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Все книги издательства Bookwire


    Der gläserne Dichter

    Erasmus Schofer

    Zahlreich sind in den vergangenen Jahrhunderten die Zeugnisse über die Entbehrungen, die manchmal sogar lebensgefährdenden Anstrengungen der Autoren bei der Herstellung ihrer Kunstwerke. Der gläserne Dichter ist ein Buch, das anschaulich macht: Kunst geht aufs Ganze. Der Dichter, dessen Existenzweise Erasmus Schöfer hier erkundet, wird einer Analyse unterworfen, die wie eine Computertomografie den Autor seziert – bis in die feinsten und geheimsten Antriebe und Bedingungen seines Lebens. Es ist eine unbarmherzig radikale Expedition in das Dasein dieses namenlosen Künstlers. Das Motiv der Forschungsreise ist, die psychischen, die materiellen und sozialen Widerstände aufzudecken, die dem Gelingen eines Kunstwerks in aller Regel entgegenstehen, deren Spuren aber meist aus ihnen getilgt sind, wenn es denn gelungen ist. Künstlerbiografien, selbst oder fremd verfasste, haben es bisher kaum gewagt, die Schaffensbedingungen künstlerischer Arbeit aus solch schonungsloser Nähe auszuleuchten. Zu Schöfers bitter-ironischem Porträt gehört die Schilderung sowohl des alltäglich-banalen Arbeitskampfes des Dichters am Schreibtisch mit seinen eigenen Schwächen, mit seinem Text und seiner Sprache, als auch seines Kampfes mit den Menschen und Kräften, die in der gesuchten Öffentlichkeit, dem Literaturmarkt, der Gesellschaft, eine Anerkennung und Wirkung seines Werks behindern. Dabei geht es Schöfer nicht um eine Zeichnung der erfolgverwöhnten Großschriftsteller – obwohl auch deren Existenz (gut verheimlicht) ähnliche Merkmale aufweisen dürfte -, sondern eher um Dichter, deren Werk erst spät oder nach ihrem Tod gerühmt, in seinem Wert und seiner Wahrheit erkannt wird. Der hier geschilderte Dichter ist kein versponnener Romantiker. Er ist ein Realist, scharfsichtig und selten barmherzig gegenüber sich selbst und der Welt, in die er geboren worden ist.

    Kreuzung ohne Wege

    Bozhana Apostolowa

    "Eine Kreuzung ohne Wege" ist die Geschichte zweier Frauen, der Modeschöpferin Cecile und der viel jüngeren Maria, Tochter reicher Eltern, und ihrer immerwährenden Suche nach «dem Richtigen», dem sogenannten Idealbild eines Mannes: stark, klug, überlegen und jeder Situation gewachsen. In der Wirklichkeit bleibt von diesem Bild herzlich wenig übrig und «der Mann» erscheint als weiche, rückgratlose Puppe, die keine ihrer Funktionen mehr erfüllt. Während Maria sich weiterhin ihren Illusionen hingibt und damit in ihrem Leben und ihren Beziehungen auf der Stelle tritt, setzt sich bei der älteren, erfahrenen Cecile die Erkenntnis durch, dass sie, die Frau, letztlich die Stärkere ist. Sie kann alles ertragen und, unter der Voraussetzung dieser Einsicht, ein selbstbestimmtes Leben führen. Auch dies, wie Stankowas «Langeweile», ist ein Buch über die Einsamkeit – aber eine Einsamkeit, die zur Quelle von Stärke wird.

    Theodor Storm fährt nach Würzburg und erreicht seinen Sohn nicht, obwohl er mit ihm spricht

    Ingrid Bachér

    Wie geprägt ist einer von der Geschichte einer Familie, seines Landes, wie versucht man ihn zu formen und wie entzieht er sich dem auf der Suche nach Wahlverwandten? Das ist das Thema des Buches von Ingrid Bachér, erzählt am Beispiel der Beziehung von Hans Woldsen Storm und seinem Vater, Theodor Storm. Es ist das Jahr 1877, im Februar kommt Theodor Storm nach Würzburg, um durch seine nwesenheit den Sohn zu zwingen, das Medizinstudium endlich zu Ende zu bringen. Die Autorin schildert einen dramatischen Prozess: Vater und Sohn sind die Protagonisten nicht nur verschiedener Generationen, sondern sie sind auch Menschen ganz unterschiedlichen Charakters und Temperaments, hineingeboren in je unterschiedliche Epochen. Und so ist ein wesentlicher «Mitspieler» dieses Romans das letzte Drittel des 19. Jahrhunderts, das die Nachgeborenen oft bis in unsere Zeit mitgeprägt hat. Storm ist nicht nur der Gegenspieler seines Sohnes, sondern auch die gesellschaftliche Omnipotenz, der Vater als Patriarch der Familie und Repräsentant des Öffentlichen. Er hat «seinem guten Jungen» die Angst vorm Versagen beigebracht, ohne es selbst erkennen zu können. Der Vater muss die Autorität verkörpern, weil er an keine höhere mehr glaubt – so sieht es der Sohn. Beide "können sich nicht nähern und nicht entkommen ". Woldsen will frei sein vom angeblich sichersten Halt, der Familie, und von der in Aussicht gestellten bürgerlichen Existenz. Er schätzt die Nähe der Armen und Trinker in den Würzburger Kneipen mehr als die Gesellschaft der Salons, und er liebt – nicht standesgemäß – die Tochter eines Streckenarbeiters. Woldsen sieht die sich anbahnenden neuen Veränderungen, die die Zeit mitbringt, er erkennt die «Mechanik, welche nur nach Profit und Verlust werten kann». Virtuos und kenntnisreich (auf authentisches Material zurückgreifend) erzählt Ingrid Bachér den Vater-Sohn-Konflikt als Epochenkonflikt, und wie Woldsen, obwohl durch den Zwang des Vaters fast in eine tragische Katastrophe getrieben, sich auf dem Weg zu sich selbst befindet, nicht flüchtet, sondern standhält.

    Leo&Ludwig

    Dominique Anne Schuetz

    Gegen Ende des 19. Jahrhunderts kommt eine mittellose junge Frau aus der Uckermark nach Berlin und findet eine Stelle im «Nussbaum», einer Destille, wo der Karikaturist Heinrich Zille verkehrt und das «Milljöh» beobachtet. Die junge Frau lässt sich mit dem Sohn eines Industriellen ein, wird schwanger und bringt siamesische Zwillinge zur Welt. Zwillinge, die ebenso gegensätzlich sind wie das damalige Berlin, dieses qualmende Ungeheuer zwischen Fortschritt und Rückständigkeit, zwischen Licht und Schatten. Da die Mutter nach der Geburt stirbt und den Namen des Vaters mit ins Grab nimmt, kommen die Knaben ins städtische Waisenhaus. Dort macht der Anstaltsarzt eine verwirrende Entdeckung: Obwohl siamesische und somit eineiige Zwillinge, hat Leo dunkles Haar, Ludwig dagegen blonde Locken. Doch nach und nach wird klar, dass die äußeren Unterschiede nur das Innere der Brüder widerspiegeln. Leo ist kalt, dominant und an Technik interessiert, während sich sein Bruder Ludwig zu einem sensiblen Träumer entwickelt, der die Natur liebt. Mit Hilfe des berühmten Professor Rudolf Virchow, auch Experte für deformierte Skelette, fehlende Glieder und andere Missgeschicke der Natur, gelangen die Brüder in die Obhut eines Psychiaters. Er nimmt sie in seine verwunschene Villa auf und erkundet die Abgründe dieser ungleichen Seelen, die in einem Körper gefangen sind. Leo und Ludwig besuchen die Universität und wachsen zu attraktiven jungen Männern heran, die ihren Platz in der Gesellschaft suchen. Doch Schönheit und Anomalie liegen zu nah beieinander, und die Wirkung dieser Antipoden irritiert oder mündet in Ablehnung. Als Cynthia, eine eigenwillige Amerikanerin aus Detroit, und mit ihr Liebe und Begehren in das Leben der Brüder treten, bricht der Graben zwischen den beiden auf. Dennoch reisen sie mit der jungen Frau in die Neue Welt. Zur gleichen Zeit beauftragt die Gattin eines Industriellen einen Berliner Privatdetektiv, Licht in die dunkle Herkunft der Zwillinge zu bringen. Dabei stößt er auf Heinrich Zille, der als Karikaturist ein ausgeprägtes Gedächtnis für Gesichter hat. Der Roman erzählt in einer bildhaften Sprache und nicht ohne Ironie die Geschichte von Normalität und Abweichung, von der Suche nach dem eigenen Ich. Neben historischen Persönlichkeiten wie Virchow und Zille spielen mit: Fabrikanten, Irrenärzte, Schmalspurganoven, bucklige Gärtner, Geister, windige Reporter, Huren und Säufer.

    Geheime Kräfte

    Roland E. Koch

    Es sind häufig ganz alltägliche Ausgangssituationen, in denen Roland E. Koch seine Figuren zeigt. Sie kommen von der Arbeit nach Hause oder brechen zu einer Reise auf, haben gerade eine Scheidung hinter sich oder gesundheitliche Probleme. Der eine oder andere versucht einen Neuanfang, er hat gerade gekündigt, die Stadt gewechselt oder meldet sich bei jemandem, den er lange aus den Augen verloren hatte. Manche verlieben sich, manche haben gerade eine Liebe hinter sich. Manche hadern mit ihrem Schicksal und wollen ihr Leben noch einmal herumreißen. Die meisten aber haben sich arrangiert und fragen sich höchstens einmal in einem ruhigen Moment, wie sie nur in dieses so wenig zufriedenstellende Leben hineingeraten konnten. So alltäglich und geruhsam diese Geschichten beginnen, so zügig wenden sie sich dann allerdings ins Wundersame. Es ist beinahe, als wären diese dichten, eindringlichen Prosa-Miniaturen von einem gut durchbluteten, fantastischen Muskelgeflecht durchzogen. Immer wieder überrascht der Autor seine Figuren mit sonderbaren Ereignissen und wunderlichen Vorkommnissen. Geheime Kräfte wirken in den Menschen und um sie her, denen sie sich mit erstaunlicher Selbstverständlichkeit fügen. Am Ende träumt der Leser das Buch mehr, als dass er es liest, und beginnt sich zu fragen, wann sein eigenes Leben aus den Fugen gerät.

    Wenn es Liebe ist

    Mihajlo Pantić

    Die Kurzgeschichten von Mihajlo Pantić umkreisen das Thema Liebe, erzählen von Schicksalen und Geheimnissen im Belgrader Stadtteil «Novi Beograd». Jeder, auch die Leser, die nichts über Belgrad und Serbien wissen, werden sich in diesen Liebesgeschichten wiederfi nden. Der Autor spielt geschickt mit einem ständigen Perspektivwechsel. Die Figuren der Handlung werden von außen beobachtet, Kommentare werden in den Erzählfluss eingewoben und aufgestellte Wahrheiten sofort widerlegt, so dass der Leser dieser sehr flüssig geschriebenen Kurzgeschichten gleichsam gezwungen wird, sich sein eigenes Urteil zu bilden. Der Autor verführt die Leser zum Nachdenken und Philosophieren. Mit jeder neuen Geschichte wird es spannender herauszufinden, wie die einzelnen Geschichten, obwohl jede ihren eigenen Charme besitzt, zusammenhängen und miteinander verwoben sind. Für «Wenn es Liebe ist» wurde Mihaj lo Pantić mit dem angesehenen Literaturpreis «Karolj Sirmai» ausgezeichnet.

    hüben und drüben

    Anne Dorn

    Zu einer Zeit als der tödliche Grenzstreifen Deutschland noch teilte, treffen in einer sächsischen Kleinstadt, Menschen von hüben und drüben zusammen. Sie trauern um Paul, den lebenserfahrenen, listigen Alten, der Ost und West so maßvoll zu arrangieren wusste. Aber die Trauerfeier, von beiden Seiten zunächst sorgsam beschirmt als Ort der Harmonie und Pietät, wird unversehens zur Arena. Jahrzehntelang verborgene Gefühle, unterdrückte Anschuldigungen und Vorwürfe brechen sich Bahn. Es zeigt sich, wie eng persönliche Unzulänglichkeiten mit der Herrschaft der zwei miteinander konkurrierenden Systeme in Deutschland verwoben sind. Am Abend jenes lichtklaren Augusttages, in dem Jahrzehnte deutsch-deutscher Geschichte gleichsam wie durch ein Brennglas sichtbar werden, fühlen sich alle belogen und betrogen: Die aus dem Westen um ihre Zugehörigkeit zu diesem Stückchen Erde nahe Dresden, und die aus dem Osten um die ihnen seit der Teilung Deutschlands verheißenen Segnungen des Sozialismus. Anne Dorn erzählt in ihrem 1991 erstmals erschienenen Roman, der so kurz nach der Wende kaum wahrgenommen wurde, und der nun in dieser überarbeiteten Neuauflage endlich wieder zugänglich sein wird, mit entwaffnender Genauigkeit eine deutsch-deutsche Familiengeschichte. Dabei teilt sie dem Leser auf subtile Weise die wahren, von der Furcht vor Zerwürfnis versteckt gehaltenen Gefühle mit, ohne sie zu benennen. So atmet ihre höchst aktuelle Darstellung Hoffnung auf Verständnis füreinander.

    Auf kaltem Fels

    Markus Prem

    Prem trifft und ist in der Lage, das Leben, die Welt und vielleicht auch Galaxien zu beleuchten. Und er tut dies beiläufig treffend, humorig und manchmal sarkastisch. (Urs Böke)In meiner eigenen persönlichen Zeitrechnung als Lyriker gibt es nun die Zeit vor und die Zeit nach Prem. (Francisco Cienfuegos)Sein legendäres Zweitlingswerk aus Rodneys Underground Press. Nun auch als eBook.Get it!Read it!Feel it!

    The Standard Prayer Book

    Simeon Singer

    The Standard Prayer Book commonly known as Singer's Siddur is an English translation of the Hebrew siddur created by Rabbi Simeon Singer. A siddur is term for a Jewish prayer book, containing a set order of daily prayers. The word siddur comes from the Hebrew and means 'order'. Singer provides an authorized version of the liturgy capable of standardizing and stabilizing the synagogue service and helping to create an «established» Judaism. The author's goal was to unite precision and literalness regarding English language and the simplicity of expression suiting the religious prayer. Singer's Siddur has gone through many editions, and is still used in many synagogues and homes.

    El vendedor de pájaros

    Robert Brasillach

    El vendedor de pájaros es una novela que reúne personajes inolvidables, cuyas vidas se entrelazan en un barrio parisino a principios de los años treinta. Un misterioso vendedor de pájaros; Isabelle, una joven estudiante universitaria, y sus compañeros de clase; Marie Lepeticorps, una tendera solitaria y gruñona, y un par de niños perdidos forman parte de este universo de figuras que, con especial delicadeza, describe, en su tercera novela, un joven Brasillach.
    Isabelle había notado, desde hacía mucho tiempo, que su amigo el vendedor de pájaros era un artista y que habría desesperado si hubiera tenido que liquidar su mercadería. Se abastecía en la calle Du Vieux-Colombier: lo querían y le consentían precios. Solo paseaba sus pájaros dos veces al día, como mucho, por la mañana antes del mediodía y por la tarde durante dos horas antes del atardecer. El resto del tiempo, los dejaba en su ventana, abierta en verano, cerrada en invierno, y se dedicaba a sus ocupaciones que seguían siendo misteriosas para Isabelle.