Geschwisterduo Bennett. Samina Haye

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Название Geschwisterduo Bennett
Автор произведения Samina Haye
Жанр Языкознание
Серия
Издательство Языкознание
Год выпуска 0
isbn 9783738058710



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drücke den Türknopf nicht weit genug nach unten und rannte mit voller Wucht dagegen.

      „Aua!“, schrie sie und fasste sich an die Stirn.

      „Toll, jetzt werde ich auch noch eine Beule bekommen.“ Abi ging zu dem Regal, wo sie vor der Pause aufgehört hatte einzuräumen und hoffte nur, dass die letzten Arbeitsstunden schnell vorübergehen würden.

      **

      Als Michael Baker das Gespräch beendet hatte, lehnte er sich in seinen Ledersessel zurück und atmete tief ein.

      „Verdammt, ich glaube, ich habe doch die falsche Entscheidung getroffen, diese Frau Bennett war sehr sympathisch und wirkte sehr traurig am Telefon“, redete er mit sich selber und schwieg.

      Es dauerte nicht lange, schon klopfte es an seiner Tür und sein Sohn trat ein.

      „Vater, hast du es dir denn nicht doch nochmal anders überlegt und wir geben Frau Bennett doch eine Chance?“ fragte er und fügte noch hinzu:

      „Denn die letzten zwei Damen, die sich heute vorgestellt haben, finde ich sehr unpassend für unsere Firma.“ Michael sah Mason an und stand auf.

      „Da hast du Recht. Doch ich habe soeben mit Frau Bennett telefoniert und ihr gesagt, dass wir sie für diese Stelle leider nicht in Betracht ziehen können“, sagte er und Mason konnte nur den Kopf schütteln. Mason wusste nicht mehr, was er darauf sagen sollte, deswegen drehte er sich um und verließ das Büro.

      „Ach, gleich so eingeschnappt sein, dass er sich nicht mal anhört, was ich ihm noch sagen wollte. Das hat er von seiner Mutter.“

      **

      Mit brennenden und schmerzenden Füßen kam Abigail am Abend von ihrem ersten Arbeitstag nach Hause. Sie war kaputt und konnte sich kaum rühren, da sie es auch nicht gewohnt war, den ganzen Tag auf den Füßen zu stehen. Denn ihre frühere Arbeit bestand darin, den ganzen Tag vorm PC zu sitzen und Büroarbeit zu machen.

      Abi nahm sich vor, nie mehr wieder mit dem Rauchen zu beginnen, aber heute war so ein Tag, an dem nichts daraus wurde. Sie rannte hinauf in ihr Zimmer und holte sich aus ihrem Versteck eine Zigarette. Als sie wenig später im Garten saß, zog sie genussvoll daran und stieß eine Rauchwolke aus.

      Penelope traute ihren Augen nicht.

      „Na, was soll denn das? Ich dachte, du hattest mit dieser Plage aufgehört?“ Abi schreckte zusammen, da sie von ihrer Tante beim Rauchen erwischt worden war und zuckte mit den Schultern.

      „Das dachte ich mir auch, im Prinzip habe ich es auch. Doch diese eine brauche ich jetzt zur Beruhigung, damit ich etwas runterkomme“, versuchte sie sich rauszureden.

      „Aha, immer diese Ausreden, aber erzähl doch mal. Warum zur Beruhigung, was ist denn passiert?“

      Abigail lehnte sich in ihren Sessel zurück und atmete tief durch, bevor sie ihrer Tante von dem Telefonat heute Mittag erzählte. Man merkte ihr an, dass sie total traurig darüber war und Penelope wollte versuchen, ihre Nichte etwas aufzumuntern.

      „Das tut mir leid Abi, doch deswegen geht die Welt auch nicht unter. Herr Baker sagte ja zu dir, wenn er in absehbarer Zeit doch noch jemanden benötigt, meldet er sich eventuell wieder bei dir. Denke positiv und mache das Beste daraus, wer weiß, wofür es gut ist, dass es so gekommen ist“, sagte sie fürsorglich und Abigail zog kurz die Augenbrauen hoch.

      „Danke, ich weiß, es ist lieb gemeint von dir, doch Herr Baker wird sich nicht nochmal bei mir melden. Aber nun zu was anderem, wie sieht es denn mit einem leckeren Abendessen aus?“, fragte sie ihre Tante, die sich nun von ihrem Stuhl erhob.

      „Ist schon fertig. Es gibt Lasagne al Forno, das ist doch von dir und Hope das Lieblingsgericht, oder?“

      „Oh ja, hundert Punkte.“ Die zwei Frauen begaben sich in die Küche, um den Tisch zu decken und alles fertig zu machen, als wenig später Hope nach Hause kam und von dem Flur aus rief:

      „Mmh, das duftet aber lecker nach Lasagne. Hab ich recht?“ Abigail und Penelope sahen sich an und konnten sich ein Lachen nicht mehr verkneifen.

      „Typisch meine Schwester.“ Hope kam in die Küche, gab zuerst ihrer Tante ein Küsschen auf die Wange und dann auch ihrer Schwester, die sie gleich fragte:

      „Erzähl doch mal, wie war dein erster Arbeitstag im Supermarkt?“

      „Naja, zunächst mal zu meiner Arbeit, die war ganz okay und meine Kollegin war auch total nett und hilfsbereit. Doch ab meiner Mittagspause ging mein Tag bergab, da ich von dem Chef vom Autohaus einen Anruf bekam und sie mir die freie Stelle absagten“, erzählte sie Hope, die neugierig zuhörte und dann ein bedrücktes Gesicht machte.

      Hope streckte eine Hand nach Abi aus und strich ihr eine Haarsträhne zur Seite.

      „Ich bin ebenfalls traurig darüber, dass du die Stelle nicht bekommen hast, aber lass dich deswegen nicht unterkriegen, es kommt sicher bald etwas Besseres“, sagte sie und die drei setzten sich an den Esstisch.

      „Kommt, jetzt lasst uns Essen, bevor die Lasagne kalt wird, denn dann schmeckt sie sicher nicht mehr so köstlich“, meinte Penelope und es herrschte für einen kurzen Augenblick Stille.

      Von den Geschwistern hörte man nur „mmh …“, „ahh …“, „lecker …“.

      Doch als der größte Hunger gestillt war, meldete sich Hope wieder zu Wort.

      „Hört zu, dieses Wochenende ist ja Ostern. Das erste Mal ohne unsere Mutter, lasst uns alle nach Clearwater Beach fahren und wir machen uns einen schönen Tag am Meer. Was haltet ihr davon?“, fragte sie in die Runde und Penelope gab ihr sofort eine Antwort.

      „Tut mir leid, ich bin am Wochenende leider nicht hier, da ich eine Freundin in Orlando besuche. Aber versprecht mir bitte, das ihr zwei euch einen schönen Tag am Clearwater Beach macht.“

      Hope sah ihre Schwester mit einem verspielt bittenden Blick an und Abigail konnte dazu nicht nein sagen.

      „Ja, von mir aus. Wir können schon fahren, wenn du unbedingt möchtest, doch bei mir geht es nur am Sonntag, da ich samstags arbeiten muss, ist das für dich ein Problem?“

      „Ganz und gar nicht, da ich am Samstagnachmittag noch eine zweistündige Prüfung vor mir habe und vormittags sowieso noch dafür büffeln muss“, antwortete sie und somit war das Thema erledigt.

      **

       Ungeschickter geht’s nicht

      Abigail stürmte an diesem Morgen in den Supermarkt, da sie etwas spät dran war, und natürlich lief ihr sofort die Chefin über den Weg.

      „Na, Frau Bennett, gerade noch rechtzeitig zur Arbeit erschienen und das in Ihrer ersten Arbeitswoche.“

      „Guten Morgen, tut mir leid, das kommt nicht wieder vor“, sagte sie und ging in den Pausenraum, wo sich ihr Kleiderspind befand. Abi zog sich ihr Supermarkt-Jäckchen an und ging danach gleich nach hinten, um das Regal mit den Knabbereien einzuräumen. Ihre Laune war am Boden, sie war müde und hatte tausend Gedanken in ihrem Kopf. Abi hörte nicht mal, dass ihre Kollegin Nina mit ihr sprach.

      „Hallo, ist da jemand?“ Abigail sah sie verwirrt an.

      „Wie bitte? Was meinst du?“

      „Du bist heute wohl noch ganz weit weg, hm? Ich habe dich gefragt, wie es dir geht und ob alles in Ordnung sei“, meinte sie und Abi nickte.

      „Ach so, oje, sorry, das habe ich nicht mitbekommen. Alles in Ordnung, danke, ansonsten komme ich sofort zu dir, wenn ich irgendwelche Fragen habe. Hatte etwas Glück im Unglück heute“, erklärte sie Nina, die natürlich gleich nachfragen musste, was denn passiert war.

      „Habe im Leben noch nie verschlafen. Aber heute Morgen war irgendetwas anders, denn ich habe meinen Wecker nicht klingeln gehört. Zum Glück weckte