Otto Pfändler 1889-1966. Martin Renold

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Название Otto Pfändler 1889-1966
Автор произведения Martin Renold
Жанр Языкознание
Серия
Издательство Языкознание
Год выпуска 0
isbn 9783738099089



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sie in Brugg umsteigen und in Zürich noch einmal. Aber alle waren glücklich, dass ihr Sohn oder Bruder eine so schöne Frau zur Gattin bekommen hatte. Bald würde das Paar nach St. Gallen ziehen, wo Otto Anfang Juni eine neue Stelle bei der Schokoladenfabrik Maestrani antreten würde. Auch eine Wohnung hatten sie auf diesen Termin in Aussicht in einem Zweifamilienhäuschen im Riethüsli, an der Straße, die vom Nest, der Endstation der Straßenbahnlinie 5, nach Teufen führte.

      Noch aber war es nicht so weit.

      Die übrig gebliebene Hochzeitsgesellschaft war im „Bären“ noch lange beisammen. Ein Pianist und ein Handörgeler spielten zum Brauttanz auf. Alle Gäste und auch die Wirtsleute, die unter der Tür standen, und das Servierpersonal bewunderten das schöne Paar, das sich so schnell drehte, dass Valeries weißer Schleier flog. Es war eine Freude für alle, für die Tänzer und Tänzerinnen, die sich nun aufs Parkett wagten, und die Zuschauer.

      Nach einem kleinen Imbiss fuhren Valerie und Otto mit der Kutsche nach Othmarsingen, wo sie ausstiegen und ins Haus und hinauf in Ottos Kammer gingen, die für diese Nacht noch für den unvergesslichen Höhepunkt ihrer Hochzeit diente. Am nächsten Morgen fuhren sie nach Halle an der Saale in die Flitterwochen. Otto wollte seiner Frau die Stadt, in der er zwei Jahre lang gearbeitet hatte, und auch die alte Stadt Leipzig und deren Umgebung zeigen.

      Walti brachte mit seinem offenen Lastwagen der Marke Berna die Möbel, die er extra für das junge Paar angefertigt hatte, an die Teufenerstrasse 163. Auf der Ladefläche hatte er ein Büffet, eine Kommode, zwei Nachttischchen, einen Küchenschrank für das Geschirr und einen Esstisch und Stühle mit Seilen befestigt und darüber Blachen gelegt und ebenfalls mit starken Schnüren festgezurrt. Walti hatte noch nie mit seinem neuen Lastwagen eine so lange Fahrt gemacht. Er wusste nicht, wie die Straßen ausgebaut waren. Vielleicht waren sie schlecht imstand und hatten viele Löcher. Da die Reifen aus Vollgummi waren, mussten die Möbel unverrückbar festgemacht sein, damit sie durch das Rumpeln keine Schäden bekommen würden. Eigentlich hätten Valerie und Otto als Beifahrer mitkommen können. Sie hätten beide neben Walti gut Platz gehabt. Aber Valerie wollte lieber mit dem Zug fahren. Sie meinte, es wäre doch etwas eng. Dafür hatte Berti sich anerboten, mit Walti zu fahren. Er hatte für den Samstagmorgen frei bekommen. Er war schon früh in Brunegg in der Schreinerei aufgetaucht und hatte geholfen, die Möbel aufzuladen und zu befestigen.

      In St. Gallen waren Valerie und Otto vom Bahnhofplatz aus mit dem Tram ins Nest gefahren. Valerie musste lachen, und Otto stimmte in ihr Lachen ein.

      „Das hätte ich nicht gedacht“, sagte Valerie, „dass wir gleich am ersten Tag mit einem Tram ins Nest fahren könnten.“

      Es war das erste Mal, dass Valerie mit einer Trambahn fuhr. Otto war in Halle oft mit der elektrischen Straßenbahn gefahren.

      Der Kondukteur, der merkte, dass die beiden fremd waren, Otto aber sehr an dem Tram interessiert, sagte ihnen, diese Strecke sei erst vor einem Monat eröffnet worden.

      Von der Endstation Nest war es nicht mehr weit zu ihrer Wohnung. Im Schlafzimmer standen schon die beiden Betten, die sie auf Anraten von Walti in einer St. Galler Möbelfabrik mitsamt den Decken und Kissen bestellt hatten. Auch das Geschirr und Besteck lag in Schachteln auf dem Küchenboden.

      Es dauerte nicht lange, bis Walti und Berti angefahren kamen und Walti mit der Hupe ihre Ankunft ankündigte. Die drei Männer trugen die Möbel ins Haus, und Otto zeigte, wo sie sie hinstellen sollten. Als der Küchenschrank an der Wand stand, begann Valerie sofort, das Geschirr einzuräumen.

      Nachdem Walti und Berti nach einer kleinen Verpflegung, die Valerie mitgebracht hatte – den Durst löschten sie mit Hahnenwasser – wieder weggefahren waren, umarmten sich die beiden. Schon bald danach legten sie sich müde und glücklich in die neuen Betten. Schlafen wollten sie noch nicht. Sie hatten sich umarmt und lagen still und ruhig beieinander.

      „Bist du sehr müde?“, fragte Valerie.

      „Nein, und du?“

      „Ich auch nicht“, flüsterte sie Otto ins Ohr.

      Zum ersten Mal in ihrer neuen Wohnung und neuen Betten liebten sie sich lange, bis sie ermattet endlich einschliefen.

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