WEHE… WENN. Andrea Lieder-Hein

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Название WEHE… WENN
Автор произведения Andrea Lieder-Hein
Жанр Языкознание
Серия
Издательство Языкознание
Год выпуска 0
isbn 9783847695059



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als er am Frühstückstisch auf die Tageszeitung blickte.

       Wie dumm muss man sein, um sich um sein Erbe zu bringen? ZU DUMM ...

      Von Elke Wingerter

       Hamburg - Die Zutatenliste: Man nehme einen in Hamburg ansässigen Juristen, Sohn eines bekannten Reeders, ein rasantes Auto und eine Prostituierte. Das Ganze gut durchmischt und von uns aufbereitet mit Fotos ergibt dann Reeder-Burger á la Porsche-Kiez.

       Das mag dem seriösen Reeder Hans-Heinrich Krohn gar nicht schmecken. Seinen eigens für die Weiterführung der Reederei „Krohn-Schifffahrtsgesellschaft GmbH“ in 3. Generation adoptierten Sohn Dr. Jonas Krohn bei uns in der Klatschspalte zu finden. Jonas hatte in angetrunkenem Zustand mit einer ebenfalls angetrunkenen Prostituierten seinen Porsche zu Klump gefahren, als er vom Wege abkam und in einer Currywurst-Bude landete. Zwei Passanten wurden leicht verletzt.

       Krohn war wohl eher unten rum beschäftigt als oben im Verkehr. Blutüberströmt und mit offener Hose wurde der angesehene Anwalt in das UKE eingeliefert. Gerüchten zufolge droht dem angeheirateten Sohn jetzt die Enterbung. Wir würden es ihm gönnen.

      DAS würde ein Nachspiel haben. Er griff zum Handy und wählte die Nummer des Herausgebers. Aber dann wartete er einen Moment. Erst wollte er sicher gehen, wer sein Erbe bekam. Doch sicher diese Kaatje. Sein Vater hatte seit einiger Zeit öfter mal mehr als wohlwollend von ihr geredet, geschwärmt geradezu. Da ging doch was. Seine quasi Stiefmutter. Hübsch und genauso alt wie er selbst.

      Dann erinnerte er sich, dass er diese Sarah noch aus dem Haus werfen musste. Oder Sandra? Nee, Sonja, oder doch Sandra? Jedenfalls das Frischfleisch von gestern.

      Emma und Meeno

       Hallo, Emma, bist du zuhause?

       Oh, Meeno. Gut, dass du da bist. Ich komme gerade vom Arzt. Wir sind schwanger.

       WIR? DU, mein Lieb? Oh, wie wunderbar. Schwanger. Mit einem Sohn?

       Weiß nicht. Sicher kann man das erst in der 20. Woche bestimmen.

       Und du bist...?

       In der 9.

       Warst du bei Lasse?

       Ja, er freut sich mit uns.

       Und? Was macht deine Freundschaftsanfrage bei Kaatje?

       Ohhh, hab ich ganz vergessen. Hab nicht nachgeschaut.

       WAS? Erst fürchtest du dich davor und dann schaust du nicht nach? Komm, lass uns zusammen gucken.

       OK. Hier, OHHHH, sie hat bestätigt.

       Ja, siehst du. Da kannst du sie doch mal treffen und von unserem Baby erzählen.

       Meinst du?

       Klar.

       Kommst du mit?

       Nee, kein Bock. Das mach mal alleine. Nachher bist du eifersüchtig, wenn ich sie anschaue.

       Du spinnst. Du hast sie doch verlassen.

       Jaaaa, aber nach so vielen Jahren...

       HÖR auf!

       War doch nur Spaß. Was gibt’s zum Mittag?

       Medaillons mit Grilltomate, grünen Bohnen im Speckmantel, Kräuterbutter und Bratkartoffeln.

       Hmmmmm, ich liebe grüne Bohnen im Speckmantel.

       Und ich liebe dich.

      Ayaletta

       Liebe Ayaletta,

       du ahnst es sicher schon. Ich wünsche mir einen SOHN, einen Meeno. Aber ob Meeno das will, dass sein Sohn genauso heißt wie er? Ich könnte ihm ja einen Doppelnamen geben. Lars-Meeno oder Jan-Meeno. Und dann immer Meeno rufen.

       Oh, Ayaletta, ich freue mich so. Aber dass Meeno sich auf Kaatjes Seite stellt, ist wohl der Hammer. ICH hätte Kaatje ihren Meeno weggeschnappt? Dazu gehören IMMER zwei. Niemand lässt sich gegen seinen Willen wegschnappen!!!

       Okay, stimmt ja etwas, aber ganz unschuldig war er wohl auch nicht. Na ja, wenigstens will er sie nicht sehen. Die dämliche Kuh. Als ob DIE noch was zu melden hätte. Nach so vielen Jahren.

       Ich muss mich unbedingt mit ihr treffen, ihr von Meeno erzählen. Von dem Baby und von unserer glücklichen Ehe. Ich werde dahin schmelzen, wenn ich MEENO sage, werde behaupten, ein Mädchen solle unbedingt Emma heißen, das will Meeno so. Weil er mich so liebt.

       Oh, ich freu mich.

       Deine schwangere Emma

      Kaatje

      Als Kaatje nach ihrer strapaziösen Fahrt von München nach Bremen erwachte, fühlte sie leichte Übelkeit. Ob sie eine Magenverstimmung hatte? Thure konnte eigentlich gar nicht backen. Wer weiß, was er da zusammen gezaubert hatte? Alte Eier? Schlechte Butter oder saure Milch?

      Noch während sie an ihren Bruder dachte, fingen die Bauchschmerzen an. Und dann konnte sie sich nur noch in das Bad stürzen. Schwallartiges Erbrechen und starker Durchfall ließen sie als Ärztin sofort an den Norovirus denken. Sie rief den Notarzt an und landete wenig später in der Bremer Klinik. Wegen der hohen Ansteckungsgefahr lag sie isoliert und bekam dauernd stille Wasser und Tee.

      Da sie wusste, dass ihr Bruder die Tiere versorgte, ließ sie sich Zeit, um gesund zu werden. Thure hatte alles im Griff. Sie genoss es, fern aller Probleme sich bedienen und pflegen zu lassen. Schmerzfrei, wie sie nun war.

      Nach drei Tagen wurde sie wieder entlassen.

      Ohne TV, Zeitungen oder sonstige Information erfuhr sie auch nichts von der „Verkehrspanne“ des Dr. Krohn und nichts von ihrem plötzlichen Erbe. Sie hatte Jonas Krohn ein paar Mal zufällig getroffen und fand ihn ganz nett. Er war ein angesehener Anwalt in Hamburg. Nicht nur, weil er jetzt einen mehr als angesehenen Reeder „Vater“ nennen durfte. Hübscher Kerl, aber mit allen Wassern gewaschen, wie ihr schien.

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