Vom Angelkahn zur Motoryacht. Claus Beese

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Название Vom Angelkahn zur Motoryacht
Автор произведения Claus Beese
Жанр Языкознание
Серия
Издательство Языкознание
Год выпуска 0
isbn 9783738001921



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      Claus Beese

      Vom Angelkahn zur Motoryacht

      Aufstieg und Elend eines Freizeitskippers

      Dieses ebook wurde erstellt bei

       Verlagslogo

      Inhaltsverzeichnis

       Titel

       Zum Buch

       Verflucht, verhext oder völlig durchgedreht?

       Geplatzte Pläne

       Zwei Maulwürfe und ein Stichling

       Das Wettrennen

       Dooooorsch!

       Mit Radar geht alles

       Ein Kutter voller Narren

       Wer einmal lügt...

       Der Retter war ein Gartenzwerg

       Schiffstaufe

       Hamme, Eis und rote Renner

       Der Paulschteg und der Rückwärtsgang

       Tsunaaamiii !

       Gestatten? Kapitän Flint - Pirat!

       Kallis Rezepte

       Boote kauft man nicht, man gewinnt sie

       Die Zanderparty

       Boot zu verkaufen

       Drachenboot oder Fischerkahn ?

       Ostseedorsche und Blue Marlins

       Die Heringsschlacht

       Epilog

       Weitere Bücher vom Autor

       Impressum neobooks

      Zum Buch

      Texte Claus Beese

      www.claus-beese.de

      Illustrationen Lothar Liesmann

      www.zeichner-liesmann.de

      Dieses Buch ist als Printausgabe beim Mohland Verlag unter der

      ISBN-Nummer 978-3-86675-077-7

      erschienen und im Handel, beim Verlag oder beim Autor erhältlich.

      Verflucht, verhext oder völlig durchgedreht?

      Seien Sie ehrlich! Sie haben sich doch auch schon gefragt, was einen normalen Durchschnitts-Europäer dazu bewegt, sich scheinbar freiwillig und ohne äußeren Zwang auf etwas zu begeben, das sich mehr oder weniger schwimmend auf dem Wasser fort bewegt? Ich gebe zu, gelegentlich plagen auch mich solcherlei Gedanken, allerdings lebte ich bislang in dem Glauben, gerade noch so halbwegs bei Verstand zu sein. Hierbei könnte es durchaus zu Betrachtungsweisen aus unterschiedlichen Perspektiven heraus kommen, und bevor ich den einen oder anderen zu einer vorschnellen und spontanen Antwort reize, wollen wir die Frage nach dem geistigen Gesundheitszustand hier lieber nicht vertiefen. Und doch, wie kommt man zu einem solchen Hobby?

      Ich zum Beispiel habe bis heute noch nicht ganz schlüssig herausgefunden, warum ich mir immer und immer wieder die Törns mit unserem Familienboot antue. Törns, die genau genommen weder sehr erholsam (ich habe im Urlaub schon in bequemeren Betten geschlafen) noch entspannend auf den vom Alltag gestressten Körper und Geist wirken. Fahren sie mal mit nagelndem Dieselmotor einen Zwölf-Stunden-Törn bei sengender Hitze oder reiten bei Windstärke sechs eine meterhohe Welle ab, dann werden Sie wissen, wovon ich rede.

      Auch meine Familien-Crew, bestehend aus meinem angeheirateten weiblichen Bestmann und einem ebenso weiblichen Leichtmatrosen, stellte mir stets dann, wenn es auf dem Wasser mal wieder haarig wurde und es hart auf eine Meuterei hinauslief, eben genau diese Frage und entlockte mir jedes Mal die gleiche unbefriedigende Antwort: »Keine Ahnung!«

      »Also, ich glaube, dass Papa einfach nur wasserscheu und darum lieber auf, anstatt im Wasser ist«, stellte mein naseweiser Nachwuchs eine durchaus annehmbare These auf. Bei näherem Hinsehen allerdings ist diese dann doch durch die Praxis nicht zu erhärten, denn ich habe noch nie zuvor in fremden Gewässern so viele unfreiwillige Bäder genommen, wie seit unserem Bootskauf.

      »Pränatale Schockeinwirkung!«, vermutete hingegen mein weiblicher Bestmann und angeheiratete bessere Hälfte. Das klang schon viel glaubwürdiger und wurde durch die Tatsache unterstützt, dass ich vor meiner Geburt tatsächlich in einem engen Behältnis wie ein Fisch unter Wasser gefangen gehalten wurde. Ohne Kontakt zur Außenwelt harrte ich der Dinge, die da auf mich zukamen und erst nach neun Monaten gelang mir die Flucht. Ich bin mir sicher, dass dieses Ereignis mein weiteres Leben grundlegend beeinflusst hat. Seither zähle ich Wasser nur noch zu den notwendigen Übeln dieser Welt und dulde es im Höchstfall noch in Form von Eisstücken in meinen geistigen Getränken oder als nicht zwingend benötigten Zusatz in meinem Grog.

      Das Vollbad wird durch Duschen umgangen, und sollte mir anlässlich eines Bootstörns tatsächlich einmal der feste Boden unter den Seemannsbeinen abhanden kommen, so ist noch nie jemand schneller durch das Hafenbecken zur nächsten Leiter gekrault, als ich.

      Es hat auch seinen guten Grund, dass ich mich bisher noch nicht mit der Ahnenforschung beschäftigt habe, denn es hat mich nie wirklich interessiert, ob da mal weitläufig ein „von und zu“ mit gemischt hat. Ich kenne einige Fälle, in denen sich dabei die Mitwirkung eines „auf und davon“ oder sogar eines „mit und weg“ herauskristallisiert hat. Die Betroffenen sind durch die Ergebnisse ihrer Neugier in stumpfe Depression verfallen und ihres Lebens nicht mehr froh geworden.

      Nein, so etwas wollte ich gar nicht erst wissen, obwohl ich stark vermute, dass irgendwann in grauer Vorzeit, einmal irgendein tapferer Wikinger nicht nur seine Hand im Spiel gehabt hatte. Zu sehr haben mich die Erlebnisse aus meiner anglerischen Jugend geprägt, als ich