch habe ich ihr ein paar Aufgaben übertragen lassen, die sie alle in kürzester Zeit und zu meiner absoluten Zufriedenheit erledigt hat. Meine Begeisterung für dieses Mädchen wächst immer mehr.

      Nun sind wir per Du und ich bin wirklich gespannt auf diese zwei Tage. Denn seltsamerweise möchte ich gern mehr über sie erfahren. Warum, das ist mir allerdings ein Rätsel. Sie arbeitet für meine Kanzlei, nicht mehr und nicht weniger. Was also gehen mich ihre privaten Belange an?

      Plötzlich klingelt ihr Handy und als sie es aus der Tasche zieht, verdreht sie leicht die Augen.

      »Jaaaaa?«, geht sie genervt ran, ohne den Anrufer zu begrüßen. »Nein, ich bin noch unterwegs.« … »Kaum bin ich zwei Stunden aus dem Haus, schon rufst du mich an, um zu kontrollieren, wo ich bin?«

      » … kontrolliere dich nicht, … mache mir Sorgen«, höre ich eine dunkle Stimme am anderen Ende der Leitung sagen. Okay, klar. Ihr Freund.

      »Hör auf damit! Ich bin doch kein kleines Kind mehr. Wenn was ist, melde ich mich schon bei dir. Und sei mir nicht böse, aber ich muss jetzt Schluss machen.« … »Ja. Mache ich. Bye.«

      Unsere Limousine hält vor der Maschine und sie beendet das Gespräch.

      »Himmel! Bitte entschuldige«, murmelt sie.

      »Schon in Ordnung.« Beschwichtigend hebe ich die Hände, dann öffne ich die Tür, steige aus und halte sie ihr auf, damit sie mir aus dem Fahrzeug folgen kann.

      Auf dem Flughafengelände zieht es richtig stark. Ein eisiger Wind peitscht uns entgegen. Unsere Kleidung flattert schnell hin und her und unsere Haare werden vollkommen durcheinandergewirbelt. Schützend baue ich mich hinter Jocy auf, schirme die kalten Böen von ihr ab und geleite sie mit einer Hand auf ihrem unteren Rücken zur Treppe. Mit schnellen Schritten flitzen wir nach oben in die warme Maschine und werden vom Bordpersonal direkt freundlich begrüßt, während unser Gepäck noch aus der Limousine geladen und hinter uns in die Maschine gebracht wird.

      Jocy verschwindet kurz zur Toilette. Ich nutze dagegen eine kleinere