ALs die Zeit zu Ende war. Doreen Brigadon

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Название ALs die Zeit zu Ende war
Автор произведения Doreen Brigadon
Жанр Языкознание
Серия
Издательство Языкознание
Год выпуска 0
isbn 9783748597704



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schon in meine Tasche gegeben. Was hatte er heute vor? Als ich rauskam, pfiffen beide zugleich. Ich sah sie überrascht an. Beide lachten dann auch sofort. Ich drehte mich vor ihnen und dann ging es los. Wir fuhren in die Wachau und sahen uns einige Sehenswürdigkeiten an. Aßen dort in einem Heurigen und dann ging es mit dem Schiff zurück. Es war herrlich! Adolf wartete auf uns bei der Endstation. Es wurde dann später als geplant.

      „Würdest du trotzdem noch mit mir essen gehen? Auch wenn es schon 18 Uhr vorbei ist?“

      „Ja sicher, warum nicht. Aber nur, wenn wir in ein Lokal gehen, das ich aussuche.“

      „Ist abgemacht“, sagte sofort Alfons.

      „Und auch Adolf geht mit uns mit, essen.“

      „Ja, kein Problem“, meinte Alfons.

      „Ich hoffe, es wird nicht der McDonald“, meinte Adolf.

      „Nein.“

      Ich sagte ihm die Adresse. Die gab er ins Navi ein, dann fuhren wir los. Es war ein chinesisches Lokal. Das hatten Michi und ich zufällig gefunden.

      „Muss ich jetzt mit den Stäbchen essen?“, scherzte Alfons.

      Es war nicht mehr viel los. Da die beiden nicht wussten, was sie bestellen sollten, bestellte ich diesmal für beide. Und es gab Gabel und Messer zum Essen. Das freute beide. Es schmeckte ihnen sogar ausgezeichnet und Alfons gab zum Schluss noch ein gutes Trinkgeld. Denn inzwischen waren wir die letzten im Lokal. Und so günstig und gut hatte er schon lange nicht mehr gegessen. Wir fuhren zum Penthaus zurück. Ich zog mich um und packte meine Sachen zusammen. Das Kleid hängte ich in den Kasten und die Schuhe stellte ich dazu. Jetzt wusste ich nicht, was ich sagen sollte. Auch er wusste nicht, wie er sich verhalten sollte.

      „Gut, ich gehe dann. Danke für das schöne Wochenende und ich wünsche dir noch einen schönen Abend.“

      „Danke“, sagte er.

      Adolf wartete bei der Tür auf mich. Beide erschraken wir uns, als Alfons „Stopp“ schrie. Ich drehte mich um, und bevor ich noch bei der Tür war, sagte er nämlich: „Verdammt noch mal! Ich scheiße auf das Ganze. Agnes kann mich diesmal. Sie hat dich sicher noch nicht in der Kartei aufgenommen. Diesmal mache ich ihr eine Dame abspenstig. Würdest du mir bitte deine Nummer geben? Damit wir uns persönlich etwas ausmachen können? Ich möchte nicht, dass sie immer ihre Finger im Spiel hat. Wieso war sie dieses Wochenende nicht erreichbar? Sie ist sonst immer erreichbar. Ich wette, das war Absicht. Das erste Essen war eine Pleite, so wie es geplant war. Die Frisörin, egal ob sie es mit Absicht gemacht hatte oder nicht. Ich will dich mit keinem teilen. Bitte stehe mir allein zur Verfügung. Du sollst es nicht bereuen.“

      Ich wollte sowieso keinen anderen Mann. Ich fühlte mich bei ihm wohl und aufgehoben. Wer weiß, was anderen einfällt. Ich ging zum Schreibtisch, nahm ein Blatt Papier und schrieb ihm meine Nummer auf. Die gab ich ihm.

      „Ich will aber deinen richtigen Namen auch erfahren. Nicht nur dein Pseudonym.“

      „Das ist mein richtiger Name. Ich hatte nie ein Pseudonym, weil es mir keiner gesagt hatte. Agnes hat, glaube ich, schon alles richtig gemacht“, drehte mich endgültig um und ging mit Adolf zum Auto. Der brachte mich zur Parkgarage. Ich fuhr dann in Gedanken nach Hause.

      Dort erwartete mich eine allzu neugierige Michi. Ich musste ihr Rede und Antwort stehen, dabei hätte ich mich am liebsten mit einem Glas Wein ins Wohnzimmer gesetzt und an ihn gedacht. Was er wohl jetzt machte?

      Alfons

      Ich stand vorm Fenster und wartete auf Adolf. Der hatte noch warten müssen, bis sie aus der Parkgarage kam, um sich die Autonummer zu notieren. Ich hatte einen Bekannten bei der Polizei. Der musste sie suchen und nachsehen, ob das alles stimmte. Seit einigen Fehlschlägen war ich sehr misstrauisch den Frauen gegenüber geworden.

      „Und?“, fragte ich nur, als Adolf reinkam. Ich drehte mich gar nicht erst um.

      „Es stimmt alles, was sie erzählt hat. Jetzt weiß ich auch ihre richtige Adresse.“

      „Gut, behalte sie für dich. Falls wir sie zur Not brauchen.“

      Adolf konnte gehen.

      Adolf

      Ich wusste es jetzt schon: Alfons war diese Frau nicht egal. Sie war etwas Besonderes. Auch mich erinnerte sie an jemanden. An meine Mutter, von früher. Sie hatte ähnliches Haar und ihr Wesen glich ihr auch. Mir war Annabell auch nicht egal. Ich würde sie beschützen, sollte ihr jemand wehtun. Auch wenn es Alfons sein sollte. Ich würde für sie kämpfen. Zur Not gegen meinen Chef.

      Alfons

      Ich nahm mein Handy zur Hand. Sollte ich ihr schon eine Nachricht schicken? Würde so gerne ein Foto von ihr haben. Damit ich sie immer ansehen konnte. Aber ich musste sie das mal verdauen lassen, ihr Zeit lassen. Für mich ging es normal weiter. Bei ihr sicher auch. Am Montag war Agnes wieder erreichbar. Sie lachte, als ich sie anrief.

      „Ich weiß schon, was du willst. Ja, ich habe sie getestet und ihr nur die Hälfte gesagt. Wenn sie die Richtige ist, findet ihr trotz Widrigkeiten auch zusammen. Sie wird alles meistern. Und wie war sie?“

      „Großartig! Fabelhaft! Kann ich nur sagen. Nur das mit der Frisörin war etwas zu viel. Meinst du nicht?“

      „Wieso? Was ist mit Sabine?“

      „Nichts! Denn sie war gar nicht dort. Eine Französin hatte sie geschickt, die sich überhaupt gar nicht auskannte.“

      „Das tut mir leid. Da war ich nicht schuld. Ich werde sie sofort anrufen und danach fragen, was los war. Und behältst du sie gleich? Oder soll ich sie noch anmelden?“

      „Nein das kannst du dir sparen. Ich habe schon ihre Nummer.“

      „Ich wusste doch, du fährst auf sie ab. Sie ist das Mädchen, das du schon immer gesucht und nie gefunden hast. Oder besser gesagt: sie ist dir entwischt, oder?“

      „Ja, du hast wieder mal recht. Ihre Sachen, die noch im Zimmer sind, wird Adolf demnächst abholen. Und … Danke für alles.“

      „Nein. Ich habe zu danken. Ohne dich würde es die Firma nicht mehr geben. Ohne deine finanzielle Hilfe wäre sie am Ende gewesen. Jetzt geht sie wieder gut. Danke noch einmal. So habe ich dir auch helfen können.“

      „Ja. Eine Hand wäscht die andere. Bis bald!“

      „Bis bald!“

      Agnes

      Agnes rief gleich Sabine an, was da passiert war. Auch wenn es noch gut ausgegangen war, konnte sie es sich trotzdem nicht leisten, dass etwas schiefläuft. Ja, das mit dem Essen, Shrimps, Scampi und dergleichen, war ein Test. Er mochte sie auch nicht gerne und aß nur immer etwas, wenn es nötig war. Und sie hatte den Test bestanden. Wenn die beiden jetzt nicht zusammenkommen, dann wusste sie auch keinen Rat mehr.

      Sabine entschuldigte sich vielmals. Sie hatte ja selbst vorbeikommen wollen, doch sie hatte Durchfall bekommen. Und eigentlich hatte sie Silvia schicken wollen, und nicht Francine. Doch bei den beiden musste etwas schiefgelaufen sein. Sabine würde Agnes auch nichts dafür berechnen. Das war das wenigste, was sie tun konnte. Und den beiden Mädchen würde sie morgen die Leviten lesen!

      Alfons

      Agnes schickte mir eine kurze SMS: „Sabine Durchfall, Silvia und Francine haben die Arbeit vertauscht, hier nicht meine Schuld!“

      Ich lachte nur darüber. Das war wohl eine Prüfung des Schicksals. Ja, ich mochte sie so, wie sie war, mit ihren Locken, ihrem Lachen und ihrer netten, einfachen und unkomplizierten Art. Über überkandidelte Frauen könnte ich schon ein Buch schreiben. Die machten, taten und aßen alles, um nur in die High Society aufgenommen zu werden. Aber nicht mit mir!

      Donnerstags hielt ich es nicht mehr aus und schrieb Annabell eine SMS. Ich wollte sie nicht überfallen, darum wollte ich sie schon rechtzeitig anfunken. Sie hatte ja auch ein privates Leben.

      ‚Hallo