Mörderische Jagd. Klaas de Groot

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Название Mörderische Jagd
Автор произведения Klaas de Groot
Жанр Языкознание
Серия
Издательство Языкознание
Год выпуска 0
isbn 9783742757302



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      Klaas de Groot

      Mörderische Jagd

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      Inhaltsverzeichnis

       Titel

       1

       2

       3

       4

       5

       6

       7

       8

       9

       10

       11

       12

       13

       14

       15

       16

       17

       18

       19

       20

       21

       22

       23

       24

       25

       26

       27

       Impressum neobooks

      1

      Dass es ein Schuss war, erfuhr er erst später. Die Kugel hatte seinen Kopf knapp verfehlt, jedoch die Kopfhaut auf einer Länge von etwa drei Zentimetern aufgerissen und ihm einen solchen Schlag versetzt, dass er ohnmächtig zu Boden sank. Dort fand ihn die im Stockwerk darüber wohnende Rentnerin, als sie wie üblich ihren Hund ausführen wollte. Sie hatte, obwohl er schon im Begriff stand, wach zu werden, den Rettungswagen gerufen, der ihn nach kurzer Untersuchung des Notarztes in das Krankenhaus einlieferte. Der junge Assistenzarzt, der die Wunde versorgte, hätte erkennen können, dass es kein Schlag mit einem Knüppel war, der ihm die Verletzung zugefügt hatte, denn die Haare an den Wundrändern waren durch die Hitze des Geschosses versengt, aber er achtete nicht auf diese für ihn ungewohnte Kleinigkeit. Er rasierte die Kopfhaut in der Umgebung der Wunde, säuberte sie und nähte sie mit fünf Stichen. Dann legte er seinen Patienten zur weiteren Abklärung in einen Verbandraum und wandte sich anderen Dingen zu.

      Hier lag er nun, umweht von typischen Krankenhausgerüchen, und hörte dem nach kaltem Zigarettenrauch und Schweiß riechenden Kriminalbeamten zu, der sich mit einem gemurmelten Namen vorgestellt hatte und nun in einen kleinen Block schrieb. Vor sich hatte er einen Personalausweis liegen, den er von der Stationsschwester erhalten hatte.

      „Sie heißen Dr. Michael Tegmark?“ grunzte er.

      „Ja“, antwortete Michael, während er auf der Liege ein Stück nach oben rutschte, um sein schmerzendes Kreuz zu entlasten.

      „Stimmt die Adresse hier?“ Der Beamte drehte den Ausweis herum. „Am Waldessaum 9 in, äh, Mülheim?“

      „Richtig“. Michael drehte sich zur Seite. Das Kreuz tat immer noch weh.

      „Mülheim liegt doch im, äh, Ruhrgebiet, was machen Sie hier in Frankfurt?“

      Die Tür wurde aufgerissen, eine Schwester stürmte herein, öffnete einen Schrank, nahm etwas heraus und rannte wieder hinaus. Die Tür warf sie hinter sich zu.

      Der Beamte drehte sich unwillig um, verzichtete aber darauf, etwas zu sagen. Er rückte sein zerknittertes Jackett zurecht, wobei sich Schweißgeruch im Zimmer breitmachte. Michael wandte sich an- gewidert ab.

      „Warum ich in Frankfurt bin?“ fragte er hinhaltend.

      „Sind Sie geschäftlich hier?“

      „Nein, ich suche meinen Bruder“:

      „Wie darf ich das verstehen?“ fragte der Beamte, wobei er Michael ansah.

      „Mein Bruder ist seit über einer Woche verschwunden. Er ist morgens zur Arbeit gefahren, dort aber offensichtlich nicht angekommen. Seither hat ihn niemand mehr gesehen.“

      Auf dem Flur fiel etwas scheppernd zu Boden. Jemand fluchte.

      Der Beamte nickte Michael aufmunternd zu.

      „Wir haben natürlich Anzeige erstattet.“

      „Wer ist „wir“?“

      „Meine Schwägerin Brigitte und ich. Mein Bruder wohnt mit seiner Familie in Düsseldorf. Er ist bei einer Privatbank beschäftigt, leitet dort das Rechenzentrum. Das ist in Düsseldorf, der Hauptsitz

      der Bank ist aber hier in Frankfurt. Mein Bruder muss öfter hierher, daher hat er eine Wohnung in Frankfurt. Zu der wollte ich gerade, nachsehen, ob er dort ist, als ich niedergeschlagen wurde.“

      „Hm“, grunzte der Beamte, über seinen Block gebeugt. „Wie heißt ihr Bruder?“

      „Richard, Richard Tegmark, Mathematiker. Er ist drei Jahre jünger als ich.“

      „Die Vermisstensache bearbeitet die Polizei in Düsseldorf, nehme ich an.“

      „Richtig“.

      Der Beamte rutschte auf seinem Hocker herum und setzte sich auf.

      „Können Sie sich erklären, warum Sie niedergeschlagen wurden? Haben Sie einen Verdacht?“

      „Nein“, antwortete Michael mit Bestimmtheit. „Ich kenne hier in Frankfurt auch niemanden“.

      „Sie haben auch nichts gesehen oder gehört?“

      „Nein“